DE420394C - Verfahren zur Zerlegung von Steinkohlenurteer ohne Destillation in seine Bestandteile - Google Patents

Verfahren zur Zerlegung von Steinkohlenurteer ohne Destillation in seine Bestandteile

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DE420394C
DE420394C DEZ13968D DEZ0013968D DE420394C DE 420394 C DE420394 C DE 420394C DE Z13968 D DEZ13968 D DE Z13968D DE Z0013968 D DEZ0013968 D DE Z0013968D DE 420394 C DE420394 C DE 420394C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C1/00Working-up tar
    • C10C1/20Refining by chemical means inorganic or organic compounds

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Description

  • Verfahren zur Zerlegung von Steinkohlenurteer ohne Destillation in seine Bestandteile. Die vorliegende Erfindung bezweckt die Zerlegung von Steinkohlenurteer ohne Destillation. Es ist schon ein Verfahren bekannt geworden, das die restlose Entfernung der sauerstoffhaltigen Bestandteile aus Teerdestillaten bewirken soll, da für viele Verwendungszwecke dieser Destillate die Anwesenheit der zur Zersetzung und Verharzung neigenden sauren Körper unerwünscht ist. Das bekannte Verfahren besteht aber darin, daß die Teere bzw. deren Destillate, um die Zwischenöle getrennt von den Kreosoten für sich zu gewinnen, erst mit einer verdünnten, zur Lösung der Kreosote eben ausreichenden Menge Ätzlauge und dann mit einem Überschuß von stark konzentrierten Ätzalkalien, vorteilhaft in der Wärme, behandelt werden.
  • Im Gegensatz hierzu bezweckt das Verfahren die -Gewinnung von Phenolen und Neutralölen aus Steinkohlenurteer ohne Destillation. Dies geschieht gemäß der Erfindung dadurch, daß Steinkohlenurteer, ohne destilliert zu werden, nacheinander mit mehreren stark verdünnten Natronlaugen, von denen jede im gleichen Gewichtsverhältnis zum Steinkohlenurteer steht, bei gewöhnlicher oder schwach erhöhter Temperatur gewaschen wird. Erfahrungsgemäß wird bei der Behandlung des Steinkohlenurteers mit der ersten Natronlauge ein großer Teil der Lauge vom Urteer absorbiert, so daß erst die nachfolgenden Waschlaugen, zweckmäßig etwa drei, Phenole in steigender Menge aufnehmen. Alsdann werden die Phenole aus den Phenolatlösungen in an sich bekannter Weise entweder durch völliges Absättigen mit Kohlensäure oder Abstumpfen des Alkalis mit verdünnter Mineralsäure gefällt, um dann zweckmäßig noch mit warmem Wasser nachgewaschen zu werden.
  • Der Steinkohlenurteer besteht in der Hauptsache aus zwei Körperklassen, den Teersäuren (Phenolen) und den neutralen Kohlenwasserstoffen. Bisher verarbeitete man den Teer immer in der Art, daß man ihn destillierte und das Destillat mit Natronlauge erschöpfend auszog. Den Urteer selbst vor seiner Destillation zu zerlegen, hat man wohl versucht, allein die Ergebnisse waren nicht ermutigend. Wäscht man den Teer mit Natronlauge üblicher Konzentration, z. B. solcher von i j Prozent NaOH, so ist die Schichtenbildung infolge der Dickflüssigkeit des Urteers und der Dunkelfärbung des Phenolats kaum erkennbar, die Scheidung geht sehr langsam vor sich und ist auch nicht vollkommen, da die Phenolatlauge recht erhebliche Mengen neutraler 051e einschließt; anderseits ist es kaum möglich, den Neutralölanteil phenolfrei zu erhalten. Auch die Eigenschaften der gewaschenen und extrahierten Produkte sind sehr unerquicklich, da sie anscheinend durch die Wirkung der Lauge weitgehend verharzen und den weiteren Reinigungsvorgang dadurch äußerst erschweren.
  • Die Zerlegung des Urteers ohne Destillation hat auch deshalb wirtschaftliche Bedeutung, weil die Destillation fast aller Urteerprodukte mit seiner mehr oder minder großen Zersetzung verknüpft ist. So gehen z. B. die viskosen Eigenschaften der Neutralölanteile des Urteers, welche als Schmiermittel in Frage kommen, bei cler Destillation fast ganz verloren.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Zerlegung des Urteers aber doch in leichter und vollkommener Weise gelingt, wenn man eine außergewöhnlich dünne Natronlauge anwendet. Der Verlauf des Verfahrens ist sehr eigenartig.
  • Beispiel. iooo kg Urteer werden bei gewöhnlicher oder schwach erhöhter Temperatur mit i ooo 1 3prozentiger Natronlauge innig verrührt und dann im Scheidegefäß kurzeZeit ruhig stehengelassen. Bei der hier angewendeten absichtlich großen Verdünnung schwimmt die Phenolatlauge auf dem Neutralöl. Es ist bemerkenswert, daß zuerst ein großer Teil der "Natronlauge vom Urteer adsorbiert wird; erst wenn genügend Natronlauge vorhanden ist, kommt es zur Scheidung. Dementsprechend sind in der ersten Waschlauge nur wenig Phenole enthalten, in steigender :Menge im zweiten und dritten Auszug und in wieder kleiner werdender Menge in der vierten Waschlauge, welche meist genügt.
  • Die Zahlen schwanken je nach Beschaffenheit des Teers. Im Durchschnitt aus zahlreichen Versuchen «-erden erhalten Die Weiterverarbeitung erfolgt in der Weise, daß aus den Phenolatlösungen mit Kohlensäure oder Mineralsäure die. Phenole gefällt werden, die nur mit zweckmäßig warmem Wasser nachgewaschen zu «erden brauchen. Für das Neutralöl genügt die Wasserwäsche.
  • Die Produkte sind als solche verwendbar oder können, da sie nicht destilliert sind, nach Bedarf durch Destillation unter gewöhnlichem oder vermindertem Druck mit und ohne Anwendung von Wasserdampf noch weiter gereinigt werden.
  • Man ist natürlich nicht genau an 3prozentige Natronlauge gebunden; für einen guten Erfolg ist es zweckmäßig, im Gegenstrom zu arbeiten. Die Zahl der Wäschen läßt sich auch durch Vergrößerung der Natronlaugenmenge beliebig kürzen. Bei sehr dickflüssigen Teeren ist es ratsam, bei schwach erhöhter Temperatur die Waschung auszuführen.
  • Die technischen Vorteile, die die beanspruchte Arbeitsweise gegenüber dem bekannten Verfahren bietet, bestehen in der Hauptsache darin, daß es nach ihr gelingt, dem Steinkohlenurteer die sauren Bestandteile in leichtester Weise zu entziehen und die primären Neutralöle mit unveränderten Eigenschaften abzuscheiden, während diese beim üblichen Abtreiben des Teers ihre technisch wertvollste Eigenschaft, viskos zu sein, fast völlig verlieren. Diese Zerlegung des Steinkohlenurteers mit Hilfe der verwendeten sehr dünnen Natronlauge bedeutet eine äußerst schonende Behandlung des Urteers. Dieselbe Wirkung ist durch Anwendung stärkerer Lauge, etwa gemäß der Arbeitsweise des bekannten Verfahrens, nicht zu erreichen, da die Schichtenbildung sehr schlecht erkennbar wird und außerdem unreine Produkte erhalten werden, und zwar phenolhaltige Kohlenwasserstoffe und Phenole mit N eutralölgehalt. Zudem werden bei Anwendung starker Natronlauge, anscheinend durch chemischen Eingriff des starken Ätznatrons, schon Verdikkungserscheinungen, wahrscheinlich durch Polymerisation, ausgelöst. Bei dem vorliegenden Verfahren gelingt, auch im Betriebe, die Scheidung mit sehr dünner Lauge leicht, während bei Anwendung starker Natronlauge die Trennung, selbst bei sorgfältigsten Laboratoriumsversuchen, nur höchst unvollkommen erreicht wird und nur die vorerwähnten schlechten Ergebnisse liefert.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Zerlegung von Steinkohlenurteer ohne Destillation in seine Bestandteile, dadurch gekennzeichnet, daß der Urteer mehrfach mit einer stark verdünnten Natronlauge bei gewöhnlicher oder schwach crhöhter Temperatur gewaschen wird. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine schwächere als 3prozentige Natronlauge verwendet wird. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Waschung im Gegenstrom ausgeführt wird.
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