Verfahren zur Herstellung von als Düngemittel verwendbarem Kalkmagnesiumphosphat. Der ausserordentlich schlechte Reaktions- und Kalkzustand der landwirtschaftlichen Böden und die immer noch geringe Neigung der landwirtschaftlichen Praxis zur Kalk düngung macht die verstärkte Herstellung alkalisch wirkender Düngemittel notwendig.
Da die Wirkungsfähigkeit der Phosphat- Dünger besonders stark von dieser Boden eigenschaft abhängt und auf sauren Böden wasserlösliche Phosphate leicht festgelegt und pflanzenunaufnehmbar werden, ist die Herstellung von Phosphatformen, die diesen nachteiligen Einflüssen nicht unterliegen, für die Ernährungs- und Landwirtschaft von ausschlaggebender Wichtigkeit.
Zahlreiche Versuche der Landbauwissen- schaft haben gezeigt, dass das Magnesium phosphat in seinen verschiedenen Formen und Doppelverbindungen dieses Salzes mit Calciumphosphat und Ammoniumphosphat vor Festlegungen im Boden weitgehend ge schützt und befähigt sind, auf kalkarmen sauren Böden besonders gute Erträge zu liefern. Die Herstellung und praktische An wendung dieser Phosphate für Düngerzwecke scheiterten aber an der Unwirtschaftlichkeit ihrer Fabrikation.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von als Düngemittel verwend barem Kalkmagnesiumphosphat, das da durch gekennzeichnet ist, dass ein wasser- unlösliches Calciumphosphat, zum Beispiel ein natürliches Rohphosphat oder ein Kno- chenphosphat, nass mit einer Säure, zum Beispiel mit Schwefelsäure, Salpetersäure oder Phosphorsäure, aufgeschlossen wird und kurz vor Beendigung dieses Prozesses dolomitischer Kalk in solchen Mengen ein getragen wird, dass das Endprodukt keine freie Phosphorsäure mehr,
sondern neben wasserlöslicher gebundener Phosphorsäure zitratlösliche Phosphorsäure und zitronen- säurelösliche Phosphorsäure enthält.
Als Ausgangsstoffe für das Verfahren gemäss der Erfindung sind alle Rohphosphate bzw. Knochenphosphate verwendbar, wie sie bisher für die nasse Herstellung des Superphosphates üblich und verwendbar waren, beispielsweise Tri- und Tetracalcium- phosphate, natürliche Phosphäte, wie sie in Nordafrika, Amerika und Russland vor kommen.
Beispielsweise wird das Rohphosphat in geeigneter Weise mit Schwefelsäure aufge schlossen. Kurz vor Beendigung des Prozesses wird dolomitischer Kalk eingetragen.. Hier zu ist u. a. gemahlener kohlensaurer Dolomit (CaC03-MgC03) oder gebrannter Dolomit CaO-Mg0) verwendbar.
Leitet man den Prozess des nassen Rohphosphataufschlusses etwa so, dass auf 89 Teile Rohphosphat + Schwefelsäure 11 Teile gebrannter Dolomit kommen, so wird ein Kalkmagnesiumphos- phat erhalten, das in bezug auf die Phos- phorsäurelöslichkeit folgende Eigenschaften aufweist 18,20% Gesamtphosphorsäure, davon sind 12,18% wasserlösliche+zitratlöshche P205 (67% der Gesamt-P205) 4,
33% wasserlösliche -Phosphorsäure (24% der Gesamt-P205) 17,16% zitronensäurelösliche Phosphor säure (94% der Gesamt-P205) Freie Phosphorsäure ist nicht enthalten.
Je nach den Ansprüchen der verschie denen Kulturpflanzen an die Phosphorsäure form und an das Verhältnis von P205: Ca0 Mg0 kann der Anteil an dolomitischen Be standteilen variiert werden.
In Vegetationsversuchen auf sauren Bö den hat das Produkt gemäss der Erfindung imVergleich mit Superphosphat undThomas- phosphat folgende Relativ-Wirkungen auf das Pflanzenwachstum ausgelöst
EMI0002.0017
Wirkung <SEP> von:
<SEP> Bei <SEP> Anwendung <SEP> von <SEP> P,0,-Gabe
<tb> gering <SEP> stark
<tb> Superphosphat <SEP> 100 <SEP> 100
<tb> Thomasphosphat <SEP> 133 <SEP> 156
<tb> Produkt <SEP> gemäss <SEP> der
<tb> Erfindung <SEP> 133 <SEP> 156 Wurde die auf dem sauren Versuchsboden durch P205 Festlegungen bedingte geringere Wirkung des Superphosphates gleich 100 gesetzt, so wurde durch das Phosphat ge mäss der Erfindung die Phosphorsäurewir- kung um 33 und 56 Vergleichseinheiten ver bessert und hierdurch sogar die allseits auf sauren Böden bekannt gute Wirkung des Thomasphosphates erreicht.
Der Prozess zur Herstellung des Kalk- magnesiumsphosphates soll im allgemeinen so geleitet werden, dass die Endprodukte bei Verwendung von CaC03-MgC03 mindestens 14% zitronensäurelösliche Phosphorsäure und bei Verwendung von CaO-Mg0 minde stens<B>160/,</B> zitronensäurelösliche Phosphor säure enthalten. Aus landwirtschaftlich prak tischen Gründen kann man mit dem Prozent gehalt an Phosphorsäure nicht weiter her unter gehen.
Das Endprodukt kann die Phosphorsäure in zitronensäurelöslicher, zitratlöslicher und wasserlöslicher Form in verschiedenen Ver hältnissen zueinander enthalten.
Folgende zahlenmässige Beispiele mögen dies näher dartun:
EMI0002.0040
Teile <SEP> Prozentgehalt <SEP> des <SEP> Endproduktes <SEP> an
<tb> Rohphosphat
<tb> zitronen- <SEP> zitratlösl. <SEP> wasserlösl.
<tb> -j- <SEP> <B>H2S04</B> <SEP> : <SEP> säurelösl. <SEP> <B>P205</B> <SEP> P205
<tb> Qa03Ig0 <SEP> <B>P205</B>
<tb> 92:8 <SEP> 18,05 <SEP> 13,60 <SEP> 4,72
<tb> 90 <SEP> : <SEP> 10 <SEP> <B>1</B>7,39 <SEP> 13,00 <SEP> 2,69
<tb> 88 <SEP> : <SEP> 12 <SEP> 16,96 <SEP> 12,55 <SEP> 1,54 Der Zusatz an dolomitischem Kalk wird zweckmässig so hoch gewählt, dass das End produkt nicht mehr als 3 % und nicht weniger als 1,5 % wasserlösliche Phosphor säure enthält.
Während die Wassersuspension von Superphophat den ungünstigen p.-Wert von 3,0-3,3 aufweist, wird bei den vorstehen den Beispielen ein Produkt erhalten, das einen pH-Wert von 6,0 - 6,5 bedingt. Damit wird den Pflanzen bei der Düngung die für sie günstigste Reaktionsbreite in nächster Nähe ihrer Wurzeln geboten neben einer Phosphat nahrung von verschiedenem Löslichkeitsgrad.
Der Fortschritt der Erfindung liegt in folgenden Punkten begründet 1. Es wird erstmals ein Phosphatdünger hergestellt, der alle pflanzenphysiologisch wertvollen Phosphorsäureformen (wasser lösliche, zitratlösliche und zitronensäure- lösliche P205) enthält.
2. Das Produkt gemäss der Erfindung unterliegt auf den sauren Böden keinen Festlegungen, so dass den Pflanzen auf allen Bodenarten eine stetig fliessende Phosphat quelle im Verlauf ihrer gesamten Vegetation zur Verfügung steht.
3. Das Produkt greift Jutesäcke nicht an. Es ist unbegrenzt lange lagerfähig und gut mit der Hand und Maschine streubar.
4. Das Produkt gemäss der Erfindung eignet sich zur Herstellung von Misch- und Volldünger mit allen kah- und stickstoff- haltigen Salzen.