DE641761C - Verfahren zur Herstellung von Phosphatduengemitteln in gleichmaessig gekoernter Form - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Phosphatduengemitteln in gleichmaessig gekoernter Form

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DE641761C
DE641761C DEO21506D DEO0021506D DE641761C DE 641761 C DE641761 C DE 641761C DE O21506 D DEO21506 D DE O21506D DE O0021506 D DEO0021506 D DE O0021506D DE 641761 C DE641761 C DE 641761C
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    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B11/00Fertilisers produced by wet-treating or leaching raw materials either with acids in such amounts and concentrations as to yield solutions followed by neutralisation, or with alkaline lyes
    • C05B11/04Fertilisers produced by wet-treating or leaching raw materials either with acids in such amounts and concentrations as to yield solutions followed by neutralisation, or with alkaline lyes using mineral acid
    • C05B11/06Fertilisers produced by wet-treating or leaching raw materials either with acids in such amounts and concentrations as to yield solutions followed by neutralisation, or with alkaline lyes using mineral acid using nitric acid (nitrophosphates)

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Phosphatdüngemitteln in gleichmäßig gekörnter Form In dem deuCchen Patent 573 284 der Erfinder ist ein Verfahren zur Verarbeitung von Rohphosphaten angegeben,. gemäß welchem Rohphosphat -durch Behandlung mit Salpetersäure von 45 bis 65% in eine Calciumnitrat und freie Phosphorsäure enthaltende Lösung übergeführt wird, aus der durch Abkühlen ;in großer Teil des Calciumnitrabes als kristallinisches Ca(NO3)2-4H,0 abgeschieden und abgetrennt wird, wobei eine freie Phosphorsäure enthaltende Mutterlauge verbleibt, die dann durch Neutralisation und Entfernung des Wassers auf Düngemittel "verarbeitet wird.
  • Um bei der Verarbeitung derMutterlauge das Düngemittel in Form von festen, größeren oder kleineren Körnern- zu erhalten, wird zweckmäßig derart verfahren, daß das Neutralisationsprodukt unter Rüh'nen !und Fortbewegung der Masse beispielsweise durch eine mit Schab ervorrichtung ausgestattete Trockentrommel zur Trockne gebracht wird. Es entsteht hierbei ein Gemisch größerer und kleinerer Klumpen, die in irgendeiner geeigneten Vorrichtung unter möglichst geringer Bildung von Feinmehl zerkleinert wird. Während des Zerkleinerungsvorganges wird durch Einblasen von heißer Luftoder in anderer Weiss das Trocknen fortgeführt, da die größeren Klumpen immer noch im Inneren Feuchtigkeit enthalten; die nach der Zerkleinerung ein Zusammenkleben der Masseteilchen veranlassen könnte. Nachdem das Material genügend zerkleinert und getrocknet ist; wird es einem Siebverfahren unterworfen, wobei unter Beseitigung sowohl des zu groben als des ganz feinen Anteils ein. Erzeugnis der gewünschten Korngröße erhalten wird.
  • Gegebenenfalls kann das Material vor dem Sieben in an sich bekannter Weise einem Schleifen unterworfen werden, zweckmäßig in einer Drehtrommel unter gleichzeitigem Durchleiten von heißer Luft oder heißen Abgasen, so daß nebenbei auch eine abschließende Trocknung erzielt wird.
  • Durch Anwesenheit kleiner Kugeln oder anderweitiger - Formkörper aus hartem Holz oder einem anderen geeigneten Material in der Trommel kann die Schleifwirkung noch erhöht werden.
  • Nach dem .Sieben werden gewöhnlich zwischen 6o und 70% des gesamten Erzeugnisses in Form etwa gleichmäßig großer Körner oder Hagel erhalten, während 3o bis 40% teils als Feinmehl, teils,als gröbere Körner anfallen.
  • Diese Arbeitsweise hat indessen gewisse Nachteile, die mittels des Verfahrens der vorliegenden Erfindung vermieden werden.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht darin, da,ß man die Mutterlaub zunächst bis zur. Monophosphatstufe mit Ammoniak neutralisiert, sodann wird fertiges trocknes Fertiggut aus einem früheren Arbeitsgange, vorzugsweise abgesiebtes zu feines oder zu grobes Material, in solcher Menge zugemischt, daß eine ziemlich trockne, körnige Masse entsteht, die darauf durch Behandlung mit. Ammoniak weiter neutralisiert wird, worauf-` die Masse getrocknet, gekörnt und. gesiebt;.. gegebenenfalls auch geschliffen wird. Zweckmäßig können dem Erzeugnis auch Kalisalze einverleibt werden, wodurch unmittelbar Düngemittel mit allen drei Hauptnährstoffen in körniger Form erhalten werden. Die Zugabe der Kalisalze kann in einer beliebigen Stufe des Verfahrens erfolgen, vor, während oder nach der Neutralisation.
  • Es ist bei der Herstellung vors Mischdüngern bereits vorgeschlagen worden, Phosphorsäure in zwei Stufen zu neutralisieren, indem man in einer ersten Stufe Monoammonphosphat mit einem Wassergehalt von 5 bis i o herstellt, und dann dieses m einer zweiten Stufe weiter mit Ammoniak behandelt, so daß weitere Mengen von Ammoniak unter Bildung von Diammonphosphat gebunden werden, worauf schließlich Trocknung zum streufähigen, trocknen Erzeugnis stattfindet.
  • Eine andere Patentschrift beschreibt bereits ein Verfahren, bei dem man Mutterlauge unmittelbar als solche mit geeigneten Mengen von früher hergestelltem, fertigem Erzeugnis mischt, so daß man eine krümelige Masse .erhält, die dann mit Ammoniak behandelt wird, um Diammonphosphat zu erbalten.
  • Man kennt ferner auch ein Verfahren, bei dem wesentliche Mengen von Diammonphosphaterzeugnis einer zur Behandlung gelangenden Phosphorsäure bzw. einem Gemisch von Phosphorsäure und Salpetersäure vor oder während der Neutralisierung zugegeben werden.
  • Das Material, welches jedoch nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung behandelt wird, ist indessen ein ganz besonders geartetes Material, welches bei dem Verfahren des deutschen Patentes 573 284 erhalten wird und welches weder eine reine Phosphorsäure noch ein gewöhnliches Säuregemisch aus Phosphorsäure und Salpetersäure darstellt. Die zu behandelnde Mutterlauge, die bei dem Verfahren des genannten Patentes erhalten wird, enthält nämlich erstens einen Calciumrest, auf den Rücksicht genommen werden muß, und ferner enthält sie auch Verunreinigungen, die aus dem Rohphosphat stammen. Diese Beimischungen machen zwar nicht das Enderzeugnis als Düngemittel ungeeignet, sie machen (es aber notwendig, bei der Aufarbeitung der Mutterlauge besondere Maßnahmen zu treffen, um die Aufarbeitung praktisch wirtschaftlich durchführen zu können, und in diesen besonderen Maßnahmen liegt die Grundlage der vorliegenden Erfindung. Die ob,enerwähnten früheren Verfahren zur Neutralisierung von Phosphorsäure oder Phosphorsäuregemischen kommen dabei nicht -äls praktisch verwendbare Verfahren in Betracht.
  • Die gewöhnliche Neutralisierung unmittelbar über die Monophosphatstufe zu Diammonphosphat ist hier praktisch nicht durchführbar, denn schon bei der Monophosphatstufe, oder auch nach früher, erhält man, wenn die betreffende Mutterlauge behandelt wird, infolge Ausscheidung von Dicalciumphosphat und gelatinösen Verunreinigungen einen Brei, der so steif ist, daß sich diese Arbeitsweise in der Praxis nicht durchführen läßt.
  • Von einer Isolierung von Monoammonphosphat mit 5 bis i o % Wassergehalt zwecks Weiterbehandlung mit Ammoniak kann hier natürlich nicht die Rede sein.
  • Das obererwähnte Verfahren, bei dem unbehandelte Mutterlauge mit Fertiggut gemischt und dann erst lfeutralisierung vorgenommen wird, ist ebenfalls ungeeignet. Erstens enthält die Mutterlauge so viel Wasser, daß unverhältnismäßig große Mengen von Fertiggut beigemischt werden müssen, um ein bearbeitbares Gemisch zu erhalten. Benutzt man aber weniger Fertiggut, so erhält man eine breiartige, äußerst schwer oder überhaupt nicht bearbeitbare Masse. Ferner nützt' man bei dieser Arbeitsweise bei weitem nicht die Möglichkeit aus, die man in der Verwendung der Neutralisationswärme zum Verdampfen von Wasser bat, wenn die Phosphorsäure gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung zur Monoammonphosphatstufe neutralisiert wird.
  • Im Gegensatz zu den erwähnten älteren Vorschlägen wird beidem Verfahren der vorliegenden Erfindung die Mutterlauge von der Auskristallisation des Calciumnitrates in einer ersten Stufe' so weit mit Ammoniak neutralisiert, daß wesentliche Mengen von Monoammonphosphat vorhanden sind, aber die Behandlung mit Ammoniak wird unterbrochen, ehe das Behandlungsprodukt eine unangenehme, teigartige Konsistenz annimmt. Dann werden etwa i bis 3 Teile Fertiggut und gegebenenfalls auch Kalisalze oder andere Düngesalze zugegeben, so daß eine ziemlich trockne, krümelige Masse entsteht, die leicht weiterbehandelt werden kann.
  • Wie bereits erwähnt, kann die Masse einer Granulierung unterworfen werden. Dabei kann so verfahren werden, daß die aus neutralisierter Mutterlauge, zugesetztem abgesiebtem Material und gegebenenfalls Kalisalzen erlialtene Masse in an sich, z. B. bei der Herstellung von granuliertem Cyanamid, bekannten Weisen durch eine mit kleinen Löchern versehene Platte gepreßt wird und die auf der anderen Seite der Platte austretenden Stränge in Stücke von geeigneter Länge, z. B. von etwa gleicher Länge wie der Durchmesser der Löcher, aufgeteilt werden.
  • Während dieses Vorganges werden die Stränge der Einwirkung von heißer Luft oder heißen Abgasen ausgesetzt, so. daß die erhaltenen Körner sofort an der Oberfläche trocknen. und nicht zusammenklebenkönnen. Zweckmäßig wird für die abgeschnittenen Körner ein freier Fallrauen vorgesehen, so daß während des Fallens ein Trocknen stattfinden kann. Die in .dieser Weise erhaltenen, nicht klebenden. Körner können dann nachträglich in einer geeigneten Vorrichtung, z. B. in einer Drehtrommel, fertig getrocknet und gegebenenfalls gleichzeitig geschliffen werden.
  • Bei Verwendung eines derartigen Granulierverfahrens kann dä.s beim Sieben abfallende und zurückzuleitende Material, das in diesem Falle praktisch nur aus Feinmaterial besteht, auf etwa 2o% reduziert werden. In allen. Fällen wird indessen so viel fertiges Erzeugnis der Mutterlauge zugemischt, daß. das Neutralisationsprodukt mit den Zusätzen zusammen eine Masse von der für die weitere Behandlung gewünschten steifen Konsistenz bildet, ehe die Trocknung eingeleitet wird. Wenn von einer verhältnismäßig konzentrierten Mutterlauge mit z. B. nur 40% oder sogar noch weniger Wasser ausgegangen wird und wenn dazu noch Ammoniak in Gasform für die Neutralisation benutzt und die Neutralisationswärme zur Verdampfung eines Teiles des Wassers verwertet wird, kann eine Masse von geeigneter Steifheit bereits durch Zurückschicken von i o.% des abgesiebten Materials herhalten werden.
  • Wie bereits erwähnt, können durch Zusatz von Kalisalzen Düngemittel mit einem Gehalt an den drei Hauptnährstoffen erhalten werden. Wenn man dazu noch dafür sorgt, daß die benutzte Mutterlauge die im Endprodukt gewünschte Menge Nitratstickstoff enthält, kann man nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung unmittelbar Düngemittel mit dein jeweils erforderlichen Verhältnis von P20.5 :N :K20 erhalten, und zwar von s.eh@ günstiger physikalischer Beschaffenheit in Form haltbarer Körner oder Hagel von gleichmäßiger Größe. Die gleich gute Beschaffenheit zeigen auch die ohne Kalizusatz erfindungsgemäß, hergestellten Düngemittel.
  • Das Verfahren der Erfindung wird noch durch folgende Ausführungsbeispiele näher erläutert: i. Aus 14 Teilen Marokkophosphat mit 350/0 PP205 wird durch Behandlung mit 31,8 Teilen Salpetersäume von 54,7 % gemäß Patent 573 284 der Erfinder neben Kalksalpeter eine phosphorsäurehaltige Mutterlauge von nachstehender Zusammensetzung erhalten
    ?,6,18'/o P,0 5 . . . ... . . . . . . . . . . . . = 36,25 0/0 H1PO4
    i,96 % N in Form von H # N 03 = 8,82 % HNO3
    2,96 % N in Form von Ca (N03)2 = 15,70 % Ca (N03).,
    Verunreinigungen etwa 3,oo %
    Insgesamt etwa 63,77()/o
    und 36,23 % Wasser
    etwa zoo;oo %.
    i oo Teile dieser Mutterlauge werden zunächst mit Ammoniak bis zur Monoammoniumphosphatstufe neutralisiert. Die Temperatur steigt hierbei auf über ioo° bis' zum Siedepunkt der Lösung, und beträchtliche Mengen Wasser, etwa ih des anwesenden, werden verdampft, wenn das Neutralisationsgefäß gegen Wärmeabgabe gut isoliert ist.
  • Der so erhaltenen konzentrierten Monoammoniumpho.sphatlösung werden sodann ioo Teile bereits trocknen Erzeugnisses aus einem vorhergehenden Arbeitsgange, vorzugsweise abgesiebtes zu feines und zu grobes Material, gegebenenfalls daneben noch etwas ungesi:ebtes Fertiggut, zugemischt. Es wird auf etwa 6o° gekühlt, und unter Rühren und Bewegung der Masse, beispielsweise in einer rotierenden, mit Schabern ausgestattetep- Trommel, werden weitere Mengen Ammoniak bis zur Diammoniumphosphatstufe zugeleitet. Das Ammoniakgas wird am besten im Gegenstrom zugeführt, Wenn die Masse dann bei Temperaturen von 6o bis 7o° durch eine Trockentrommel unter Durchleiten. von warmer Luft oder warmen Abgasen geleitet wird, wird .ein fertiges trocknes Erzeugnis in Gestalt von größeren oder kleineren Körnerp. oder Kugeln erhalten, die nachher auf geeignete Korngröße zerkleinert werden. Zu grobes oder zu feines Material wird abgesiebt und geht zur Behandlung mit Mutterlauge zurück.
  • Die Neutralisation bis zur Diammoniumphosphatstufe und das Trocknen können unter Umständen in einer gemeinsamen Trommel ausgeführt werden. Das abgehende Gas kann von einem etwaigen Ammoniakgehalt durch Waschen mit Mutterlauge befreit werden, gegebenenfalls dadurch, daß es durch die Appa- Tatur für Neutralisation der Lauge bis zur Monoammoniumphosphatstufe hindurchgeleitet wird. Bei der oben angegebenen Arbeitsweise werden etwa 8o Teile trocknes Erzeugnis erhalten von der Zusammensetzung:
    Gehalt an Ammoniakstickstoff . . . . . . . . . . . . . . . . =4,56 oio 2o,16 1/N
    - - Nitratstickstoff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5,6o1170 0
    - - wasserlöslichem P2 05 . . . . . . . . . . . . . . 27,95 0/0
    _ - citratlöslichem P205. . . . . . . . . . . . . . . 3,97 010 32,85 °,!" P., 05.
    - - unlöslichem P2 05 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,93 0i o
    Der Gesamtgehalt an Pflanzennährmitteln beträgt somit 53,010/0.
  • 2. In entsprechender Weise wurde ein auch Kali enthaltendes Düngemittel hergestellt, indem ioo Teile der angegebenen Mutterlauge zuerst wie oben bis zur Monoammoniümphosphatstufe neutralisiert wurden, worauf die warme Lösung mit i 5o Teilen abgesiebten und gegebenenfalls etwas urgesiebten Gutes sowie 511 Teilen Chlorkalium verrührt wurde. Die erhaltenen feuchten Kügelchen wurden mit Ammoniak bei 611 bis 70° C weiterbehandelt und zuletzt durch Trocknen, wie in Beispiel i beschrieben, von einem Restgehalt an Wasser befreit.
  • Aus den angewendeten ioo Teilen Mutterlauge wurden 127 Teile fertiges Erzeugnis erhalten von der Zusammensetzung:
    Gehalt an Ammoniaksiickstoff . . . . . . . . . . . . . . . . 9,86 ö/0 t 14 70 0 r / 0 N
    - - Nitratstickstoff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4,84 I11 J
    - - wasserlöslichem P2 05 . . . . . . . . . . . . . . 17,63 010
    _ _ citratlöslichem P205 .. ...... ..... .. 2,47 ä/11 20,55 °,'o P.,0.-1
    - - unlöslichem P2 05 . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,45 '!o
    #
    Kali . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . .. .. . . . etwa 22,0o 0i'0 K20
    Gesamtgehalt an Pflanzennährstoffen . ... 57,9,5).',.
    3. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung ist nicht auf solche Fälle beschränkt, bei welchen der Phosphatgehalt des Enderzeugnisses im wesentlichen in Form von Diammonphosphat vorliegt. Die Maßnahmen nach der Erfindung können mit Vorteil auch zur Herstellung eines Enderzeugnisses verwendet werden, in dem die Hauptmenge der Phosphorsäure in Form von Dicalciumphosphat vorliegt. Der einzige Unterschied besteht nur darin, daß man im letzten Falle, bei dem Verfahren nach Patent 573 284, für eine etwas abweichende Zusammensetzung der Mutterlauge Sorge trägt, indem man etwas weniger vom Calciumgehalt des Rohphosphates als Calciumnitrat ausscheidet. Z. B. erreicht man bei der Verwendung von 511 bis 6oo%lger Salpetersäure als Aufschlußmittel, daß bei -f- iobis+2o° Cetwa 50% des Calciumnitratgehaltes der Lösung sich ausscheiden.
  • Als praktisches Beispiel für diese Arbeitsweise sei folgendes angeführt: Durch Behandlung von i 11o Teilen 35 %igen Rohphosphates mit 2o4;6 Teilen 55%iger Salpetersäure wird eine Lösung von etwa folgender Zusammensetzung erhalten:
    11,67 0/0 P, 05 . . . . . . . . . . 35,0o Teile P20, . . . . . . . . . . . . . . 48,3o Teile H3 P 04
    7,83 0/0 Salp.N......... 23,5o - N . . .... .... ..... .. 137,5 .- Ca (N03).,
    0,50 0/0 Salpetersäure N 1,5o ' - N . . . . . . . . . . . . . . . . . 6,75 - HNO3
    Insgesamt . . . . . . . . . . . . . 192,55 Teile --- 64;2 0j0
    Rest (im wes. Wasser) ... 107,45 - = 35,8 0 0
    3oo,oo Teile.
    Durch Abkühlung bis auf etwa -+-i11° C wird etwa die Hälfte des CalciLUnnitratgehaltes der Lösung auskristallisiert, entsprechend deiner Menge von 98,9 Teilen Ca(NO3)2-4H--0 mit 68,75 Teilen Ca (N 03)2 und 30,15 Teilen H., 0. Nach Abschleuderung bzw. Absaugen wird eine Phosphorsäure-Mutterlauge erhalten mit einer Zusammensetzung von:
    17,40 0/0 P., 0............ 35,0o Teile P., 05 ... . . . . . . . . . . . 48,3o Teile H, P 01
    6,6o 0/0 N .............. f 11'75 - T#. .. . . . . . . . . . . . . . . 68,75 - Ca(NO).=
    . l 1,5o - N................. 6,75 - HNO.,.
    Insgesamt Wertstoffe ..... 123,8o Teile
    Rest (Wasser) .. . . . . . . . . . 77,3O 2O1,1 Teile.
    entsprechend 61 % Wextsto-ffe tuid 39 % Wasser nebst Verunreinigungen.
  • Es wird in einer ersten Stufe jetzt mit etwa 8,75 Teilen N H3 (7J25 Teile N) neutralisiert. Danach werden etwa i bis 2 Teile Fertigprodukt (und gegebenenfalls Kalisalz usw.) zugemischt,. um eia feuchtes, krümeliges Produkt zu bekommen, das unter Zuleitung von weiteren 8,75 Teilen NH3 meiner Trommel gerollt wird, wobei sich Körner bilden.
  • In der ersten Stufe werden etwa 15 Teile H2 O verdampft, in oder nach der zweiten Stufe 3 i, i Teile, insgesamt 46,1 Teile, unter Gewinnung eines Produktes mit etwa:
    13,25 Teilen N als Salp.-N (Ammonnitrat)
    Amin.-N: 14,25 0/0 f II,öo - N - _Amm.-N (im wes. Monoammonphosphat)
    Insgesamt ....... 27,5o Teilen N
    3o,oo Teile P.,0, in citratlöslicher Form (Dicalciumphosphat)
    4,00 - - - wasserlöslicher - (Ammonphosphat)
    1,0o - - - unlöslicher - (Verlust)
    Insgesamt .... 35,0o Teile P.0,
    und weiter 23,5o Teile Ca0 in wirksamer Form, alles auf eine Menge von 172,5 Teilen be-zogen. Die prozentuale Zusammensetzung des Düngemittels ist folgende:
    7,68 % Salp.-N.......... .... 15,94 0 0 N
    8,26 % Amm.-N. . . . . . . . 17,q.0 0/0 P2 05 citratlöslich . . I 0 0 P O
    2,3o 0/0 - wasserlöslich ' ' 917o '/0 2 5
    0,6o 0/0 - unlöslich
    .
    Insgesamt ..... 35,640/1
    Dazu Ca0..... 13,5o 0/0
    Gehalt an Pflanzennährstoffen .... 49,14 0/0-
    Wird das Produkt auf ,einen einer wasserärmeren Verbindung als Dicalciumphosphat mit 2 Mol Kristallwasser entsprechenden Wassergehalt getrocknet bzw. calciniert, was ohne nennenswerte Beeinträchtigung der Löslichkeit gut möglich ist, so kann man Düngemittel mit einem Gehalt bis zu etwa 53 % an Pflanzennährstoffen bekommen.
  • Werden ioo Teile des angeführten Produktes mit z. B. 40 Teilen Kalisalz (60%iges K C1) umgesetzt, so erhält man einen gut haltbaren, streufähigen Mischdühger mit einem Gehalt von:
    11,40 0/0 N .. = x
    14,00')/o P2 05 = 1,25 -_ (in wirksamer Form)
    1700 % K20 = 1,50
    10;0ö % Ca0
    52,40 % Pflanzennährstoffe insgesamt.
    In. obigem Beispiel ist 88,2% der Phosphorsäure nur citratlöslich und I 1,8 % wasserlöslich (auf nur wirksame P205 gerechnet). Unter Ausscheidung geringerer oder größerer Mengen Calciumnitrat aus der Mutterlauge kann dieses Verhältnis leicht . den jeweiligen Erfordernissen der Praxis angepaßt werden. Aus dem neutralisierten Produkt ist ferner leicht etwas Ammonitunnitrat zu entfernen, falls eine Erniedrigung des Nitratgehaltes im Endprodukt erwünscht ist usw.
  • Die Behandlung mit Ammoniak in der erste. Stufe wird in wohlbekannber Weisse so ausgeführt, daß man in dem Neutralisationsgefäß wesentliche Mengen von bis zur Monophosphatstufe fertigneutralisierter Mutterlauge zurückbleiben läßt und dazu unter Aufrechthaltung der Temperatur allmählich frische Mutterlauge entsprechend der ausgeschiedenen. Menge Monophosphatprodukt zulaufen läßt.
  • 4. Auf der beiliegenden Zeichnung ist die Stoffbilanz eines genau durchgeführten Versuches schematisch dargestellt, bei welchem ein kalihaltiges Düngemittel dargestellt wurde. ° Es ist hervorzuheben, daß die Mutterlauge, die gemäß der Erfindung als Ausgangsmaterial benutzt wird, ganz 'besonders für den angegebenen Zweck, die Herstellung eines gekörnten Erzeugnisses geeignet ist. Es liegt dies an dem Gehalt der Mutterlauge an Kalk und an kleinen Mengen gelöster Aluminium-und Eisenverbindungen sowie kolloidalem Fluorcalcium und anderen feinverteilten Verunreinigungen, die bei der Neutralisation der Mutterlauge kleine Mengen Dica.lciumphosphat, gelatinöse Aluminium- und Eisenphosphate u. dgl. liefern, die bei dem Rühren der Masse.als Verkittungsmittel die unmittelbare Bildung von größeren und kleineren kugeligen Körpern sehr begünstigen, ohne jedoch durch Bildung schwerer zusammenhängender Massen den Betrieb der Apparatur zu stören. Durch das Verfahren der Erfindung werden die beim direkten Eindampfen des Neutralisationsproduktes der Mutterlauge auf trocknes Erzeugnis auftretenden übelstände überwunden, die im wesentlichen wegen der vorhandenen Nebenbestandteile kolloidaler und gelatinöser Natur die direkte Arbeitsweise überhaupt unmöglich machen.
  • Es ist, wie oben erwähnt, bereits vorgeschlagen worden, Phosphorsäurelösungen durch Neutralisierung mit Ammoniak in Diammoniumphosphat überzuführen und sodann die Lösung durch Zusatz von trockenem Diammoniumphosphat zum Erstarren zubringen.
  • Diese Arbeitsweise läßt sich indessen auf die gemäß dem vorliegenden Verfahren verarbeitete, Calciumnitrat enthaltende Mutterlauge nicht anwenden. Bei direktem Neutralisieren bis zur Diphosphatstufe würde man nämlich zuletzt einen derart dicken Brei @erhalten, daß das weitere Durchleiten von Ammoniak praktisch nicht durchzuführen wäre.
  • Wenn man dagegen gemäß der Erfindung zunächst nur bis annähernd zur Monophosphatstufe, eher noch etwas davor, neutralisiert, also noch bevor nennenswerte Mengen von aus den Kalksalzen der Mutterlauge stammendem Dicalciumphosphat bzw. gelatinösem Eisen- und Tonerdephosphat sich abscheiden, ist die Flüssigkeit noch ziemlich leichtflüssig. Wenn sie sodann mit der geeigneten Menge an fertigem Erzeugnis vermischt wird, wird eine fast trockne, schon körnige Masse erhalten, die wegen ihrer großen Oberfläche das Ammoniak leicht aufnimmt und auf einfache und bequeme Weise in gleichmäßig gekörnte, lagerbeständigeund streufähige Düngemittel übergeführt wird. Gleichzeitig wird durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung eine rationelle Ausnützung der NeutraUsationswärme erreicht.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zur Herstellung von Phosphatdüngemitteln in gleichmäßig gekörnter Form aus der durch Auflösen von Rohphosphaten in Salpetersäure und Auskristallisieren ,des Calciumnitrates durch Abkühlen erhaltenen phosphorsäurehaltigen Mutterlauge durch Neutralisation mit Ammoniak und Überführung des Neutralisationsproduktes in den trocknen Zustand, wobei der Mutterlauge fertiges trocknes Erzeugnis zugegeben wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Mutterlauge zunächst bis annähernd zur Monoammoniumphosphatstufe neutralisiert wird, worauf trocknes Fertiggut der gleichen. Art, vorzugsweise das abgesiebte zu feine oder zu grobe Material, in solcher Menge zugemischt wird, daß eine ziemlich trockne körnige Masse entsteht, die sodann durch Behandlung mit Ammoniak einer weiteren Neutralisation bei niedrigerer Temperatur als in der ersten Stufe unterworfen wird, worauf die Masse getrocknet, gekörnt und gesiebt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß in irgendeiner Stufe des Verfahrens Kalisalze zugemischt werden.
DEO21506D 1934-02-07 1934-02-07 Verfahren zur Herstellung von Phosphatduengemitteln in gleichmaessig gekoernter Form Expired DE641761C (de)

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