DE946005C - Verfahren zur Gewinnung von Vitamin B und anderen LLD- und APF-aktiven Substanzen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Vitamin B und anderen LLD- und APF-aktiven Substanzen

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DE946005C
DE946005C DEM6765A DEM0006765A DE946005C DE 946005 C DE946005 C DE 946005C DE M6765 A DEM6765 A DE M6765A DE M0006765 A DEM0006765 A DE M0006765A DE 946005 C DE946005 C DE 946005C
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Stanford William Briggs
Robert George Denkewalter
George Baisden Hughey
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07HSUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
    • C07H23/00Compounds containing boron, silicon, or a metal, e.g. chelates, vitamin B12
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12PFERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
    • C12P19/00Preparation of compounds containing saccharide radicals
    • C12P19/26Preparation of nitrogen-containing carbohydrates
    • C12P19/28N-glycosides
    • C12P19/42Cobalamins, i.e. vitamin B12, LLD factor

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Vitamin B12 und anderen LLD- und APF-aktiven Substanzen Die Erfindung bezieht sich auf ein neues Verfahren zur Herstellung von Konzentraten, welche Vitamin B12 in Kombination mit anderen LLD- (Lactobacillus Lactis Dorner) und APF- (Animal Protein Factor) aktiven Substanzen enthalten, und insbesondere auf Verfahren zur Herstellung von Konzentraten in Form von hochgereinigten kristallinen Komplexen.
  • Bisher wurden Konzentrate von Vitamin B12, die auf verschiedene Weise z. B. aus Leberextrakten oder durch Fermentation von Kulturflüssigkeiten mit Hilfe geeigneter Mikroorganismen wie Streptomyces griseus erzeugt worden sind, vorzugsweise derart gewonnen, daß eine wäßrige Lösung, welche Vitamin B" und andere LLD- und APF-aktive Substanzen enthielt, z. B. eine Kulturflüssigkeit der vorstehend beschriebenen Art, mit einem Adsorptionsmittel wie Aktivkohle behandelt und die adsorbierten Substanzen mit geeigneten Lösungsmitteln, z. B. Mischungen von Wasser mit Methanol, Äthanol oder Pyridin, ausgezogen werden. Aus diesen Auszügen wurde Vitamin B12 in hochkonzentrierter und im wesentlichen reiner Form gewonnen.
  • Es hat sich jedoch herausgestellt, daß ein großer Teil der Aktivität der Ausgangslösung während der Adsorption, Extraktion und Aufaibeitung der Auszüge verlorengeht.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die Ausbeute an Vitamin B12 und anderen LLD- und APF-aktiven Substanzen in überraschend einfacher -Weise um mehrere zoo °/o steigern und außerdem Produkte in wesentlich höherem Reinheitsgrad als nach den vorbekannten Verfahren erhalten kann, wenn das neben Vitamin B12 und LLD- sowie APF-aktive Substanzen enthaltende Adsorbat an Aktivkohle mit einem zweiphasigen Lösungsmittelsystem, bestehend aus Wasser und einem organischen polaren, mit Wasser unvollständig mischbaren Lösungsmittel, eluiert wird. (Polare Flüssigkeiten sind solche, die in flüssigem Zustand Ionen bilden können.) Die dabei zusammen mit dem Vitamin B12 aus dem Aktivkohleadsorbat eluierten LLD- und APF-aktiven Stubstanzen sind anscheinend mit dem Vitanün B12 eng verwandt und bilden mit Vitamin B12 kristalline Komplexe, wenn das gewonnene Konzentrat einen genügenden Reinheitsgrad erreicht hat.
  • Aus dem erhaltenen Eluat können die aktiven Substanzen dann auf verschiedene Weise gewonnen werden. Sie können z. B. in eine Lösung übergeführt werden, die für eine chromatographische Behandlung geeignet ist und an einer Tonerdekolonne einer chromatographischen Reinigung unterworfen werden. Die abfließende Lösung kann aber auch zunächst einer weiteren Reinigung oder vollständigen Reinigung unterworfen werden, um neue kristalline Komplexe von Vitamin B12 und verwandten LLD- und APF-aktiven Substanzen zu bilden.
  • Als Extraktionsmittel für das Kohleadsorbat können Mischungen von Wasser mit einer großen Anzahl von organischen, polaren Lösungsmitteln verwendet werden, welche nicht vollständig mit Wasser mischbar sind. Das anzuwendende organische LösungsmitteP sollte nur so weit mit Wasser mischbar sein, daß bei Mischungen im Verhältnis von r Teil Wasser und z Teil des organischen Lösungsmittels ein Zweiphasensystem gebildet wird. Es können jedoch auch Variationen in den angewendeten Mengen von Wasser und orga-. nischen Lösungsmitteln verwendet werden. Wesentlich ist, daß die zur Extraktion verwendete Mischung ein Zweiphasensystem bildet.
  • Als organische Lösungsmittel kommen unter anderem in Betracht: aliphatische Alkohole, welche mehr als 3 Kohlenstoffatome enthalten, insbesondere normaler, sekundärer Butylalkohol und Isobutylalkohol, wogegen tertiärer Butylalkohol, der unbeschränkt mit Wasser mischbar ist, nicht geeignet ist. In Betracht kommen weiterhin: Amylalkohole, Hexylalkohole und Octylalkohole, Ketone, wie Methyläthylketon und Methyhsobutylketon, ferner Aralkylalkohole, wie Benzylalkohol, Ester, wie Amylacetat, Arylalkohol, wie Kresol usw. Als besonders gut geeignet haben sich Butylalkohole, Amylallrohole und Benzylalkohol erwiesen.
  • Bei der Zweiphasenextraktion mit Wasser und einem organischen Lösungsmittel ist es erforderlich, daß eine genügende: Menge von organischem Lösungsmittel anwesend ist, um die vorhandene adsorptive Kapazität der Aktivkohle für das organische Lösungsmittel zu sättigen. Auf z g Kohle sind hierzu z. B. etwa o.,2 ccm Butanol erforderlich. Vorteilhaft wird ein großer Überschuß von organischem Lösungsmittel verwendet. Dies gestattet eine Verminderung der zu verwendenden wäßrigen Phase (dies beruht auf der Tatsache, daß eine bestimmte Mindestmenge von Flüssigkeit für die Behandlung eines bestimmten Volumens Aktivkohle angewendet werden muß). Die Anwendung großer Mengen des organischen Lösungsmittels erlaubt die Verwendung entsprechend geringerer Mengen von Wasser.
  • Das Volumen der, wäßrigen Phase muß genügend größer sein als das Volumen der vorhandenen Aktivkohle, damit der Verlust der wäßrigen Phase bei der Filtration durch den Kohlekuchen sich nicht zu einem störenden Verlust an wertvollen Substanzen auswirkt. Das Wasservolumen soll also ausreichen, um das aktive Material praktisch vollständig und auch das organische Lösungsmittel aus der Kohle abzuführen. Die Wassermenge wird zweckmäßig durch Versuche ermittelt. Die in den Beispielen angegebenen Mengen sind solche, die sich unter den dort angegebenen Arbeitsbedingungen als geeignet erwiesen haben.
  • Die Durchführung des Verfahrens gemäß Erfindung kann so vorgenommen werden, daß man eine Lösung, die Vitamin B12 und andere LLD- und APF-aktive Substanzen enthält, z. B. eine bei der Fermentierung von S. griseus erhaltenen Mischung, in üblicher Weise mit Aktivkohle behandelt, wobei das Vitamin B12 und LLD- und APF-aktive Substanzen an Aktivkohle adsorbiert werden. Anschließend wird die Aktivkohle mit dem ausgewählten organischen Lösungsmittel gut vermischt bzw. aufgeschlämmt. Im allgemeinen können auf = kg trockne Aktivkohle etwa 6,7 bis 8,31 organisches Lösungsmittel angewandt werden. Hat man die Aktivkohle eine Zeitlang gut durchgemischt, fügt man Wasser in einer Menge hinzu, die etwa dem Volumen der zuvor angewandten organischen Lösungsmittelmenge entsprechen kann, und setzt den Mischungsvorgang weiter fort. Dann filtriert man die Aktivkohle ab und wäscht anschließend so lange mit Wasser, das an Lösungsmittel gesättigt ist, bis die abfließende Flüssigkeit nicht nur rot oder braun gefärbt ist, sondern eine gelbe Farbe zeigt. Das Filtrat und die Waschwässer werden miteinander vereinigt und' die Schicht an organischen polaren Lösungsmitteln von der wäßrigen, das Vitamin B12 und die anderen aktiven Substanzen enthaltenden Phase getrennt. Das zurückgewonnene Lösungsmittel kann immer wieder in den Extraktionsprozeß zurückgeführt werden.
  • Die wäßrige Schicht enthält nicht nur ungewöhnlich große Mengen von Vitamin B12, sondern auch große Mengen von anderen; Vitamin-B"-ähnlichen Substanzen, welche LLD- und APF-Aktivität besitzen. Es sei hervorgehoben, daß die ungewöhnlich hohe Konzentration an aktiven Substanzen in der wäßrigen Lösung auf das Zweiphasenextraktionsverfahren gemäß Erfindung zurückzuführen ist. Dies wird durch die Tatsache belegt, daß weder Wasser allein noch ein organisches, polares Lösungsmittel allein für eine erfolgreiche Extraktion der von der Aktivkohle adsorbierten aktiven Substanzen brauchbar ist.
  • Bei getrennter Anwendung dieser Flüssigkeiten enthält der Auszug praktisch keine oder nur ganz geringe Mengen von aktiven Substanzen. Bei dem Zweiphasensystem bewirkt anscheinend das poläre Lösungsmittel die Trennung der aktiven Substanzen von der Aktivkohle, während die wäßrige Schicht, welche im wesentlichen frei ist von Lösungsmitteln, die Fähigkeit hat, die von der Aktivkohle entfernten aktiven Substanzen bereitwillig aufzunehmen.
  • Die wäßrige Phase, welche das Vitamin B12 und andere aktive Substanzen enthält, kann zwecks Gewinnung dieser Substanzen nach bekannten Verfahren behandelt werden, wie z. B. Sättigen mit Ammoniumsulfat, Konzentrieren oder Niederschlagen mit Aceton oder Äther.
  • Vorzugsweise wird die wäßrige Phase mit einem organischen Lösungsmittel extrahiert, in dem das Vitamin B12 und die anderen aktiven Substanzen leicht löslich sind. Bei Durchführung dieses Verfahrens kann man ein anorganisches Salz, wie z. B. Ammonium-, Aluminium-, Natriumsulfat, Natriumchlorid, Kalziumchlorid, Magnesiumsulfat, in zur Sättigung ausreichenden Mengen zusetzen und hierdurch die aktiven Substanzen in das organische Lösungsmittel zwingen.
  • Zur Durchführung des Extraktionsverfahrens werden polare Lösungsmittel der oben beschriebenen Art verwendet; die besten Resultate werden mit Benzylalkohol erreicht. Die Extraktion der aktiven Substanzen aus der wäßrigen Phase mit Hilfe organischer Lösungsmittel dient zur Reinigung, zur Verminderung des Volumens des Konzentrats von aktiven Substanzen oder zur Vergrößerung der relativen Konzentration der aktiven Substanzen in dem Lösungsmittel. Zwecks weiterer Konzentration der aktiven Substanzen kann man die dieselben enthaltende Lösung mit Wasser extrahieren und diese Extraktion noch vorteilhaft durch Zufügung eines zweiten Lösungsmittels, wie z. B. Chloroform, das mit dem die aktiven Substanzen enthaltenden organischen Lösungsmittel mischbar ist, aber nur geringes Lösungsvermögen für die aktiven Substanzen besitzt, vervollständigen. Durch Zufügung dieses zweiten o@ganischen Lösungsmittels werden die aktiven Substanzen vollständiger in die wäßrige Phase gezwungen, die so erhaltene, gereinigte, wäßrige Phase kann wieder mit einem organischen Lösungsmittel wie- Benzylalkohol in der oben beschriebenen Weise ausgezogen werden, um einen konzentrierten Auszug des Vitamins B12 und anderer aktiven Substanzen zu erhalten.
  • Die so erhaltenen Konzentrate von aktiven Substanzen in organischen Lösungsmitteln, wie z. B. Benzylalkohol, werden vorzugsweise getrocknet, um Spuren von etwa vorhandenem Wasser zu entfernen, und dann in einer chromatographischen Kolonne von Tonerde weiterbehandelt. Die Kolonne wird dann durch Waschen mit Methanol entwickelt und die gesamte abfließende, rotgefärbte Flüssigkeit, welche das aktive Material in der Hauptsache enthält, gesammelt. Gewünschtenfalls kann die Kolonne vor der Entwicklung mit Methanol mit einer Mischung von Methanol-Aceton (etwa r : 2) behandelt werden, bis der Abfluß farblos ist. Hierdurch kann man beträchtliche Mengen von Verunreinigungen entfernen, ohne die LLD- und APF-aktiven Substanzen zu beseitigen.
  • Es empfiehlt sich, bei der chromatographischen Reinigung Benzylalkohol als Lösungsmittel zu verwenden, von dem das aktive Material durch Adsorption an Tonerde entfernt wird. Benzylalkohol gibt das aktive Material in der Nähe der Spitze der Kolonne ab und besitzt keine Neigung, das aktive Material in den Unterteil der Kolonne durch Waschwirkung zu führen. Dies ist besonders dann 'von Wichtigkeit, wenn Substanzen, die verhältnismäßig große Mengen von Verunreinigungen enthalten, der chromatographischenBehandlung unterworfen werden. Wenn die Konzentrate einen höheren Reinheitsgrad besitzen, können auch andere Lösungsmittel zur erfolgreichen Durchführung des chromatographischen Reinigungsverfahrens verwendet werden.
  • Die aus der chromatographischen Kolonne abfließende, mit aktiven Substanzen angereicherte Lösung wird vorteilhaft im Vakuum auf ein kleines Volumen konzentriert, dann mit einem Mittel behandelt, das, wie z. B. Äther, befähigt ist, die aktiven Substanzen niederzuschlagen, alsdann wird das Reaktionsgemisch einer für die Gewinnung von reinem Vitamin B12 geeigneten Weiterbehandlung unterworfen werden. Es sind bereits verschiedene Verfahren für die Isolierung von reinem Vitamin B12 bekannt, die Verwendung finden können; ein sehr befriedigendes bekanntes Verfahren besteht darin, das Vitamin B12 mit Benzylalkohol zu extrahieren und es durch Wasser-Benzylalkohol-Extraktion im Gegenstromverfahren zu reinigen.
  • Der nach der chromatographischen Behandlung erhaltene Niederschlag kann noch einer Behandlung unterworfen werden, die einen neuen kristallinen Komplex von Vitamin B12 und Vitamin-B1,-ähnlichen Substanzen liefert. Man kann z. B. derart vorgehen, daß der Niederschlag mit einem geeigneten Lösungsmittel wie Methanol ausgezogen wird und die so erhaltene Lösung einer chromatographischen Behandlung in einer Kolonne unterworfen wird, die ein Adsorptionsmittel, wie z. B. Tonerde, enthält. Methanol wird vorzugsweise zur Entwicklung der Kolonne und zum Ausziehen des aktiven Materials verwendet. Die abfließende rotgefärbte Flüssigkeit, welche die aktiven Substanzen in der Hauptsache enthält, wird gesammelt. Durch Zugabe von Äther wird das aktive Material niedergeschlagen und der Niederschlag in Wasser gelöst. Durch Konzentration der wäßrigen Lösung oder durch Zugabe von etwa 7 Raumteilen Aceton kann man die Kristallisation des neuen Komplexes bewirken. Dieser neue Komplex ist gekennzeichnet durch ultraviolette Absorptions-Maxima bei etwa 3550 und 5350 Ä bei Gegenwart von etwa 30'/, Material mit einem Verteilungskoeffizienten von 1,2 für das System Wasser-Benzylalkohol, bei Gegenwart von etwa 30 °/o Material mit einem Verteilungskoeffizienten von 7 für das System Wasser-Kohlenstofftetrachloridkresol (q.: r), bei Gegenwart von etwa 25 °/o Material mit einem Verteilungskoeffizienten von o,2 für das System Wasser-Kohlenstofftetrachloridkresol (5:2) _ und bei Anwesenheit von etwa 35 °/o Material mit einem Verteilungskoeffizienten von o,r für das System Wasser-Kohlenstofftetrachloridkresol (6:i).
  • Beispiele z. Kulturflüssigkeit, die durch Fermentierung mittels eines Stammes von S. griseus erhalten wurde, wurde einer Vorreinigung durch Behandlung mit Diatomeenerde unterworfen, an welche eine Filtration angeschlossen wurde. Das Filtrat wurde durch Vermischen mit etwa 4,8 g Aktivkohle auf den Liter Flüssigkeit in ein Schlammfilter geführt. Die Aktivkohle wurde alsdann entfernt und . durch Lufttrocknung -in ein Produkt von etwa 67% Feststoffen übergeführt. Die Aktivkohle wurde alsdann gemahlen und in eine Anzahl von Portionen unterteilt. Jede Portion wurde 30 Minuten lang mit dem gleichen Volumen von verschiedenen Lösungsmitteln oder Lösungsmittelgemischen verrührt. Die Aktivkohle wurde alsdann entfernt, mit Wasser gewaschen, die wäßrige Schicht abgetrennt und auf LLD-Aktivität geprüft. Die folgenden Ergebnisse wurden erhalten:
    Trennung LLD-
    der wäßrigen Aktivität*)
    Schicht, U/Gm der
    siehe Aktivkohle
    Fußnoten
    Kohlenstofftetrachlorid-
    Wasser (i: _) ......... 1 40000
    Benzol-Wasser (i: i) ... 1 40000
    Petroläther (3o bis 6o°)-
    Wasser (i: i) ****'*''* 1 40000
    Methanol-Wasser (1:1).. 2 40000
    Methanol........:...... 2 40000
    Äthanol-Wasser (i: i) ... 2 6o ooo
    Äthanol ................ 2 40000
    n-Butanol-Wasser (i: i). . 1 400000
    s-Butanol-Wasser (i : i) . . i 470000
    i-Amylalkohol (2-Methyl-
    butanol-4)-Wasser
    (i: i) ................ 1 330000
    Benzylalkohol-Wasser
    (i: i) ................ 3 440000
    2-Butanol Wasser (i: i) .-. i 280000
    Methyläthylketon-Wasser
    (i: i) ................ 4 500000
    Methyhsobutylketon=
    Wasser (i: i) ......... 1 250000
    Kresol (Mischung von
    Isomeren)-Wasser (i: 1) 5 150000
    Amylacetat (Mischung von
    Isomeren)-Wasser (i: i) 1 200000
    i-Hexanol-Wasser (i: i) 1 440000
    'k) r. Lösungsmittel abgetrennt nach Stehen und Wasser-
    schichtenproben für den Versuch;
    2. Lösungsmittel durch Verdampfung entfernt unter Zu-
    rücklassung wäßriger Lösungen für den Versuch;
    3. Zufügung von Chloroform und Wasserschicht für den
    Versuch gesammelt;
    q. Lösungsmittel durch Extraktion mit Äther entfernt
    und Wasserschicht für den Versuch gesammelt.
    5. Zufügung von Kohlenstofftetrachlorid und Wasser-
    schickt für den Versuch gesammelt.
    2. Kulturflüssigkeit, welche durch Fermentierung mittels eines Stammes von S. griseus erhalten wurde, wurde zunächst einer Vorreinigung mit Diatomeenerde mit anschließender Filtration unterworfen. Drei Portionen der Flüssigkeit wurden genommen und jede, Portion mit 5 g Aktivkohle je Liter 15 Minuten lang zu einem Schlamm verrührt. Jede Mischung wurde dann filtriert, die Kuchen mit Wasser gewaschen und 15 Minuten lang Luft durch die Filterkuchen gezogen. Dann wurde jeder Kuchen mit einer Mischung von Wasser und n-Butanol- oder s-Butanol oder Benzylalkohol (1, 2:1) 15 Minuten lang aufgeschlämmt, dann wurde die Aktivkohle von jeder Probe durch Zentrifugieren entfernt und die Kuchen mit Wasser gewaschen. Allquote Teile der vereinigten Filtrate und Waschflüssigkeiten wurden auch auf LLD-Aktivität geprüft.
  • Die wäßrigen Schichten wurden abgetrennt, mit Ammoniumsulfat gesättigt und mehrmals mit Benzylalkohol ausgezogen. Jede Benzylalkohollösung wurde mit aktiver Tonerde chromatographisch behandelt und die Kolonne mit Methanol entwickelt. Die rotgefärbten Abflüsse wurden zwecks Erzeugung von Niederschlägen mit Äther behandelt. Die Niederschläge wurden in Wasser gelöst, mit Benzylalkohol gesättigt und die optischen Dichten bei 5500 A. (wo die charakteristischen Absorptionsmaxima von Vitamin B12 auftreten) gemessen und mit den Werten von reinem Vitamin B12 verglichen. Die Ablesungen entsprechen der Farbe des Vitamins B12 + der Farbe der vorhandenen Vitamin-B1,-ähnlichen Substanzen.
  • Die wäßrigen Lösungen wurden einer 8-Stufen-Gegenstromverteilung zwischen Wasser und Benzylalkohol unterworfen und die optischen Dichten der Inhalte der fünften Röhre bei 5500 Ä gemessen, um die Menge des anwesenden Vitamins B12 zu bestimmen. Die Ergebnisse sind aus der nachfolgenden Zusammenstellung ersichtlich:
    LLD- Totalfarbe, Vorhandenes
    Aktivität berechnet Vitamin B12
    des Extrakts als mg von
    Lösungsmittel oha der Vitamin Bl@ in mg
    Aktivität pro 37851 pro 3t85 1
    Kultur-
    -der Kultur- Kultur-
    flüssigkeit flüssigkeit flüssigkeit
    n-Butanol-
    Wasser ..... 98% 268 68
    s-Butanol-
    Wasser .... 95)/o 202 88
    Benzyl-
    alkohol-
    Wasser .... ioo% 205 78
    3. Etwa 8328 1 Kulturflüssigkeit, welche mit Hilfe eines Stammes von S. griseus vergoren worden sind und 4630 Einheiten LLD-Aktivität je ccm besaßen, wurden einer Vorreinigung mit Diatomeenerde und anschließender Filtration unterworfen, das Filtrat wurde mit 40 kg Aktivkohle vermischt, die Aktivkohle wurde dann durch Filtration entfernt. Die Aktivkohle wurde mit 170,3 1 n-Butanol versetzt und die Mischung 15 Minuten verrührt. Alsdann wurden 132,5 1 Wasser und 11,34 kg Filterhilfsmittel zugefügt und die Mischung weiter 45 Minuten gerührt. Die festen Bestandteile wurden dann durch Zentrifugieren abgetrennt und-mehrmals auf der Zentrifuge mit insgesamt etwa 151,q:1 Wasser, das mit Butanol gesättigt war, ausgewaschen. Das Filtrat und die Waschflüssigkeit wurden vereinigt und die Schichten getrennt, die wäßrige Schicht wurde filtriert, um Kohlefeinteile zu entfernen.
  • Den 321,8 1 der filtrierten wäßrigen Schicht wurden 49,2 1 Benzylalkohol und 192,74 kg Anunoniumsulfat zugefügt, die Mischung wurde 15 Minuten verrührt und dann = Stunde stehengelassen. Die wäßrige Schicht wurde nunmehr abgetrennt und mit 32,2 1 Benzylalkohol ausgezogen. Die benzylalkoholischen Auszüge wurden miteinander vereinigt und über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, das Volumen der getrockneten Auszüge betrug etwa io6 1.
  • Die benzylalkoholische Lösung wurde dann mit 2o kg aktiver Tonerde chromatographisch behandelt; nachdem die gesamte Lösung in die Kolonne eingeführt war, wurde die Kolonne mit einer Mischung von Methanol und Aceton 1:2 ausgewaschen, bis der Abfluß farblos war. Die Kolonne wurde dann mit Methanol entwickelt, die abgehende, rotgefärbte, mit aktiven Substanzen angereicherte Flüssigkeit (etwa 521) gesammelt und im Vakuum unter 35° bis auf etwa 21 konzentriert und durch Zugabe von i Raumteil Aceton und 4 Raumteilen Äther ein Niederschlag erzeugt. Der Niederschlag wurde abfiltriert und im Vakuum bei Raumtemperatur getrocknet. Der so erhaltene rötlichbraune, amorphe Niederschlag enthielt etwa "/,"/,Vitamin B12.
  • Der getrocknete Niederschlag wurde portionsweise mit Methanol extrahiert, bis ein weißer Rückstand verblieb. Die Hälfte der erhaltenen Methanollösung wurde mit aktiver Tonerde chromatographisch behandelt und die Kolonne mit Methanol entwickelt. Der rotgefärbte Abfluß wurde gesammelt und mit 4 Raumteilen Äther zwecks Fällung behandelt. Der Niederschlag wurde abfiltriert und im Vakuum bei Raumtemperatur getrocknet. Der getrocknete Niederschlag wurde in wenig Wasser gelöst und Aceton bis zur beginnenden Trübung zugefügt. Die Lösung wurde alsdann stehengelassen zwecks Kristallisation, die gebildeten Kristalle durch Zentrifugieren abgetrennt und im Vakuum bei Raumtemperatur getrocknet. Es wurden 139 mg rotgefärbter Kristalle erhalten, @, Max 3550 Ä, = 130 und 5350 Ä, = 48.
  • Mit Hilfe einer 8-Stufen-Gegenstromverteilung wurde festgestellt, daß etwa 30 % des Materials einen Verteilungskoeffizienten von i,2 für das System Wasser-Benzylalkohol hatten. Bei Verwendung einer 3-Stufen-Gegenstromverteilung wurde gefunden, daß etwa 33 % des Materials einen Verteilungskoeffizienten von 7 für das System Wasser-Kohlenstofftetrachloridkresol (4:1) hatten. Etwa 25 °/o des Materials hatten einen Verteilungskoeffizienten von o,2 in dem System Wasser-Kohlenstofftetrachloridkresol (5:2), und etwa 37 °/o des Materials hatten einen Verteilungskoeffizienten von o,i bei dem System Wasser-Kohlenstofftetrachloridkresol (6:1).
  • Die vorstehend angegebenen Daten zeigen offenbar, daß der neue Komplex aus etwa i Teil Vitamin B12 und 2 Teilen Vitamin-B" ähnlichen Substanzen besteht.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Vitamin B12 und anderen LLD- und APF-aktiven Substanzen durch Adsorption an A-Kohle und Elution, dadurch gekennzeichnet, daß die Elution mit einem zweiphasigen System aus Wasser und einem organischen, polaren, mit Wasser unvollständig mischbaren Lösungsmittel vollzogen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als organisches, polares Lösungsmittel ein Alkohol, ein Ester oder ein Keton verwendet wird.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als organisches, polares Lösungsmittel ein aliphatischer Alkohol mit mindestens 4 Kohlenstoffatomen, z. B. Amylalkohol, n-Butylalkohol, s-Butylalkohol, verwendet wird.
  4. 4. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als organisches, polares Lösungsmittel Benzylalkohol verwendet wird.
  5. 5. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als organisches, polares Lösungsmittel Methyläthylketon verwendet wird.
  6. 6. Verfahren nach Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß aus der wäßrigen Phase des Aktivkohleeluats, gegebenenfalls nach Sättigung mit einem anorganischen Salz, die aktiven Substanzen mit einem organischen, für die nachfolgende chromatographische Behandlung geeigneten Lösungsmittel extrahiert werden, der erhaltene Extrakt einer chromatographischen Reinigung an einer Tonerdekolonne unterworfen wird, aus dem dabei erhaltenen Eluat mit einem mit der Eluatflüssigkeit mischbaren organischen Lösungsmittel die aktiven Substanzen ausgefällt und nach Abtrennung in ein wäßriges Medium übergeführt werden und aus diesem ein neuer Komplex von Vitamin B12 und anderen LLD- und APF-aktiven Substanzen durch Kristallisation gewonnen wird. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die organische, polare Flüssigkeit genügend unmischbar mit Wasser ist, um ein Zweiphasensystem zu bilden, wenn Mischung mit Wasser in etwa gleichen Raumteilen stattfindet. B. Verfahren zur Erzielung erhöhter Ausbeuten an Vitamin B12 und Vitamin-B1,-ähnlichen Substanzen mit LLD- und APF-Aktivität nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Aktivkohle, die Vitamin B12 und Vitamin-B12 ähnliche Substanzen adsorbiert enthält, zunächst mit einer mit Wasser nicht völlig mischbaren organischen, polaren Flüssigkeit aufgeschlämmt, dann der Aufschlämmung eine etwa gleiche Menge Wasser zugemischt, nach gründlicher Durchmischung aus der nach Abtrennung der Aktivkohle und der organischen Flüssigkeitsschicht erhaltenen wäßrigen Phase mit Benzylalkohol die aktiven Substanzen extrahiert, der Benzylalkoholextrakt einer chromatographischen Behandlung an einer Tonerdekolonne unterworfen wird, aus der Tonerdekolonne zunächst mit einer Methanol-Aceton-Mischung (1:2) die Verunreinigungen ausgewaschen, dann die aktiven Substanzen mit Methanol eluiert werden, die Hauptmenge der die aktiven Substanzen enthaltenden rotgefärbten Lösungen gesammelt und aus dieser Lösung die aktiven Substanzen ausgefällt werden. 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der erhaltene Niederschlag in einem für die chromatographische Behandlung geeigneten organischen Lösungsmittel gelöst wird; die Lösung mindestens einer zusätzlichen chromatographischen Reinigung unterworfen wird, die aktiven Substanzen alsdann in ein wäßriges Medium übergeführt werden, aus dem der Komplex von Vitamin B12 und Vitamin-B" ähnlichen Substanzen mit LLD-und APF-Aktivität auskristallisiert wird. In Betracht gezogene Druckschriften: J. Am. Chem. Soc., August 1944, S. 2952; Discussion of Faraday Soc., 1949, Nr.
  7. 7, S.317 bis 321.
DEM6765A 1949-12-13 1950-10-01 Verfahren zur Gewinnung von Vitamin B und anderen LLD- und APF-aktiven Substanzen Expired DE946005C (de)

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