DE1592609B1 - Verfahren zur Herstellung eines granulierten, schwefel und gegebenenfalls kalisalzhaltigen Phosphatdüngemittels - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines granulierten, schwefel und gegebenenfalls kalisalzhaltigen Phosphatdüngemittels

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DE1592609B1
DE1592609B1 DE19641592609 DE1592609A DE1592609B1 DE 1592609 B1 DE1592609 B1 DE 1592609B1 DE 19641592609 DE19641592609 DE 19641592609 DE 1592609 A DE1592609 A DE 1592609A DE 1592609 B1 DE1592609 B1 DE 1592609B1
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    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B17/00Other phosphatic fertilisers, e.g. soft rock phosphates, bone meal
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05GMIXTURES OF FERTILISERS COVERED INDIVIDUALLY BY DIFFERENT SUBCLASSES OF CLASS C05; MIXTURES OF ONE OR MORE FERTILISERS WITH MATERIALS NOT HAVING A SPECIFIC FERTILISING ACTIVITY, e.g. PESTICIDES, SOIL-CONDITIONERS, WETTING AGENTS; FERTILISERS CHARACTERISED BY THEIR FORM
    • C05G5/00Fertilisers characterised by their form
    • C05G5/10Solid or semi-solid fertilisers, e.g. powders
    • C05G5/12Granules or flakes

Description

1 2
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Im Unterschied zu dieser bekannten Arbeitsweise
Herstellung eines granulierten schwefel- und gegebe- dient die Schwefelkomponente nach dem Verfahren ge-
nenfalls kalisalzhaltigen Phosphatdüngemittels durch maß der Erfindung zum Aufschluß von insbesondere
Vermischen von Rohphosphat und Schwefel. hydroxylapatitischem Rohphosphat nach inniger Ver-
Es sind zahlreiche Verfahren bekannt, Phosphat- 5 mischung in einem Granulatkorn,
düngemittel mit wasserunlöslicher P2O6-Komponente Die österreichische Patentschrift 107 848 beschreibt an Stelle von Wasser mit konzentrierten oder verdünn- die Verwendung von Schwefelsublimat, das auf feinten Mineralsäuren zu granulieren, um einen teilweisen zerkleinertem Phosphatgestein kristallisiert. Dieses Aufschluß des Rohphosphats und damit unterschied- Verfahren betrifft nicht die Herstellung eines granulierliche Löslichkeitsstufen zu erhalten. io ten Düngemittels, in welchem sich durch die innige
Aus der deutschen Auslegeschrift 1 094 765 ist es Mischung von insbesondere hydroxylapatitischem
bekannt, feingemahlenes Rohphosphat mit einer unter- Rohphosphat mit Schwefel P2O5-Komponenten unter-
stöchiometrischen Menge Mineralsäure innig zu ver- schiedlicher Löslichkeit bilden können. Nach dem aus
mischen, wobei ein trockenes, pulverförmiges Dünge- der zitierten Patentschrift bekannten Verfahren soll ein
mittel entsteht, welches 7% wasserlösliches und 12% 1S Düngemittel hergestellt werden, das dem Wachstum
citronensäurelösliches P2O6 enthält. Dieses Düngemittel der im Boden vorhandene Mikroorganismen angepaßt
soll eine rasche Start- und eine längere Dauerwirkung ist. Dagegen dient das Verfahren nach der Erfindung
besitzen, und es soll gegenüber der Superphosphat- dem Aufschluß von Rohphosphat ohne Mitverwen-
herstellung Aufschluß-Schwefelsäure eingespart werden. dung von Säuren. Um dies zu erreichen, ist es erforder-
Aus der deutschen Auslegeschrift 1 065 435 ist es 20 lieh, ein Granulat herzustellen, in dem die Komponen-
bekannt, phosphorsäurehaltigen Gips aus der Super- ten ohne die Möglichkeit der Entmischung fest mit-
phosphatherstellung mit feingemahlenem weicherdi- einander verbunden sind.
gern Rohphosphat im Verhältnis von etwa 1: 0,5 bis 2 Die USA.-Patentschrift 2161 035 beschreibt zwar in einem Intensivmischer zu vermischen, um ebenfalls ein granuliertes Düngemittel aus Rohphosphat und ein trockenes, pulverförmiges Düngemittel mit wasser- 35 Schwefel mit hohem Schwefelgehalt, wobei die Herlöslichem und citronensäurelöslichem P4O5 zu er- stellung dieses Düngemittels mit geschmolzenem halten. Durch dieses Verfahren wird also der Phosphor- Schwefel in Verbindung mit Sauerstoff oder Mineralsäuregehalt des Gipsschlammes zur Herstellung eines säuren erfolgt. Ein derartiger Zusatz von z. B. 0,2 bis Phosphatdüngemittels mit P2O5-Formen unterschied- 0,4% H2SO4 oder von 10,6% (NH4)JSO1 wird für das licher Löslichkeit verwendet. 30 Verfahren nach der Erfindung nicht benötigt. Der
Aus der deutschen Auslegeschrift 1 043 354 ist es hohe Schwefelgehalt des bekannten Düngemittels ist
bekannt, ein granuliertes Phosphatdüngemittel durch erforderlich, um alkalische Böden sauer zu machen.
Bedüsen von gemahlenem Rohphosphat mit weniger Dagegen wird das nach dem vorliegenden Verfahren
als 90% der zur vollständigen Überführung in Mono- hergestellte Granulat mit einer Schwefelringe von
calciumphosphat benötigten Menge an Mineralsäure 35 maximal 20% ohne Erhitzen des Schwefels erzeugt,
herzustellen. Dieses Düngemittel soll einen Kern aus wobei keine homogene Schmelze entstehen, sondern
Tricalciumphosphat und eine Schale aus Monocal- durch die innige Vermischung der feinteiligen Kom-
ciumphosphat aufweisen und den Vorteil besitzen, daß ponenten im Granulat sich P,Os-Komponenten unter-
die Abgabe der Phosphorsäure an die Pflanzen auf einen schiedlicher Löslichkeit bilden können.
längeren Zeitraum verteilt ist. 40 Aus der deutschen Patentschrift 183 147 ist ein
Die deutsche Auslegeschrift 1039 542 lehrt ein Verfahren zur gemeinschaftlichen Vermahlung von
NPK-Düngemittel mit citronensäure-, citrat- und zunächst für sich grob zerkleinertem Rohphosphat
wasserlöslichem P2O5 in der Weise herzustellen, daß und Schwefel zu einem feinen, kaum fühlbaren Pulver
Rohphosphat in eine Schmelze von neutralen und bekannt.
sauren Salzen, wie NH4NO3 und (NH4)2HPO4 ein- 45 Dieses bekannte Verfahren hat das Verfahren nach
getragen und granuliert wird. vorliegender Erfindung nicht nahegelegt, da die ge-
Es sind also zahlreiche Verfahren bekanntgeworden, meinsame Vermahlung des harten Phosphats mit dem
durch Anwendung eines Unterschusses an.Mineralsäu- spröden Schwefel zu einer Oxydation des Schwefels
ren oder durch Anwendung saurer Salze Phosphat- und damit zu erheblichen Schwefelverlusten führt,
düngemittel mit P2O5-Formen unterschiedlicher Lös- 50 ohne daß die entweichenden, schwefelhaltigen Gase
lichkeit herzustellen. einen Aufschluß des Phosphats in der trockenen
Die deutsche Patentschrift 363 517 beschreibt ein Mischung bewirken. Diese Oxydation des Schwefels
Mittel zur Verbesserung der Bodenstruktur, welches zu wird bei fortschreitendem Vermahlungsgrad und
95 bis 99,5% aus Schwefel besteht und somit in seiner durch die Erwärmung bei der Vermahlung beschleu-
Zusammensetzung nicht dem beanspruchten Dünge- 55 nigt.
mittel entspricht. Diesem Schwefel sollen noch 0,5 bis Der mit dem vorliegenden Verfahren beabsichtigte
5 Teile »Bakterienkultur« hinzugefügt werden, die zu Aufschluß von insbesondere hydroxylapatitischem
80% aus fruchtbarem Boden besteht. Die Gesamt- Rohphosphat im Granulat kann bei Anwendung des
mischung dieses Bodenverbesserungsmittels enthält feinen Pulvers im Boden nicht eintreten, da beim
somit unter 1 % Rohphosphat. 60 Ausstreuen weitgehend eine Entmischung eintritt und
Aus der deutschen Patentschrift 350 879 ist die Her- die bakterielle Oxydation des Schwefels im Boden
Stellung einer kompostierten Masse aus fruchtbarem praktisch ohne Wirkung auf das Phosphat ist. Es tritt
Boden und verrottetem Mist bekannt. für dieses feine Pulver wohl nur die beabsichtigte
Aus dem »Chemischen Zentralblatt«, 1961, S. 18098, keimtötende Wirkung ein, welche bei der Durchgasung
ist es bekannt, eine kombinierte Gabe von 300 Ib. Roh- 65 des Bodens gerade das bakterielle Bodenleben stört,
phosphat und 128 Ib. Schwefel/acre zur Düngung zu Dieses erhebliche Vorurteil der Technik konnte erst
verwenden, um dadurch den Mangel an pflanzen- durch das nach dem Verfahren der Erfindung herge-
verfügbarem Schwefel auszugleichen. stellte granulierte Düngemittel überwunden werden.
welches die Verwendung von Granulaten gestattet, sowie in Unter- und Überkorn getrennt, das letztere die nach Befeuchtung unter schonenden Bedingungen nach Zerkleinerung in die Ausgangsmischung zurückgetrocknet werden und im Boden in jedem Granulat- geführt, und das Gutkorn aus dem Prozeß ausgeführt, korn zu einem Teilaufschluß des hydroxylapatitischen Nach G me 1 in, »Handbuch der anorganischen
Rohphosphats führen. 5 Chemie« 8. Auflage, Nr. 9, Schwefel, Teil A, S. 283,
Ein wesentlicher Unterschied beider Verfahren kann feinteiliger Schwefel durch mechanische Zerteilung besteht auch darin, daß nach dem bekannten Ver- hergestellt werden, wozu unter anderem Schlagkreuzfahren Granulate der Korngröße von 0,25 bis 1 mm mühlen verwendet werden können,
erzeugt werden sollen. Dagegen gestattet das erfin- Es wird beispielsweise Stangenschwefel auf 5 bis
dungsgemäße Verfahren, Granulate von 0,3 bis 5 mm io 10 mm große Stücke gebrochen und anschließend in herzustellen, die infoige der Aufschlußwirkung durch einer Schlagkreuzmühle mit einer Drehzahl von den fein- bzw. feinstteiligen Schwefel auch in dieser 8000 U/min vermählen. In die Mühle wird ein Rund-Korngröße ihre agrikulturchemische Wirksamkeit loch sieb mit einem Lochdurchmesser von 0,1 mm behalten. Solche Granulate bieten auch noch den eingesetzt. Die Vermahlung erfolgt unter Stickstoff-Vorteil, daß diese durch Düngerstreuer mechanisch 15 atmosphäre. Der gemahlene Schwefel hat folgende ausgebracht werden können, woran die Landwirt- Kornzusammensetzung:
schaft besonders interessiert ist. Es wird somit durch
das beanspruchte Verfahren gleichzeitig ein besonderes über 80 Mikron 5 °/0
Bedürfnis der Landwirtschaft befriedigt. 50 bis 80 Mikron 16%
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung eines »o 30 bis 50 Mikron 33%
schwefel- und gegebenenfalls kalisalzhaltigen Phosphat- 20 bis 30 Mikron 19 %
düngemittel durch Vermischen von Rohphosphat 10 bis 20 Mikron 20%
und Schwefel gefunden, welches dadurch gekennzeich- 2 bis 10 Mikron 5 %
net ist, daß zur Herstellung eines granulierten Phosphat- unter 5 Mikron 2%
düngemittel eine Mischung aus insbesondere hydroxyl- »5
apatitischem Rohphosphat mit einem Durchgang von Dis Körnung unter 50 Mikron wird mikroskopisch
etwa 85 bis 95% durch Sieb DIN 100 und aus 1 bis bestimmt. Die Modifikation dieses feinteiligen Schwe-20 Gewichtsprozent, vorzugsweise 1 bis 13 Gewichts- fels ist rhombisch.
prozent, feinteiligem Schwefel mit einer Korngröße Feinstteiliger Schwefel mit einer Korngröße von
kleiner als 100 Mikron, vorzugsweise von 1 bis 30 0,1 bis 1 Mikron wird entweder durch Fällung aus 60 Mikron, oder feinstteiligem Schwefel mit einer Lösungen, beispielsweise durch Umsetzung von H1S Korngröße von 0,01 bis 1 Mikron unter Zusatz von mit SO,-Lösung oder durch Zersetzung von PolyWasser und gegebenenfalls bekannter Bindemittel sulfiden mit Säuren oder durch Vermahlung mit Wasser granuliert wird, und die erhaltenen Granulate an- als Dispergiermittel (G m e 1 i n, a. a. O., S. 485ff.) schließend unter schonenden Bedingungen, insbe- 35 erhalten.
sondere bei einer Granulattemperatur unterhalb Es ist bekannt, daß sogenannte farblose Schwefel-
1300C, getrocknet werden. bakterien den bei der Mineralisation im Boden ent-
Weiter wurde gefunden, daß vorzugsweise die stehenden Schwefel unter aeroben Bedingungen oxy-Granulierung unter Zusatz von warmem Wasser, dieren. Diese Reaktion ist z. B. nach folgender insbesondere mit einer Temperatur von 60 bis 8O0C, 40 Gleichung möglich:
in Mengen von 12 bis 24 Gewichtsprozent, insbesondere von 14 bis 16 Gewichtsprozent, durchgeführt 2 S + 3 O2 + 2 H2O = 2 HjSO4
und daß vorzugsweise als zusätzliche Mischungskomponente feinkörniges Kalisalz vorzugsweise in wobei sich pro Mol HjSO4 eine Wärmeenergie von einer solchen Menge eingesetzt wird, daß sich ein 45 282 kcal ergibt, die von den Bakterien zur Reduktion Verhältnis P4O6: K1O wie 1:1 bis 1:2 einstellt. von CO2 verwertet werden kann.
Ferner wurde gefunden, daß vorzugsweise der fein- Der feinteilige oder feinstteilige Schwefel als teilige Schwefel durch Vermahlung und der feinst- Komponente des Düngemittels gemäß dem Verfahren teilige Schwefel durch Fällung oder Zersetzung der Erfindung führt durch seine homogene Verteilung erzeugt werden. 50 in den Granulatkörnern des Düngemittels im Boden
Die innige Mischung der Komponenten wird in zu einem fortgesetzten Aufschluß des Rohphosphats, bekannten Mischvorrichtungen, wie Mischschnecken so daß dessen PaO5-Anteil, der als Hydroxylapatit oder oder Wirbelschichtapparaturen, erzeugt. Die Granu- als Tricalciumphpsphat vorliegt, langsam in citronenlation dieser Mischung kann in bekannten Vorrich- säurelösliche bzw. wasserlösliche P2O5-Komponenten tungen, wie in Drehrohren oder auf Granuliertellern, 55 übergeht,
erfolgen. Für den Umsatz eines Rohphosphats mit z. B.
Es wird beispielsweise 100 kg weicherdigss Roh- 28 % Gesamt-PjO5 als Tricalciumphosphat sind bei phosphat mit 29,3% P2O5 mit 6,4 kg feinteiligem Überführung dieser Menge in Dicalciumphosphat Schwefel der Korngröße von etwa 1 bis 10 Mikron etwa 6,4% Schwefel und in Monocalciumphosphat in einem Mischer intensiv gemischt. Danach wird die 60 etwa 12,8% Schwefel erforderlich. Diese Menge kann Mischung auf einem Granulierteller mit Wasser in auf etwa 15% bis etwa 20% Schwefel erhöht werden, einer Menge von etwa 16% granuliert, und anschlie- Es ist nicht erforderlich, die maximale Schwefel-
ßend werden die erhaltenen Granulate in bekannter menge für die Herstellung des erfindungigemäßen Weise, z. B. in einer Trockentrommel, schonend, Düngemittels mit P2Oä-KompDnsnten untsrschiedinsbesondere unterhalb etwa 13O0C Granulattempe- 63 !icher Lösungsgeschwindigkeit zu verwenden. Eine ratur, getrocknet, wobei das Granulatkorn sich auf gewisse Teilmenge des oxydablen Schwefels kann für etwa 8O0C erwärmt, durch Siebung in Gutkorn, den Umsatz anderer Stoffe, wie carbonatischer Beiinsbesondere der Korngröße von etwa 0,3 bis 5 mm, msngungen de» Rohphosphats, verbraucht warden.
Es reicht für die erhöhte PjO6-Wirksamkeit der erzeugten Granulate aus, wenn die Hauptmenge des feinteiligen oder feinstteiligen Schwefels für den Aufschluß von Rohphosphat zur Verfügung steht.
Es ist also nicht erforderlich, die stöchiometrische Menge an Schwefel bei der Granulation zu verwenden. Es genügt bereits eine Teilmenge von etwa 1 bis 6% Schwefel, wobei etwa 15 bis 25°/o des Rohphosphats in Di- oder MonocalciumpKosphat übergeführt werden.
Die Oxydationsgeschwindigkeit des Schwefels ist von den biologischen Bedingungen des Bodens, wie von der Porosität, Durchlüftung, Feuchtigkeit, der Menge an Mikroorganismen, sowie von der Jahreszeit abhängig. Da das nach dem Verfahren nach der Erfindung hergestellte Düngemittel besonders im Herbst eder im frühen Frühjahr vor Beginn der eigentlichen Vegetationsperiode ausgestreut wird, ist es ausreichend, wenn die bakterielle Oxydation des Schwefels und der damit verbundene Aufschluß des Rohphosphats über einen längeren !Zeitraum erfolgt.
Für die Herstellung des Düngemittels nach dem Verfahren gemäß der Erfindung ist keine Schwefelsäure erforderlich, da diese durch die Oxydation des Schwefels infolge der innigen Vermischung der Komponenten in Verbindung mit der Bodenfeuchtigkeit gebildet wird. Zur Neutralisation der entstehenden Schwefelsäure dient die Kalkkomponentc" des insbesondere hydroxylapatitischen Rohphosphats.
Das nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellte Düngemittel bietet auch den Vorteil, daß dieses durch den Schwcfclgchalt, der in oxydierter Form als SO4-lon von der Pflanze aufgenommen wird, zur Sichcrstellung einer ausgeglichenen Ernährung der Kulturpflanze beiträgt. »·
Außerdem ist es nicht notwendig, bei der Granulation besondere Vorkehrungen zur Vermeidung einer Korrosion der Granulicrapparatur zu treffen. Es ist auch nicht nötig, die erzeugten Granulate zwecks Vermeidung einer Säurcschädigung durch noch nicht umgesetzte Mineralsäure mit dem Ausgangsstoff oder anderen indifferenten Mitteln zu umhüllen.
Bei der Granulation von Rohphosphat mit Schwefelsäure erfolgt eine Gipsbildung. die zu einer unerwünschten Verhärtung der Granulate führen kann. Dies ist besonders dann für die agrikulturchemische Wirksamkeit der Granulate des Kornbereichs über 1 mm unerwünscht, wenn, bei Anwendung einer untcrstöchiomctrischcn Säuremcngecin unaufgeschlossener Rohphosphatkern erhalten bleibt. Diese Nachteile werden bei dem Verfahren gemäß der Erfindung vermieden, da die Oxydation des feinteiligen, homogen im Granulatkom verteilten Schwefels und der PSOS-Aufschluß und die damit verbundene Gipsbildung erst im Boden bei gleichzeitiger Lockerung der Granulate durch die eindringende Feuchtigkeit erfolgen, so daß die Gipsbildung nicht zu oberflächlicher Verhärtung des Granulatkorns führen kann.
Gefäßversuch zu Hafer als Versuchspflanze
mit Grünraps als Nachbau:
Versuchsboden: lehmiger Sand mit pH 7:
Grunddüngung: 1 g N als NH4NO3.1,5 g K1O als KCI.
Versuch Nr. 1
Grunddüngung (N — K.O). ohne P.O5.
Versuch Nr. 2
1,2 g PjOj als Düngemittel gemäß der Erfindung unter Verwendung von feinstteüigem Schwefel der Korngröße von 0,1 bis 1 Mikron.
Versuch Nr. 3
1,2 g P8O5 als weicherdiges Rohphosphat,
ίο Zum Nachbau wurden 1 g N als NH4NO3 in zwei Teilgaben verabreicht. Vier Wiederholungen je Düngungsart.
Mitscherlich-Gefäße (20 χ 20cm) mit etwa 61 Inhalt.
Erträge in g Trockensubstanz
Ver
such
Nr.
Körner Hafer
Stroh
Körner
-f Stroh
Grünraps Gesamt-
Ertrag
1
2
3
27,5
38,1
33,6
39,2
48,0
40,2
66,7
86,1
73,8
21,8
25,1
24,9
88,5
111,2
98,7
*5 Feldversuch zu Hafer als Versuchspflanze
Versuchsboden: Braunerde, Lehm;
Boden: 5 mg P1O5, 20 mg KtO;
Größe der Erntefläche: 6,25 X 4,00 m = 25 m*.
Nährstoffe
Grunddüngung Nr. 1 bis 6: 40 + 15 kg N/ha als Kalkammonsalpeter;
Versuchsdüngung Nr. 1: 80 kg Κ,Ο/ha als 50er Kalidüngcsalz;
ohne organische Düngung
Versuch Nr. 2 und 3: 40 kg P,Os/ha;
Versuch Nr. 5 und 6: 80 kg PtO5/ha.
Düngemittel
Grunddüngung Nr. 1: (N + K4O). ohne P,Oe;
Versuchsdüngung Nr. 2 und 5: hydroxylapatitisches Rohphosphat; feingemahlen, 90% Durchgang Sieb DIN 100;
Versuchsdüngung Nr. 3 und 6: 90 kg hydroxylapatitisches Rohphosphat wie Nr. 2 und 5 mit 10 kg feintciligcm Schwefel der Kornfeinheit von 90% 10 bis 60 Mikron, innig gemischt, granuliert und getrocknet nach dem Verfahren gemäß der Erfindung. Der verwendete feinteilige Schwefel wurde nach dem Beispiel durch trockene Vermahlung in der Schlagkreuzmühle unter Schutzgas erzeugt.
Die nachfolgenden Ergebnisse beziehen sich auf Trockensubstanz dz/ha und auf relative Werte bei 4facher Anlage der Teilstücke.
6o Dünge
mittel
Körner Stroh Körner Stroh
Nr. dz ha dz, ha rel. rel.
1 35,6 46,4 100 100
«5 2 38.0 51,0 107 110
3 39,9 55,5 112 119
5 38.2 52,7 110 113
6 42.4 56.8 119 122
Mehrertrag an Körnern in kg gegenüber Düngemittel Nr. 1
Düngemittel Nr.
2 I 3 I 5 I
10
234 430 260 680
Die Ergebnisse bestätigen die vorteilhafte Wirkung des Düngemittels gemäß der Erfindung.
Es ist bekannt, alkalische Böden durch Hinzugabe von Schwefel anzusäuern. Eine solche pH-Wert-Änderung in Abhängigkeit von der Schwefeloxydation ist in »Ernährung und Stoffwechsel der Pflanze« (Jena, 1961, S. 208) veröffentlicht. Diese Veröffentlichung hat aber nicht zu der Anregung geführt, Granulaten feinteiligen Schwefel zuzusetzen, um damit eine Aufschlußwirkung gegenüber Rohphosphat unter gleichzeitiger Erhöhung des pH-Wertes alkalischer oder neutraler Böden zu erreichen.
Der Schwefelgehalt der Granulate der Erfindung kann nach seiner Oxydation der Pflanze auch direkt als Nährstoff dienen, da dieser bekanntlich für den Aufbau von Aminosäuren und Proteinen erforderlich ist. Nach Scheffer und Weite, »Pflanzenernährung« (Encke-Verlag, 1955, S. 104) wird dem Boden durch die Ernte eine Schwefelmenge, die etwa zwei Drittel der entzogenen P2O5-Menge entspricht, entzogen. Es ist deshalb vorteilhaft, diese Schwefelmenge dem Boden neben sulfatischen Komponenten, wie Kaliumsulfat oder Kalimagnesia, hinzuzugeben. Der Schwefelgehalt der Granulate dient also nicht nur beim Aufschluß des Rohphosphats zur Überführung in andere PjjOj-Stufen, sondern auch nach dem Ausstreuen der Granulate in Form von Sulfat-Ionen zur Pflanzenernährung. Der Schwefelgehalt der Granulate stellt also keinen' Ballaststoff dar, sondern gleichzeitig einen wirksamen Pflanzennährstoff.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung eines schwefel- und gegebenenfalls kalisalzhaltigen Phosphatdüngemittels durch Vermischen von Rohphosphat und Schwefel, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung eines granulierten Phosphatdüngemittels eine Mischung aus insbesondere hydroxylapatitischem Rohphosphat mit einem Durchgang von etwa 85 bis 95% durch Sieb DIN 100 und aus 1 bis 20 Gewichtsprozent, vorzugsweise 1 bis 13 Gewichtsprozent, feinteiligem Schwefel mit einer Korngröße kleiner als 100 Mikron, vorzugsweise von 1 bis 60 Mikron, oder feinstteiligem Schwefel mit einer Korngröße von 0,01 bis 1 Mikron unter Zusatz von Wasser und gegebenenfalls bekannter Bindemittel granuliert wird, und die erhaltenen Granulate anschließend unter schonenden Bedingungen, insbesondere bei einer Granulattemperatur unterhalb 13O0C, getrocknet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Granulierung unter Zusatz von warmem Wasser, insbesondere mit einer Temperatur von 60 bis 8O0C, in Mengen von 12 bis 24 Gewichtsprozent, insbesondere von 14 bis 16 Gewichtsprozent, durchgeführt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als zusätzliche Mischungskomponente feinkörniges Kalisalz vorzugsweise in einer solchen Menge eingesetzt wird, daß sich ein Verhältnis P2O5: K2O wie 1: 1 bis 1: 2 einstellt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der feinteilige Schwefel durch Vermahlung und der feinstteilige Schwefel durch Fällung oder Zersetzung erzeugt werden.
009 509/172
DE19641592609 1964-03-25 1964-03-25 Verfahren zur Herstellung eines granulierten, schwefel und gegebenenfalls kalisalzhaltigen Phosphatdüngemittels Pending DE1592609B1 (de)

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