DE695940C - Verfahren zur Herstellung von Eiweissspaltprodukten aus lohgaren Lederabfaellen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Eiweissspaltprodukten aus lohgaren Lederabfaellen

Info

Publication number
DE695940C
DE695940C DE1936C0051451 DEC0051451D DE695940C DE 695940 C DE695940 C DE 695940C DE 1936C0051451 DE1936C0051451 DE 1936C0051451 DE C0051451 D DEC0051451 D DE C0051451D DE 695940 C DE695940 C DE 695940C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
leather waste
production
protein
lime
fission products
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1936C0051451
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Gruenau Illertissen GmbH
Original Assignee
Chemische Fabrik Gruenau AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Chemische Fabrik Gruenau AG filed Critical Chemische Fabrik Gruenau AG
Priority to DE1936C0051451 priority Critical patent/DE695940C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE695940C publication Critical patent/DE695940C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Landscapes

  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Eiweißspaltprodukten aus lobgaren Lederabfällen Die Herstellung von Eiweißspaltprodukten aus lobgaren Lederabfällen stößt auf Schwierigkeiten. Verwendet man milde Aufschlußmittel, so werden die lobgaren Lederabfälle' nur unvollkommen aufgeschlossen; ' nimmt man dagegen kräftig wirkende Aufschlußmittel, so erhält man Produkte, die infolge der in Lösung gegangenen .Gerbstoffe stark gefärbt sind. Die im fallJ der An-,vendung kräftiger Aufschlußmittel erhaltenen, stark gefärbten Aufschlußlaugen lassen sich nicht ohne große Schwierigkeiten entfärben.
  • Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von hellfarbigen Eiweißspaltprodukten aus lobgaren Lederabfällen aller Art, das darin besteht, daß man die lobgaren Lederabfälle mit einem großen Überschuß von Ätzkalk, etwa 4o bis 8o °/o der Trockensubstanz der Späne, mit oder ohne Druck kocht. Als Aufschlußmittel von Lederabfällen, insbesondere chromgaren Lederspänen, ist Kalk schon vielfach benutzt worden (deutsche Patentschrift 341264 und 522 o61; kanadische Patentschrift 240 295); hierbei wurden verhältnismäßig geringe Kallanengen angewandt (meist unter io °/o der aufzuschließenden Lederabfälle). Schließt man lobgare Lederabfälle mit geringen Mengen von Kalk auf, z. B. gemäß französischer Patentschrift 77o 636, so erreicht man keinen vollständigen Aufschluß und erhält dunkelgefärbte Laugen. Bei der Verwendung größerer Mengen Kalk erzielt man dagegen nicht nur einen praktisch vollständigen Aufschluß der lobgaren Lederabfälle, sondern auch noch den weiteren Vorteil, daß man Aufschlußlaugen erhält, die wesentlich weniger stark gefärbt sind als unter Verwendung von Alkalilaugen hergestellte. Die erfindungsgemäß gewonnenen Aufschlußlaugen lassen sich außerdem durch Behandlung mit Entfärbungskohle oder ähnlich wirkenden Mitteln verhältnismäßig leicht von den geringen in ihnen enthaltenen Mengen an Tannin bzw. kolloidal gelösten Tannin-Eiweißverbindungen befreien. Gegebenenfalls kann man die so gereinigten Produkte noch mit Hydrosulfit oder anderen Bleichmitteln weiterentfärben.
  • Vergleichsversuche, die gegenüber einem bekannten Verfahren durchgeführt wurden, bei dein Lederabfälle mit einer Kalkmenge von etwa 25 % ihres Trockengewichtes behandelt wurden, haben ergeben, daß bei Verwendung großer Mengen Kalk (etwa 4.o bis So % der Trockensubstanz der Lederabfälle) nicht nur ein ,weniger stark gefärbtes Produkt erzielt wird, sondern daß überdies auch noch die Ausbeuten an wasserlöslichen Eiweißspaltprodukten erheblich steigen und der Aufschluß wesentlich rascher vonstatten geht.
  • Die besondere Wirkung von Kalk in großem Überschuß war nicht vorauszusehen. Da Kalk an sich in Wasser schwer löslich ist, mußte man vielmehr erwarten, daß ein Überschuß an Kalk über die Menge hinaus, die zur Erreichung der phenolphthaleinkalischen Reaktion benötigt wird, ohne Wirkung sein würde.
  • Die Verbesserung der Abscheidung der färbenden Bestandteile aus den Aufschlußlaugen steigt allmählich mit der 'Menge des Kalks an. Wirklich brauchbare Resultate erzielt man aber erst, wenn man Kalkmengen anwendet, die größer sind als q.o % der Trockensubstanz der Lederabfälle. Da andererseits eine allzu große Steigerung der Kalkmenge die technische Durchführbarkeit des Verfahrens erschwert, so kommen praktisch nur Kalkmengen von etwa q.o bis 8o °/o der Trockensubstanz der Lederabfälle in Betracht.
  • Bei dem neuen Aufschlußverfahren bleiben die größten Mengen des Tannins, der Fettstoffe und anderer Verunreinigungen im Rückstand. Dieser Rückstand kann gegebenenfalls noch weiter aufgearbeitet werden. Die Aufschlußlaugen werden, nötigenfalls nach vorheriger Reinigung durch Adsorptionskohle und Bleichung durch Hydrosulfit, mittels Natriumcarbonats von Kalk befreit, dann neutralisiert und schließlich eingedampft. Die so erhaltenen Produkte können für die verschiedenen technischen Zwecke, bei denen schutzkolloide Eigenschaften wertvoll sind, z. B. in der Textil- und Lederindustrie, verwendet werden. Beispiel ioo kg lohgare Lederfalzspäne mit etwa 6o °/p Trockengehalt werden mit 50o 1 Wasser und 25 kg Ätzkalk in der Wä rme., '(mit oder ohne Druck) i bis a Stunden behandelt. Die Lösung wird filtriert und mit 2 oder mehr kg Entfärbungskohle versetzt. Nach dem Entkalken mit Natriumcarbonat wird die Lösung mit i bis 51.g Natriumhydrosulfit entfärbt, mit Salzsäure o. dgl. neutralisiert und auf ein spezifisches Gewicht von etwa i,26 eingedampft.
  • Man erhält ein hellfarbiges, klares Produkt, das als Schutz- und Egalisiermittel. in der Textil- und Lederindustrie verwendet werden kann, da es Textilien und Leder nur wenig oder gar nicht anfärbt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Eiweißspaltprodukten aus lohgaren Lederabfällen aller Art, dadurch gekennzeichnet, daß man die lohgaren Lederabfälle in wässeriger Verteilung in der Wärme mit oder ohne Druck mit einer Menge Ätzkalk behandelt, deren Gewicht etwa 4o bis 8o'/, der Trockensubstanz der Späne entspricht.
DE1936C0051451 1936-03-20 1936-03-20 Verfahren zur Herstellung von Eiweissspaltprodukten aus lohgaren Lederabfaellen Expired DE695940C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1936C0051451 DE695940C (de) 1936-03-20 1936-03-20 Verfahren zur Herstellung von Eiweissspaltprodukten aus lohgaren Lederabfaellen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1936C0051451 DE695940C (de) 1936-03-20 1936-03-20 Verfahren zur Herstellung von Eiweissspaltprodukten aus lohgaren Lederabfaellen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE695940C true DE695940C (de) 1940-09-06

Family

ID=7027401

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1936C0051451 Expired DE695940C (de) 1936-03-20 1936-03-20 Verfahren zur Herstellung von Eiweissspaltprodukten aus lohgaren Lederabfaellen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE695940C (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1000388B (de) * 1953-10-02 1957-01-10 Chem Fab Gruenau Ag Verfahren zur Herstellung von Eiweissabbauprodukten durch hydrolytische Spaltung von eiweisshaltigen Rohstoffen
DE102011055889A1 (de) * 2011-11-30 2013-06-06 Otc Gmbh Verfahren zur Herstellung eines Protein-Hydrolysates
US10226416B2 (en) 2012-03-26 2019-03-12 Clariant International Ltd. Hair conditioning composition for permanent and semi-permanent hair coloration applications

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1000388B (de) * 1953-10-02 1957-01-10 Chem Fab Gruenau Ag Verfahren zur Herstellung von Eiweissabbauprodukten durch hydrolytische Spaltung von eiweisshaltigen Rohstoffen
DE102011055889A1 (de) * 2011-11-30 2013-06-06 Otc Gmbh Verfahren zur Herstellung eines Protein-Hydrolysates
DE102011055889B4 (de) * 2011-11-30 2013-08-01 Otc Gmbh Verfahren zur Herstellung eines Protein-Hydrolysates
US10226416B2 (en) 2012-03-26 2019-03-12 Clariant International Ltd. Hair conditioning composition for permanent and semi-permanent hair coloration applications

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1517643A1 (de) Verfahren zur physikalisch-chemischen Reinigung von Abwaessern,insbesondere der bei der Herstellung von chemischen oder halbchemischen Papiermassen anfallenden Abwaesser
DE695940C (de) Verfahren zur Herstellung von Eiweissspaltprodukten aus lohgaren Lederabfaellen
DE1082270B (de) Verfahren zum Stabilisieren von bis zu 3% durch ª‡-Naphthol verunreinigten Phenylphenolen
AT135333B (de) Verfahren zur Erhöhung der Kapillaraktivität.
DE650758C (de) Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeureestern
DE871666C (de) Verfahren zum Veredeln von Zellstoff
DE696822C (de) Verfahren zur Gewinnung der im Glycerinpech enthaltenen Anteile an mehrwertigen Alkoholen, insbesondere an Di- und Polyglycerinen
DE734956C (de) Verfahren zum Reinigen von durch Kracken organischer Hochpolymerer erhaeltlichen monomeren polymerisierbaren Abkoemmlingen der Methacrylsaeure
DE544031C (de) Verfahren zum vollstaendigen Aufschliessen des Zellgewebes von Pflanzen oder Pflanzenteilen zwecks Gewinnung von Pektinstoffen
DE670096C (de) Verfahren zur Herstellung von Abkoemmlingen von Eiweissstoffen und/oder Eiweissabbauprodukten
DE561715C (de) Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeureverbindungen von OElen und Fetten
DE723740C (de) Kalkseifendispergierungsmittel
DE723165C (de) Verfahren zur Gewinnung von Naphthensaeuren
DE852848C (de) Verfahren zur Herstellung von Ammonalginat aus Meeresalgen
DE420394C (de) Verfahren zur Zerlegung von Steinkohlenurteer ohne Destillation in seine Bestandteile
DE1060549B (de) Verfahren zur Extraktion von Vitamin B
DE695218C (de) Verfahren zur Herstellung von Dihydrofuran
AT164812B (de) Verfahren zur Herstellung von Gerbstoffen und anderen Produkten aus Sulfitzelluloseablauge oder -Ablaugeschlempe
AT146333B (de) Verfahren zur Herstellung von Wasch-, Netz- und Dispergiermitteln.
AT96831B (de) Verfahren zur gleichzeitigen Reinigung und Entsäuerung von Ölen und Fetten.
DE421337C (de) Verfahren zum Dispergieren von ungebleichtem Schellack
DE588951C (de) Verfahren zur Geruchlosmachung von mit unterchloriger Saeure gebleichten Seifen
DE719437C (de) Verfahren zur Aufbereitung des bei der Reinigung cellulosehaltiger Abfall-Alkalilaugen mit Metallsalzen entstehenden Schlammes
DE389579C (de) Verfahren zum Gerben tierischer Haeute
DE676195C (de) Verfahren zur Gewinnung von Tetraalkylbleiverbindungen aus einem solche Verbindungenenthaltenden Reaktionsgemisch