DE3823539A1 - Waessriger fluessigduenger - Google Patents
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Description
Gemäß Ullmanns Encyklopädie der technischen
Chemie, 4. Auflage, Band 19, Verlag Chemie, Weinheim/
Bergstraße 1975, Stichwort "Düngemittel", ist der zentrale
Vorgang des pflanzlichen Wachstums die Synthese
von Kohlenhydraten aus Kohlendioxid und Wasser unter
Einwirkung des Lichts, die sogenannte Photosynthese, an
die sich weitere stoffaufbauende Prozesse anschließen,
die außer Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff die
Elemente Stickstoff, Schwefel, Phosphor, Kalium, Calcium
und Magnesium als Bausteine bzw. Betriebsmittel benötigen.
Da diese für ein normales Wachstum in relativ großen
Mengen zugegen sein müssen, werden sie als Makroelemente
oder Makronährstoffe bezeichnet.
Eine Reihe weiterer Nährstoffe, die zum Teil
schon in außerordentlich geringen Mengen optimal wirken,
ist ebenfalls unentbehrlich. Hierzu gehören die
anorganischen Spurenstoffe, die auch als Mikroelemente
oder Mikronährstoffe bezeichnet werden, sowie Enzyme,
Wuchsstoffe, Vitamine und Antibiotika, das heißt, organische
Wirkstoffe.
Zu den Spurenelementen oder Mikronährstoffen
gehören vor allem Eisen, Kupfer, Mangan und Bor. Aber
auch Mangel an Kobalt, Zink und Molybdän verursacht
Pflanzenkrankheiten. Der Bedarf an Spurenelementen steht
in unmittelbarer Beziehung zur Höhe der Düngung mit
Makronährstoffen; je besser die Pflanzen mit N, P, K,
Ca und Mg versorgt sind, desto größer ist der Bedarf
an Spurenelementen. Die Düngung mit Spurenelementen
muß aber vorsichtig vorgenommen werden, da schon eine
geringe Überschreitung der optimalen Dosis zu schweren
Schäden führen kann.
Bei den Makronährstoffdüngern unterscheidet
man Einnährstoffdünger (Stickstoffdünger, Phosphatdünger,
Kalkdünger, Kalidünger, Magnesiumdünger) und Mehrnährstoffdünger
(NP-Dünger, NK-Dünger, PK-Dünger, NPK-Dünger).
Beispiele solcher Dünger sind unter dem Stichwort "Düngemittel"
in den Tabellen 6 und 7 angegeben. Die Mengenverhältnisse
der einzelnen Makronährstoffe zueinander können
je nach Verwendungszweck verschieden sein, wie aus der
Tabelle 6 entnommen werden kann.
Bei den Flüssigdüngern unterscheidet man im
wesentlichen wasserfreies Ammoniak, Stickstofflösungen
und flüssige Mehrnährstoffdünger. Die Mehrnährstoffdünger
umfassen sowohl klare Lösungen als auch Suspensionen.
Flüssigdünger können leicht und vielseitig mit Spurenelementen
gemischt werden. Die Lösung von Spurennährstoffen
in klaren Flüssigdüngern wird gefördert durch
chelatisierende Substanzen oder durch Komplexbildung mit
Polyphosphaten. Zum Mischen mit Suspensionen können die
feingemahlenen Zusätze, z. B. Kupfersulfat, Natriummolybdat,
Natriumborat, Zinkoxid und Manganoxid, mit Wasser
angeschlämmt und unter Rühren eingetragen werden.
Die flüssigen Mehrnährstoffdünger sind in der
Regel Mischungen, die in wäßriger Lösung oder Suspension
die Nährstoffe N+P oder N+P+K in wechselnden
Verhältnissen enthalten. Für Spezialzwecke, z. B. im Gartenbau,
sind auch Flüssigdünger mit den Nährstoffen N+K
oder P+K entwickelt worden. Grundstoffe für die Herstellung
flüssiger Mehrnährstoffdünger sind in der Hauptsache
Phosphorsäure, Ammoniak bzw. Ammoniakwasser, Ammoniumnitrat,
Harnstoff und Kaliumsalze. Meist wird ein
feinkörniges Kaliumchlorid mit einem etwas höheren Gehalt
(62% K₂O) als das normale Düngesalz verwendet. Bei
der Herstellung der flüssigen Mehrnährstoffdünger finden
verschiedene chemische Reaktionen statt; die Hauptreaktion
besteht in der Bildung von Ammoniumphosphat aus
Phosphorsäure und Ammoniak. Ammoniumphosphatlösungen
sind daher auch meist die NP-Grundlösungen, aus denen
dann durch Mischen mit anderen Komponenten die gebräuchlichen
Mehrnährstoff-Formulierungen von Flüssigdüngern
hergestellt werden.
Derartige Flüssigdünger haben zweifellos eine
positive Wirkung auf Grünpflanzen, Blütenpflanzen und
Gemüse. Sie eignen sich aufgrund ihrer Verhältnisse von
Stickstoff, Phosphor und Kalium zueinander und ihrer
pH-Werte in definierten Bereichen für verschiedene
Pflanzengruppen, und zwar sowohl in Erde als auch in
Hydrokultur.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Wirkung der
bekannten Flüssigdünger signifikant zu erhöhen. Es hat
sich gezeigt, daß sich dies durch Zusatz mindestens
eines nichtionischen Tensides erreichen läßt.
Die Erfindung bezieht sich somit auf einen
wäßrigen Flüssigdünger, der
- a) mindestens ein nichtionisches Tensid,
- b) mindestens ein Polyethylenglycol, das als Lösungsvermittler für Tensidkombinationen wirkt,
- c) mindestens ein Spurenelement,
- d) mindestens einen Pflanzenwuchsstoff sowie
- e) Stickstoff, Phosphor und Kalium
enthält und einen pH-Wert zwischen 2 und 7 hat.
Es ist vorteilhaft, wenn der Flüssigdünger
außerdem Magnesium enthält.
Vorzugsweise hat der Flüssigdünger einen
pH-Wert von 4,5 bis 5,8.
Als nichtionische Tenside eignen sich Alkyl
polyethylenglycolether, z. B. Ethoxylierungsprodukte von
Alkanolen mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise
8 bis 14 Kohlenstoffatomen, und mit einem Ethoxylierungsgrad
von z. B. 2 bis 16, vorzugsweise 6 bis 11, oder Al
kylphenolethoxylate, vorzugsweise Ethoxylierungsprodukte
von Alkylphenolen mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise
8 bis 14 Kohlenstoffatomen, im Alkylrest und
mit einem Ethoxylierungsgrad von 2 bis 16, vorzugsweise
6 bis 11, oder Gemische davon.
Als Polyethylenglycol(e), das bzw. die als
Lösungsvermittler für Tensidkombinationen wirkt bzw.
wirken, kommt mindestens ein Polyethylenglycol mit einer
mittleren molaren Masse von 200 bis 9000 g/Mol, vorzugsweise
200 bis 600 g/Mol, in Betracht.
Es wird bevorzugt, daß der Flüssigdünger als
Spurenelement mindestens eines der Elemente Eisen, Kupfer,
Mangan, Bor, Kobalt, Zink und/oder Molybdän enthält.
Diese Spurenelemente können z. B. in Form der oben
erwähnten löslichen Salze, von Oxiden oder Oxidhydraten
oder von Komplexen oder Chelaten verwendet werden.
Als Pflanzenwuchsstoffe eignen sich Auxine,
Gibberelline, ethylenbildende Substanzen, N⁶-Furfuryladenin
usw.
Im folgenden werden Beispiele für die Zusammensetzung
der erfindungsgemäßen Flüssigdünger gegeben.
Der Rest der Flüssigdünger bis 100 Gew.-% besteht aus
Wasser. Unter kürzerkettigen Alkanolen werden solche mit
6 bis 22 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 8 bis 14 Kohlenstoffatomen,
verstanden.
BestandteilGew.-%
N7,0
P1,0
K3,0
Mg0,2
Fe0,3
Ethoxylierungsprodukt
von kürzerkettigen Alkanolen mit
einem Ethoxylierungsgrad von ca. 110,5 Polyethylenglycol mit einer mittleren
molaren Masse von 400 g/Mol0,5
von kürzerkettigen Alkanolen mit
einem Ethoxylierungsgrad von ca. 110,5 Polyethylenglycol mit einer mittleren
molaren Masse von 400 g/Mol0,5
BestandteilGew.-%
N6,0
P2,0
K4,0
Mg0,4
Fe0,3
Cu0,01
Zn0,01
Ethoxylierungsprodukt
von kürzerkettigen Alkanolen mit
einem Ethoxylierungsgrad von ca. 70,6 Polyethylenglycol mit einer mittleren
molaren Masse von 400 g/Mol1,0
von kürzerkettigen Alkanolen mit
einem Ethoxylierungsgrad von ca. 70,6 Polyethylenglycol mit einer mittleren
molaren Masse von 400 g/Mol1,0
BestandteilGew.-%
N6,0
P5,0
K5,0
Mg0,8
Fe0,8
Mn0,05
Mo0,002
Cu0,05
Ethoxyliertes Nonylphenol mit
einem Ethoxylierungsgrad von ca. 9,50,5
einem Ethoxylierungsgrad von ca. 9,50,5
BestandteilGew.-%
N4,0
P4,0
K4,0
Mg0,8
Fe0,8
Mn0,05
B0,05
Zn0,02
Mo0,002
Ethoxylierungsprodukt
von kürzerkettigen Alkanolen mit
einem Ethoxylierungsgrad von ca. 81,5
von kürzerkettigen Alkanolen mit
einem Ethoxylierungsgrad von ca. 81,5
BestandteilGew.-%
N3,0
P2,0
K5,0
Mg0,6
Fe0,4
Ethoxylierungsprodukt
von kürzerkettigen Alkanolen mit
einem Ethoxylierungsgrad von ca. 80,5 Polyethylenglycol mit einer mittleren
molaren Masse von 400 g/Mol0,5
von kürzerkettigen Alkanolen mit
einem Ethoxylierungsgrad von ca. 80,5 Polyethylenglycol mit einer mittleren
molaren Masse von 400 g/Mol0,5
BestandteilGew.-%
N2,0
P1,0
K4,0
Mg0,3
Fe0,3
Cu0,05
Zn0,03
Mn0,002
B0,002
Co0,001
Ethoxylierungsprodukt eines Fettalkohols
mit 12 bis 14 Kohlenstoffatomen
und mit einem Ethoxylierungsgrad von 20,8 Polyethylenglycol mit einer mittleren
molaren Masse von 2000,2
mit 12 bis 14 Kohlenstoffatomen
und mit einem Ethoxylierungsgrad von 20,8 Polyethylenglycol mit einer mittleren
molaren Masse von 2000,2
BestandteilGew.-%
N5,0
P2,0
K5,0
Mg1,0
Fe0,8
Ethoxylierungsprodukt
von kürzerkettigen Alkanolen mit
einem Ethoxylierungsgrad von ca. 110,2 Polyethylenglycol mit einer mittleren
molaren Masse von 2000,3 Polyethylenglycol mit einer mittleren
molaren Masse von 6000,2
von kürzerkettigen Alkanolen mit
einem Ethoxylierungsgrad von ca. 110,2 Polyethylenglycol mit einer mittleren
molaren Masse von 2000,3 Polyethylenglycol mit einer mittleren
molaren Masse von 6000,2
BestandteilGew.-%
N3,0
P3,0
K3,0
Mg1,2
Fe1,8
Mo0,001
Ethoxylierungsprodukt
von kürzerkettigen Alkanolen mit
einem Ethoxylierungsgrad von ca. 80,4 Polyethylenglycol mit einer mittleren
molaren Masse von 2000,4
von kürzerkettigen Alkanolen mit
einem Ethoxylierungsgrad von ca. 80,4 Polyethylenglycol mit einer mittleren
molaren Masse von 2000,4
BestandteilGew.-%
N10,0
P8,0
K9,0
Mg0,5
Fe0,5
Cu0,05
Zn0,02
B0,005
Mo0,001
Co0,001
Ethoxylierungsprodukt
von kürzerkettigen Alkanolen mit
einem Ethoxylierungsgrad von ca. 60,4 Polyethylenglycol mit einer mittleren
molaren Masse von 6000,3
von kürzerkettigen Alkanolen mit
einem Ethoxylierungsgrad von ca. 60,4 Polyethylenglycol mit einer mittleren
molaren Masse von 6000,3
BestandteilGew.-%
N2,0
P1,0
K2,0
Mg0,2
Fe0,1
Mo0,001
Mn0,002
Ethoxylierungsprodukt
von kürzerkettigen Alkanolen mit
einem Ethoxylierungsgrad von ca. 60,2 N⁶-Furfuryladenin0,000 000 1
von kürzerkettigen Alkanolen mit
einem Ethoxylierungsgrad von ca. 60,2 N⁶-Furfuryladenin0,000 000 1
Bei Verwendung der oben beschriebenen Flüssigdünger
gediehen viele Pflanzen, z. B. Veilchen und andere
Blütenpflanzen, Begonien, Kakteen, verschiedene Palmenarten,
Orchideen usw., kräftiger und intensiver und blühten
reichlicher. Normalerweise wird der Flüssigdünger
vom Verbraucher im Verhältnis 1 : 200 verdünnt.
Claims (8)
1. Wäßriger Flüssigdünger, dadurch gekennzeichnet,
daß er
- a) mindestens ein nichtionisches Tensid,
- b) mindestens ein Polyethylenglycol, das als Lösungsvermittler für Tensidkombinationen wirkt,
- c) mindestens ein Spurenelement,
- d) mindestens einen Pflanzenwuchsstoff sowie
- e) Stickstoff, Phosphor und Kalium
enthält und einen pH-Wert zwischen 2 und 7 hat.
2. Flüssigdünger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß er außerdem Magnesium enthält.
3. Flüssigdünger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß er einen pH-Wert von 4,5 bis
5,8 hat.
4. Flüssigdünger nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß er als Tensid(e)
Alkylpolyethylenglycolether, vorzugsweise Ethoxylierungsprodukte
von Alkanolen mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise 8 bis 14 Kohlenstoffatomen, und mit einem
Ethoxylierungsgrad von 2 bis 16, vorzugsweise 6 bis 11,
oder Alkylphenolethoxylate, vorzugsweise Ethoxylierungsprodukte
von Alkylphenolen mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise 8 bis 14 Kohlenstoffatomen, im Alkylrest
und mit einem Ethoxylierungsgrad von 2 bis 16, vorzugsweise
6 bis 11, oder Gemische davon enthält.
5. Flüssigdünger nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß er als Polyethylen
glycol(e), das bzw. die als Lösungsvermittler für Tensidkombinationen
wirkt bzw. wirken, mindestens ein Polyethylenglycol
mit einer mittleren molaren Masse von 200
bis 9000 g/Mol, vorzugsweise 200 bis 600 g/Mol, enthält.
6. Flüssigdünger nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß er als Spurenelement
mindestens eines der Elemente Eisen, Kupfer, Mangan,
Bor, Kobalt, Zink und/oder Molybdän enthält.
7. Flüssigdünger nach einem der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß er als Pflanzenwuchsstoffe
Auxine, Gibberelline, ethylenbildende Substanzen
oder N⁶-Furfuryladenin enthält.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH2708/87A CH672486A5 (de) | 1987-07-16 | 1987-07-16 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3823539A1 true DE3823539A1 (de) | 1989-01-26 |
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ID=4239808
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE3823539A Withdrawn DE3823539A1 (de) | 1987-07-16 | 1988-07-12 | Waessriger fluessigduenger |
Country Status (2)
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DE (1) | DE3823539A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FI93947C (fi) * | 1993-07-15 | 1995-06-26 | Kemira Oy | Kasvin fosforin saantia parantava lannoitevalmiste |
-
1987
- 1987-07-16 CH CH2708/87A patent/CH672486A5/de not_active IP Right Cessation
-
1988
- 1988-07-12 DE DE3823539A patent/DE3823539A1/de not_active Withdrawn
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Also Published As
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---|---|
CH672486A5 (de) | 1989-11-30 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |