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Verfahren zur gleichzeitigen Reinigung und Entsäuerung von Ölen und Fetten.
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Man hat auch schon vorgeschlagen", das Bleichen von Ölen mit alkalischen Lösungen von Perman- ganat oder anderer Manganverbindungen durchzuführen. Die Verwendung von Alellganverbindungen kann aber beim vorliegenden Verfahren, bei dem neben dem raffinierten Öl eine helle direkt verwendbare
Seife anfallen soll, nicht in Betracht kommen.
Nach der Erfindung wird also dem Öl eine Lösung von Natrium-Superoxyd oder von Natronlauge und Wasserstoffsuperoxyd oder von Natriumpsrkarbonat oder von Natronlauge und Natrium- superoxyd oder von Natriumsuperoxyd und Wasserstoffsuperoxyd oder von Natronlauge und Natrium- percarbonat oder von Natriumperkarbonat und Wasserstoffsuperoxyd zugegeben. Die Mengen sind von dem Fettsäuregehalt und dem Grade der Verunreinigungen abhängig und sind durch Vorversuche zu bestimmen.
Ei hat sich gezeigt, dass, wenn die genannten Mittel den Ölen und Fetten in Lösung zugesetzt werden, der Sauerstoff im Momente seiner Entstehung so auf die Verunreinigungen einwirkt. dass diese zu Produkten abgebaut werden, die je nach der Art des Öles und der angewendeten Arbeitsbedingungen entweder in eine von der Ölschicht und den Foots getrennte wässrige Schicht gehen oder in den Foots suspendiert bleiben, aber bei der Weiterverarbeitung dieser Foots auf Handelsseife in die Unterlage gehen. Es bilden sich entweder zwei oder drei voneinander scharf getrennte Schichten.
Im ersten Falle besteht die oberste Schicht aus den hellfärbigen, hochwertigen Foots, die mittlere aus dem entsäuerten gebleichten und gereinigten Öl und die unterste aus einer wässrigen Flüssigkeit, die die ursprünglich im Öl und Fett enthalten gewesenen färbenden Bestandteile und Verunreinigungen in veränderter Form enthält. Im zweiten Falle, wenn sich also nur zwei Schichten gebildet haben, so ist die eine Schicht das entsäuerte, gebleichte und gereinigte Öl, die andere Schicht die Foots, einschliesslich der genannten Verunreinigungen, die aber, weil sie in veränderter Form darin enthalten sind, trotzdem bei der Weiterverarbeitung helle Handelsseifen geben.
Die Raffinationsmittellösungen werden dem Öl unter Rühren zugesetzt. Das Rühren wird in dem Momente unterbrochen, in dem die Abscheidung der Foots erfolgt. Es ist hiebei wichtig. auf die Temperatur zu achten. Je nach der Eigenart des Öles erfolgt nämlich die Abscheidung bei einer anderen Temperatur, die nicht wesentlich überschritten werden darf, da sonst eine Schädigung des Öles durch weitere Oxydationen zu befürchten wäre.
Da aber die Reaktionswärme um so grösser ist, je mehr freie Fettsäuren und Verunreinigungen in dem Öl enthalten sind und die dadurch eintretenden Temperatursteigerungen in jedem Falle verschieden ausfallen, so muss durch einen Vorversuch festgestellt werden. ob das Öl vor Zusatz der Reagentien gekühlt oder erwärmt werden soll, um die zur Abscheidung notwendige Temperatur zu erreichen, ohne sie wesentlich zu überschreiten. Um einen sicheren Erfolg zu gewährleisten, empfiehlt es sich, in Fällen, wo keine starke Reaktionswärme eintritt, die Öltemperatur beim Einlaufe der Reagentien nicht viel über 20 zu halten und fehlende Wärmeentwicklung durch nachheriges Anwärmen bis zu dem Punkte zu kompensieren, wo ein Abscheiden der Verunreinigungen erfolgt.
Die Vorversuche haben also die Menge der Reagentien und die Temperaturbedingungen in jedem Einzelfalle festzulegen.
1. Beispiel : Zu 1000 kg rohem Cottonöl mit einem Gehalt von 5% freier Fettsäure wurden 35 t einer 10% igen Natriumsuperoxydlösung zugesetzt. Dies geschah in einem offenen Gefäss, indem das Öl vorher auf eine Temperatur von 160 C abgekühlt worden war, nachdem ein Vorversuch ergeben hatte. daB bei der Eigentemperatur des Öles von 22 eine zu grosse Steigerung der Temperatur erfolgt war.
Das Öl wurde durch Einblasen von Luft durchgerührt. Durch die eintretende Reaktion erwärmte sich das Öl. Als herausgenommene Proben zeigten, dass eine Tendenz zum Abscheiden von Flocken vorhanden war, wurde das Rühren eingestellt und das Öl der Ruhe überlassen. Die Temperatur war dabei bis auf 37 gestiegen. Das zur Ruhe gekommene Öl trennte sich hierauf im Verlaufe kurzer Zeit in die in der Beschreibung erwähnten drei Schichten.
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auf 220 C erwärmt. Hierauf wurde eine Mischung von 32. 5l Natronlauge von 260 Bé und II ! einer 10% igen Wasserstoffsuperoxydlösung eingerührt.
Sobald durch die Reaktionswärme eine Temperatur von 350 C erreicht worden war, wurde mit dem Rühren aufgehört, worauf sich hellfarbige Foots absetzen.
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1. Verfahren zur gleichzeitigen Reinigung und Entsäuerung von Ölen und Fetten durch Behandlung mit neutralisierend wirkenden Oxydationsmitteln, vorzugsweise Natriumsuperoxyd, dadurch gekennzeichnet, dass diese Oxydationsmittel in gelöster Form verwendet werden.