DE764490C - Verfahren zur Gewinnung von Phenolen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Phenolen

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DE764490C
DE764490C DEI64125D DEI0064125D DE764490C DE 764490 C DE764490 C DE 764490C DE I64125 D DEI64125 D DE I64125D DE I0064125 D DEI0064125 D DE I0064125D DE 764490 C DE764490 C DE 764490C
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phenols
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DEI64125D
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Inventor
Rudolf Dr Bemmann
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C37/00Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring
    • C07C37/005Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring by obtaining phenols from products, waste products or side-products of processes, not directed to the production of phenols, by conversion or working-up

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Phenolen Phenole wurden bisher in der Regel mit Hilfe von wäßrigen alkalischen Laugen aus Ölen abgetrennt. Dabei zeigte sich, daß die niedrigersiedenden Phenole rascher von den Alkalilaugen aufgenommen werden als die höhersieden@den und daß sich so durch wiederholte Behandlung der Öle mit begrenzten Mengen Lauge die verschiedenen P'henole getrennt gewinnen lassen. Diese Verfahren erfordern jedoch einen erheblichen Aufwand an Chemikalien und sind oft umständlich durchzuführen.
  • Man hat daher schonvorgeschlagen, Phenole aus Ölen dadurch zu entfernen, daß man die Öle in der Hitze und unter Druck mit Wasser behandelt. Die Phenode werden dabei zum großen Teil vom Wasser aufgenommen und scheiden sich beim Abkühlen der wäßrigen Lösung wieder ab. Das noch geringe Mengen Phenole enthaltende Wasser wird erneut für die Extraktion phenolhaltiger Öle verwendet. Wiederholt man diese Behandlung mehrmals, so reichern sich die in Wasser leichtlöslichen niedrigersiedenden Phenole im Wasser an, bis dieses daran gesättigt ist und infolgedessen bei der weiteren Verwendung für die Extraktion von Ölen nur noch. ein sehr beschränktes Lösungsvermögen für die wertvollen niedrigersiedenden Phenole hat.
  • Dieser Nachteil wird auch nicht vermieden, wenn statt reinen Wassers wäßrige Lösungen von Soda, von Salzen organischer Säuren, z. B. 'Natriumacetat oder benzolsulfonsaurem -Natrium, oder von Alkohol verwendet werden. Auch in diesem Fall halten die Lösungsmittel beim Abkühlen oder Verdünnen der Phenollösungen vor allem die niedrigersiedenden Phenole zurück. Außerdem haben diese Verfahren den Nachteil, daß die Phenole nach ihrer Abtrennung nennenswerte :Mengen neutraler Öle gelöst enthalten und daß beachtliche Mengen Lösungsmittel, z. B. Alkohol oder Salze organischer Säuren, in den entphenolierten Ölen zurückbleiben und so entweder v erlorengehen oder daraus durch einen besonderen Arbeitsgang abgetrennt «-erden müssen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man bei der Entphenolierung von Ölen durch Behandlung mit Wasser und Abtrennung der Phenole aus dem Wasser vor allem die wertvollen, verhältnismäßig tiefsiedenden Phenole erhalten und Verluste an nichtphenolischen Ölbestandteilen weitgehend vermeiden kann, wenn man das Wasser, welches Phenole aus dem Öl aufgenommen hat, mit einer zur vollständigen Extraktion der Phenole ungenügenden Menge Extraktionsmittel oder mit einem nur die niedrigen Glieder der Phenolreihe lösenden Extraktionsmittel behandelt und das so teilweise von Phenolen befreite Wasser erneut zur Extraktion von phenolhaltigen Ölen vier-«endet.
  • Man arbeitet z. B. in folgender 'Greise: phenolhaltiges Öl wird mit etwa der doppelten Menge Wasser extrahiert. Das Wasser sättigt sich dabei mit Phenolen und mit wasserlöslichen nichtphenolischen Stoffen. Durch Behandlung des so beladenen Wassers mit einer beschränkten Menge Extraktionsmittel, z. B. Trikresy lphosphat oder Isoamyläther, werden aus diesem in der Hauptsache die niederen Glieder der Phenolreihe, d. h. Carbolsäure, Kresole und -Nylenole. entfernt, während die weniger wertvollen höheren Phenole und die nichtphenolischen Stoffe zum großen Teil im Wasser zurückbleiben.
  • Statt beschränkter Mengen der genannten Extraktionsmittel, die zwar in der Hauptsache niedrigersiedende, daneben aber auch geringe Mengen höhersiedender Phenole lösen, kann man auch für die vollständige Extraktion der niedrigersiedenden Phenole genügende Mengen solcher Extraktionsmittel verwenden, die neben den niedrigersiedenden nur ganz unbedeutende Mengen höhersiedender Phenole aufnehmen. Als solche kommen z. B. in Betracht Benzol oder eine zwischen etwa 223 und 2.4o° siedende Fraktion eines Braunkohlenschwelbenzins.
  • Verwendet man nun das so mit Extraktionsmittel behandelte Wasser erneut zur Entphenolierung von Ölen, so nimmt es praktisch nur die wertvollen niederen Phenolhomologen aus dem Öl auf, da es an den anderen wasserlöslichen Ölbestandteilen schon gesättigt ist. .-\-uf diese Weise wird vermieden, daß Stoffe, die in dem entphenolierten Öl nicht stören, im Gegenteil bei der Weiterverarbeitung, z. B. bei der Hydrierung, sogar sehr erwünscht sind, aus diesem entfernt werden und verlorengehen oder in umständlicher Weise von dea Phenolen, mit denen zusammen sie erhalten «erden, getrennt werden müssen. Auch die Verunreinigung von Gewässern durch im entphenoliertenWasser noch enthaltene nichtphenolische Bestandteile wird durch die Arbeitsweise nach der Erfindung vermieden. Weiterhin wird eine nennenswerte Ersparnis an Extraktionsmittel erzielt und die Aufarbeitung der extrahierten Phenole infolge ihrer einheitlicheren Zusammensetzung erleichtert.
  • Die Behandlung von phenolhaltigen Abwässern mit Lösungsmitteln, wie Trikresylphosphat oder Benzol, ist zwar bekannt. Man hat jedoch noch nicht vorgeschlagen, solche Lösungsmittel dazu zu benutzen, das zur Extraktion von phenolhaltigen Ölen verwendete Wasser vor der Zurückführung in das Extraktionsverfahren von Phenolen zu befreien und dabei durch richtige Auswahl des Lösungsmittels oder seiner Menge dafür zu sorgen, daß nur die niedrigsiedenden Phenole aus dem '\@'asser entfernt werden, während die höheren Phenole und neutralen Stoffe darin gelöst bleiben und den unerwünschten Übergang weiterer Mengen dieser Stoffe aus dem Öl in das Wasser verhindern.
  • Beispiel io cbm eines durch Kohlehydrierung erhaltenen phenolhaltigen Mittelöles werden mit 2o cbm Wasser extrahiert. Das Wasser enthält dann i °/o Phenole und i o/o nichtphenolische Ölanteile saurer, basischer und neutraler Natur. Durch Extraktion mit 6oo kg Trikresvlphosphat erhält man aus dem Wasser igo kg Phenolöl, das praktisch frei von Verunreinigungen ist. Das Wasser enthält jetzt noch o,io/o Phenole und iolo nichtphenolische Ölanteile. Es wird nun für die Extraktion weiterer Mengen des phenolhaltigen Mittelöles benutzt. Würde man es in den Vorfluter leiten, so würde dieser stark verunreinigt werden, abgesehen davon, daß dann die im entphenolierten Wasser noch enthaltenen Öle (i,i °/o des Wassers = 2201,9) verlorengingen.
  • Etwa gleiche Ergebnisse werden erzielt, wenn statt 6oo kg Trikresylphosphat 3000 kg Benzol zum Entphenolieren des Wassers verwendet werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung von niedrigsiedenden Phenoden durch Extraktion phenolhaltiger öle mit Wasser und Entphenolierung des mit Phenolen angereicherten Wassers, dadurch gekennzeichnet, daB man das mit Phenolen beladene Wasser mit . einer zur vollständigen Extraktion der Phenole ungenügenden Menge eines phenoilösenden Extraktionsmittels oder mit einem nur die -niedrigsiedenden, Phenole lösenden Extraktionsmittel behandelt und das so gereinigte Wasser erneut zur Extraktion von phenolhaltigen Ölen verwendet. ZurAb-grenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschriften Nr. 375 716, 412 212, 417 974 532 291, 564 4o6, 6o1225; britische Patentschrift Nr. 488 574; USA.-Patentschriften Nr. I 582 512, I 929 438; Chemiker-Zeitung 1937, S. 836 bis 838.
DEI64125D 1939-03-21 1939-03-21 Verfahren zur Gewinnung von Phenolen Expired DE764490C (de)

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