DE859356C - Verfahren zur Reinigung und Entfaerbung von Streptomycin - Google Patents

Verfahren zur Reinigung und Entfaerbung von Streptomycin

Info

Publication number
DE859356C
DE859356C DEP30202D DEP0030202D DE859356C DE 859356 C DE859356 C DE 859356C DE P30202 D DEP30202 D DE P30202D DE P0030202 D DEP0030202 D DE P0030202D DE 859356 C DE859356 C DE 859356C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
streptomycin
phenol
solution
aqueous
water
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEP30202D
Other languages
English (en)
Inventor
John Clark Sheehan
Max Tishler
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Merck and Co Inc
Original Assignee
Merck and Co Inc
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Merck and Co Inc filed Critical Merck and Co Inc
Application granted granted Critical
Publication of DE859356C publication Critical patent/DE859356C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07HSUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
    • C07H15/00Compounds containing hydrocarbon or substituted hydrocarbon radicals directly attached to hetero atoms of saccharide radicals
    • C07H15/20Carbocyclic rings
    • C07H15/22Cyclohexane rings, substituted by nitrogen atoms
    • C07H15/238Cyclohexane rings substituted by two guanidine radicals, e.g. streptomycins

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Reinigung und Entfärbung von Streptomycin Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von von Verunreinigungen und Beimengungen befreiten Streptomycins. Nach Literaturberichten wird Streptomycin durch Züchtung von Stämmen von Actinomyces griseus in geeigneten Kulturmedien hergestellt, die Kulturflüssigkeit mit einem Adsorptionsmittel behandelt und das adsorbierte Streptomycin mit alkoholischer Mineralsäure gewaschen. Das so erhaltene ,rohe Konzentrat, welches nur eine geringe Potenz oder Aktivität aufweist, wird einer Anzahl von Behandlungen unterworfen, welche eine mehr oder weniger schrittweise Konzentration des Streptomycins, im allgemeinen in Form von Salzen, z. B. als Streptömycinhydro= chlorid,-bewirken: -Auf diesem Wege -gelängt" man schließlich zu im wesentlichen reinen Produkten, die eine Aktivität von etwa j5o bis Soo Einheiten/ing aufweisen.
  • Es wurde jedoch gefunden, daß gewisse Beimengungen und Verunreinigungen durch die bdkannteri Konzentrations- und Reinigungsverfahren nur sehr schwierig zu entfernen sind. Dies gilt z. B. für gewisse gefärbte Verunreinigungen, die in die Endprodukte übergehen. Wenn auch diese gefärbten Verunreinigungen nicht notwendigerweise schädlich sind, sind sie dennoch in einem Produkt, das für therapeutische Zwecke verwendet wird, zu beanstanden. In höherem Maße zu beanstandende Verunreinigungen sind -gewisse histaminärtige Substanzen -öder Substanzgemische; welche 'eberifalls die Neigung haben, in die Enderzeugnisse überzugehen. Derartige Verunreinigungen können bei therapeutischer Anwendung des Streptomycins toxische Wirkungen ausüben, insbesondere vermögen sie histaminartige Wirkungen auf den Blutdruck auszuüben.
  • Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren zur Reinigung und Entfärbung des Streptomycins, insbesondere zur Beseitigung histaminartiger Substanzen. Das Reinigungsverfahren besteht im wesentlichen darin, daß eine etwa neutrale wäßrige Lösung von Streptomycin finit Phenol extrahiert wird. Wie gefunden wurde, gelingt es durch dieses Verfahren, sowohl die gefärbten Verunreinigungen wie auch die histaminartigen Beimengungen praktisch vollständig zu beseitigen. Das zur Reinigung der wäßrigen Streptomycinlösung verwendete Phenol kann von der wäßrigen Lösung durch Extraktion mit geeigneten, mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmitteln, wie z. B. Isoamylalkohol, Äther u. dgl., getrennt werden. Die Phenolextralction kann fast in jeder Stufe des Konzentrations- und Reinigungsverfahrens stattfinden. Es empfiehlt sich jedoch, ein bereits partiell gereinigtes Streptomy cinkonzentrat, z. B. als Streptomycinhydrochlorid mit einer Aktivität von etwa Zoo bis 30o Einheiten/mg der Phenolextraktion zu unterwerfen. Konzentrate von anderen Streptomycinsalzen, wie z. B. Streptomycinsulfat, können in entsprechender Weise gereinigt werden.
  • In Ausübung der Erfindung kann man z. B. derart verfahren, daß ein teilweise gereinigtes Streptomycinkonzentrat in Wasser gelöst wird, die Lösung durch ein geeignetes Filter, z. B. bestehend aus Diatomaeen-Kieselsäure, filtriert wird und der p '#Vert durch Zufügung von wäßrigem Alkali, t,-z. B. einer.n-Natriumhydroxydlösung, auf etwa 6,5 eingestellt wird. Die neutraleLösung wird dann mit Phenol, vorzugsweise in Form von etwa go0/aigem wäßrigem Phenol bei etwa 2;° extrahiert. Die Extraktion kann z. B. derart durchgeführt werden, daß bestimmte Mengen der Lösung mit mehreren Portionen von wäßrigem Phenol ausgezogen werden und die Auszüge miteinander vereinigt werden. Man kann aber auch die Extraktion kontinuierlich in einer geeigneten Extraktionskolonne durchführen. Die wäßrige Lösung wird alsdann mit einem geeigneten. mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel. wie Isoamylalkohol. ausgezogen. An die Isoamvlallcoholextraktion kann eine weitere Extraktion. z. B. mit Äther, angeschlossen werden, so daß man schließlich eine wäßrige Lösung erhält, die frei ist von Phenol.
  • Durch diese Behandlung gelingt es, go bis ioo% der histaminähnlichen Stoffe zu entfernen. Die wäßrige Lösung besitzt alsdann etwa go bis 97% der ursprünglichen @ Streptomycinaktivität. Die mechanische Trennung der Schichten erniedrigt zwar etwas die Ausbeute, aber die Streptomycinaktivität kann praktisch vollständig erhalten bleiben, indem man die organischen Auszüge mit Wasser auswäscht. Es wurde gefunden, daß das Verhältnis ' von histaminähnlichen Stoffen zu Streptomycin in dem Waschwasser nicht größer ist als in der Ausgangslösung und daß durch die folgende Phenolextraktion des konzentrierten Waschwassers etwa go bis ioo% der histaminähnlichen Stoffe daraus entfernt werden. Außer der praktisch quantitativen Beseitigung der histaminähnlichen Substanzen werden gleichzeitig fast alle farbigen bzw. färbend wirkenden Stoffe aus der Streptomycinlösung entfernt.
  • Es wurde ferner gefunden, daß durch Verdampfen der mit Phenol extrahierten wäßrigen Lösung ein Konzentrat erhalten wird, dessen Aktivität merklich höher ist als die des Ausgangskonzentrats. Die Vergrößerung der Aktivität ist ausgeprägter, wenn die Aktivität des Ausgangsmaterials sehr gering ist, aber selbst in Fällen, in denen höher gereinigte Konzentrate, die z. B. eine Aktivität von etwa 60ö Einheiten/mg aufweisen, verarbeitet werden, wird eine merkliche Vergrößerung der Aktivität erzielt.
  • Phenol scheint mit Bezug auf Wirksamkeit eine Sonderstellung einzunehmen. Einige Lösungsmittel, wie z. B. Butylalkohol, haben zwar ebenfalls eine gewisse Wirksamkeit auf die Entfernung histaminartiger Stöffe aus basischen Lösungen, sie sind aber unwirksam bei neutralen Lösungen. Mit Wasser nicht mischbare Lösungsmittel, wie Butanol, Cyclohexanol, Anisol, Anilin, Propionitril, Furfuran, Benzaldehyd, Chloroform, Benzol, Nitrobenzol, Nitromethan, sind unwirksam. Lösungsmittel, wie Pyridin, Methanol, Dioxan, Formaldehyd, Essigsäure u. dgl., sind mit wäßrigen Lösungen von Streptomycin mischbar und infolgedessen ungeeignet. o-Kresol ist zwar etwas wirksam, aber dem Phenol so unterlegen, daß es praktisch nicht in Betracht kommt.
  • Die Erfindung sei nachstehend an einigen Ausführungsbeispielen erläutert.
  • Beispiel i Eine Lösung von 711 g von teilweise gereinigtem Streptomycinhydrochlorid mit 253 Einheiten/mg in i2oo ccm Wasser wurde durch ein geeignetes Filter filtriert und i,oo ccm Wasser zum Nachwaschen verwendet. Nach Einstellung von pH = 6,5 mit Hilfe von n-Natriumhydroxydlösung (95 ccm) betrug das Gesamtvolumen der Lösung 160o ccm -(1d.00 ccm angewendetes Wasser). Diese Lösung wurde mit vier Portionen von je 700 ccm von go%igem Phenol extrahiert, hierauf wurde mit drei Portionen von je 700 ccm Isoamylalkohol und anschließend mit 700 ccm Äther extrahiert. Nach dieser Behandlung war die wäßrige Lösung frei von Phenol.
  • Eine Portion Wasser von 80o ccm wurde zum Auswaschen der aus organischen Lösungsmitteln bestehenden Schichten verwendet, wobei mit dem ersten Phenolextrakt begonnen wurde und anschließend die Isoamylalkohol- und Ätherextrakte behandelt wurden.
  • Die Originallösung enthielt, wie festgestellt wurde, i80 ooo ooo Einheiten von Streptomycin mit einem Verhältnis von i70 Teilen Streptomycin zu o, i Teilen Histamin. Nach Extraktion enthält die Lösung 163 goo ooo Einheiten von Streptomycin mit einem Verhältnis von 170o, Teilen Streptomycin zu o,i Teilen Histamin. Die Rückwaschung liefert io ooo ooo Einheiten Histamin mit 17o Teilen Streptomycin zu o,i Teilen Histamin. Dies bedeutet eine go%ige Beseitigung der histaminähnlichen Verunreinigungen aus der Hauptfraktion, welche gi % des ursprünglich vorhanden gewesenen Streptomycins enthält. Das Totalergebnis an Aktivität betrug 970/0.
  • Bei anderen Versuchen wurden go bis ioo% der histaminartigen Stoffe mit gleichen Ergebnissen mit Bezug auf Gesamtaktivität und einer Vergrößerung der Potenz (Einheiten/mg) des, festen Stoffes von io.bis 50% je nach den anwesenden Verunreinigungen erzielt. Hierbei wurden praktisch alle färbend wirkenden Verunreinigungen aus den Streptomycinlösungen entfernt.
  • Beispiel 2 Eine filtrierte Lösung von 12o9 g teilweise gereinigtem Streptomycinhydrochlorid (62o Einheiter./mg) (streng positiver Pauly-Diazotest für Histamin) wurde mit N-Natronlauge auf PH = 7,0 eingestellt und auf 2570 ccm verdünnt. Hierauf wurden vier Portionen mit je 1300 ccm go%igem Phenol und anschließend drei Extraktionen mit Amylacetat durchgeführt. Hierauf wurde eine praktisch farblose phenolfreie Lösung erhalten. Die Lösungsmittelschichten wurden aufeinanderfolgend mit zwei Portionen von je 65o ccm Wasser behandelt. Durch Kältetrocknung wurden 1o67 g von farblosen Streptomycinhydrochlorid (653 Einheiten/mg) aus der Hauptfraktion erhalten. Der Pauly-Test für Histamin war negativ. Auch bei physiologischer Prüfung mit 5ooo Einheiten Streptomycin pro Kilogramm Tiergewicht (Katze) wurden keine histaminähnlichen Stoffe festgestellt. Aus den Waschflüssigkeiten wurden 1,05 g (500, Einheiten/mg) gewonnen. Die direkte Ausbeute von 93% ergibt bei Zufügung der aus den Waschflüssigkeiten gewonnenen Beträge einen Totalbetrag von etwa 99,811/o.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Reinigen und Entfärben von Streptomycin, insbesondere zur Beseitigung von histaminähnlichen Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß eine neutrale, wäß-rige Streptomycinlösung mit Phenol extrahiert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Lösung von .Streptomycin nach der Phenolextraktion und Trennung der wäßrigen Phase von der Phenolphase durch Extraktion mit mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmitteln, Äther u. dgl., vorteilhaft mit Isoamylalkohol und anschließender Behandlung mit Äther von noch vorhandenem Phenol befreit wird.
  3. 3. Verfähren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein rohes Konzentrat von Streptomycin in Wasser gelöst, die Lösung auf einen pH-Wert von etwa 6,5 eingestellt und alsdann der Extraktion gemäß Anspruch i unterworfen wird. q..
  4. Verfahren nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß partiell gereinigtes Streptomycinhydrochlorid in Wasser gelöst, die Lösung auf einen pH-Wert von etwa 6,5 eingestellt und dann der Extraktion nach Anspruch i unterworfen wird.
  5. 5. Verfahren nach Ansprüchen i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß die neutrale wäßrige Streptomycinlösung mit etwa go%igem wäßrigem Phenol ausgezogen wird.
  6. 6. Verfahren nach Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die verwendeten organischen Lösungsmittel zwecks Rückgewinnung darin befindlichen Streptomycins mit Wasser gewaschen werden, worauf die gewonnenen wäßrigen Lösungen in Trockenform übergeführt werden können.
DEP30202D 1946-03-20 1949-01-01 Verfahren zur Reinigung und Entfaerbung von Streptomycin Expired DE859356C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US859356XA 1946-03-20 1946-03-20

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE859356C true DE859356C (de) 1952-12-15

Family

ID=22194947

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEP30202D Expired DE859356C (de) 1946-03-20 1949-01-01 Verfahren zur Reinigung und Entfaerbung von Streptomycin

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE859356C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE859356C (de) Verfahren zur Reinigung und Entfaerbung von Streptomycin
EP0505596A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Feuchthaltemittels
DE806808C (de) Verbesserungen bei der Abtrennung oder Konzentrierung von vegetabilischen Pigmenten
DE925374C (de) Verfahren zur Gewinnung reiner Lipoide
DE945407C (de) Verfahren zur Gewinnung und Reindarstellung von Bacitracin
DE764490C (de) Verfahren zur Gewinnung von Phenolen
DE744284C (de) Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus OElen
DE2339760C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von reinem Äscin aus sauren Rosskastanienauszügen
DE4318235A1 (de) Verfahren zur Herstellung von hochreinen Deferoxamin-Salzen
DE665134C (de) Verfahren zum Extrahieren von Zein aus Maisproteinen
DE657129C (de) Verfahren zur Herstellung von Loesungen oder Extrakten aus Bakterien, Pollen oder sonstigen pflanzlichen Zellen
DE941012C (de) Verfahren zur Gewinnung und Reinigung von Polymyxin
DE933052C (de) Verfahren zur Gewinnung von Vitamin B und Vitamin-B-gleichen Stoffen
DE826752C (de) Verfahren zur Herstellung von oberflaechenaktiven Stoffen, welche Kieselsaeure enthalten
DE859198C (de) Verfahren zur Behandlung und Reinigung von antibiotischen Stoffen
DE886198C (de) Verfahren zur Herstellung und Abtrennung von Natronseifen aus aldehydhaltigen Kohlenwasserstoff-Gemischen
DE711886C (de) Verfahren zur Herstellung plastischer Massen
DE814443C (de) Verfahren zur Herstellung von hochgereinigtem AEther
DE2340914C2 (de) Verfahren zur Herstellung haltbarer 2,2-Dimethyl-4-oxymethyl-1,3-dioxolanhaltiger Drogenextrakte aus proazulenhaltigen Drogen
DE874747C (de) Hydrophilierende Produkte
DE684014C (de) Verfahren zum Gewinnen von Gaerungsglycerin aus betainhaltigen Schlempen
DE946005C (de) Verfahren zur Gewinnung von Vitamin B und anderen LLD- und APF-aktiven Substanzen
DE2324501C3 (de) Verfahren zur Reinigung von p-Nitrophenol
DE712651C (de) Verfahren zur Herstellung von auf den Dickdarm wirkenden Abfuehrmitteln
DE858097C (de) Verfahren zum Trennen von Gemischen aus kristallisierten Teerkohlenwasserstoffen und oeligen Stoffen