DE925374C - Verfahren zur Gewinnung reiner Lipoide - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung reiner LipoideInfo
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- DE925374C DE925374C DEZ2335A DEZ0002335A DE925374C DE 925374 C DE925374 C DE 925374C DE Z2335 A DEZ2335 A DE Z2335A DE Z0002335 A DEZ0002335 A DE Z0002335A DE 925374 C DE925374 C DE 925374C
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23J—PROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
- A23J7/00—Phosphatide compositions for foodstuffs, e.g. lecithin
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K31/00—Medicinal preparations containing organic active ingredients
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12P—FERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
- C12P9/00—Preparation of organic compounds containing a metal or atom other than H, N, C, O, S or halogen
Description
- Verfahren zur Gewinnung reiner Lipoide Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung reiner Lipoide aus pflanzlichen und tierischen Organen und Mikroorganismen, vornehmlich aus Hefe.
- Zur Gewinnung der Lipoide aus Hefe sind verschiedene Verfahren bekannt. Es werden zunächst die Lipoide, die zum großen Teil in Form von Eiweiß- und Kohlehydratsymplexen in der Hefe vorliegen, aus dieser abgetrennt. Der anfallende Rohlipoidextrakt enthält infolge der erwähnten Symplexe neben den Lipoiden einen großen Prozentsatz an Begleitstoffen, wie Kohlehydrate, und Eiweißkörper. Beim Herauslösen aus diesem Extrakt mit den bisher gebräuchlichen Fettlösungsmitteln, wie Äther, Chloroform, Benzol usw., gehen die Lipoid-Eiweiß- und -Kohlehydrat-Verbindungen zum großen Teil mit in das Fettlösungsmittel. Dadurch erhält man noch stark verunreinigte Lipoide.
- Man hat versucht, die Spaltung der Additionsverbindungen in Fett und Eiweiß stoff bzw. Kohlehydrate so zu leiten, daß bei der anschließenden Extraktion nur die Lipoide gelöst werden, während die Eiweiß- und Stickstoffverbindungen in solcher Form vorliegen, daß sie ungelöst zurückbleiben.
- Nach der Patentschrift 758 802 z. B. erhält man die Lipoide durch Aufschluß der Hefe mit 700/obigem Alkohol. Dieser wird in Anwesenheit der gesamten Hefesubstanz abdestilliert, und aus dem so eingedampften Trockenprodukt werden die Lipoide mit Äther herausgelöst. Obwohl die Alkoholbehandlung hierbei in erster Linie nur einen Hefeaufschluß zur Erhöhung der Lipoidausbeute bezwecken soll, werden hierdurch auch reine Lipoide erhalten.
- Doch ist dieses Verfahren umständlich und zeitraubend. Bei dem von John Ho 1 m b e r g in Svensk kem. Tid 60, I4 bis 20 (I948) erwähnten Verfahren wird in Methylalkohol suspendierte Hefe gemahlen, 10 Stunden am Rückffußkühler gekocht, filtriert und nochmals mit Methylalkohol extrahiert.
- Die eingeengten Filtrate werden mit einer gesättigten Natriumchloridlösung versetzt und aus dieser Emulsion schließlich mit Ather die Lipoide extrahiert. Auch dieses Verfahren ist umständlich und setzt große Gefäße und Apparaturen voraus, ebenso einen erheblichen Aufwand an Chemikalien. Ein weiterer Nachteil ist, daß so die Lipoide größere Mengen von Kochsalz adsorptiv oder auch additiv insbesondere an die Phosphatide gebunden enthalten.
- Diese Nachteile werden gemäß vorliegender Erfindung beseitigt. Die Reinheit der Lipoide wird nicht durch einen umständlichen Aufschluß, sondern durch die Anwendung eines geeigneten Lösungsmittels erzielt.
- Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß bei Herauslösen der Lipoide aus einem nach bekannten Verfahren hergestellten Methanolextrakt mit einem Lösungsmittelgemisch aus Benzol und einem Phosphatidfällungsmittel praktisch nur die Lipoide in Lösung gehen und die Verunreinigungen zurückbleiben.
- Ein lipoidhaltiger Methanolextrakt, beispielsweise aus Hefe, wird zur Trockene eingedampft und mit einem Gemisch aus Benzol und einem Phosphatidfällungsmittel in einem bestimmten Verhältnis aufgenommen. Bei Verwendung eines Benzol-Aceton-Gemisches liegt das für die Reinheit der erhaltenen Lipoide günstigste Verhältnis Benzol zu Aceton zwischen 2:I und I:I. Da dieses Gemisch ein geringeres spezifisches Gewicht als Benzol allein hat, setzen sich auch die Schwebeteilchen schneller ab als bei reinem Benzol, was ein schnelleres Reinigen des Extraktes durch Absitzenlassen ermöglicht. Nach Einengen des Filtrats werden die Phosphatide durch Aceton ausgefällt oder der zur Trockene eingedampfte Extrakt mit Aceton ausgeknetet. Die so erhaltenen Phosphatide sind sehr rein wie ein N :P-Verhältnis von I,I oder ein P-Gehalt von 3,8 ovo beweisen. Die restliche Acetonlösung kann auf Ergosterin weiterverarbeitet werden.
- Auch bei Verwendung von Methylacetat als Phosphatidfällungsmittel werden reine Phosphatide erhalten. Das günstigste Verhältnis Benzol zu Methylacetat liegt auch hier zwischen 2 : 1 bis 1 : 1.
- Es ist bereits bekannt, daß man Lipoide gewinnen kann, indem man sie aus Gemischen oder Emulsionen mit anderen Stoffen mit Äther auszieht und aus der Atherlösung mit Aceton oder Essigester fällt. Es ist auch bereits bekannt, auf diesem Wege aus Hefe eine lipoidartige, stickstoffhaltige Verbindung herzustellen. Um ein einigermaßen reines Produkt zu erhalten, muß man jedoch mehrfach aus ätherischer Lösung umfällen, was stets mit Substanzverlusten verbunden ist. Es war demgegenüber durchaus überraschend, daß es erfindungsgemäß möglich ist, bei Verwendung von Benzol als Lösungsmittel zusammen mit einem Lipoidfällungsmittel, wie Aceton, durch einmalige Behandlung in guter Ausbeute ein reines Produkt zu erhalten, insbesondere war in keiner Weise vorauszusehen, daß die Anwendung eines Fällungsmittels zusammen mit einem Lösungsmittel nicht nur den Lösungsvorgang nicht stört, sondern die erwünschte Aufspaltung der Symplexe, in denen die Phosphatide vorliegen, bewirkt.
- Beispiel I Gemahlene Hefe wird bei 650 C mit der zehnfachen Menge Methanol etwa I Stunde extrahiert, der Extrakt zur Trockene eingedampft und die trockene Substanz mit einem Benzol-Aceton-Gemisch im Verhältnis 1 : 1 aufgenommen. Nach Abfiltrieren werden aus der eingeengten Lösung die Phosphatide mit Aceton gefällt.
- Die Analyse der so erhaltenen Phosphatide ergab einen P-Gehalt von 3,81 0/0, N-Gehalt von I,9I°/0 und ein N:P-Verhältnis von I,II.
- Beispiel 2 Der wie im Beispiel I hergestellte und zur Trockene eingedampfte Hefe-Methanolextrakt wird mit einem Benzol - Aceton - Gemisch im Verhältnis 2 : 1 aufgenommen.
- Nach Abtrennen der Phosphatide mit Aceton ergab die Analyse: P-Gehalt 3,70°/0; N-Gehalt I,9I O/o und N:P-Verhältnis 1,14.
- Beispiel 3 Der wie im Beispiel 1 und 2 hergestellte und zur Trockene eingedampfte Hefe-Methanolextrakt wird mit einem Benzol-Methylacetat-Gemisch im Verhältnis 1 : 1 aufgenommen und die Phosphatide mit Aceton abgetrennt.
- Die Analyse der Phosphatide ergab: P - Gehalt 3,520/0; N-Gehalt I,98 O/o; N : P-Verhältnis 1,24.
Claims (1)
- PATENTANsPRUcH: Verfahren zur Gewinnung reiner Lipoide, vornehmlich Phosphatide, aus nach bekannten Verfahren hergestellten und zur Trockene eingedampften Extrakten lipoidhaltiger Materialien in denen die Lipoide symplexartig an Eiweiß, Kohlehydrate usw. gebunden sind, vornehmlich aus Hefe, dadurch gekennzeichnet, daß die eingedampften Extrakte der Lipoide mit einem Gemisch von Benzol mit einem Phosphatidfällungsmittel, wie Aceton, Methylacetat usw., in einem Verhältnis von Benzol zu Fällungsmittel wie 2 : 1 bis 1 : 1,5, vornehmlich von 1 : 1, behandelt werden, worauf nach Abtrennung der Lösung aus dieser die Phosphatide in an sich bekannter Weise gefällt werden.Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 200 253, 29I 494, 302 229.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEZ2335A DE925374C (de) | 1951-11-27 | 1951-11-27 | Verfahren zur Gewinnung reiner Lipoide |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEZ2335A DE925374C (de) | 1951-11-27 | 1951-11-27 | Verfahren zur Gewinnung reiner Lipoide |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE925374C true DE925374C (de) | 1955-03-21 |
Family
ID=7618496
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEZ2335A Expired DE925374C (de) | 1951-11-27 | 1951-11-27 | Verfahren zur Gewinnung reiner Lipoide |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE925374C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4166823A (en) * | 1974-03-22 | 1979-09-04 | Thomas J. Lipton, Inc. | Process for purifying phosphatides |
EP0121228A2 (de) * | 1983-04-02 | 1984-10-10 | Hoechst Aktiengesellschaft | Lipotenside, Verfahren zu ihrer Isolierung und ihre Verwendung |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE302229C (de) * | ||||
DE200253C (de) * | ||||
DE291494C (de) * |
-
1951
- 1951-11-27 DE DEZ2335A patent/DE925374C/de not_active Expired
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE302229C (de) * | ||||
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EP0121228A2 (de) * | 1983-04-02 | 1984-10-10 | Hoechst Aktiengesellschaft | Lipotenside, Verfahren zu ihrer Isolierung und ihre Verwendung |
EP0121228A3 (en) * | 1983-04-02 | 1986-12-30 | Hoechst Aktiengesellschaft | Lipotensides, process for their isolation and their use |
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