DE688220C - Verfahren zur Herstellung eines nicht staubenden, gut streufaehigen alkalischen Duengemittels aus Knochenmehl - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines nicht staubenden, gut streufaehigen alkalischen Duengemittels aus Knochenmehl

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DE688220C
DE688220C DE1938H0155013 DEH0155013D DE688220C DE 688220 C DE688220 C DE 688220C DE 1938H0155013 DE1938H0155013 DE 1938H0155013 DE H0155013 D DEH0155013 D DE H0155013D DE 688220 C DE688220 C DE 688220C
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bone meal
lime
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Chemische Ind A G
HUNGARIA KUNSTDUENGER
SCHWEFELSAEURE
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Chemische Ind A G
HUNGARIA KUNSTDUENGER
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B17/00Other phosphatic fertilisers, e.g. soft rock phosphates, bone meal

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung eines nicht staubenden, gut streufähigen alkalischen Düngemittels aus Knochenmehl Bei der Herstellung des Knochenmehlsuperphosphats wird bekanntlich die im Knochenmehl vorhandene Phosphorsäure durch Aufschluß mit Mineralsäuren in wasserlösliche Phosphorsäure umgewandelt; dadurch entsteht ein sauer reagierendes Düngemittel, das infolgedessen nach neueren Untersuchungen für die Düngung von sauren Böden ungeeignet ist. Es ist auch bekannt, zur Düngung von Böden mit saurer Reaktion, d. h. für kalkarme Böden, das Knochenmehl in seinem ursprünglichen Zustande zu verwenden.
  • Wie bekannt, enthält das Knochenmehl z8 bis 3211/9 Gesamtphosphorsäure, von welcher etwa 8o0/0 in z 0%iger Citronensäure löslich sind. Wird übliches Knochenmehl als Düngemittel angewendet, so wirkt seine in Citronensäure lösliche Phosphorsäure ebenso wie z. B. etwa diejenige der Thomasschlacke. Die unmittelbare Verwendung von Knochenmehl für Düngungszwecke ist aber, da das Knochenmehl mehr als 50 °/° Feinmehl enthält, nachteilig für den Landwirt, da beim Ausstreuen Verstaubungsverluste entstehen, besonders für die Kleinlandwirte bei Flächen geringerer Ausdehnung. Ein weiterer Nachteil des Knochenmehles ist, daß es nicht alkalisch reagiert und infolgedessen die Neutralisierung saurer Böden nicht wesentlich fördert. Die Neutralisierung wird deshalb in der Regel durch vorherige Behandlung der Böden mit Düngekalk erzielt.
  • Zur Beseitigung der vom Standpunkte der Düngung nachteiligen Mehlfeinheit des Knochenmehles sind bereits Versuche unternommen worden, indem die Knochen gröber gemahlen wurden und das Feinmehl ausgesiebt wurde. Dieses Verfahren hat sich jedoch mit Rücksicht darauf, daß fast 5o °/° des Knochenmehles als Feinmehl zurückbleibt, als unwirtschaftlich erwiesen.
  • Gemäß dem Verfahren der Erfindung werden nicht nur die Staubungsverluste beim Ausstreuen des Knochenmehles vermieden, sondern es wird zugleich aus dem neutral reagierenden Knochenmehl ein alkalisch reagierender Kunstdünger erzeugt, und zwar ohne dabei den citronensäurelöslichen Phosphorsäureanteil des Knochenmehles nennenswert zu verringern.
  • Das Verfahren der Erfindung besteht darin, daß aus neutralem Knochenmehl unter Zusatz von Kalkmilch eine gekörnte Masse hergestellt und dieselbe bei erhöhter Temperatur mit Kohlensäure oder kohlensäurehaltigen Gasen behandelt wird, wobei der Zusatz der Kalkmilch in solchen Mengen erfolgt, daß das Endprodukt einen pH-Wert von 7 bis io aufweist. Das auf diese Weise erzeugte, alkalisch reagierende, gekörnte Düngemittel ist für die Düngung von sauren Böden ebenso geeignet wie z. B. Thomasschlacke.
  • Es ist bekannt, einen nicht staubenden Kalkstickstoff so herzustellen, daß der in dem Kalkstickstoff vorhandene Ätzkalk mittels Dampf in Kalkhydrat umgewandelt und die Masse dann mit Kohlensäure behandelt wird. Es ist ferner bekannt, einem wasserreichen Faulschlamm zwecks Herstellung einer sich nicht zusammenballenden, zerfallbarenDüngemittelmasse größere Mengen von Ätzkalk zuzufügen, um denselben durch den Wassergehalt des Faulschlammes zu Kalkhydrat abzulöschen und letzteren dann durch Kohlensäure in Carbonat umzuwandeln.
  • Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird im Gegensatz zu diesen bekannten Verfahren weder bereits vorhandener Ätzkalk abgelöscht noch Ätzkalk dem zu verarbeitenden Material zugesetzt, sondern es wird nur eine geringe Menge Kalkmilch als Bindemittel verwendet. Bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nämlich das mit Kalkmilch vermischte Knochenmehl in einem entsprechenden, z. B. an sich bekannten Apparat granuliert und auf einer großen Fläche der Wirkung warmer Rauchgase ausgesetzt; damit wird einerseits das überschüssige Wasser durch Trocknung entfernt und anderseits zugleich auch durch den Kohlensäuregehalt der Rauchgase die Kalkmilch in Calciumcarbonat verwandelt. Das Bindemittel des granulierten Knochenmehles stellt somit , das durch Kohlensäurebehandlung der Kalkmilch entstandene Calciumcarbonat dar.
  • Es sind auch Verfahren bekannt, die gleichfalls die Körnung des Knochenmehles bezwecken, hierzu werden jedoch Bindemittel grundsätzlich anderer Art wie im Falle der Erfindung verwendet. Die hier vorgeschlagenen Bindemittel sind nämlich Gips, Schwefelsäure oder saure Salze. Der Gips ist physiologisch sauer, und das mit Schwefelsäure oder sauren Salzen behandelte Knochenmehl enthält einen Teil der Phosphorsäure in wasserlöslicher Form, wodurch im Gegensatz zu dem erfindungsgemäß erzielten gekörnten Knochenmehl nicht ein alkalisch wirkendes Düngemittel von einem pH-Wert von 7 bis io hergestellt wird, sondern ein sauer wirkendes Düngemittel mit einem niedrigen, dem sauren Charakter entsprechenden pH-Wert. Ein grundsätzlicher Unterschied besteht hierbei im Vergleich zu der Erfindung nicht nur hinsichtlich der angewendeten Bindemittel, sondern auch hinsichtlich der Nachbehandlung des mit dem Bindemittel behandelten Knochenmehles. Erfindungsgemäß besteht nämlich die Nachbehandlung nicht in einer einfachen Trocknung des gekörnten Gutes bei erhöhter Temperatur wie im bekannten Falle, sondern es wird dabei zielbewußt eine chemischeUmsetzung herbeigeführt, indem durch den Kohlensäuregehalt der Rauchgase die Festigung des gekörnten Gutes infolge Bildung von Calciumcarbonat aus Kalkmilch erzielt wird.
  • Das übliche neutrale Knochenmehl enthält bekanntlich im Durchschnitt 28 bis 32 °/° Gesamtphosphorsäure, von welcher 22 bis 24'/, in 2 °/°iger Citronensäure löslich sind. Das erfindungsgemäße Granulat enthält im Durchschnitt 3o bis 32"/, Gesamtphosphorsäure und 22 bis -230/, in 21%iger Citrornensäure lösliche Phosphorsäure. Im üblichen Knochenmehl beträgt der Wassergehalt 7 bis io °(°, im erfindungsgemäß granulierten Knochenmehl 2,5 bis q. °j°.
  • Mit Rücksicht darauf, daß von der Landwirtschaft zuweilen auch ein Düngemittel verlangt wird, das an Stelle der oben angegebenen 22 bis 23 °/°, ähnlich wieThoinasschlacke, nur etwa 17 bis 18 0/° in 2 °/°iger Citronensäure lösliche Phosphorsäure enthält, kann gemäß einer besonderen vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens das Knochenmehl vor oder während der Granulierung mit bekannten Verdünnungs-, Dünge- oder Stimulationsmitteln, wie z. B. Kali, Magnesia, Borsäure undloder dgl. enthaltenden Salzen, vermischt werden.
  • Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird aus dem staubfeinen Knochenmehl auf einfache und wirtschaftliche Art ein hauptsächlich für saure Böden geeignetes gekörntes Düngemittel hergestellt, bei dessen Ausstreuen für den Landwirt keine Verstaubungsverluste entstehen. Das ursprünglich neutrale Knochenmehl wird gleichzeitig in ein alkalisch reagierendes Düngemittel umgewandelt, dessen für die Pflanzen wirksamer Phosphorsäuregehalt infolge des geringen Zusatzes des Bindemittels in voller Höhe und gleicher Löslichkeit erhalten bleibt. Die an Phosphorsäure hochprozentigen gekörnten Düngemittel können durch Verwendung geeigneter Zusatzmittel den jeweiligen Anforderungen der landwirtschaftlichen Praxis angepaßt und auf den jeweils verlangten Phosphorsäuregehalt eingestellt werden. Diese Verdünnungsmittel werden in einem Arbeitsgang mit dem Knochenmehl granuliert.
  • Ausführungsbeispiele i. Zu ioo kg Knochenmehl, welches bei einem Wassergehalt von 7 0/0 an Gesamtphosphorsäure 32 % enthält, von welcher 24,2 0/0 P. 05 in 20/0iger Citronensäure löslich sind, wird eine 1,2 kg gebranntem Kalk entsprechende Menge dickflüssiger Kalkmilch zugefügt. Die Masse wird innigst durchgemischt und dann granuliert. Das Granulat wird auf einer großen Fläche verteilt und mit Kohlensäure enthaltenden warmen Rauchgasen behandelt. Das erzeugte, alkalisch reagierende, gekörnte Knochenmehl enthält 23,3 0/0 in 2 %iger Citronensäure lösliche Phosphorsäure und besitzt bei einem Wassergehalt von 3 % einen pH-Wert von 8 bis 9.
  • 2. Zu 73,5 kg Knochenmehl, welches bei einem Wassergehalt von 7 % an Gesamtphosphorsäure 32 % enthält, von welcher 24 0/0 in 2 0/0iger Citronensäure löslich sind, werden zugemischt: i2,6 kg gemahlener Kalifeldspat und 12 leg Dolomit. Das Gemisch wird unter Zugabe von Kalkmilch, hergestellt aus 1,9 kg gebranntem Kalk, innigst vermengt. Das Gemisch wird dann granuliert, und die Granulate werden, wie im Beispiel i angegeben wurde, mit warmen, Kohlensäure enthaltenden Rauchgasen behandelt. Das so hergestellte, alkalisch reagierende Knochenmehl enthält bei einem Wassergehalt von io 0/0 an Gesamtphosphorsäure 23 0/0, hiervon sind 18,3% in 20%iger Citronensäure löslich: pH-Wert 9.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung eines nicht staubenden, gut streufähigen alkalischen Düngemittels aus Knochenmehl, dadurch gekennzeichnet, daß neutrales Knochenmehl zunächst unter Zusatz von solchen Mengen Kalkmilch, daß das Endprodukt einen pH-Wert von 7 bis io aufweist, gekörnt wird, worauf die Körner bei erhöhter Temperatur einer Behandlung mit Kohlensäure oder kohlensäurehaltigen Gasen unterworfen werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dem Knochenmehl vor oder während der Körnung neben Kalkmilch noch andere Düngemittel bzw. S timulationsmittel und(oderVerdünnung smittel zugesetzt werden.
DE1938H0155013 1937-09-29 1938-03-04 Verfahren zur Herstellung eines nicht staubenden, gut streufaehigen alkalischen Duengemittels aus Knochenmehl Expired DE688220C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN116478699A (zh) * 2023-06-21 2023-07-25 山东土秀才生物科技有限公司 一种酸性土壤调理剂及其制备方法

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