DE114397C - - Google Patents

Info

Publication number
DE114397C
DE114397C DE1899114397D DE114397DA DE114397C DE 114397 C DE114397 C DE 114397C DE 1899114397 D DE1899114397 D DE 1899114397D DE 114397D A DE114397D A DE 114397DA DE 114397 C DE114397 C DE 114397C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
bone meal
phosphoric acid
kainite
salts
soil
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE1899114397D
Other languages
English (en)
Filing date
Publication of DE114397C publication Critical patent/DE114397C/de
Application filed filed Critical
Priority to AT3616D priority Critical patent/AT3616B/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B17/00Other phosphatic fertilisers, e.g. soft rock phosphates, bone meal

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

KAISERLICHES
RENTAMT.
Je leichter zersetzbar die Phosphate in chemischen Lösungsmitteln, in Säuren, kohlensaurem Wasser, neutralen und sauren Salzen sich erweisen, um so schneller müssen sie sich auch unter dem Einflufs der im Ackerboden thätigen Lösungsmittel zersetzen, um so leichter vom Bodenwasser aufgenommen und den Pflanzenwurzeln zugeführt werden. Dieser Satz, welcher im Jahre 1888 von P. Wagner (Der Düngewerth und die rationelle Verwendung der Thomasschlacke, 1888, S. 6) ausgesprochen wurde, ist in der Folgezeit vollkommen bestätigt worden, so dafs heute die Thomasmehle sogar nach citronensäurelöslicher Phosphorsäure gehandelt werden.
In einem bis jetzt noch unaufgeklärten schroffen Gegensatze hierzu steht das Knochenmehl, welches der Löslichkeit der Präcipitate in verdünnten Säuren vollständig gleichkommt, dessen Düngewirkung aber dementgegen als sehr gering bezeichnet werden mufs. Diese auffallende Erscheinung führte uns' zu der Vermuthung, dafs die an sich leicht lösliche Knochenmehl-Phosphorsäure im Ackerboden Veränderungen erleidet, welche die Löslichkeit bezw. Aufnehmbarkeit durch die Pflanzenwurzeln erschweren oder gar unmöglich machen.
Der Umstand, dafs alle im Handel vorkommenden Knochenmehle Stickstoff in Form organischer Substanz enthalten, führte uns zu der Annahme, dafs die Ursache der schlechten Phosphorsäurewirkung der Knochenmehle in einem Zersetzungsprocefs der organischen Substanz der Knochen besteht.
Dementsprechend ist zu schliefsen, dafs die Bodenlöslichkeit der Knochenmehle infolge einer lange andauernden ammoniakalischen Reaction, welche durch den Fä'ulnifsprocefs bedingt ist, bedeutend verändert wird, und z\var dadurch, dafs einerseits während dieses Vorganges die Wurzelsäuren der Pflanzen nicht lösend auf das Kalkphosphat einwirken können, andererseits aber auch letzteres nach Beendigung der Fäulnifs den ursprünglich vorhandenen Löslichkeitsgrad eingebüfst hat.
Das letztere bestätigen unsere Analysenergebnisse. Aufserdem wurde in der Chemiker-Zeitung (1897, 21, 323, »Zur Citratlöslichkeit der Phosphorsäure im Knochenmehl«) von Dr.A. Keller darauf hingewiesen.
Zur Beseitigung des in Rede stehenden Uebelstandes, also zur Erhöhung der Phosphorsäureaufnahme des Knochenmehles, wendet man hier und da Schwefelsäure zum Aufschliefsen an. Dieses Verfahren ist jedoch einestheils mit technischen Schwierigkeiten verknüpft, anderehtheils wenig rentabel.
Wir haben nun gefunden, dafs die Erhöhung der Phosphorsäure - Aufnahme aus dem Knochenmehl durch geeignetes Durchtränken desselben mit gewissen Salzlösungen gelingt, wenn die darin enthaltenen Salze folgende Eigenschaften besitzen:
ι. den Fäulnifsprocefs zu verhindern oder zu verlangsamen,
2. die bei der langsamen Verwesung gebildeten ammoniakalischen Producte zu binden,
3. im Boden zersetzend auf das Kalkphosphat einzuwirken.
Besonders geeignet zu diesem Zweck hat sich der Kainit erwiesen, welcher allen drei Anforderungen entspricht. Ein mit Kainit durchtränktes Knochenmehl geht, hauptsächlich wohl infolge des hohen Chlornatriumgehaltes, selbst bei feuchter, warmer Aufbewahrung nicht, im Ackerboden also jedenfalls nur sehr langsam, in Fäulnifs über. Bei eingetretener Fäulnifs vermögen die im Kainit enthaltenen löslichen Magnesiasalze die gebildeten ammoniakalischen Producte in Gegenwart von Phosphorsäure als Ammoniummagnesiumphosphat zu binden, und aufserdem können die löslichen Sulfate des Kainits zersetzend auf den phosphorsauren Kalk einwirken.
Alle Salze nun, welche diese wesentlichen Bestandteile des als Düngemittel bekannten Kainits enthalten, besitzen auch dieselben Eigenschaften, so z. B. der Carnallit, Sylvinit, Schoenit, Krugit, Kieserit, Bergkieserit, also im Wesentlichen die Glieder der Gruppe der Stafsfurter Düngesalze und deren Laugen.
Man verwendet zweckmäfsig ungefähr gleiche Theile eines trockenen oder frisch entleimten Knochenmehles und eines der vorher erwähnten Salze, und mischt ersteres innig mit einer wässerigen Lösung der letzteren, welche zweckmäfsig bei 70 bis 80 ° und im Verhältnifs von 1 Gewichtstheil Salz auf 2 Gewichtstheile Wasser bereitet wurde. Die Masse bleibt dann 2 bis 3 Stunden sich selbst überlassen, wird hiernach getrocknet und alsdann vermählen. Hiermit hat man ein Düngepräparat erzielt, dessen Phosphorsäure wesentlich wirksamer ist als die des nicht mit dem Salz behandelten Knochenmehls oder eines blofsen Gemisches von trockenem Knochenmehl und trockenem Salz.
Die Ursache des günstigen Einflusses des Kainits sowie der anderen bezeichneten Salze auf die Lösbarkeit der Knochenmehl-Phosphorsäure ist zweifellos den oben erwähnten Eigenschaften dieser Salze zuzuschreiben, wenn dieselben während des Verwesungsprocesses im Ackerboden mit den einzelnen Knochenmehltheilchen in inniger Berührung sind.
In Vorschlag gebracht worden sind bereits früher als Düngemittel Gemische von Knochenmehl mit Kalisalzen, wie schwefelsaurem Kali u. s. w. (Babo und Mach, Weinbau und Culturwirthschaft, 1893, S. 631). Diese Gemische sind aber, wie auch durch Culturversuche bestätigt wurde, für den hier in Rede stehenden Zweck ganz ungeeignet, da schon beim Ausstreuen derselben die Theilchen des Knochenmehls und des Kalisalzes getrennt zu Boden fallen und dann im Boden selbst auch getrennt zur Wirkung kommen.
Gegenüber dem Aufschliefsen des Knochenmehls durch Schwefelsäure hat die Behandlung desselben mit den Laugen der angeführten Salze in besprochener Weise noch den wesentlichen Vorzug, dafs an Stelle der Säure, welche in dem fertigen Präparat nicht bezahlt wird, Düngesalze zur Verwendung kommen, deren Nährstoffgehalt im Präparat voll vergütet wird.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren, die Phosphorsäure-Aufnahme aus Knochenmehl zu erhöhen, darin bestehend, dafs man das Knochenmehl mit Kainitlösungen oder den Lösungen solcher Salzgemische durchtränkt, welche die wesentlichen chemischen Componenten des Kainits bezw. gleichzeitig wasserlösliche Chloride, Magnesiumsalze und Sulfate enthalten, und dann eintrocknet.
DE1899114397D 1899-06-02 1899-06-02 Expired - Lifetime DE114397C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT3616D AT3616B (de) 1899-06-02 1900-05-18

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE114397C true DE114397C (de)

Family

ID=383902

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1899114397D Expired - Lifetime DE114397C (de) 1899-06-02 1899-06-02

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE114397C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE868912C (de) Verfahren zur Herstellung eines zum Einstreuen in organische Duengemittel, Humusboeden od. dgl. geeigneten Humusstabilisators
DE114397C (de)
DE621586C (de) Verfahren zur Herstellung lagerbestaendiger, Stickstoff, Phosphorsaeure und gegebenenfalls Kali enthaltender Mischduenger
AT127379B (de) Verfahren zum Aufschließen von Phosphaten behufs Herstellung von phosphorsäurehaltigen Düngemitteln und Düngemittelgemischen.
DE969208C (de) Mischduenger aus Thomasphosphat und Kaliduengesalzen
DE3226226A1 (de) Anorganischer naturduenger
DE3402830A1 (de) Feste duengemittelzusammensetzung
DE3721012C1 (de) Verfahren zur Herstellung eines granulatfoermigen Bodenverbesserungsmittels durch Behandeln von Teilchen aus einem poroesen Material mit einer Wasserglasloesung und Verwendung
DE500087C (de) Verfahren zur Darstellung eines Stickstoff-Phosphat-Duengers
DE966114C (de) Verfahren zur Vermeidung der Loeslichkeitsverschlechterung von Phosphatduengemitteln
DE627882C (de) Verfahren zur Herstellung von Mischduengern
DE655686C (de) Verfahren zur Herstellung eines Calciumphosphat und Stickstoff enthaltenden Mischduengers
DE892760C (de) Verfahren zur Herstellung von granulierten, humushaltigen Duengemitteln aus Klaerschlamm
DE849560C (de) Verfahren zur Herstellung eines Duengemittels auf Superphosphatbasis
DE632225C (de) Verfahren zur Herstellung lagerbestaendiger kohlenstoffhaltiger Duengemittel
EP0474992A2 (de) Verfahren zur Behandlung von in Massenzucht von Vieh, insbesondere von Schweinen, Rind- und Federvieh, anfallender Gülle und nach diesem Verfahren hergestelltes Düngemittel mit geregelter Nährstoffdesorption
DE943592C (de) Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln
DE873391C (de) Verfahren zur Herstellung eines neutralen Phosphorsaeure-Duengemittels mit selektiver Wachstumsregelung
DE1542905C3 (de)
DE1592609B1 (de) Verfahren zur Herstellung eines granulierten, schwefel und gegebenenfalls kalisalzhaltigen Phosphatdüngemittels
DE940901C (de) Mittel zur Verbesserung alkalischer Tonboeden und Verfahren zur Herstellung dieses Mittels
DE882381C (de) Verfahren zur Herstellung von Mischduengern
DE959100C (de) Verfahren zur Herstellung eines ammoncitratloesliches Dicalciumphosphat enthaltenden Duengemittels
DE594316C (de) Verfahren zum Ammonisieren von auf nassem Wege hergestellten Schlackenphosphaten
AT109402B (de) Verfahren zur Herstellung haltbarer Mischungen von Kalkstickstoff und Superphosphat nebst sonstigen Düngestoffen.