DE912621C - Verfahren zur Abtrennung von Vitamin B und/oder aehnlichen Substanzen aus waessrigen Loesungen - Google Patents

Verfahren zur Abtrennung von Vitamin B und/oder aehnlichen Substanzen aus waessrigen Loesungen

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DE912621C
DE912621C DEM11046A DEM0011046A DE912621C DE 912621 C DE912621 C DE 912621C DE M11046 A DEM11046 A DE M11046A DE M0011046 A DEM0011046 A DE M0011046A DE 912621 C DE912621 C DE 912621C
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Arnold John Holland
Henry Maurice Shafer
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07HSUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
    • C07H23/00Compounds containing boron, silicon, or a metal, e.g. chelates, vitamin B12
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12PFERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
    • C12P19/00Preparation of compounds containing saccharide radicals
    • C12P19/26Preparation of nitrogen-containing carbohydrates
    • C12P19/28N-glycosides
    • C12P19/42Cobalamins, i.e. vitamin B12, LLD factor

Description

  • Verfahren zur Abtrennung von Vitamin B12 und/oder ähnlichen Substanzen aus wäßrigen Lösungen Die Erfindung bezieht sich auf die Abtrennung von Vitaminsubstanzen, welche LLD-(Lactobacillus Lactis Dorner-) Aktivität und APF-(Tierische Eiweißfaktor-) Aktivität besitzen, insbesondere auf die Gewinnung von Vitamin B12 und Vitamin-B1,-ähnlichen Substanzen aus wäßrigen Lösungen.
  • Die Gewinnung von Vitamin B12 und/oder Vitamin-Bläähnlichen Verbindungen aus wäßrigen Lösungen, wie z. B. die betreffenden Verbindungen enthaltende Kulturflüssigkeiten, ist bisher im allgemeinen derart erfolgt, daß die betreffenden Flüssigkeiten mit einem adsorbierenden Material, wie Aktivkohle oder Fullererde, in Berührung gebracht wurde und dadurch Adsorbate gebildet wurden, welche Vitamin B12 und/oder Vitamin-BRähnliche Verbindungen in Gemeinschaft mit verschiedenen Verunreinigungen enthielten. Die Adsorbate wurden dann einer Extraktion mit geeigneten Lösungsmitteln, z. B. einer wäßrigen Lösung von Pyridin oder alkylsubstituiertem Pyridin unterworfen und der so erhaltene Auszug durch Eindampfen in ein Arbeitsprodukt übergeführt wurde, der das Vitamin B12 und die Vitamin-B18-ähnlichen Verbindungen enthielt. Das so erhaltene Arbeitsprodukt wurde mit einem Lösungsmittel, wie z. B. Wasser oder einem niedrigen aliphatischen, mit Wasser mischbaren Alkohol, extrahiert und der hierbei erhaltene Auszug einer chromatographischen Fraktionierung unterworfen, z. B. derart, daß der Auszug in eine Kolonne eingeführt wurde, die mit adsorbierendem Material beschickt war und die Kolonne zwecks fraktionierter Gewinnung eines Auszugs mit einem Lösungsmittel gewaschen wurde, welches das aus dem Adsorptionsmaterial gewonnene Vitamin B12 und/oder die Vitamin-B12 ähnlichen Verbindungen enthielt. Der so erhaltene Auszug kann alsdann noch einer zur Gewinnung von reinem Vitamin B12 oder von reinen Vitamin-B"-ähnlichen Substanzen geeigneten, von Begleitstoffen befreiten Substanzen unterworfen werden.
  • Die Gewinnung eines mit Vitamin angereicherten, für die Chromatographie geeigneten Extraktes aus einer Vitamin B12 und/oder Vitamin-B"-ähnlichen Verbindungen enthaltenden Kulturflüssigkeit erforderte bisher die folgenden Reinigungsoperationen: i. Adsorption des Vitamin B12 und/oder der Vitamin-B12-ähnlichen Verbindungen aus der Kulturflüssigkeit unter Verwendung von Aktivkohle oder Fullererde als Adsorptionsmittel. 2. Extrahieren des Adsorbates mit Pyridin. 3. Eindampfung des Pyridinauszugs. 4. Extraktion des Arbeitsproduktes mit einem anderen Lösungsmittel.
  • Das bekannte, vorstehend erläuterte Verfahren gestattet zwar die Gewinnung von Vitamin B12 und Vitamin-B"-ähnlichen Substanzen aus Kulturflüssigkeit, stellt aber eine teure und insbesondere vom industriellen Standpunkt aus zu unrationelle Methode dar. Das bekannte Verfahren ist unter anderem mit verhältnismäßig hohen Verlusten an aktiven Substanzen bei der Behandlung der Auszüge verbunden. Es sind bereits Versuche gemacht worden, bei denen Kohle als Adsorptionsmittel verwendet wurde und das hierbei erhaltene Adsorbat mit einer Zweiphasenmischung, bestehend aus Wasser und Butan, behandelt wurde. Man hat auch, wie bereits oben erwähnt, Fullererde als Adsorptionsmittel für LLD-aktive Komponenten aus Kulturflüssigkeiten verwendet, aber die Anwendung von Fullererde bei der Gewinnung von Vitamin B12 macht umständliche Arbeitsmaßnahmen sowohl bei den Adsorptionsstufen wie auch bei den Extraktionsstufen erforderlich. Die praktisch sehr wertvollen Kolonnenoperationen haben sich sowohl bei Anwendung von Aktivkohle wie auch bei Anwendung von Fullererde als nicht anwendbar erwiesen.
  • Erfindungsgemäß werden demgegenüber Vitamin B12 und Vitamin-B"-ähnliche Verbindungen aus wäßrigen Lösungen, wie z. B. Kulturflüssigkeiten, in besonders vorteilhafter Weise gewonnen, wenn man als Adsorptionsmittel ein etwa neutrales, poröses, entfärbendes Harz verwendet, das polare Substituenten in Form von Hydroxylgruppen oder Aminogruppen aufweist. Diese Harze sind dadurch gekennzeichnet, daß sie keine oder nur geringfügige basische oder saure Eigenschaften besitzen. Diese etwa.neutralen, porösen Entfärbungsharze, bei denen Ionenaustauscheigenschaften, wenn überhaupt vorhanden, stark in den Hintergrund treten, bilden eine wohlbekannte Klasse von Kunstharzen, welche bereits für die Adsorption von Nebenprodukten bei der Reinigung von Glukose Verwendung gefunden haben. Die Herstellung und die Eigenschaften derartiger etwa neutraler, poröser Entfärbungsharze sind unter anderen aus den holländischen Patentschriften 64 732, 59 499 und der USA.-Patentschrift 2 389 865 bekannt. Für vorliegende Zwecke haben sich Amin-Formaldehyd-Kunstharze, welche unter der geschützten Bezeichnung Permutit DR-Harz bekannt sind, als sehr gut geeignet erwiesen. Diese Harze besitzen eine hochporöse Struktur und enthalten polare Substituenten in Form von Aminogruppen. Das Harz hat eine niedrigbasische, auf Anwesenheit der Aminogruppe beruhende Dissoziationskonstante und besitzt nur schwach basische Eigenschaften. Weiterhin haben sich poröse, entfärbende Harze als gut geeignet erwiesen, welche phenolische, polare Substituenten enthalten und eine sehr niedrige saure Dissoziationskonstante und infolgedessen nur ganz schwach saure Eigenschaften besitzen. Derartige phenolische Adsorptionsmittel können z. B. wie folgt hergestellt werden: Zu einer Mischung von i Mol Phenol und 2"45 Mol Formaldehyd (= 185 ccm einer handelsüblichen, 37 Gewichtsprozent Formaldehyd enthaltenden Formaldehydlösung) gibt man eine Lösung von 2 g NaOH in 68 ccm Wasser und erhitzt 2 Stunden in einem Glasgefäß unter Rückfluß auf 94°, wobei sich ein Harz in Form eines weißen, undurchsichtigen Gels zu bilden beginnt, dessen Struktur und Härte durch eine etwa einstündige Weitererhitzung noch verbessert werden kann. Eine geringe Menge Flüssigkeit, die sich bei Durchführung dieses Vorgangs gebildet hat, wird durch Waschen mit Wasser entfernt. Anschließend erhitzt man das Gel zur Vervollständigung der Reaktion in einer Bombe i Stunde auf i2o°, wobei keine wesentliche Schrumpfung mehr stattfindet. Durch Trocknen des Gels bei 45° mit Heißluft erhält man als Endprodukt einen weißlichen, festen, leichten, porösen Körper.
  • Die Verwendung von neutralen bzw. praktisch neutralen, porösen Entfärbungsharzen mit polaren Substituenten bietet unter anderem den Vorteil, daß besonders reine Produkte in höheren Ausbeuten gewonnen werden können als bei der bekannten Verwendung von Aktivkohle oder Fullererde als Adsorptionsmittel. Während bei Verwendung von Aktivkohle oder Fullererde die Adsorptionsstufe nur zur Konzentration dient und eine Anzahl von komplizierten Reinigungsstufen angeschlossen werden muß, erhält man bei Verwendung von Entfärbungsharzen der beanspruchten Art als Adsorptionsmittel aus den behandelten Kulturflüssigkeiten unmittelbar Produkte, welche bereits weitgehend frei sind von unerwünschten Bestandteilen. Dies wirkt sich unter anderem in den sehr hohen Ausbeuten an Vitamin B12 aus, welche nach dem Verfahren der Erfindung erhalten werden. Dies beruht wesentlich darauf, daß die bisher bei Durchführung der komplizierten Reinigungsverfahren auftretenden Verluste an Vitamin B12 wegfallen.
  • Das an die erfindungsgemäß anzuwendenden Harze adsorbierte Vitamin B12 und die Vitamin-B1.-ähnlichen Verbindungen können aus den Adsorbaten leicht extrahiert und in fast quantitativer Ausbeute gewonnen werden. Als Extraktionsmittel kommen wäßrigorganische Lösungen, insbesondere eine saure wäßrige Acetonlösung, in Betracht. Das Extraktionsverfahren liefert nicht nur Auszüge, die das in dem Adsorbat vorhandene Vitamin B12 und ähnliche Verbindungen fast quantitativ enthalten, sondern es gestattet auch eine noch weitergehende Reinigung der aktiven Substanzen, die auf der selektiven Wirkung der Lösungsmittel beruht, welche die mit den Wirkstoffen gleichzeitig adsorbierten Verunreinigungen im wesentlichen in dem Harz belassen. Die erfindungsgemäß anwendbaren Extraktionsflüssigkeiten können leicht wiedergewonnen werden im Gegensatz zu den verhältnismäßig kostspieligen und mühsamen Verfahren zur Wiedergewinnung des Pyridins, das bisher zur Extraktion der aktiven Stoffe aus den Aktivkohleadsorbaten verwendet wurde.
  • Als Extraktionsmittel für Vitamin B12 und Vitamin-B,2-ähnliche Verbindungen aus den Harzadsorbaten nach der Erfindung werden vorzugsweise wäßrigorganische Lösungen verwendet, die verschiedene Grade von Wirksamkeit zu entfalten vermögen. Wie bereits erwähnt, haben sich saure, wäßrige Acetonlösungen besonders bewährt. Zum Ansäuern werden vorzugsweise starke Säuren verwendet, welche, wie z. B. Schwefelsäure, mehr als i Wasserstoffatom besitzen-und welche eine Dissoziationskonstante für das erste Wasserstoffatom von mehr als i # io-3 aufweisen. Vorteilhaft wird zum Ansäuern eine o, i-n-Lösung einer solchen Säure verwendet. Die optimale Acetonkonzentration liegt zwischen etwa 30 und 6o %. Schwache Säuren, wie z. B. Essigsäure, können zwar ebenfalls zum Ansäuern der wäßrigen Acetonlösung Verwendung finden. Die Wirksamkeit der Lösung ist aber dann geringer. An Stelle von Aceton können eine Anzahl von anderen organischen Lösungsmitteln verwendet werden. In Betracht kommen unter anderem andere Ketone, niedere aliphatische Alkohole, Ester, Benzylalkohol u. dgl. Die anzuwendenden Lösungsmittel sollen zumindest zum Teil mit Wasser mischbar sein. Die zum Teil mit Wasser mischbaren Lösungsmittel können in Mengen bis zur Grenze ihrer Löslichkeit in Wasser angewendet werden. Toluol, Benzol, Chloroform, Kohlenstofftetrachlorid u. dgl. Lösungsmittel haben sich nicht als gut geeignet erwiesen.
  • Saure Extraktion in Abwesenheit eines organischen Lösungsmittels ist im allgemeinen nicht gut geeignet für die Entfernung der aktiven Substanzen. Eine Anzahl von wäßrig-organischen Lösungen, die keine Säure enthalten, können dagegen zu einer mäßig guten Extraktion Verwendung finden. In Betracht kommt z. B. wäßriges Aceton, mit n-Butanol gesättigtes Wasser, wäßriger Äthylenglykolmonoäthylester. Auch mit wäßrigem Methanol, wäßrigem Äthanol, wäßrigem Äthylacetat und auch mit Wasser gesättigtem Benzylalkohol kann die Extraktion durchgeführt werden. Es ist aber allgemein vorzuziehen, ein saures wäßrig-organisches Lösungsmittel für die Extraktion der Adsorbate zu verwenden. Auch wäßrige Lösungen von starken Basen können zur Extraktion von Vitamin B12 und/oder Vitamin-B1,-ähnlichen Verbindungen aus dem Adsorbat Verwendung finden. Bei Anwendung derartiger Lösungen werden aber zugleich auch beträchtliche Mengen von adsorbierten Verunreinigungen entfernt. Es ist infolgedessen vorzuziehen, zur Extraktion der Vitamin-B1,-Komponente ein saures wäßrig-organisches Lösungsmittel zu verwenden. Wie gefunden wurde, können wäßrige schwach alkalische Lösungen zur Entfernung wesentlicher Mengen von adsorbierten Verunreinigungen verwendet werden, während hierbei Vitamin B12 und/oder Vitamin-13,-ähnliche Verbindungen nicht oder nur in sehr geringem Ausmaß in Lösung übergeführt werden. Es empfiehlt sich infolgedessen, der Extraktion der aktiven Substanzen eine Waschbehandlung des Adsorbats mit einer schwach alkalischen Lösung, die z. B. etwa i o/0 Alkalicarbonat und o, i o/o Alkalinitrit enthält, vorzuschalten. In diesem Falle enthalten die anschließend daran gewonnenen Auszüge der aktiven Stoffe weniger Verunreinigungen.
  • In Fällen, in denen das adsorbierende Kunstharz erstmals Verwendung findet, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, das Harz einer die Eigenschaften desselben verbessernden Vorbehandlung zu unterwerfen. Bei Anwendung der Phenol-Formaldehyd-Kunstharze, deren Herstellung oben beschrieben wurde, wird z. B. das Harz zunächst in eine Kolonne gebracht und mit einer wäßrigen alkalischen Lösung gewaschen. Auf 453 g werden dabei als Waschflüssigkeit etwa 3,785 1 einer 2o/oigen wäßrigen Natriumhydroxydlösung verwendet. Die Lösung wird mit einer Berührungszeit (Volumen des Harzes in Kubikzentimeter, dividiert durch die Strömungsgeschwindigkeit in Kubikzentimeter pro Minute) von etwa 25 bis 30 Minuten durch die Kolonne geführt. Die Behandlung des Phenol-Formaldehyd-Kunstharzes mit Alkali verursacht eine Farbänderung des Harzes von Lohfarben zu Purpur. An die alkalische Waschung wird eine Waschung mit Wasser angeschlossen, wobei 453g des Harzes etwa 7,5701 Wasser mit einer Berührungsdauer, die der vorstehend angegebenen entspricht, Verwendung findet.
  • Vorteilhaft wird an die vorbereitende Wasserwaschung eine Säurebehandlung angeschlossen, bei der auf je 453 g Harz etwa 3,028 1 einer 2o/oigen wäßrigen Lösung von Chlorwasserstoff Verwendung findet und die Berührungsdauer etwa 14 Minuten beträgt. Bei der Behandlung von Phenol-Formaldehyd-Kunstharz mit Säure findet eine Farbänderung des Harzes von Purpur zu Lohfarben statt. An die Säurebehandlung wird eine zweite Wasserwaschung angeschlossen, wobei auf je 453 g Kunstharz etwa 37851 Wasser Verwendung findet und die Berührungsdauer etwa 14 Minuten beträgt. Nunmehr kann noch eine zweite alkalische Waschung des Harzes in der oben beschriebenen Weise durchgeführt werden, und an diese schließt sich eine Waschung mit Wasser mit etwa 25 bis 30 Minuten dauernder Berührung an, bis der pH-Wert der ablaufenden Flüssigkeit etwa 7 bis 8 beträgt.
  • Nach dieser die Eigenschaften des Kunstharzes für den vorliegenden Verwendungszweck verbessernden Vorbehandlung befindet sich das Harz in einem für die Adsorption geeigneten Zustand. Der pH-Wert des Harzes ist nicht von entscheidender Wichtigkeit, da er sich verhältnismäßig rasch auf den PH-Wert der behandelten Lösung einstellt.
  • Die zu behandelnde Lösung kann mit dem Harz durch einen einfachen Mischvorgang zusammengebracht werden. Es hat sich aber als vorteilhaft erwiesen, die Lösung durch eine mit dem Harz beschickte Kolonne zu leiten. Hierbei kann der Durchfluß aufwärts oder abwärts erfolgen. Für die Durchführung des Verfahrens in Kolonnen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, Kunstharz zu verwenden, dessen Teilchengröße etwa 2o bis 6o Maschen pro 2,54 cm entsprechen.
  • Die zu behandelnde Kulturflüssigkeit wird vorzugsweise bei einem pH Wert von etwa 5 bis 8 zur Anwendung gebracht, um eine unerwünschte Zersetzung von aktiven Substanzen zu vermeiden, die bei höheren oder niederen pH-Werten eintreten könnte. Der pH-Wert ist aber nicht als kritisch für die Wirksamkeit der Adsorption anzusehen. Bei der Auswahl der Methoden, unter denen das Kunstharz erfindungsgemäß zur Anwendung gebracht wird, ist man nicht an enge Vorschriften, z. B. mit Bezug auf Mengenverhältnisse, Durchflußgeschwindigkeit usw., gebunden. Diese Bedingungen sind abhängig von der Beschaffenheit und der Zusammensetzung der behandelten Lösungen und von wirtschaftlichen Betrachtungen, z. B. mit Bezug auf das Volumen der zu behandelnden Lösung, die Apparatur und die räumlichen Erfordernisse. Es empfiehlt sich, die optimalen Bedingungen durch einige Vorversuche zu ermitteln. Bei Anwesenheit einer größeren Anzahl von unerwünschten Substanzen in der zu behandelnden Ausgangslösung ist im allgemeinen eine etwas größere Menge von Kunstharz erforderlich. Auch die Art der vorhandenen unerwünschten Substanzen stellt einen beachtlichen Faktor dar. Im allgemeinen erhöht sich der Prozentgehalt der adsorbierten Stoffe im Kunstharz mit der Erhöhung der Berührungsdauer bis zu einem gewissen Punkt, so daß die angewendete Harzmenge bei längerer Berührungsdauer entsprechend vermindert werden kann. Bei der Extraktion des Adsorbats kann die Menge des Extraktionsmittels bei längerer Berührungsdauer bis zu einem gewissen Punkt vermindert werden bei entsprechender Erhöhung der Konzentration von aktiven Substanzen in den Auszügen.
  • Nachstehend sei die Erfindung an Hand einer Kulturflüssigkeit, welche mit Hilfe von Streptomyces griseus erzeugt worden ist und die Vitamin B12 und/ oder andere Vitamin-B1,-ähnliche Verbindungen enthält unter Verwendung von Formaldehyd-Phenol-Kunstharz, beispielsweise veranschaulicht.
  • Die Fermentierung der Nährflüssigkeit mit Streptomyces griseus wurde in üblicher Weise durchgeführt. Die fermentierte Flüssigkeit enthielt eine LLD-Aktivität von 2ooo bis ioooo E pro Kubikzentimeter. Zur Prüfung wurde L. Lactis Dorner als Testorganismus und Vitamin B12 als Standardpräparat verwendet. Zur Durchführung der Kolonnenoperation wurden etwa 170,325 bis 189,25o 1 Kulturflüssigkeit (6ooo E LLD-Aktivität je Kubikzentimeter) je 453 g Harz verwendet. Die Berührungszeit betrug etwa io Minuten (der Durchfluß betrug etwa 0,9741 in der Minute durch 453 g Harz). Die in dem Abfluß aus der Kolonne noch befindlichen aktiven Substanzen können zurückgewonnen werden, indem der Abfluß durch eine zweite mit Harz beschickte Kolonne geleitet wird. Es können zwei oder mehr Kolonnen in Reihen betätigt werden, wobei alternativ extrahiert und einzelne Kolonnen regeneriert werden können. Nach Adsorption wird die Kolonne mit etwa 5,678 1 Wasser je 453 g Harz bei einer Berührungsdauer von etwa io Minuten ausgewaschen. Hierbei wird die letzte in der Kolonne befindliche Kulturflüssigkeit verdrängt. Stark gefärbte Verunreinigungen, welche zu Störungen Veranlassung geben könnten, werden in darauffolgenden Reinigungsoperationen beseitigt. An die Adsorption und die Verdrängung der Kulturflüssigkeit mit Wasser wird ein Waschvorgang mit einer wäßrigen Lösung, enthaltend i °/o Alkalicarbonat und o,i 0,1, Alkalinitrit, angeschlossen, wobei je 453 g Kunstharz 1,893 1 Waschflüssigkeit verwendet werden und die Berührungszeit etwa 6o Minuten betragen kann. Durch diesen Waschvorgang werden stark gefärbte Verunreinigungen entfernt, indem sie in mit Wasser extrahierbare Form übergeführt werden. Die Kolonne wird alsdann mit etwa 9,463 1 Wasser je 453 g Harz bei einer Berührungsdauer von etwa io Minuten gewaschen.
  • Zur Extraktion des Adsorbats können etwa 3,785 1 Extraktionsflüssigkeit j e 453 g Harz verwendet werden. Vorzugsweise wird angesäuertes wäßriges Aceton als Extraktionsmittel verwendet und die Berührungsdauer auf etwa 2o bis 6o Minuten bemessen. Die erforderliche Menge Extraktionsflüssigkeit kann durch Beobachtung bestimmt werden. Nachdem das Wasser aus der Kolonne verdrängt ist, geht ein leicht gelber oder brauner Vorlauf ab, der gesammelt wird, bis der Abfluß dunkel, z. B. rotschwarz, wird. Diese Farbe zeigt den Beginn des reichen Abflusses an, der separat aufgefangen wird, bis die Farbe in Hellgelb bis Hellbraun übergeht. Der dann noch abgehende Nachlauf wird ebenfalls separat aufgefangen. (Ein ähnlicher Vorgang tritt auch bei Extraktion von Amin-Formaldehyd-Harz in Erscheinung, nämlich von Bräunlichrot zu Gelb.) Wie gefunden wurde, sind nur geringfügige Mengen von aktiven Substanzen in dem Vorlauf und dem Nachlauf vorhanden. Man kann sich infolgedessen im allgemeinen mit der Aufarbeitung des reichen Ablaufs begnügen. Die restliche, in der Kolonne verbleibende Flüssigkeit kann durch Wasser aus dieser verdrängt werden.
  • Das Harz wird alsdann durch Waschen mit einer wäßrigen alkalischen Lösung regeneriert. Hierbei kann man etwa 3,785 1 Waschflüssigkeit, bestehend aus einer 2°/oigen Natriumhydroxydlösung je 453 g Harz, anwenden und die Berührungsdauer auf etwa 25 bis 30 Minuten bemessen. Die Kolonne wird alsdann mit Wasser gewaschen, bis der pH-Wert des Abflusses etwa 7 bis 8 beträgt. Alsdann ist die Kolonne wieder für einen neuen Adsorptionsvorgang bereit. Beispiel i In jeder von zwei Glaskolonnen (5,o8 cm lichte Weite), die in Reihe miteinander verbunden sind, wurden 250o ccm Phenol-Formaldehyd-Harz (Korngröße 2o bis 6o Maschen auf 2,54 cm) eingefüllt. Das Harz wurde erstmalig zur Adsorption von LLD-aktiven Substanzen verwendet und infolgedessen einer verbessernden Vorbehandlung mit abwechselnd alkalischen und sauren Waschungen unterworfen und zum Schluß im Anschluß an eine saure Waschung durch Waschen mit Wasser auf einen pH-Wert von 4 bis 5 eingestellt.
  • 378,51 einer ursprünglich streptomycinhaltigen Kulturflüssigkeit, die zuvor von Streptomycin befreit worden ist, wurde bei px 6,2 unter Verwendung von L. Lactis Dorner als Testorganismus und von Vitamin B12 als Standardpräparat geprüft, wobei festgestellt wurde, daß die Flüssigkeit 58oo Aktivitätseinheiten je Kubikzentimeter aufwies (iiooo E sind äquivalent der Aktivität von etwa i Mikrogramm Vitamin B12) und im ganzen etwa 21,9 - ioe LLD-Aktivitätseinheiten aufwies. Die Flüssigkeit wurde in aufsteigendem Strom durch die beiden hintereinandergeschalteten Kolonnen geleitet. Die Gesamtberührungsdauer betrug etwa 2o Minuten (etwa 25o ccm;'Min.). Der Rest der Flüssigkeit wurde mit Wasser aus der Kolonne verdrängt. Eine Prüfung des Abflusses ergab, daß insgesamt etwa 2,8 - io8 LLD-Aktivitätseinheiten vorhanden waren. Demnach sind etwa i9,i - io8 Aktivitätseinheiten (87,2 °/a) in den Kolonnen adsorbiert worden. Die hintereinandergeschalteten Kolonnen wurden dann mit etwa 15 1 Wasser mit einer Gesamtberührungsdauer von etwa 20 Minuten gewaschen. Die Waschflüssigkeit zeigte bei Prüfung schwache LLD-Aktivität.
  • jede Kolonne wurde alsdann für sich mit einem Gemisch von 4o Raumteilen Wasser mit 6o Raumteilen Aceton, das mit n/i-Chlorwasserstoffsäure versetzt worden war, bei einer Berührungsdauer von etwa 2o Minuten extrahiert. Etwa 61oo ccm des reichen Abflusses wurden aus der ersten Kolonne und etwa 69oo ccm aus der zweiten Kolonne gesammelt. Die Gesamtaktivität des reichen Extraktes betrug etwa 18,7 - io8 LLD-Aktivitätseinheiten (etwa 98°/a der adsorbierten Einheiten). Beispiel 2 In jede von zwei hintereinandergeschalteten Glaskolonnen (2,54 bis 4,57 cm lichte Weite) wurden ioo ccm Phenol-Formaldehyd-Harz (Korngröße 20 bis 6o Maschen auf 2,54 cm) eingefüllt. Das Harz hatte bereits früher zur Adsorption von LLD-aktiven Substanzen Verwendung gefunden und ist anschließend durch Waschen mit Alkali, Säure und Wasser, auf PH 4 bis 5 regeneriert worden.
  • 6 1 einer ursprünglich streptomycinhaltigen Kulturflüssigkeit wurden nach Befreiung von Streptomycin bei pH 6,3 mit Hilfe von L. Lactis Dorner geprüft. Hierbei ergab sich, daß die Flüssigkeit etwa 82oo Aktivitätseinheiten je Kubikzentimeter aufwies oder insgesamt etwa 49,2 - ioe Aktivitätseinheiten hatte. Der Flüssigkeit wurden o,75 mg radioaktives Vitamin B12" zugefügt. Die totale LLD-Aktivität nach dieser Zufügung war etwa 55,1 - iog E.
  • Die Flüssigkeit wurde dann in abwärts gerichtetem Strom durch die beiden hintereinandergeschalteten Kolonnen geleitet, und zwar mit einer Gesamtberührungsdauer von etwa 35 bis 40 Minuten (etwa 5 bis 6 ccm/Min.). Die restliche Flüssigkeit wurde aus der Kolonne mit Wasser verdrängt. Der Abfluß wurde auf LLD-Aktivität geprüft und seine Radioaktivität gemessen. Es ergab sich, daß 95 °j, der LLD-aktiven Substanzen und 9i °/o des radioaktiven Materials in der Kolonne adsorbiert waren. Die hintereinandergeschalteten Kolonnen wurden dann mit etwa 2,5 1 Wasser bei einer- Berührungsdauer von etwa 2o '.Minuten ausgewaschen.
  • jede Kolonne wurde alsdann mit einem Gemisch von 4o Raumteilen Wasser mit 6o Raumteilen Aceton, das mit Salzsäure o,i normal gemacht worden war, gewaschen, Die Berührungszeit betrug hierbei etwa 6o bis 75 Minuten. Das Volumen des Abflusses aus der ersten Kolonne betrug etwa 6oo ccm. Von diesen wurden 315 ccm als reiche Fraktion gesammelt. Das Volumen des Abflusses aus der zweiten Kolonne war etwa 5ooo ccm. Hiervon wurden etwa 2ooo ccm als reiche Fraktion gesammelt. Die reichen Fraktionen wurden auf LLD-Aktivität geprüft, und ihre Radioaktivität wurde gemessen. Es ergab sich, daß fast die gesamte LLD-Aktivität und die radioaktive Substanz in den reichen Fraktionen vorhanden waren. Das Verhältnis der Aktivität der reichen Fraktion aus der ersten Kolonne zu der Aktivität der reichen Fraktion aus der zweiten Kolonne war etwa io : i für jede Art der Aktivität.
  • Bei Wiederholung des vorstehend beschriebenen Verfahrens unter Verwendung einer ursprünglich streptomycinhaltigen Kulturflüssigkeit, der radioaktives Vitamin B12 zugesetzt wurde, wurde ebenfalls gefunden, daß die Adsorption und die Ergebnisse der Extraktion hoch waren. Es wurde gefunden, daß dieses Verfahren sehr wirksam ist für die Trennung von LLD-aktiven Substanzen, insbesondere Vitamin B12 und Vitamin-B1,-ähnliche Verbindungen, wie Vitamin B12, aus fermentierten Kulturflüssigkeiten. Beispiel 3 189,251 einer ursprünglich streptomycinhaltigen Kulturflüssigkeit (pH 6,2) zeigte nach Abtrennung des Streptomycins eine totale LLD-Aktivität von 5,5 ' 108. Die Kulturflüssigkeit wurde durch 3900 ccm Phenol-Formaldehyd-Harz (px = 8) geleitet. Das Harz wurde in eine Kolonne (lichte Weite 2,54) (140o ccm) und eine Kolonne (lichte Weite 5,o8 cm) (25oo ccm). eingefüllt und die Flüssigkeit in abwärts gerichtetem Strom durch die hintereinandergeschalteten Kolonnen geleitet. Die gesamte Berührungszeit betrug etwa 28 Minuten. Nach Auswaschen mit Wasser waren etwa 75 °/a der Aktivität in der Kolonne zurückgehalten. jede Kolonne wurde alsdann für sich extrahiert, und zwar mit einer Mischung von 40 °/o Wasser und 6o °/o Aceton. Die Berührungszeit betrug etwa 2o Minuten. Es wurden etwa 21,5o ccm des reichen Abflusses aus der ersten Kolonne und etwa 134 ccm aus der zweiten Kolonne gesammelt. Die gesamte Aktivität in den reichen Extraktfraktionen betrug etwa 96 °/o der adsorbierten Einheiten. Beispiel 4 18,9251 einer ursprünglich streptomycinhaltigen Kulturflüssigkeit (PH 7,4) zeigten nach Abtrennung des Streptomycins eine totale LLD-Aktivität von i,i - io8 E. Die Flüssigkeit wurde durch i54 ccm Phenol-Formaldehyd-Harz (prr 8), das sich in einer Kolonne (lichte Weite 2,54 cm) befand, in abwärts gerichtetem Strom geleitet. Die Berührungszeit betrug 51/2 Minuten. Nach Waschen mit Wasser wurde festgestellt, daß 73 °/o der Aktivität in der Kolonne zurückgehalten worden ist. Die Kolonne wurde dann mit Wasser, das mit n-Butanol gesättigt war, bei einer Berührungszeit von etwa ii Minuten behandelt. Etwa 95o ccm des reichen, aus der Kolonne abgehenden Extrakts wurden gesammelt. Die Aktivität in dieser reichen Extraktionsfraktion war etwa 55 0% der adsorbierten Aktivität. Beispiel 5 Drei Kolonnen (lichte Weite 2,54 cm), von denen jede 154 ccm Phenol-Formaldehyd-Harz (p$ 8) enthielt, wurden parallel geschaltet. 18,9251 ursprünglich streptomycinhaltige Kulturflüssigkeit (prr 6,5) zeigten nach Entfernung des Streptomycins eine Gesamt-LLD-Aktivität von 5,2 - io7 E. Die Flüssigkeit wurde durch jede Kolonne von oben nach unten geleitet. Die Berührungszeit betrug in jedem Falle etwa 5 Minuten. Nach Waschen mit Wasser wurde festgestellt, daß 84 bzw. 82 bzw. 82 % der Aktivität in den Kolonneni bzw.2 bzw.3 zurückgehalten worden ist. Die einzelnen Kolonnen wurden dann mit verschiedenen Lösungen extrahiert, und zwar Nr. i mit einer ?Mischung von 40 °/o Wasser und 6o °/o Aceton, die mit Salzsäure o,i normal gemacht wurde; Nr. 2 mit Wasser, das mit n-Butanol gesättigt war und mit Salzsäure o,i normal gemacht wurde, und Nr. 3 mit einer Mischung von 40 % Wasser und 6o °/o Aceton, die mit Phosphorsäure o,i normal gemacht wurde. Die Berührungszeit betrug in jedem Falle etwa io Minuten. Etwa 455 bzw. 62o bzw. 365 ccm reichen Extrakts wurden aus den Kolonnen i bzw. 2 bzw. 3 gewonnen. Die Aktivität der reichen Extraktfraktion betrug etwa 96 bzw. 78 bzw. 98°/a derAktivität, die in den Kolonnen i bzw. 2 bzw. 3 adsorbiert worden ist. Bei einem anderen Versuch wurde festgestellt, daß die Extraktion mit einem Gemisch von 7o % Wasser und 30 °/o Aceton, welches mit Phosphorsäure o,i normal gemacht wurde, etwa ebenso wirkungsvoll war als die oben verwendete Mischung von 40 % Wasser mit 6o °/o Aceton, die ebenfalls mit Phosphorsäure angesäuert worden war. Beispiel 6 Zwei Kolonnen (lichte Weite 2,5q. cm), von denen jede 154 ccm Phenol-Formaldehyd-Harz (prr 8) enthielt, wurden in Parallelschaltung angeordnet. i8,9251 ursprünglich streptomycinhaltige Kulturflüssigkeit (prr 6,2), welche nach Entfernung des Streptomycins eine totale LLD-Aktivität von 6,1 - 107 Einheiten aufwies, wurde durch jede Kolonne in abwärts gerichtetem Strom geleitet. Nach Waschen mit Wasser wurde festgestellt, daß in jeder Kolonne etwa 84 °/o der Aktivität zurückgehalten worden waren.
  • Die Kolonne I wurde mit einem Gemisch von 40°/0 Wasser mit 6o °/o Aceton, das mit Schwefelsäure o,i normal gemacht worden war, extrahiert. Die Kolonne II wurde mit einer Mischung extrahiert, die 40 °/o Wasser und 6o °/o Aceton enthielt und die mit Essigsäure o,i normal gemacht worden war. Die Berührungszeit betrug in jedem Falle etwa io Minuten. Aus Kolonne I wurden 4oo ccm reichen Extrakts und aus Kolonne II etwa. 3oo ccm reichen Extrakts gesammelt. Die Aktivität der reichen Extraktionsflüssigkeit betrug etwa ioo °/o der Aktivität, die in Kolonne I und etwa 70 °/a der Aktivität, die in Kolonne II adsorbiert worden war. Beispiel 7 Durch Fermentierung von üblichen Nährflüssigkeiten mit drei repräsentativen Spezies von Mikroorganismen, die befähigt sind, LLD-aktive und APF-aktive Substanzen zu erzeugen, wurden Kulturflüssigkeiten hergestellt. Angewendet wurden i. Mycobacterium szemgmatis, 2. Pseudomonas lumichroma (eine neue Spezies von Pseudomonas, die fähig ist, Riboflavin zu Lumichrom zu oxydieren, vgl. J. W. Foster, I. Bact. 47, 27 bis 41 [19q4]) und 3. Alternaria species.
  • Jede der so erhaltenen Kulturflüssigkeiten wurde bei pH 7 in abwärts gerichtetem Strom durch eine Kolonne (lichte Weite 2,54 bis 4,57 cm) geleitet, von denen jede ioo ccm Phenol-Formaldehyd-Harz (pa 5) enthielt. Das Harz wurde vorher, wie beschrieben, durch Waschen mit Alkali, Säure und Wasser regeneriert. Die Berührungszeit betrug in jedem Falle etwa 3 Minuten. Die Flüssigkeitsvolumina und die total' 3 1 en LLD-Aktivitäten waren i. 3ooo ccm und 1o,8 - los E, 2. 2925 ccm und 19,3 - los E und 3. 2695 ccm und 12,3 - los E.
  • Nach Waschen mit Wasser wurde festgestellt, daß fast die gesamte Aktivität in den Kolonnen zurückgehalten worden ist. Jede Kolonne wurde dann mit einem Gemisch von 40 % Wasser mit 6o °/o Aceton, das mit Salzsäure o,i normal gemacht worden war, extrahiert. Die Berührungszeiten betrugen 50 Minuten. Die Volumina der reichen Auszüge und die annähernden Prozentgehalte der reichen Extraktfraktionen an adsorbiertenAktivitätenwaren i. 250 ccm und 50 %, 2. 300 ccm und 65 °%, 3- 270 ccm und 50 °/o. (Diese Versuche wurden nicht unter Einhaltung optimaler Bedingungen durchgeführt.) Beispiel 8 In einer Glaskolonne (lichte Weite 2,54 bis 4,57 cm) wurden ioo ccm Amin-Formaldehyd-Harz (Korngröße 2o bis 6o Maschen pro 2,54 cm, PH 8) eingefüllt. 15 1 einer ursprünglich streptomycinhaltigen Kulturflüssigkeit (PH 7,2) wurden nach vorheriger Entfernung des Streptomycins geprüft. Hierbei wurden 28oo LLD-aktive Einheiten j e Kubikzentimeter, d. h. insgesamt 42 # los Aktivitätseinheiten festgestellt. Die Kulturflüssigkeit wurde in abwärts gerichtetem Strom durch die mit Kunstharz beschickte Kolonne geleitet. Die Berührungsdauer betrug etwa io Minuten. Hierauf wurde mit 5oo ccm Wasser gewaschen. Die vereinigten Ausflüsse von Kulturflüssigkeit und Waschwasser zeigten insgesamt eine Aktivität von etwa 5,2 - Zog Einheiten. Demnach waren etwa 36,8 - zog Aktivitätseinheiten (87,5 °/o) in der Kolonne adsorbiert. Die Kolonne wurde alsdann mit einem Gemisch von 40 °/o Wasser und 6o 0"', Aceton, das mit Chlorwasserstoffsäure o,i normal gemacht worden war, extrahiert. Die Berührungszeit betrug etwa 2o Minuten. Etwa io8o ccm reichen Extrakts wurden gesammelt und geprüft. Die totale Aktivität des reichen Extrakts betrug etwa 36,7 - Zog LLD-Aktivitätseinheiten, das sind praktisch Zoo °;!o der adsorbierten wirksamen Substanz. Beispiel 9 4o 1 einer ursprünglich streptomycinhaltigen Kulturflüssigkeit (pH 6,3) zeigte nach Beseitigung des Streptomycins insgesamt 325 - Zog LLD-Aktivitätseinheiten. Dies entspricht der Aktivität von etwa 29,6 mg von Vitamin B12. Der Flüssigkeit wurden 4,34 mg radioaktives Vitamin B12 zugesetzt. Diese Flüssigkeit wurde alsdann mit Hilfe von 400 ccm Phenol-Formaldehyd-Harz der Adsorptionsbehandlung und nachfolgender Extraktion im Sinne des Beispiels 2 unterworfen. Die reichen Extraktfraktionen wurden miteinander vereinigt, auf PH 7 bis 8 eingestellt, konzentriert und mit Kaliumcyanid behandelt, um vorhandene Vitamin-B12 ähnliche Verbindungen in Vitamin B12 überzuführen. Ein Teil der so erhaltenen Lösung wurde einem Reinigungsverfahren unterworfen, um ein kristallines Produkt herzustellen. Erhalten wurden Z4,8 mg mit etwa 15 °/o Wassergehalt. Das Produkt bestand zu 95 bis Zoo °/o aus reinem Vitamin B12 auf anhydrischer Basis. Umsetzungen der Radioaktivität zeigten die Wiedergewinnung von etwa 36,6 °j, (das Äquivalent von etwa Z,59 mg des zugesetzten radioaktiven Vitamins B12). Der Rest des kristallinen Produkts (etwa i1 mg wasserfrei) wurde auf diese Weise von den LLD-aktiven Substanzen, die in der Ausgangskulturflüssigkeit vorhanden waren, getrennt. Die Behandlung von Vitamin B12 und ähnlich wirkenden Stoffen mit Cyanionen ist nicht Gegenstand des vorliegenden Patentes.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: Z. Verfahren zur Abtrennung von Substanzen, welche LLD- und APF-Aktivität besitzen, insbesondere von Vitamin B12 und Vitamin-B12-ähnlichen Verbindungen aus wäßrigen Lösungen, insbesondere Kulturflüssigkeiten, durch Adsorbieren der aktiven Verbindungen an Adsorptionsmittel, dadurch gekennzeichnet, daB als Adsorptionsmittel neutrale, poröse, entfärbende Kunstharze, die polare Substituenten enthalten, verwendet werden, und die Wirkstoffe gegebenenfalls dem Adsorbat, z. B. durch Behandlung mit Extraktionsmitteln, entzogen werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein Phenolharz als Adsorptionsmittel verwendet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch Z, dadurch gekennzeichnet, daB ein Amino-Formaldehyd-Harz als Adsorptionsmittel verwendet wird.
  4. 4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daB die zu behandelnde Flüssigkeit durch Kolonnen geleitet wird, die mit dem adsorbierend wirkenden Harz beschickt sind.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daB eine angesäuerte organische Flüssigkeit, die zumindest zum Teil mit Wasser mischbar ist, als Extraktionsmittel verwendet wird.
  6. 6. Verfahren nach Ansprüchen Z und 5, dadurch gekennzeichnet, daB das Adsorbat mit einem angesäuerten Gemisch von Aceton und Wasser behandelt wird.
  7. 7. Verfahren nach Ansprüchen Z bis 6, dadurch gekennzeichnet, daB die aufzuarbeitende wäBrige Lösung mit einem porösen, entfärbenden Kunstharz behandelt wird, das phenolische, polare Substituenten enthält, eine sehr niedrige saure Dissoziationskonstante und nur ganz schwach saure Eigenschaften besitzt.
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