DE749060C - Verfahren zur Herstellung von Spurenelemente enthaltenden Duengemitteln - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Spurenelemente enthaltenden Duengemitteln

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DE749060C
DE749060C DEN45630D DEN0045630D DE749060C DE 749060 C DE749060 C DE 749060C DE N45630 D DEN45630 D DE N45630D DE N0045630 D DEN0045630 D DE N0045630D DE 749060 C DE749060 C DE 749060C
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Germany
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acid
copper
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slag
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DEN45630D
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English (en)
Inventor
Dr Eberhard Klumpp
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Aurubis AG
Original Assignee
Norddeutsche Affinerie AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05DINORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C; FERTILISERS PRODUCING CARBON DIOXIDE
    • C05D9/00Other inorganic fertilisers
    • C05D9/02Other inorganic fertilisers containing trace elements

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Spurenelemente enthaltenden Düngemitteln Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Spurenelemente enthaltenden Düngemittels auf Kupferbasis, das in gleicher Weise für alkalische und saure Böden geeignet ist.
  • Die Anwendung von Spurenelementen zur Erhöhung der landwirtschaftlichen Erträge hat sich in bedeutendem Umfange eingeführt. In der landwirtschaftlichen Praxis sind für die Zufuhr von Kupfer neben der Verwendung von Kupfervitriol besonders kupferhaltige Kiesabbrände, Flotationsabgänge, Bergwerksabfälle und Schlacken zur Anwendung gelangt. Ferner hat man Schlacken benutzt, die vor ihrer Anwendung mit Säuren aufgeschlossen sind. Während Kupfervitriol, das Kupfer in höchstwertiger Form enthält, äußerst unwirtschaftlich ist, hat sich bei der Verwendung von Kiesabbränden, Flotationsabgängen, Bergwerksabfällen und Schlacken gezeigt, daß diese vielfach in sehr großen Mengen angewendet werden müssen und daß sie auf schwach sauren bis alkalischen Böden nur eine verhältnismäßig geringe Wirkung ausüben, während sie auf stark sauren Böden ihre volle Wirkung entfalten. Die aufgeschlossene Schlacke hat zwar auf alkalischen Böden eine gute, von Nebenerscheinungen freie Wirkung, trägt aber auf sauren Böden zu einer noch stärkeren V ersauerung bei. Somit müssen für alkalische und saure Böden jeweils verschiedene Erzeugnisse verwendet werden, was sich in einer starken Belastung der Produktion und der Lagerhaltung auswirkt und den Verbraucher zwingt, zur Sicherung einer sachgemäßen Düngung seine Böden vor der Beschaffung des Düngers auf ihren Reaktionszustand untersuchen zu lassen.
  • Es wurde nun gefunden, Spurenelemente enthaltende Düngemittel durch Behandlung von Kupferschlacken in der Weise herzustellen, daß Kupferschlacken, Röstprodukte, Erze, Abfälle, Schlämme, Aschen und ähnliche, Kupfer enthaltende Stoffe mit solchen Mengen Säure, besonders Schwefelsäure, behandelt werden, daß höchstens etwa 70 % der vorhandenen Basen durch die Säure neutralisiert werden. In dies°r Weise gelingt es, Düngemittel zu erzielen, die durch einen ausreichenden Gehalt an löslichen Salzen befähigt sind, auf neutralen bis alkalischen Böden maximale Wirkungen zu erzielen und die andererseits auf sauren Böden volle Erträge liefern, ohne gleichzeitig eine Versauerung des Bodens zu bewirken. Dieses praktisch außerordentlich wertvolle Ergebnis wird dadurch erzielt, daß kupferhaltige Stoffe, wie Schlacken, Röstprodukte, Erze, Abfälle, Schlämme, Aschen, mit solchen Mengen Säure behandelt werden, die zur Aufschließung,, also zur vollständigen Umwandlung aller Basen in lösliche Salze nicht ausreichen.
  • Den Ausgangspunkt für dieses Verfahren bildet die Erkenntnis, daß sich im Boden zwischen den gelösten Salzen und den Bestandteilen des Bodens und/oder der Luft Reaktionen abspielen, die Säure frei machen, welche dann mit dem vorher nicht angegriffenen Teil des Ausgangsstoffes weiter reagieren kann, so daß die Säure liefernden Reaktionen von neuem einsetzen- können. Beispielsweise spielt sich mit den vorhandenen Eisensalzen folgende Reaktion ab q. FeS04 -I- 6H. O + 02 = 4Fe0 OH -:- 4 H2 S 04.
  • Weiter verläuft folgende Reaktion Cu SO, + Humussäure = humussaures Kupfer + H2 SO,.
  • In ähnlichem Sinne reagieren auch die übrigen Spurenelemente, wie etwa vorhandenes Aluminium, Zink, Eisen und Mangan, so daß jeweils mehrere Reaktionen nebeneinander ablaufen, sofern es sich um Humusstoffe enthaltende Böden handelt. Das gemeinsame Kennzeichen dieser Reaktionen besteht darin, daß sie Basen festlegen und Säuren in Freiheit setzen. Die frei gewordene Säure reagiert zu einem erheblichen Teil mit der im >J`berschuß vorhandenen kupferhaltigen Masse und verwandelt sie schließlich, soweit sie überhaupt aufschließbar ist, in Stoffe, die der Pflanze zugänglich sind. Im Verlauf dieser Vorgänge wird die Säure schließlich größtenteils von den vorhandenen starken Basen, wie Calcium, 1lagnesium und Alkalien, als neutrales Salz gebunden, so daß eine Versauerung des Bodens praktisch nicht mehr stattfindet. Derartige Reaktionen sind naturgemäß auch in neutralen und schwach alkalischen Böden so lange möglich, wie die ursprünglich vorhandene Säure noch nicht vollständig neutralisiert ist, so daß in jedem Fall ein bedeutend größerer Teil des Düngemittels zur Wirkung kommt, als der angewendeten Säuremenge nach zu erwarten wäre.
  • Neben diesen Reaktionen verläuft noch die Entstehung basischer Salze aus Oxyden und Säuren nach folgenden Gleichungen: 4Cu0 +2H20 +H.S04=3Cu(OH)2.CuS04 4Zn0 + 2 11,0 + H,SO,=3Zn(OH)2.ZnSOQ Auch diese basischen Salze sind einerseits trotz ihrer Schwerlöslichkeit den Pflanzen unmittelbar zugänglich, andererseits werden sie durch die im Boden frei werdende Säure besonders leicht angegriffen.
  • Nach der Zusammensetzung der praktisch vorkommenden Schlacken darf die Höchstmenge der anzuwendenden Säure praktisch etwa 700/,) der Säure betragen, die zur Absättigung aller Basen notwendig wäre. Eine so hohe- Säuremenge wird man jedoch nur dann anwenden, wenn der Gehalt der kupferhaltigen Stoffe an basischen Anteilen, wie Alkalien und Erdalkalien, so hoch ist, daß ein wesentlicher Teil der Säure durch diese verbraucht und weiteren Reaktionen im Boden entzogen wird. Bei einer Schlacke, die in der Hauptsache aus Ferrosilicat besteht, wird man mit einer geringeren Säuremenge, z. B. 70 kg Schwefelsäure zoo%ig auf Zoo kg Schlacke auskommen, womit der Verbrauch an Säure etwa q.:I °o des theoretischen Bedarfs beträgt. Analog wird bei anderen Ausgangsstoffen als Schlacke vorgegangen, beispielsweise Gießereisand oder Flotationsabgängen. Dabei können naturgemäß solche Rohstoffe nur in geringen Mengen angewandt werden, die- einen hohen Kalkgehalt aufweisen, wie z. B. ein Schlamm, der neben 95 0/0 Calciumcarbonat o,6 % Kupfer enthält, da in diesem Fall durch den sauren Aufschluß, wie ganz allgemein so auch bei der Anwendung des vorliegenden Verfahrens große Mengen Schwefelsäure unter Entstehung von landwirtschaftlich geringwertigem Calciumsulfat gebunden werden, ohne daß eine entsprechende Ausbeute an löslichem Kupfersulfat geliefert wird.
  • Das Verfahren der Erfindung unterscheidet sich von der Arbeitsweise der älteren, nicht vorveröffentlichten Schutzrechte der Erfinderin dadurch, daß es als erstes Verfahren dieser Art die Bodenbestandteile Sauerstoff und Humussäure ausnutzt, um Aufschlußreaktionen zu vollenden, die bei der Herstellung des Düngemittels lediglich eingeleitet worden sind, während bisher sämtliche Basen sofort in lösliche Form übergeführt wurden.
  • Die Verminderung der zugesetzten Säuremenge auf einen Teil der Menge, die zum Aufschluß der kupferhaltigen Stoffe notwendig wäre, bringt noch den wesentlichen Vorteil mit sich, daß infolge des geringen Säuregehalts im Fertiggut eine bestimmte Menge wirksamer Stoffe in einem geringeren Gewicht des Fertiggutes enthalten sind, so daß entweder dieselbe Wirkung mit einer geringeren Menge des Düngemittels oder bei gleichbleibender Menge eine stärkere und nachhaltigere Wirkung erzielt wird. In jedem Fall aber befreit das Verfahren die Beteiligten von der Notwendigkeit, eine bedeutende Menge Ballast durchzusetzen und zu transportieren. Weitere bedeutende und für die Praxis wesentliche Vorteile sind darin zu erblicken, daß die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellte Masse keine freie Säure enthält, die das Papier der zur Verpackung verwendeten Säcke brüchig macht und außerdem beim Ausstreuen zu Verätzungen der Augen und Luftwege Anlaß geben kann.
  • Bei der Durchführung des Verfahrens wird so vorgegangen, daß die gesamte Menge des zu behandelnden Ausgangsstoffes zuerst in einen Mischer gebracht und dann die ganze Säuremenge zugegeben wird. Es ist auch möglich, einen Teil, z. B. die Hälfte des Ausgangsstoffes mit der gesamten Säure zu vermischen und dann die andere Hälfte zuzusetzen. Ferner ist es auch möglich, zunächst die zur Anreicherung des Gemisches mit einzelnen Spurenelementen bestimmten Stoffe, wie z. B. Braunstein, Kupferasche, Borschlamm und Magnesit, mit überschüssiger Säure zu behandeln und das Gemisch dann durch Zusatz von überschüssigen kupferhaltigen Stoffen vollständig zu neutralisieren und gleichzeitig fein zu verteilen.
  • Als Aufschlußsäuren sind neben Schwefelsäure auch z. B. Salzsäure, Salpetersäure, Phosphorsäure und Ameisensäure geeignet. Beispiel i Zoo kg Kupferschlacke werden mit 9o kg HZ S 04 6o° vermischt. Unter heftiger Reaktion entstehen 265 kg einer grauen, trockenen Masse. Beispiel 2 5o kg Kupferschlacke, 3 kg Kupferhammerschlag, o,5 kg Bornatroncalcit, i kg Braunstein werden mit 40 kg Schwefelsäure 6o° behandelt; dann werden 5o kg kupferhaltiger Gießereisand zugefügt. Man erhält 134 kg Ausbeute.
  • Beispiel 3 4o kg Kiesabbrände werden mit 3o kg HZ S 0.6overmischt; dann werden 6o kg Kupferschlacke zugesetzt. Man erhält i22 kg eines graubraunen Reaktionsproduktes.
  • Beispiel 4 6o kg kupferhaltiger Gießereisand, 8 kg Magnesit, 0,5 kg Borax, 4 kg Manganschlamm werden mit 3o kg H2 S04 6o° umgesetzt; dann werden 4o kg kupferhaltige Flotationsabgänge zugesetzt. Man erhält 134 kg Fertigerzeugnis.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Spurenelemente enthaltenden Düngemitteln durch Behandlung von Kupferschlacken od. dgl. mit Schwefelsäure, dadurch gekennzeichnet, daß Kupferschlacken, Röstprodukte, Erze, Abfälle, Schlämme, Aschen und ähnliche, Kupfer enthaltende Stoffe mit solchen Mengen Säure, besonders Schwefelsäure, behandelt werden, daß höchstens etwa 7o °/o der vorhandenen Basen durch die Säure neutralisiert werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Anreicherung der Masse an einzelnen Spurenelementen geeignete Stoffe, gegebenenfalls nach besonderem Aufschluß mit überschüssiger Säure, zugesetzt werden.
DEN45630D 1942-05-01 1942-05-01 Verfahren zur Herstellung von Spurenelemente enthaltenden Duengemitteln Expired DE749060C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE961628C (de) * 1953-11-12 1957-04-11 Walter Jost Verfahren zur Herstellung von ballastfreien Spurenelement-Duengemitteln aus Metallabfaellen, insbesondere aus Metallschrott

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE961628C (de) * 1953-11-12 1957-04-11 Walter Jost Verfahren zur Herstellung von ballastfreien Spurenelement-Duengemitteln aus Metallabfaellen, insbesondere aus Metallschrott

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