DE663588C - Verfahren zur Herstellung von Co-Carboxylase - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Co-Carboxylase

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DE663588C
DE663588C DEI56857D DEI0056857D DE663588C DE 663588 C DE663588 C DE 663588C DE I56857 D DEI56857 D DE I56857D DE I0056857 D DEI0056857 D DE I0056857D DE 663588 C DE663588 C DE 663588C
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DE
Germany
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acid
precipitate
carboxylase
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solution
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Expired
Application number
DEI56857D
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English (en)
Inventor
Dr Karl Lohmann
Philipp Schuster
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F9/00Compounds containing elements of Groups 5 or 15 of the Periodic System
    • C07F9/02Phosphorus compounds
    • C07F9/547Heterocyclic compounds, e.g. containing phosphorus as a ring hetero atom
    • C07F9/6558Heterocyclic compounds, e.g. containing phosphorus as a ring hetero atom containing at least two different or differently substituted hetero rings neither condensed among themselves nor condensed with a common carbocyclic ring or ring system
    • C07F9/65583Heterocyclic compounds, e.g. containing phosphorus as a ring hetero atom containing at least two different or differently substituted hetero rings neither condensed among themselves nor condensed with a common carbocyclic ring or ring system each of the hetero rings containing nitrogen as ring hetero atom

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  • Organic Chemistry (AREA)
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  • Saccharide Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung. von Co-Carboxylase Die Herstellung reiner Co-Carboxylase ist bisher nicht gelungen. Zur Anreicherung dieses in der Hefe enthaltenen Co-Ferinents hat man vorgeschlagen, den Wirkstoff aus Kochsäften von Hefen, z. B. mit Bleiacetat und Phosphorwolframsäure, zu fällen. Man hat auch bereits solche Kochsäfte mit Bariumacetat und 5o o/oigem Alkohol gefällt, wobei der Wirkstoff zusammen mit Begleitstoffen als Bariumsalz niedergeschlagen wurde. Man gelangte so zu Präparaten, die bei einer Ausbeute von io 1/o etwa 5 % wirksame Substanz enthielten.
  • Es wurde gefunden, daß die Reindarstelhing von Co-Carboxylase, ausgehend von Kochsaft 'aus frischer Hefe, durch Kombination dreier Maßnahmen gelingt: i. die an sich bekannte Fällung des Co-Enzyms mit löslichen Erdalkalimetallsalzen in Gegenwart wäßriger organischer Löseinittel, 2. Fällung in saurer Lösung mit organischen Lösungsmitteln, 3. eine Adsorption des Wirkstoffs an die üblichen Adsorbentien mit anschließender Elution.
  • Die Reihenfolge dieser Maßnahmen ist nicht entscheidend. Zweckmäßig führt inari sie in der obigen Reihenfolge aus. Vor, zwischen und hinter diese Maßnahmen können weitere für Co-Carboxylase übliche Reinigungsstufen eingeschaltet werden.
  • Bei der Herstellung des Kochsaftes aus Frischhefe ist darauf zu achten, daß der Kochsaft bald mit einem organischen Lösungsmittel versetzt wird. Es wird vorteilhaft nur kurz aufgekocht.
  • Die Fallung mit Erdalkalimetallsalzen erfolgt in bekannter Weise, zweckmäßig unter Verwendung von löslichen Bariumsalzen, wie Bariumacetat und Bariumchlorid in wäßrigalkoholischer Lösung. Vorteilhaft wird die Fällung bei schwach alkalischer Reaktion durchgeführt.
  • Die Fällung in saurer Lösung kann z. B. mit Äthanol, Alethanol oder Aceton vorgenommen werden. Die Lösung ist vorteilhaft schwach kongosauer.
  • Zur Adsorption des Wirkstoffes bedient man sich vorzugsweise der Bleicherdepräparate, wie sie z. B. unter dem Namen I-' rrinlconit und Clarit im Handel sind. Auch l@ulüe iäßt sich, alleruings mit etwas sciiieciiterem Ergebnis, verwenden.
  • Zur Elution bedient man sich zweckmäßig wäßriger Amine, wie Pyridin.
  • Zur weiteren Anreicherung der Co-Carboxylase kann man entweder die vorgenannten Maßnahmen wiederholen oder aber den Wirkstoff selektiv, z. B. mit Phosphorwolframsäure oder einem Überschuß an Äther oder Alkoholäther, ausfällen bzw. die Ballaststoffe durch Ausfällen mit Pikrolonsäure, Pikrinsäure und Bariumsalzen in neutraler Lösung abtrennen.
  • Nach diesem Verfahren erhält man das Hydrochlorid der Co-Carboxylase in Form von Nadeln, die bei a4.4° schmelzen. Die freie Base besitzt nach der Analyse die Formel C,_ HIA N4 S P= und ist antineuritisch etwa halb so wirksam wie das Vitamin B1, von dem sie sich chemisch nur durch ihren Gehalt an Phosphorsäure unterscheidet. Auf i Molekül Vitamin BI enthält das Co-Enzym zwei Atome P, wovon das eine durch vorsichtige Hydrolvse in Form von HJ O4 04 abspaltbar ist; dailei entsteht ein Mono-Pliosphorsäureester, der als Hydrochlorid in schönen farblosen Tafeln kristallisiert. Trockenhefe, die durch alkalische Auswaschung ihr Gärvermögen verloren hat, wird durch Zusatz der beschriebenen Co-Carboxylase zur Vergärung von Brenztraubensäure befähigt. Vitamin B1 ist dazu nicht in der Lage. Beispiel io kg abgepreßte Bierhefe der Löwenbräu-Brauerei München werden portionsweise unter gutem Rühren in io 1 kochendes Wasser eingetragen und das Gemisch möglichst schnell zum Aufkochen gebracht. Die Erhitzungsdauer bis zum Aufkochen der Hefesuspension soll nach Möglichkeit nicht mehr als i o Minuten betragen. Hierauf wird zwecknläßig durch Einhängen einer Kühlschlange in das Erhitzungsgefäß die Abkochung möglichst schnell auf Zimmertemperatur abgekühlt und der Hefeschlamm abzentrifugiert. Der auf diese Weise erhaltene Hefekochsaft (i3 1) wird mit S bis io 1 vergälltem möglichst ioo o/oigem Alkohol versetzt und der dabei ausfallende Niederschlag durch Filtration oder Zentrifugieren abgetrennt. Man kann übrigens auch den Alkohol bereits vor den- Abzentrifugieren des Hefeschlammes zusetzen, doch erniedrigen sich dann die Ausbetttcn an wirksamer Substanz etwas. Die alkoholische, vorn Niederschlag befreite Lösung wird nunmehr durch Zusatz von to ti-Natronlauge auf pll - S gebracht, wozu im vorliegenden -Fall 35 ccm erforderlich sind. Außerdem wird eine aus ioo g Lariumacetat und aoo ccm Wasser hergestellte Lösung hinzugeriigt und das Ganze nach gutem Durchrühern Tiber 'Nacht stehengelassen. Am folgenden Tag wird der ausgeschiedene Niederschlag, der die wirksame Substanz enthält, abgetrennt, was zweckmäßig durch Zentrifugieren erfolgt, und aus dem Sediment durch aufeinanderfolgende Zugabe von 45 cctn 5fach n-Salpetersäure und hierauf 45 ccm Mach n-Schwefelsäure die wirksame Substanz herausgelöst. Das Sediment wird schließlichnoch mit Wasser nachgewaschen.
  • Die vereinigten Eluate zeigen schwach kongosaure Reaktion. Aus ihnen werden die letzten Reste Barium durch Zugabe von Schwefelsäure quantitativ ausgefällt. Die vom Bariumsulfat befreite Lösung wird alsdann bei schwach kongosaurer Reaktion (pii 3) mit d. Teilen ioo °/oigem denaturiertem Alkohol gefällt und der Niederschlag wiederum abzentrifugiert. Hierauf wird der Niederschlag in ioo ccm Wasser gelöst und erneut mit 5 Teilen Methanol gefällt.
  • Nach vorsichtigem Trocknen im Vakuum erhält man auf diese Weise 15 g einer Substanz (Fraktion I), die etwa 6o ofo der Wirksamkeit des obigen Hefekochsaftes besitzt. Diese Ausbeute läßt sich bei raschem und sorgfältigem Arbeiten sogar bis auf go o/o steigern.
  • Die obigen 15 g (Fraktion I) werden nunmehr in :20o bis 300 ccm. Wasser gelöst und der wirksame Anteil dreimal an je 3 g Frankonit adsorbiert, wobei bis zu 9o 0[o des Wirkstoffes an das Adsorbens gebunden werden. An Stelle von Frankonit kann auch Clarit oder ein ähnlich wirkendes Adsorbens 'verwendet werden.
  • Aus dem beladenen Adsorbens eluiert man nunmehr die wirksame Substanz durch kurzes Aufkochen mit 3o bis q.o ccm eines 30 ojoigen wäßrigen Pyridins. Es ist hier besonders darauf zu achten, daß die Erhitzungsdauer möglichst .kurz bemessen ist, im vorliegenden Fall nicht a Minuten überschreitet, und daß hinterher sofort auf Raumtemperatur abgekühlt wird. Nach drei- bis viermaliger Elution des Adsorbates in der oben beschriebenen Weise werden die vereinigten Eluate im Vakuum auf ein Volumen von 3o bis 4o ccm eingeengt und durch Zugabe von verdünnter Salpetersäure auf einem Säuregehalt von 1J2 ti-Salpetersäure gebracht und mit io Teilen Methanol und 2,5 Teilen Äther gefällt. Der ausfallende Niederschlag ist wenig wirksam. Das Filtrat wird zur @usfillung der Hauptmenge des Wirkstoffes mit weiteren io Teilen Äther versetzt und der hierbei sich ausscheidende Niederschlag (Fraktion II), in dem über 70 °f, der Wirksamkeit der Fraktion I enthalten sind, abgetrennt. Der Reinheitsgrad der Fraktion II ist bis zu dieser Verfahrensstufe bereits um das 16fache erhöht.
  • Fraktion II wird nunmehr wiederum in 4.o ccm Wasser gelöst, mit Essigsäure schwach angesäuert und so lange zur Entfernung weiterer Ballaststoffe mit einer Pikrolonsäurelösung versetzt, bis nichts mehr ausfällt, wozu etwa aoo fing erforderlich sind. Man kann auch an Stelle der Pikrolonsäure Pikrinsäure verwenden. Das Filtrat vom Pikrolonsäureniederschlag wird im Vakuum eingeengt und der Rückstand mit Alkoholäther versetzt, wodurch die wirksame Substanz ausgefällt wird, während zurückbleibende Reste überschüssiger Pikrolonsäure in Lösung bleiben. Der Niederschlag wird wiederum durch Abzentrifugieren abgetrennt (Fraktion III). Er enthält So °/o der Substanz der Fraktion Il. Der Reinheitsgrad ist inzwischen auf das Doppelte gestiegen.
  • Fraktion III wird nunmehr in wenig Wasser gelöst und mit Barytlösung neutralisiert. Nach dein Abtrennen des weniger wirksamen Niederschlages wird das Barium durch Zusatz von Schwefelsäure entfernt. Aus dem bariumfreien Filtrat kann man die wirksame Substanz nochmals durch Zusatz von Alkoholäther ausfällen oder aber die noch verbliebenen unwirksamen Ballaststoffe sofort durch Zugabe von Silbernitratlösung bei einem pH von 4.,5 niederschlagen. Nach Abtrennen der ausgefällten Verunreinigungen, die im ultravioletten Licht eine charakteristisch bläulichweiße Fluoreszenz zeigen, wird das den Wirkstoff enthaltende Filtrat durch Einleiten von Schwefelwasserstoff oder Zugabe von Salzsäure von gelöstem Silber befreit und das Filtrat nach dem Eindampfen im Vakuum durch Zugabe von Salzsäure auf ein Volumen von .4o bis 5o ccm und einen Salzsäuregehalt von etwa 3i12 °jo gebracht.
  • Diese Lösung wird nunmehr mit Phosphorwolframsäure gefällt und der dabei entstehende Niederschlag mit Alkohol und Äther aufgenommen. Aus der Lösung scheidet sich nunmehr der Wirkstoff in kristallisierter Form aus (Fraktion IV).
  • Die Ausbeute beträgt etwa 7o bis So fing und entspricht 15 °f, der Wirksamkeit des ursprünglichen Kochsaftes. Das Kristallisat kann aus salzsäurehaltigem Wasser finit Alkohol (oder Aceton usw.) umkristallisiert werden. Es schmilzt in reinem Zustand bei a44° unter Zersetzen und zeigt die im vorstehenden gekennzeichneten chemischen und physiologischen Eigenschaften. Die Substanz ist in Wasser leicht löslich, unlöslich in organischen Lösungsmitteln; sie ist optisch inaktiv.

Claims (1)

  1. PATRNTANSPRUCII: Verfahren zur Herstellung von Co-Carboxylase, dadurch gekennzeichnet, daß man eine bekannte Fällung des Enzyms mit löslichen Erdalkalimetallsalzen in Gegenwart organischer Lösemittel kombiniert mit einer Ausfällung des Wirkstoffes bei saurer Reaktion durch organische Lösungsmittel und Adsorption des Wirkstoffes vorzugsweise an Bleicherdepräparate mit anschließender Elution, wobei weitere- zur Anreicherung der Co-CarboxyIase bekannte Maßnahmen an beliebiger Stelle eingeschaltet werden können.
DEI56857D 1937-01-15 1937-01-15 Verfahren zur Herstellung von Co-Carboxylase Expired DE663588C (de)

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