DE651738C - Verfahren zur Herstellung von Bodenverbesserungsmitteln - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Bodenverbesserungsmitteln

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DE651738C
DE651738C DEH139569D DEH0139569D DE651738C DE 651738 C DE651738 C DE 651738C DE H139569 D DEH139569 D DE H139569D DE H0139569 D DEH0139569 D DE H0139569D DE 651738 C DE651738 C DE 651738C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C3/00Fertilisers containing other salts of ammonia or ammonia itself, e.g. gas liquor
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F11/00Other organic fertilisers

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren. zur Herstellung von Bod'enverbesserungsmitteln Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Bodenverbesserungsmitteln aus Siliciumverbindungen, Aluminiumverbindungen und Huminsäuren, die durch Oxydation von fossilen oder rezenten pflanzlichen Stoffen, gegebenenfalls in Gegenwart von Eisen- und; oder. Manganverbindungen, erhalten werden. Die Bodenverbesserungsmittel nach der vorliegenden Erfindung enthalten wesentliche Mengen von komplexen Verbindungen von Huminsäuren, Kieselsäure, Tonerde und vorzugsweise zweiwertigen B_ asen, die eine hohe Basenaustauschfähigkeit haben und die in Wasser bei einer Wasserstoffionenkonzentration pH = 6, 5, die der üblichen Wasserstoffionenkonzentration der Bodenflüssigkeit in normaler Ackererde im allgemeinen entspricht, praktisch nicht löslich sind und praktisch nicht aus der Ackerkrume ausgewaschen werden.
  • Es wurde gefunden, daß Humussubstanzen in Form dieser Komplexverbindungen ebenso wie der stabile Humus guter Ackererden und im Gegensatz zu den Humusstoffen in.@Stalldünger 'und organischen stickstoffhaltigen Kunstdüngern gegen bakterielle Verbrennung widerstandsfähig sind und somit in dem -Boden bestehen bleiben. Bei Verwendung der nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten Erzeugnisse zum Verbessern des Bodens wird daher eine dauernde Humuswirkung und eine verbesserte Basenaustauschfähigkeit im Böden erreicht.
  • Es ist bekannt, daß man fossile oder rezente organische Stoffe, wie z. B. Torf, Braunkohle und verholztes Lignin enthaltende Pflanzenteile, durch Autoxydation in Huminsäuren enthaltende Stoffe überführen kann und @ daß die Oxydation in alkalischem Milieu schneller verläuft als in saurem. Auch ist empfohlen worden, zum Alkalischmachen der Masse Ammoniak zu benutzen, wobei organische Stickstoffdünger entstehen, und man weiß ferner, daß diese -Oxydation durch Eisen- und Manganverbindungen beschleunigt wird.
  • Weiter hat man schonvorgeschlagen, Mineralstoffe, die als Pflanzennährstoffe wertvolle Alkali- und Erdalkaliverbindungen enthalten, zwecks Überführung dieser Bestandteile in eine für die - Pflanzen leicht aufnehmbare Form durch die bei der Oxydation einer Mischung dieser Mineralstoffe mit Torf, Braunkohle oder Steinkohle unter hohem Druck und bei hoher Temperatur gebildeten starken organischen Säuren aufzuschließen.
  • Es sind ebenfalls Verfahren bekannt, wobei humusartige Stoffe durch Zusatz von Alkalien löslich gemacht und dann mit Silikaten oder Phosphaten gemischt werden. Zweck dieses- Verfahrens ist,, die Silikate und. Phosphate in einer für Düngezwecke günsti-: gen Verteilung zu erhalten und gleichzeitig die Assimilierbarkeit derselben zu erhöheil, Die Anwesenheit größerer Mengen CalciutiT-ist dabei unerwünscht, da die Humussäure nicht in unlösliche Verbindungen umgesetzt werden soll.
  • Weiter hat man verschiedene biologische Verfahren in Vorschlag gebracht, nach denen Mineralstoffe, z.. B. Silikate und humusartige Stoffe, mit organischen Stoffen, wie z. B. Kompost oder Schlick, vermischt und einer Fermentation unterworfen werden. Dadurch sollen Düngemittel entstehen, die die mineralischen Bestandteile in löslicher bzw. für die Pflanzen leicht zugänglicher Form enthalten. Um den biologischen Prozeß zu erleichtern, werden die Mineralstoffe in einigen Fällen vorher mit säurebildenden Stoffen, wie z. B. Chlorcalcium- oder Chlormagnesiumlauge, unter Druck aufgeschlossen.
  • Das Verfahren der vorliegenden Erfindung zur Herstellung von Bodenverbesserungsmitteln aus Siliciumverbindungen, Aluminiumverbindungen und Huminsäuren, die durch Oxydation von fossilen oder rezenten pflanzlichen Stoffen, gegebenenfalls in Gegenwart von Eisen- und/oder Manganverbindungen, erhalten werden, zeichnet sich im Gegensatz zu den erwähnten bekannten Verfahren dadurch aus, daß die Oxydation der fossilen oder rezenten Ausgangsstoffe bei einer Wasserstoffionenkonzentration, die durch Zufuhr von Ammoniak, Kalilauge oder anderen alkalischen Substanzen unter pH 9, vorzugsweise zwischen 6 und 7, gehalten wird, in feuchtem Zustand bei einer .13o° C nicht wesentlich übersteigenden Temperatur ausgeführt wird und daß die Huminsäuren durch Einwirkung von hydratisierter Kieselsäure und hydratisierter Tonerde, ebenfalls bei erhöhter Temperatur und in feuchtem Zustand, in Komplexverbindungen von Huminsäuren, Kieselsäure und Tonerde übergeführt werden.
  • Vorzugsweise wird die Oxydation zu Huminsäuren und die Überführung derselben in die Komplexverbindungen gleichzeitig ausgeführt.
  • Zur Bildung von Komplexverbindungen der zweiwertigen Metalle kann die Zumischung von Verbindungen von zweiwertigen Metallen vor, während oder nach der Einwirkung erfolgen. Vorzugsweise werden leicht hydrdlysierbare Aluminosilikate von zweiwertigen Metallen zugemischt. Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird das Gut nach der Oxydation mit Ammönialz gesättigt und bei mäßig erhöhter Temperatur sich 'selbst überlassen, wobei der Ammoniaküberschuß gegebenenfalls nachher entfernt wird.
  • ='".".Die- zweiwertige Basen enthaltenden Komjpl.@xverbindungen und die Komplexverbin-; ,d4ngen, aus denen diese hergestellt werden ''können, können gegebenenfalls auch gewisse Mengen einwertiger Basen, z. B. Kalium oder Ammonium, enthalten. Für bestimmte Bodenarten ist ein gewisser Natriumgehalt in dem Bodenverbesserungsmittel nützlich.
  • In den Bodenverbesserungsmitteln der oben angegebenen Art kann das Aluminium teilweise durch Eisen ersetzt sein.
  • Die gemäß der Erfindung erzielten Produkte sind im Gegensatz zu den bekannten Erzeugnissen nicht als organische Düngemittel, sondern als Bodenverbesserungsmittel aufzufassen. Sie werden von der Bodenflüssigkeit nicht oder sehr wenig angegriffen, so daß ihr organischer Anteil im Boden praktisch unverändert bleibt und, daher eine dauernde Verbesserung herbeiführt. Der mit diesen Erzeugnissen behandelte Boden weist eine bessere Struktur auf und ist leichter zu bearbeiten als der unbehandelte Boden. Wenn man abwechselnd nebeneinanderliegende Par-. zellen mit dem Bodenverbesserungsmittel bearbeitet und unbearbeitet läßt, sieht man besonders nach Regenfällen einen deutlichen Unterschied in der Farbe der Krumeoberfläche. Bei den bearbeiteten Parzellen entsteht verhältnismäßig schnell -an der Oberfläche -eine ausgetrocknete Schicht, -welche deutlich von den länger feucht bleibenden Oberflächenschichten der unbearbeiteten Parzellen zu unterscheiden ist. Diese ausgetrockneten Schichten verzögern die natürliche Verdampfung des 33odens, so daß das Wasser besser festgehalten wird. Dieses konnte in zahlreichen Versuchen festgestellt werden. Auch konnte in trocknen Perioden, z. B. bei Zuckerrüben, beobachtet werden, daß die Blätter von Pflanzen auf unbearbeiteten Parzellen welkten, während dieses bei den mit dem Bodenverbesserungsmittel behandelten Parzellen nicht der Fall war. Durch seine hohe Austauschfähigkeit hat das erfindungsgemäß hergestellte Bodenverbesserungsmittel einen sehr günstigen 'Einfluß auf die regelmäßige Zufuhr von Kationen zu den Pflanzenwurzeln und eine wesentliche puffernde Wirkung, was z. B. für stark saure Bodenarten sehr wichtig ist.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung wird im allgemeinen derart ausgeführt, daß die OXydation der fossilen oder rezenteil pflanzlichen Stoffe und die Überführung der dabei gebildeten Huminsäuren- in die Komplexverbindungen gleichzeitig stattfinden.
  • Nach einer vorzugsweisen Ausführungsform der Erfindung findet die Umsetzung der Huminsäuren in die Komplexverbindungen, dadurch statt, daß die Masse, in der sich die Huminsäuren durch Oxydation gebildet haben bzw. in der sie sich bilden, in feuchtem Zustand bei einer 13o° C nicht wesentlich übersteigenden Temperatur mit leicht hydrolysierbaren Aluminosilikaten zweiwertiger Basen behandelt wird. ` Unter leicht hycirolysierbaren unlöslichen Aluminosilikaten werden in Wasser unlösliche oder teilweise unlösliche Stoffe verstanden, die bei der gewöhnlichen Temperatur schon durch sehr schwache Säuren, z. B. bei einer Wasserstoffionenkonzentration von PH 5,0, in kurzer Zeit, z. B. innerhalb etwa zweier Stunden, auseinanderfallen, wobei zweiwertige Basen austreten, während bei Gegenwart von geeigneten organischen Stoffen Kieselsäure und Tonerde durch dieselben aufgenommen werden, so daß die Zersetzung des Aluminosilikates fortschreitet. Poröse Aluminosilikate dieser Art können durch schnelleAbkühlung der hocherhitzten Schmelze gebildet werden. Die Silikate können auch gewisse Mengen einwertiger Basen, z. B. Kalium, enthalten.
  • Vorzugsweise werden poröse, leicht hydrolysierbare Aluminosilikate verwendet, die auch Eisen- und/oder Manganverbindungen enthalten. Ein geeignetes Ausgangsmaterial ist z. B. das unter der Bezeichnung Silicakalk käufliche Produkt.
  • Gemäß der Erfindung wird die Oxydation der organischen Stoffe unter einer solchen Regelung der Wasserstoffionenkonzentration des Reaktionsgemisches ausgeführt, daß dasselbe auf einem pH-Wert unter g, vorzugsweise zwischen 6 und 7, gehalten wird. Es hat sich herausgestellt, daß man auf diese Weise organische Aluminosilicokomplexe erzielt, die eine hole Austauschfähigkeit haben und die besonders Ammoniak in solcher Form binden, daß es einerseits von den Pflanzen leicht aufgenommen wird, andererseits aber nur wenig löslich ist und im Boden nur schwer ausgewaschen werden kann. Die erfindungsgemäße Regelung ist daher besonders von Bedeutung, wenn die Oxydation der organischen Stoffe zu Huminsäuren unter Zufuhr von Ammoniak stattfindet. Es entstehen dabei stickstoffhaltige Huminsäureprodukte, aus denen mehr als die Hälfte des Stickstoffs nach Zusatz von verdünnter Lauge in Form von Ammoniak überdestilliert werden kann.
  • Zu diesem Zweck kann man dem Gemisch Ammoniak, Kalilauge oder andere alkalische Stoffe zusetzen, während 'eine zu stark alkalische Reaktion durch Zufuhr von schwachen Säuren oder durch Einblasen von Luft herabgesetzt werden kann. Es wurde weiter gefunden, daß der Gehalt an mit Kalilauge destillierbarem .Stickstoff noch weiter dadurch gesteigert werden kann, daß Mangan- und besonders Eisenverbindungen, wie z. B. reduziertes Eisen, Ferrosulfat, Ferrisulfat u. dgl., zugesetzt werden. Auch die Oxydation wird durch diese Stoffe katalytisch beschleunigt.
  • Die auf diese Weise erzielten Humusprodukte enthalten einen erheblichen Teil des Stickstoffs in Form von mit Basen überdestillierbarem Ammoniak, der nichtsdestoweniger in unlöslicher Form vorliegt, und haben dadurch im Gegensatz zu den bisher bekannten Produkten, die den Stickstoff im wesentlichen entweder in Form wasserlöslicher Ammoniumverbindungen oder als Kernstickstoff enthalten, eine viel bessere Stickstoffwirkung. Im letzteren Fall liegt der Stickstoff in nicht austauschbarer Form vor und ist für die Pflanzen viel schwieriger zugänglich.
  • Gemäß der Erfindung werden Stoffe besonders günstiger kolloidaler Eigenschaften erzielt, wenn die Behandlung der Huminsäuren enthaltenden Stoffe mit den Aluminosilikaten derart beendet wird, daß das Endprodukt einen pH-Wert zwischen 6 und 7 hat. Wenn die Reaktionsmischung alkalisch ist, kann der PH-Wert z. B. dadurch herabgesetzt werden, daß Luft durch die Masse geblasen oder schwache Säuren, z. B. in gasförmigem Zustand, zugesetzt werden. Wenn der Säuregrad zu hoch ist, kann man alkalische Stoffe zuführen, z. B. Kalilauge oder Ammoniak.
  • Zur Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung wird das organische Ausgangsgut, z. B. Torf, Abfälle vori verbolzten Pflanzenteilen, wie Stroh, Kleie, Schalen, Holzschliff oder daraus erzielte Produkte, beispielsweise in einen gasdichten Silo mit einer unten angeordneten gelochten Platte und einem Deckel mit Wasserverschluß eingeführt. Das Gut, das sich auf der perforierten Platte befindet; soll feucht und gut gemischt sein.° Die Reaktionsgase, z. B. Luft (bzw. Sauerstoff oder ozonisierte Luft), Ammoniak und Wasserdampf., werden unter dem Siebboden zugeführt. Zur Vermeidung von Wärmeverlusten ist der Silo vorzugsweise isoliert ausgeführt. Wenn die oben gekennzeichneten Aluminosilikate benutzt werden, so erleichtern diese den Durchtritt der Gase durch das Gut.
  • Nach einer anderen Ausführungsform wird das in einem Gefäß mit einem Siebboden enthaltene Gut mit Wasser bei mäßig erhöhter Temperatur berieselt, wobei die Gase von dem herunterfließenden Wasser mitgeführt werden. Die Wassermenge wird vorzugsweise derart geregelt, daß die Masse stets einen trockenen Eindruck' macht und die obere Schicht derselben leine Flüssigkeitsanhäufungen aufweist. Auch kann man die organischen. Produkte erst in der oben angegebenen Weise oxydieren und sodann mit dem Aluminosflikat mischen. Der Silo ist gasdicht ausgeführt und vorzugsweise isoliert; das Gasgemisch, das vorgewärmt werden kann, wird durch den Siebboden zugeführt. Gegebenenfalls kann man der Luft Sauerstoff oder Ozon zusetzen.
  • Statt eines Silos mit Siebboden können auch ändere Mittel verwendet werden, um das Gasgemisch durch die Masse im Silo zu- verteilen; auch kann die Masse auf einem laufenden perforierten Band behandelt werden.
  • Die Komplexverbindungen gemäß der Erfindung können dadurch erkannt werden, daß sie bei der Behandlung mit verdünnter Salzsäure - (1'20 N) wasserunlösliche anorganischorganische Humuskomplexe hinterlassen, die mit Wasserstoffionen gesättigt sind, während sie nach dem Auswaschen mit Wasser in Ammoniak oder Alkalien weitgehend löslich sind. Die erhaltenen Lösungen werden durch Zusatz von zweiwertigen Basen gefällt.
  • Während der Herstellung dürfen die Komplexverbindungen niFht -zu hoch erhitzt werden, weil dadurch die gewünschten kolloidalen Eigenschaften vollständig oder teilweise verlorengehen. Die Behandlung wird im allgemeinen bei Temperaturen unter loo° C ausgeführt.
  • Es wurde gefunden, daß es öfters Vorteile bietet, die- sauerstoffhaltigen Gase nicht während der ganzen Behandlung zuzuführen; man kann nämlich die nach einem der oben beschriebenen Verfahren mit Ammoniak und Luft behandelte Masse mit Ammoniak sättigen und unter Luftabschluß bei mäßig erhöhter. Temperatur sich selbst überlassen. Es werden dabei Komplexverbindungen erzielt, in denen der Gesamtstickstoffgehalt und zugleich auch der Gehalt an mit verdünnter Lauge oder Magnesiumoxyd destillierbarem Stickstoff noch bedeutend erhöht ist.. Diese Nachwirkung ist besonders günstig, wenn man in der oxydativen Stufe dem durchzuführenden Gasgemisch Ozon zusetzt. Das Verfahren der Erfindung wird noch durch folgende Beispiele näher erläutert: Ausführungsbeispiele z. ioo kg Sphagnumtozf werden mit 12°/0 Silicakalk, 0,5 kg Braunstein und o,.5 kg Eisenoxyd innig gemischt und angefeuchtet. Man füllt die Mischung in einen Silo ein und leitet Luft und Wasserdampf von etwa 70° C- durch. Der Säuregrad der Mischung wird nun mittels Ammoniakgases derart geregelt, daß eine Wasserstoff ionenkonzentration zwischen 6 und 7 aufrechterhalten wird. Nachdem der Silicakalk in dieser sauren Masse Gelegenheit gehabt hat, im erwünschten Male zu hydrolysieren, und die Oxydation genügend fortgeschritten ist, wird Ammoniak ohne Luft zugeführt, so daß die Masse mit Ammoniak gesättigt wird. Schließlich wird der Ammoniaküberschuß durch Luftdurchblasen entfernt, so daß ein schwach sauer reagierendes Produkt (pH# zwischen 6 und 7) . erzielt wird. -2. Sphagnumtorf wird derart mit Wasser befeuchtet, daß eine So °%o Wasser enthaltende Masse entsteht. 95 kg dieser Masse werden mit 1,5 kg Eisenoxyd und So kg Wasser in einen mit einer Rühr- und Mischvorrichtung versehenen Autoklaven eingeführt und das Gemisch - auf eine Temperatur, von etwa 120' C erhitzt.
  • Es werden jetzt 5 kg Flugasche aus der Zementfabrikation, die wesentliche Mengen eines leicht hydrolysierbaren Kaliumcalciumaluminosililcates enthält, zugesetzt. Dieses Produkt wird in Pulverform mittels einer Schleusenvorrichtung zugeführt, da es in den unter Druck stehendenAutoklaven eingefüllt werden soll. Das Silikat wird im Verlaufe yon 10 Stunden zugesetzt. Es- wird gleichzeitig Ammoniak eingeblasen und die Ammoniakmenge derart-geregelt, daß der pH-Wert der Mischung zwischen 6 und 7 gehalten wird. Die Masse wird weiter in der im Beispiel i beschriebenen Weise behandelt.
  • 3. ioo kg Sphagnumtorf werden mit 1 kg reduziertem Eisen und ioo kg Wasser gemischt. Die Mischung wird in einem geschlossenen, mit einem Siebboden versehenen Behälter bei 7o° C mit feuchter Luft behandelt, die durch den Siebboden zugeführt wird, die die Mischung durchströmt und oben angesaugt wird. Die Luft ist mit so viel Ammoniak versetzt, daß die Wasserstoffionenkonzentration hauptsächlich zwischen pH = 6 und 7 bleibt und 9 nicht übersteigt. Schließlich wird die Einwirkung beendet bei einem PH-Wert der Masse zwischen 6 und 7. Die derart erhaltene Masse wird nun mit Silicakalk intensiv gemischt und bei-einer Temperatur von etwa 70° sich selbst überlassen. Es wird dafür gesorgt, daß der Endsäuregrad zwischen 6 und 7 liegt; nötigenfalls wird zu diesem Zweck Luft oder Ammoniak' durchgeblasen.
  • Nachdem in der in Beispiel i beschriebenen Weise der Ammoniaküberschuß entfernt ist, wird die Mischung -aufs neue bei einem pH-Wert zwischen 6 und 7 oxydiert und nachher wieder ohne Luftzufuhr mit Ammoniak behandelt, so daß die Masse mit Ammoniak gesättigt wird. Die beiden Behandlungen werden nacheinander zum dritten Male wiederholt, und schließlich wird der Ammoniaküberschuß entfernt, indem Luft durch die Masse geblasen wird, bis der pH-Wert bis auf 6 bis 7 heruntergegangen ist.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Bodenverbesserungsmitteln aus Siliciumverbindungen, Aluminiumverbindungen und Huminsäuren, die durch Oxydation' von fossilen oder rezenten pflanzlichen Stoffen, gegebenenfalls in Gegenwart von Eisen- und/oder Manganverbindungen, erhalten sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxydation bei einer Wasserstoffionenkonzentration, die durch Zufuhr von Ammoniak, Kalilauge oder anderen alkalischen Substanzen unter-pH 9, vorzugsweise zwischen 6 und 7, gehalten wird, in feuchtem Zustand bei einer 13o° C nicht wesentlich übersteigenden Temperatur ausgeführt wird und daß die Huminsäuren durch Einwirkung von hydratisierter Kieselsäure und hydratisierter Tonerde, ebenfalls bei erhöhter Temperatur und in feuchtem Zustand, in Komplexverbindungen von Huminsäuren, Kieselsäure und Tonerde übergeführt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxydation der pflanzlichen Stoffe zu Huminsäuren und die Überführung derselben in die Komplexverbindungen gleichzeitig ausgeführt wird.
  3. 3. Verfahren nach' Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, -daß Verbindungen von zweiwertigen Metallen vor, während oder nach der Einwirkung zur Bildung von Komplexverbindungen der zweiwertigen Metalle zugemischt werden. q..
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß leicht hydrolisierbare Aluminosilikate von zweiwertigen Metallen zugemischt werden.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß die Masse nach der Oxydation mit Ammoniak gesättigt und bei mäßig erhöhter Temperatur sich selbst überlassen wird, wobei der Ammoniaküberschuß gegebenenfalls nachher entfernt wird..
DEH139569D 1933-04-01 1934-03-28 Verfahren zur Herstellung von Bodenverbesserungsmitteln Expired DE651738C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE840555C (de) * 1950-05-24 1952-06-03 Franz Dr Piekenbrock Verfahren zur Herstellung von Bodenverbesserungsmitteln
DE1006871B (de) * 1954-11-19 1957-04-25 Viktor Ziegler Aus Kalk-Ton-Humuskomplex-Verbindungen bestehendes Bodenverbesserungsmittel

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE840555C (de) * 1950-05-24 1952-06-03 Franz Dr Piekenbrock Verfahren zur Herstellung von Bodenverbesserungsmitteln
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