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Verfahren zur Herstellung von Phosphatdüngemitteln in gleichmäßig
gekörnter Form In dem deuCchen Patent 573 284 der Erfinder ist ein Verfahren zur
Verarbeitung von Rohphosphaten angegeben,. gemäß welchem Rohphosphat -durch Behandlung
mit Salpetersäure von 45 bis 65% in eine Calciumnitrat und freie Phosphorsäure enthaltende
Lösung übergeführt wird, aus der durch Abkühlen ;in großer Teil des Calciumnitrabes
als kristallinisches Ca(NO3)2-4H,0 abgeschieden und abgetrennt wird, wobei eine
freie Phosphorsäure enthaltende Mutterlauge verbleibt, die dann durch Neutralisation
und Entfernung des Wassers auf Düngemittel "verarbeitet wird.
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Um bei der Verarbeitung derMutterlauge das Düngemittel in Form von
festen, größeren oder kleineren Körnern- zu erhalten, wird zweckmäßig derart verfahren,
daß das Neutralisationsprodukt unter Rüh'nen !und Fortbewegung der Masse beispielsweise
durch eine mit Schab ervorrichtung ausgestattete Trockentrommel zur Trockne
gebracht wird. Es entsteht hierbei ein Gemisch größerer und kleinerer Klumpen, die
in irgendeiner geeigneten Vorrichtung unter möglichst geringer Bildung von Feinmehl
zerkleinert wird. Während des Zerkleinerungsvorganges wird durch Einblasen von heißer
Luftoder in anderer Weiss das Trocknen fortgeführt, da die größeren Klumpen immer
noch im Inneren Feuchtigkeit enthalten; die nach der Zerkleinerung ein Zusammenkleben
der Masseteilchen veranlassen könnte. Nachdem das Material genügend zerkleinert
und getrocknet ist; wird es einem Siebverfahren unterworfen, wobei unter Beseitigung
sowohl des zu groben als des ganz feinen Anteils ein. Erzeugnis der gewünschten
Korngröße erhalten wird.
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Gegebenenfalls kann das Material vor dem Sieben in an sich bekannter
Weise einem Schleifen unterworfen werden, zweckmäßig in einer Drehtrommel unter
gleichzeitigem Durchleiten von heißer Luft oder heißen Abgasen, so daß nebenbei
auch eine abschließende Trocknung erzielt wird.
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Durch Anwesenheit kleiner Kugeln oder anderweitiger - Formkörper aus
hartem Holz oder einem anderen geeigneten Material in der Trommel kann die Schleifwirkung
noch erhöht werden.
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Nach dem .Sieben werden gewöhnlich zwischen 6o und 70% des gesamten
Erzeugnisses in Form etwa gleichmäßig großer Körner oder Hagel erhalten, während
3o bis 40% teils als Feinmehl, teils,als gröbere Körner anfallen.
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Diese Arbeitsweise hat indessen gewisse Nachteile, die mittels des
Verfahrens der vorliegenden Erfindung vermieden werden.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht darin, da,ß man die Mutterlaub
zunächst bis zur. Monophosphatstufe mit Ammoniak neutralisiert, sodann wird fertiges
trocknes Fertiggut aus einem früheren Arbeitsgange, vorzugsweise abgesiebtes zu
feines oder zu
grobes Material, in solcher Menge zugemischt, daß
eine ziemlich trockne, körnige Masse entsteht, die darauf durch Behandlung mit.
Ammoniak weiter neutralisiert wird, worauf-` die Masse getrocknet, gekörnt und.
gesiebt;.. gegebenenfalls auch geschliffen wird. Zweckmäßig können dem Erzeugnis
auch Kalisalze einverleibt werden, wodurch unmittelbar Düngemittel mit allen drei
Hauptnährstoffen in körniger Form erhalten werden. Die Zugabe der Kalisalze kann
in einer beliebigen Stufe des Verfahrens erfolgen, vor, während oder nach der Neutralisation.
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Es ist bei der Herstellung vors Mischdüngern bereits vorgeschlagen
worden, Phosphorsäure in zwei Stufen zu neutralisieren, indem man in einer ersten
Stufe Monoammonphosphat mit einem Wassergehalt von 5 bis i o herstellt, und dann
dieses m einer zweiten Stufe weiter mit Ammoniak behandelt, so daß weitere Mengen
von Ammoniak unter Bildung von Diammonphosphat gebunden werden, worauf schließlich
Trocknung zum streufähigen, trocknen Erzeugnis stattfindet.
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Eine andere Patentschrift beschreibt bereits ein Verfahren, bei dem
man Mutterlauge unmittelbar als solche mit geeigneten Mengen von früher hergestelltem,
fertigem Erzeugnis mischt, so daß man eine krümelige Masse .erhält, die dann mit
Ammoniak behandelt wird, um Diammonphosphat zu erbalten.
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Man kennt ferner auch ein Verfahren, bei dem wesentliche Mengen von
Diammonphosphaterzeugnis einer zur Behandlung gelangenden Phosphorsäure bzw. einem
Gemisch von Phosphorsäure und Salpetersäure vor oder während der Neutralisierung
zugegeben werden.
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Das Material, welches jedoch nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung
behandelt wird, ist indessen ein ganz besonders geartetes Material, welches bei
dem Verfahren des deutschen Patentes 573 284 erhalten wird und welches weder eine
reine Phosphorsäure noch ein gewöhnliches Säuregemisch aus Phosphorsäure und Salpetersäure
darstellt. Die zu behandelnde Mutterlauge, die bei dem Verfahren des genannten Patentes
erhalten wird, enthält nämlich erstens einen Calciumrest, auf den Rücksicht genommen
werden muß, und ferner enthält sie auch Verunreinigungen, die aus dem Rohphosphat
stammen. Diese Beimischungen machen zwar nicht das Enderzeugnis als Düngemittel
ungeeignet, sie machen (es aber notwendig, bei der Aufarbeitung der Mutterlauge
besondere Maßnahmen zu treffen, um die Aufarbeitung praktisch wirtschaftlich durchführen
zu können, und in diesen besonderen Maßnahmen liegt die Grundlage der vorliegenden
Erfindung. Die ob,enerwähnten früheren Verfahren zur Neutralisierung von Phosphorsäure
oder Phosphorsäuregemischen kommen dabei nicht -äls praktisch verwendbare Verfahren
in Betracht.
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Die gewöhnliche Neutralisierung unmittelbar über die Monophosphatstufe
zu Diammonphosphat ist hier praktisch nicht durchführbar, denn schon bei der Monophosphatstufe,
oder auch nach früher, erhält man, wenn die betreffende Mutterlauge behandelt wird,
infolge Ausscheidung von Dicalciumphosphat und gelatinösen Verunreinigungen einen
Brei, der so steif ist, daß sich diese Arbeitsweise in der Praxis nicht durchführen
läßt.
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Von einer Isolierung von Monoammonphosphat mit 5 bis i o % Wassergehalt
zwecks Weiterbehandlung mit Ammoniak kann hier natürlich nicht die Rede sein.
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Das obererwähnte Verfahren, bei dem unbehandelte Mutterlauge mit Fertiggut
gemischt und dann erst lfeutralisierung vorgenommen wird, ist ebenfalls ungeeignet.
Erstens enthält die Mutterlauge so viel Wasser, daß unverhältnismäßig große Mengen
von Fertiggut beigemischt werden müssen, um ein bearbeitbares Gemisch zu erhalten.
Benutzt man aber weniger Fertiggut, so erhält man eine breiartige, äußerst schwer
oder überhaupt nicht bearbeitbare Masse. Ferner nützt' man bei dieser Arbeitsweise
bei weitem nicht die Möglichkeit aus, die man in der Verwendung der Neutralisationswärme
zum Verdampfen von Wasser bat, wenn die Phosphorsäure gemäß dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung zur Monoammonphosphatstufe neutralisiert wird.
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Im Gegensatz zu den erwähnten älteren Vorschlägen wird beidem Verfahren
der vorliegenden Erfindung die Mutterlauge von der Auskristallisation des Calciumnitrates
in einer ersten Stufe' so weit mit Ammoniak neutralisiert, daß wesentliche Mengen
von Monoammonphosphat vorhanden sind, aber die Behandlung mit Ammoniak wird unterbrochen,
ehe das Behandlungsprodukt eine unangenehme, teigartige Konsistenz annimmt. Dann
werden etwa i bis 3 Teile Fertiggut und gegebenenfalls auch Kalisalze oder andere
Düngesalze zugegeben, so daß eine ziemlich trockne, krümelige Masse entsteht, die
leicht weiterbehandelt werden kann.
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Wie bereits erwähnt, kann die Masse einer Granulierung unterworfen
werden. Dabei kann so verfahren werden, daß die aus neutralisierter Mutterlauge,
zugesetztem abgesiebtem Material und gegebenenfalls Kalisalzen erlialtene Masse
in an sich, z. B. bei der Herstellung von granuliertem Cyanamid, bekannten Weisen
durch eine mit kleinen Löchern
versehene Platte gepreßt wird und
die auf der anderen Seite der Platte austretenden Stränge in Stücke von geeigneter
Länge, z. B. von etwa gleicher Länge wie der Durchmesser der Löcher, aufgeteilt
werden.
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Während dieses Vorganges werden die Stränge der Einwirkung von heißer
Luft oder heißen Abgasen ausgesetzt, so. daß die erhaltenen Körner sofort an der
Oberfläche trocknen. und nicht zusammenklebenkönnen. Zweckmäßig wird für die abgeschnittenen
Körner ein freier Fallrauen vorgesehen, so daß während des Fallens ein Trocknen
stattfinden kann. Die in .dieser Weise erhaltenen, nicht klebenden. Körner können
dann nachträglich in einer geeigneten Vorrichtung, z. B. in einer Drehtrommel, fertig
getrocknet und gegebenenfalls gleichzeitig geschliffen werden.
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Bei Verwendung eines derartigen Granulierverfahrens kann dä.s beim
Sieben abfallende und zurückzuleitende Material, das in diesem Falle praktisch nur
aus Feinmaterial besteht, auf etwa 2o% reduziert werden. In allen. Fällen wird indessen
so viel fertiges Erzeugnis der Mutterlauge zugemischt, daß. das Neutralisationsprodukt
mit den Zusätzen zusammen eine Masse von der für die weitere Behandlung gewünschten
steifen Konsistenz bildet, ehe die Trocknung eingeleitet wird. Wenn von einer verhältnismäßig
konzentrierten Mutterlauge mit z. B. nur 40% oder sogar noch weniger Wasser ausgegangen
wird und wenn dazu noch Ammoniak in Gasform für die Neutralisation benutzt und die
Neutralisationswärme zur Verdampfung eines Teiles des Wassers verwertet wird, kann
eine Masse von geeigneter Steifheit bereits durch Zurückschicken von i o.% des abgesiebten
Materials herhalten werden.
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Wie bereits erwähnt, können durch Zusatz von Kalisalzen Düngemittel
mit einem Gehalt an den drei Hauptnährstoffen erhalten werden. Wenn man dazu noch
dafür sorgt, daß die benutzte Mutterlauge die im Endprodukt gewünschte Menge Nitratstickstoff
enthält, kann man nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung unmittelbar Düngemittel
mit dein jeweils erforderlichen Verhältnis von P20.5 :N :K20 erhalten, und zwar
von s.eh@ günstiger physikalischer Beschaffenheit in Form haltbarer Körner oder
Hagel von gleichmäßiger Größe. Die gleich gute Beschaffenheit zeigen auch die ohne
Kalizusatz erfindungsgemäß, hergestellten Düngemittel.
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Das Verfahren der Erfindung wird noch durch folgende Ausführungsbeispiele
näher erläutert: i. Aus 14 Teilen Marokkophosphat mit
350/0 PP205 wird durch
Behandlung mit 31,8 Teilen Salpetersäume von 54,7 % gemäß Patent 573 284 der Erfinder
neben Kalksalpeter eine phosphorsäurehaltige Mutterlauge von nachstehender Zusammensetzung
erhalten
?,6,18'/o P,0 5 . . . ... . . . . . . . . . . . . = 36,25 0/0
H1PO4 |
i,96 % N in Form von H # N 03 = 8,82 % HNO3 |
2,96 % N in Form von Ca (N03)2 = 15,70 % Ca (N03)., |
Verunreinigungen etwa 3,oo % |
Insgesamt etwa 63,77()/o |
und 36,23 % Wasser |
etwa zoo;oo %. |
i oo Teile dieser Mutterlauge werden zunächst mit Ammoniak bis zur Monoammoniumphosphatstufe
neutralisiert. Die Temperatur steigt hierbei auf über ioo° bis' zum Siedepunkt der
Lösung, und beträchtliche Mengen Wasser, etwa ih des anwesenden, werden verdampft,
wenn das Neutralisationsgefäß gegen Wärmeabgabe gut isoliert ist.
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Der so erhaltenen konzentrierten Monoammoniumpho.sphatlösung werden
sodann ioo Teile bereits trocknen Erzeugnisses aus einem vorhergehenden Arbeitsgange,
vorzugsweise abgesiebtes zu feines und zu grobes Material, gegebenenfalls daneben
noch etwas ungesi:ebtes Fertiggut, zugemischt. Es wird auf etwa 6o° gekühlt, und
unter Rühren und Bewegung der Masse, beispielsweise in einer rotierenden, mit Schabern
ausgestattetep- Trommel, werden weitere Mengen Ammoniak bis zur Diammoniumphosphatstufe
zugeleitet. Das Ammoniakgas wird am besten im Gegenstrom zugeführt, Wenn die Masse
dann bei Temperaturen von 6o bis 7o° durch eine Trockentrommel unter Durchleiten.
von warmer Luft oder warmen Abgasen geleitet wird, wird .ein fertiges trocknes Erzeugnis
in Gestalt von größeren oder kleineren Körnerp. oder Kugeln erhalten, die nachher
auf geeignete Korngröße zerkleinert werden. Zu grobes oder zu feines Material wird
abgesiebt und geht zur Behandlung mit Mutterlauge zurück.
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Die Neutralisation bis zur Diammoniumphosphatstufe und das Trocknen
können unter Umständen in einer gemeinsamen Trommel ausgeführt werden. Das abgehende
Gas kann von einem etwaigen Ammoniakgehalt durch Waschen mit Mutterlauge befreit
werden, gegebenenfalls dadurch, daß es durch die Appa-
Tatur für
Neutralisation der Lauge bis zur Monoammoniumphosphatstufe hindurchgeleitet wird.
Bei der oben angegebenen Arbeitsweise werden etwa 8o Teile trocknes Erzeugnis erhalten
von der Zusammensetzung:
Gehalt an Ammoniakstickstoff . . . . . . . . . . . . . . .
. =4,56 oio 2o,16 1/N |
- - Nitratstickstoff . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. 5,6o1170 0 |
- - wasserlöslichem P2 05 . . . . . . . . . . . . .
. 27,95 0/0 |
_ - citratlöslichem P205. . . . . . . . . . . . . . . 3,97
010 32,85 °,!" P., 05. |
- - unlöslichem P2 05 . . . . . . . . . . . . . . .
. . . 0,93 0i o |
Der Gesamtgehalt an Pflanzennährmitteln beträgt somit 53,010/0.
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2. In entsprechender Weise wurde ein auch Kali enthaltendes Düngemittel
hergestellt, indem ioo Teile der angegebenen Mutterlauge zuerst wie oben bis zur
Monoammoniümphosphatstufe neutralisiert wurden, worauf die warme Lösung mit i 5o
Teilen abgesiebten und gegebenenfalls etwas urgesiebten Gutes sowie 511 Teilen Chlorkalium
verrührt wurde. Die erhaltenen feuchten Kügelchen wurden mit Ammoniak bei 611 bis
70° C weiterbehandelt und zuletzt durch Trocknen, wie in Beispiel i beschrieben,
von einem Restgehalt an Wasser befreit.
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Aus den angewendeten ioo Teilen Mutterlauge wurden 127 Teile fertiges
Erzeugnis erhalten von der Zusammensetzung:
Gehalt an Ammoniaksiickstoff . . . . . . . . . . . . . . .
. 9,86 ö/0 t 14 70 0 r / 0 N |
- - Nitratstickstoff . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. 4,84 I11 J |
- - wasserlöslichem P2 05 . . . . . . . . . . . . .
. 17,63 010 |
_ _ citratlöslichem P205 .. ...... ..... .. 2,47 ä/11
20,55 °,'o P.,0.-1 |
- - unlöslichem P2 05 . . . . . . . . . . . . . . .
. . 0,45 '!o |
# |
Kali . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . .. . .. .. . . . etwa 22,0o 0i'0 K20 |
Gesamtgehalt an Pflanzennährstoffen . ... 57,9,5).',. |
3. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung ist nicht auf solche Fälle beschränkt,
bei welchen der Phosphatgehalt des Enderzeugnisses im wesentlichen in Form von Diammonphosphat
vorliegt. Die Maßnahmen nach der Erfindung können mit Vorteil auch zur Herstellung
eines Enderzeugnisses verwendet werden, in dem die Hauptmenge der Phosphorsäure
in Form von Dicalciumphosphat vorliegt. Der einzige Unterschied besteht nur darin,
daß man im letzten Falle, bei dem Verfahren nach Patent 573 284, für eine etwas
abweichende Zusammensetzung der Mutterlauge Sorge trägt, indem man etwas weniger
vom Calciumgehalt des Rohphosphates als Calciumnitrat ausscheidet. Z. B. erreicht
man bei der Verwendung von 511 bis 6oo%lger Salpetersäure als Aufschlußmittel, daß
bei -f- iobis+2o° Cetwa 50% des Calciumnitratgehaltes der Lösung sich ausscheiden.
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Als praktisches Beispiel für diese Arbeitsweise sei folgendes angeführt:
Durch Behandlung von i 11o Teilen 35 %igen Rohphosphates mit 2o4;6 Teilen 55%iger
Salpetersäure wird eine Lösung von etwa folgender Zusammensetzung erhalten:
11,67 0/0 P, 05 . . . . . . . . . . 35,0o Teile
P20, . . . . . . . . . . . . . . 48,3o Teile H3 P 04 |
7,83 0/0 Salp.N......... 23,5o - N . . .... .... .....
.. 137,5 .- Ca (N03)., |
0,50 0/0 Salpetersäure N 1,5o ' - N . . . . . . . . . . . .
. . . . . 6,75 - HNO3 |
Insgesamt . . . . . . . . . . . . . 192,55 Teile --- 64;2 0j0 |
Rest (im wes. Wasser) ... 107,45 - = 35,8 0 0 |
3oo,oo Teile. |
Durch Abkühlung bis auf etwa -+-i11° C wird etwa die Hälfte des CalciLUnnitratgehaltes
der Lösung auskristallisiert, entsprechend deiner Menge von 98,9 Teilen Ca(NO3)2-4H--0
mit 68,75 Teilen Ca (N 03)2 und 30,15 Teilen H., 0. Nach Abschleuderung bzw. Absaugen
wird eine Phosphorsäure-Mutterlauge erhalten mit einer Zusammensetzung von:
17,40 0/0 P., 0............ 35,0o Teile P.,
05 ... . . . . . . . . . . . 48,3o Teile H, P 01 |
6,6o 0/0 N .............. f 11'75 - T#. .. .
. . . . . . . . . . . . . 68,75 - Ca(NO).= |
. l 1,5o - N................. 6,75 - HNO.,. |
Insgesamt Wertstoffe ..... 123,8o Teile |
Rest (Wasser) .. . . . . . . . . . 77,3O 2O1,1 Teile. |
entsprechend 61 % Wextsto-ffe tuid 39 % Wasser nebst Verunreinigungen.
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Es wird in einer ersten Stufe jetzt mit etwa 8,75 Teilen N
H3 (7J25 Teile N) neutralisiert. Danach werden etwa i bis 2 Teile Fertigprodukt
(und gegebenenfalls Kalisalz usw.) zugemischt,. um eia feuchtes, krümeliges Produkt
zu bekommen, das unter Zuleitung von weiteren 8,75 Teilen NH3 meiner Trommel
gerollt wird, wobei sich Körner bilden.
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In der ersten Stufe werden etwa 15 Teile H2 O verdampft, in oder nach
der zweiten Stufe 3 i, i Teile, insgesamt 46,1 Teile, unter Gewinnung eines Produktes
mit etwa:
13,25 Teilen N als Salp.-N (Ammonnitrat) |
Amin.-N: 14,25 0/0 f II,öo - N - _Amm.-N (im wes. Monoammonphosphat) |
Insgesamt ....... 27,5o Teilen N |
3o,oo Teile P.,0, in citratlöslicher Form (Dicalciumphosphat) |
4,00 - - - wasserlöslicher - (Ammonphosphat) |
1,0o - - - unlöslicher - (Verlust) |
Insgesamt .... 35,0o Teile P.0, |
und weiter 23,5o Teile Ca0 in wirksamer Form, alles auf eine Menge von 172,5 Teilen
be-
zogen.
Die prozentuale Zusammensetzung des Düngemittels ist folgende:
7,68 % Salp.-N.......... .... 15,94 0 0 N |
8,26 % Amm.-N. . . . . . . . 17,q.0 0/0 P2 05 citratlöslich
. . I 0 0 P O |
2,3o 0/0 - wasserlöslich ' ' 917o '/0 2 5 |
0,6o 0/0 - unlöslich |
. |
Insgesamt ..... 35,640/1 |
Dazu Ca0..... 13,5o 0/0 |
Gehalt an Pflanzennährstoffen .... 49,14 0/0- |
Wird das Produkt auf ,einen einer wasserärmeren Verbindung als Dicalciumphosphat
mit 2 Mol Kristallwasser entsprechenden Wassergehalt getrocknet bzw. calciniert,
was ohne nennenswerte Beeinträchtigung der Löslichkeit gut möglich ist, so kann
man Düngemittel mit einem Gehalt bis zu etwa 53 % an Pflanzennährstoffen bekommen.
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Werden ioo Teile des angeführten Produktes mit z. B. 40 Teilen Kalisalz
(60%iges K C1) umgesetzt, so erhält man einen gut haltbaren, streufähigen Mischdühger
mit einem Gehalt von:
11,40 0/0 N .. = x |
14,00')/o P2 05 = 1,25 -_ (in wirksamer Form) |
1700 % K20 = 1,50 |
10;0ö % Ca0 |
52,40 % Pflanzennährstoffe insgesamt. |
In. obigem Beispiel ist 88,2% der Phosphorsäure nur citratlöslich und I 1,8 % wasserlöslich
(auf nur wirksame P205 gerechnet). Unter Ausscheidung geringerer oder größerer Mengen
Calciumnitrat aus der Mutterlauge kann dieses Verhältnis leicht . den jeweiligen
Erfordernissen der Praxis angepaßt werden. Aus dem neutralisierten Produkt ist ferner
leicht etwas Ammonitunnitrat zu entfernen, falls eine Erniedrigung des Nitratgehaltes
im Endprodukt erwünscht ist usw.
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Die Behandlung mit Ammoniak in der erste. Stufe wird in wohlbekannber
Weisse so ausgeführt, daß man in dem Neutralisationsgefäß wesentliche Mengen von
bis zur Monophosphatstufe fertigneutralisierter Mutterlauge zurückbleiben läßt und
dazu unter Aufrechthaltung der Temperatur allmählich frische Mutterlauge entsprechend
der ausgeschiedenen. Menge Monophosphatprodukt zulaufen läßt.
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4. Auf der beiliegenden Zeichnung ist die Stoffbilanz eines genau
durchgeführten Versuches schematisch dargestellt, bei welchem ein kalihaltiges Düngemittel
dargestellt wurde. ° Es ist hervorzuheben, daß die Mutterlauge, die gemäß der Erfindung
als Ausgangsmaterial benutzt wird, ganz 'besonders für den angegebenen Zweck, die
Herstellung eines gekörnten Erzeugnisses geeignet ist. Es liegt dies an dem Gehalt
der Mutterlauge an Kalk und an kleinen Mengen gelöster Aluminium-und Eisenverbindungen
sowie kolloidalem
Fluorcalcium und anderen feinverteilten Verunreinigungen,
die bei der Neutralisation der Mutterlauge kleine Mengen Dica.lciumphosphat, gelatinöse
Aluminium- und Eisenphosphate u. dgl. liefern, die bei dem Rühren der Masse.als
Verkittungsmittel die unmittelbare Bildung von größeren und kleineren kugeligen
Körpern sehr begünstigen, ohne jedoch durch Bildung schwerer zusammenhängender Massen
den Betrieb der Apparatur zu stören. Durch das Verfahren der Erfindung werden die
beim direkten Eindampfen des Neutralisationsproduktes der Mutterlauge auf trocknes
Erzeugnis auftretenden übelstände überwunden, die im wesentlichen wegen der vorhandenen
Nebenbestandteile kolloidaler und gelatinöser Natur die direkte Arbeitsweise überhaupt
unmöglich machen.
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Es ist, wie oben erwähnt, bereits vorgeschlagen worden, Phosphorsäurelösungen
durch Neutralisierung mit Ammoniak in Diammoniumphosphat überzuführen und sodann
die Lösung durch Zusatz von trockenem Diammoniumphosphat zum Erstarren zubringen.
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Diese Arbeitsweise läßt sich indessen auf die gemäß dem vorliegenden
Verfahren verarbeitete, Calciumnitrat enthaltende Mutterlauge nicht anwenden. Bei
direktem Neutralisieren bis zur Diphosphatstufe würde man nämlich zuletzt einen
derart dicken Brei @erhalten, daß das weitere Durchleiten von Ammoniak praktisch
nicht durchzuführen wäre.
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Wenn man dagegen gemäß der Erfindung zunächst nur bis annähernd zur
Monophosphatstufe, eher noch etwas davor, neutralisiert, also noch bevor nennenswerte
Mengen von aus den Kalksalzen der Mutterlauge stammendem Dicalciumphosphat bzw.
gelatinösem Eisen- und Tonerdephosphat sich abscheiden, ist die Flüssigkeit noch
ziemlich leichtflüssig. Wenn sie sodann mit der geeigneten Menge an fertigem Erzeugnis
vermischt wird, wird eine fast trockne, schon körnige Masse erhalten, die wegen
ihrer großen Oberfläche das Ammoniak leicht aufnimmt und auf einfache und bequeme
Weise in gleichmäßig gekörnte, lagerbeständigeund streufähige Düngemittel übergeführt
wird. Gleichzeitig wird durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung eine rationelle
Ausnützung der NeutraUsationswärme erreicht.