DE666576C - Verfahren zur Herstellung eines Phosphatduengemittels durch Neutralisation von sauren Aufschlussprodukten aus Gemischen von Rohphosphat und kohlenstoffhaltigen Materialien - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Phosphatduengemittels durch Neutralisation von sauren Aufschlussprodukten aus Gemischen von Rohphosphat und kohlenstoffhaltigen Materialien

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DE666576C
DE666576C DEI50471D DEI0050471D DE666576C DE 666576 C DE666576 C DE 666576C DE I50471 D DEI50471 D DE I50471D DE I0050471 D DEI0050471 D DE I0050471D DE 666576 C DE666576 C DE 666576C
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DE
Germany
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mixtures
phosphate
carbonaceous materials
gases
digestion products
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DEI50471D
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English (en)
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Dr William Hennicke
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B11/00Fertilisers produced by wet-treating or leaching raw materials either with acids in such amounts and concentrations as to yield solutions followed by neutralisation, or with alkaline lyes
    • C05B11/04Fertilisers produced by wet-treating or leaching raw materials either with acids in such amounts and concentrations as to yield solutions followed by neutralisation, or with alkaline lyes using mineral acid
    • C05B11/14Fertilisers produced by wet-treating or leaching raw materials either with acids in such amounts and concentrations as to yield solutions followed by neutralisation, or with alkaline lyes using mineral acid using wet gaseous acids

Description

  • Verfahren zur Herstellung eines Phosphatdüngemittels durch Neutralisation von sauren Aufschlußprodukten aus Gemischen von Rohphosphat und kohlenstoffhaltigen Materialien Um Gemische von Rohphosphat und kohlenstoffhaltigen Materialien, wie Kohle, insbesondere Braunkohle oder Torf u. dgl., die mit Säuren oder Säuregemischen bzw. Säuren liefernden Gasen, z. B. Chlor, Schwefeldioxyd, nitrosen Gasen oder deren Gemischen, aufgeschlossen wurden, als Düngemittel verwenden zu können, ist eine Neutralisation erforderlich. Diese kann in verschiedener Weise erfolgen, besonders wirtschaftlich mit gasförmigem Ammoniak oder indifferenten ammoniakhaltigen Gasen. Hierbei treten Schwierigkeiten auf, die darin begründet sind, daß die Masse bei einem bestimmten Wassergehalt (z. B. einem solchen von etwa 2o°/, aufwärts) und den bei der Neutralisation zwangsläufig auftretenden höheren Temperaturen zum Zusammenbacken, Schmieren und zur Klumpenbildung neigt. Dadurch wird die Förderung durch die in Frage kommenden Apparaturen, wie Drehrohre, Schneckenrohre u. dgl., erschwert oder unmöglich gemacht. Außerdem ist eine sich gegebenenfalls anschließende Trocknung bei einem solchen breiigen oder klumpigen Gut schwieriger durchzuführen als bei einem in körniger Form vorliegenden Gut.
  • Nun ist es für die Behandlung beispielsweise von Braunkohle-Rohphosphat-Gemischen mit sauren Gasen an sich vorteilhaft, mit einem möglichst wasserreichen Gut zu arbeiten, während für die Neutralisation eine wasserärmere Masse angestrebt werden sollte. Man kann zwar nach Beendigung des Aufschlusses das Gut auf den für die nachfolgende Neutralisation zweckmäßigen Wassergehalt heruntertrocknen. Hierbei treten aber Verluste an den für den Aufschluß benutzten sauren Gasen oder Gasgemischen bzw. Säuren auf. Einem z. B. mit nitrosen Gasen behandelten Gut haftet nach Verlassen des Aufschlußgefäßes immer noch eine gewisse Menge Stickstoffdioxyd an, die beim sofortigen Trocknen verlorenginge, nach Bindung an Ammoniak aber in der Masse verbleibt und so nutzbar gemacht wird.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die das Aufschlußgefäß verlassende, über 2o01, Feuchtigkeit besitzende Masse unmittelbar mit Ammoniak ohne Nachteile neutralisieren kann und ein körniges Gut erhält, dessen Förderung und Trocknung keine Schwierigkeiten bereitet, wenn man das Reaktionsgut während der Neutralisation in ununterbrochener Bewegung hält und die hierbei auftretende Wärme ganz oder zum Teil abführt. Dies kann z. B. durch Kühlung des Reaktionsgefäßes, wie Berieselung mit Wasser oder Ausbildung der Förderwelle oder der an der Welle angebrachten Förderorgane als Kühlelemente, oder durch Zusatz an der Neutralisation nicht unmittelbar beteiligter Gase, wie Luft, Stickstoff oder Kohlendioxyd, oder durch mehrere dieser Maßnahmen zugleich erfolgen. Es ist überraschend, daß man durch Kühlung die angegebenen Wirkungen erzielt; an sich liegt der Gedanke nahe, die Neutrali-
    sationswärme zur Trocknung des zu heba
    den Gutes auszunutzen und den Wser
    bereits unmittelbar bei der Neutra satiö
    das gewünschte Maß herabzusetzen.'t
    Das Maß der Verwendung des einen oder anderen Kühlmittels richtet sich naturgemäß weitgehend nach der Zusammensetzung der Körnung, dem Wassergehalt, der durchgesetzten Menge des zu verarbeitenden Gutes und nach anderen Umständen. Arbeitet man mit Zusatzgasen, so soll im allgemeinen die Temperatur des aus dem Neutralisationsgefäß abströmenden Gases 40° nicht übersteigen; hiermit soll jedoch keine Festlegung auf diese Zahl erfolgen. Ist infolge irgendwelcher Störungen eine Verstopfung des Reaktionsgefäßes eingetreten, so kann sie durch vorübergehende verstärkte Anwendung des einen oder anderen Kühlmittels beseitigt werden.
  • Das Ammoniak wird zweckmäßig in solcher Menge zugegeben, daß das aus dem Neutralisationsgefäß ausgetragene Produkt schwach alkalisch reagiert; das Produkt wird dann z. B. durch Zusatz entsprechender Mengen sauren Gutes nachneutralisiert. Unter Umständen kann es dagegen auch vorteilhaft sein, mit einem Unterschuß an Ammoniak zu arbeiten und -durch Zugabe eines alkalischen Mittels, z. B. Ammoniumbicarbonat, den Neutralpunkt einzustellen. Es hat sich gezeigt, daß insbesondere überneutralisierte, also mehr oder weniger stark alkalische Produkte zum Verschmieren und zur Bildung großer Klumpen neigen.
  • Beispiel i In einem mit einer Hauerschnecke versehenen Rohr werden ioo Gewichtsteile eines durch Behandlung mit nitrosen Gasen aufgeschlossenen Rohbraunkohle-Rohphosphat-Gemisches mit einem Gehalt von etwa 10,3% Gesamtphosphorsäure (berechnet als P205), i0,20/0 citratlöslicher Phosphorsäure, 6,6% Stickstoff und 30,0% Wasser mit 7,4 Gewichtsteilen gasförmigem Ammoniak unter gleichzeitiger Zuführung von =2,7 Gewichtsteilen Luft neutralisiert. Das Reaktionsgefäß wird mit kaltem Wasser berieselt. Das zu behandelnde Gut und das Gas werden im Gegenstrom zueinander geführt. Die Berührungszeit beträgt etwa 15 Minuten. , Man erhält ein körniges, schwach alkalisches Produkt mit einem Gehalt von etwa 9,9°/o Gesamtphosphorsäure (berechnet als P205)! 9,7% citratlöslicher Phosphorsäure, .2;1°/o Stickstoff und 2o,o% Feuchtigkeit; die Kohlesubstanz ist weitgehend wasserlöslich geworden. Arbeitet man ohne Luftzusatz und Berieselung, so wird unter den gleichen Bedingungen das Gut schmierig; die Masse läßt sich dann nicht mehr durch die Apparatur fördern. Beispiel 2 In der gleichen Weise, aber ohne Berieselung des Reaktionsgefäßes, werden ioo Gewichtsteile einer ähnlichen Masse wie in Beispiel i mit einem Gehalt von etwa 11,6% Gesamtphosphorsäure (berechnet als P205), ii,o% citratlöslicher Phosphorsäure, 5,8% Stickstoff und 25,0% Wasser mit .einem Gemisch von 8,9 Gewichtsteilen Ammoniak und 9,9 Gewichtsteilen Kohlendioxyd behandelt. Das erhaltene alkalisch reagierende Produkt ist körnig; die Kohlesubstanz ist weitgehend wasserlöslich geworden. Das Verfahrensprodukt enthält etwa 1o,60/0 Gesamtphosphorsäure (berechnet als P205), io,i% citratlösliche Phosphorsäure, ii,5% Stickstoff und 2i,o% Wasser. Unterläßt man den Zusatz des Kohlendioxyds, so wird die Masse breiig und läßt sich nicht oder nur schwer fördern.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung eines körnigen, leicht zu fördernden und gut zu trocknenden, organische Stoffe enthaltenden Phosphatdüngemittels durch Neutralisation von wasserhaltigen sauren Aufschlußprodukten aus Gemischen von Rohphosphat und kohlenstoffhaltigen Materialien, wie Kohle, Torf u. dgl., mit ammoniakhaltigen Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß man das saure Aufschlußprodukt mit einem Wassergehalt von über 2o0/0 während des Durchleitens der Gase in ständiger Bewegung hält und kühlt.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Ansprach i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlung durch Zusatz indifferenter Gase zum Ammoniakgas erfolgt. -
DEI50471D 1934-08-31 1934-08-31 Verfahren zur Herstellung eines Phosphatduengemittels durch Neutralisation von sauren Aufschlussprodukten aus Gemischen von Rohphosphat und kohlenstoffhaltigen Materialien Expired DE666576C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE977082C (de) * 1951-07-23 1965-01-14 Saint Gobain Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Phosphorsaeure und Stickstoff enthaltenden Duengemitteln
DE1247351B (de) * 1959-03-06 1967-08-17 Hokkaido Tanko Kisen Kabushiki Verfahren zur Herstellung von granulierten, humushaltigen Phosphatduengemitteln

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE977082C (de) * 1951-07-23 1965-01-14 Saint Gobain Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Phosphorsaeure und Stickstoff enthaltenden Duengemitteln
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