DE912743C - Verfahren zur Gewinnung von Vitamin B - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Vitamin B

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DE912743C
DE912743C DEM6766A DEM0006766A DE912743C DE 912743 C DE912743 C DE 912743C DE M6766 A DEM6766 A DE M6766A DE M0006766 A DEM0006766 A DE M0006766A DE 912743 C DE912743 C DE 912743C
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Frank James Wolf
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07HSUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
    • C07H23/00Compounds containing boron, silicon, or a metal, e.g. chelates, vitamin B12
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12PFERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
    • C12P19/00Preparation of compounds containing saccharide radicals
    • C12P19/26Preparation of nitrogen-containing carbohydrates
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    • C12P19/42Cobalamins, i.e. vitamin B12, LLD factor

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Vitamin B12 Die Erfindung betrifft die Gewinnung von Vitamin B12 in erhöhten Ausbeuten aus Rohmaterialien, welche Substanzen enthalten, die mit Vitamin B12 eng verwandt sind, aber merklich nielrigere physiologische Aktivität, z. B. mit Bezug auf antiperniciöse Anaemie und Wirksamkeit als das Wachstum von Tieren förderndes Mittel, aufweisen als Vitamin B12. Gegenstand der Erfindung ist insbesondere ein neues Verfahren zur Umwandlung solcher Vitamin-B"-ähnlicher Substanzen in Vitamin B12.
  • Erfindungsgemäß wird Vitamin B12 aus einem Ausgangsmaterial, bestehend aus Kulturflüssigkeiten, gewonnen, welches durch Züchtung von Vitamin B12 erzeugenden Mikroorganismen in einem geeigneten Nährmedium entstanden ist, oder auch aus Konzentrationen derartiger Kulturflüssigkeiten, indem das Ausgangsmaterial mit einer Cyanionen liefernden Sub3tanz behandelt wird, wobei ein Reaktionsgemisch entsteht, das erhöhte Mengen von Vitamin B12 enthält.
  • Es sind bereits verschiedene Verfahren zur Gewinnung von Vitamin B12 aus Leber und aus Kulturflüssigkeiten bekannt. So haben z. B. Rickes ü. a. gezeigt, daß Vitamin B12 aus durch Streptomyces griseus fermentierten Kulturflü..3sigkeiten gewonnen werden kann (Science io8, 634bis638, Dezember z948). Pierce und seine Mitarbeiter haben gezeigt, daß Vitamin B12 aus Kulturflüssigkeiten, die durch Fermentierung mit Streptomyces aureofaciens entstanden sind, gewonnen werden kann (l. A. C. S., 71, 2-95z).
  • Es wurde gefunden, daß Kulturflüssigkeiten, welche durch Züchtung von Vitamin B12 produzierenden Mikroorganismen entstanden sind, auch Fermentationsprodukte enthalten, welche mit Vitamin B12 nahe verwandt sind, aber nur einen Teil der Antiperniciosa-Aktivität des Vitamins B12 aufweisen. Derartige Substanzen seien nachstehend als Vitamin-B"-ähnliche Stoffe bezeichnet.
  • Bei der Herstellung von Vitamin B12 in reiner Form bereitet die Entfernung dieser Vitamin-BM ähnlichen Stoffe beträchtliche Schwierigkeiten. Infolge der engen Verwandtschaft zwischen diesen Substanzen und Vitamin B12 ist die Abtrennung von reinem kristallinen Vitamin B12 nur mit Hilfe von komplizierten und kostspieligen Verfahren möglich.
  • Wie gefunden wurde, ist es möglich, die Vitamin-B12-ähnlichen Substanzen fast quantitativ in Vitamin B12 überzuführen. Hierdurch wird einerseits die Gewinnung von reinem Vitamin B12 sehr vereinfacht, während gleichzeitig die Ausbeuten an Vitamin B12 beträchtlich steigen.
  • Erfindungsgemäß werden die V itamin-B" ähnlichen Substanzen mit einer Substanz in Reaktion gebracht, welche Cyanionen liefert, und jene Substanzen dabei in Vitamin B12 umgewandelt.
  • Durch Behandlung von Kulturflüssigkeiten oder Konzentraten solcher, welche sowohl Vitamin B12 wie auch Vitamin-B"-ähnliche Substanzen enthalten, mit Cyanionen liefernden Stoffen erhält man stark vergrößerte Ausbeuten von reinem Vitamin 1312. Gleichzeitig wird, wie bereits obenerwähnt, die Isolierung von reinem Vitamin B12 erheblich erleichtert.
  • Die Umwandlung kann, wie weiter gefunden wurde, unter verschiedenen Bedingungen unter Verwendung von verschiedenen Quellen für die Lieferung von Cyanionen durchgeführt werden. Im allgemeinen verläuft die Reaktion bei inniger Berührung der Vitamin-B12-ähnlichen Substanzen mit Cyanionen. Man kann z. B. Lösungen von Vitamin-B" ähnlichen Substanzen mit Cyanionen liefernden Verbindungen, wie Metallcyaniden, Ammoniumcyanid oder Cyanwasserstoff, behandeln. Geeignete Lösungsmittel sind z. B. Wasser, wäßrig-organische Lösungsmittelgemische oder organische Lösungsmittel, welche Cyanionen enthalten und in denen die Vitamin-B1.-ähnlichen Substanzen löslich sind. Für praktische Zwecke hat sich die Durchführung der Reaktion in einem wäßrigen Medium gut bewährt.
  • Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, je Mol vitaminähnlicher Substanzen mehr als z Mol Cyanionen anzuwenden, um eine vollständige Umwandlung zu erzielen. Bei Behandlung einer wäßrigen Lösung von Vitamin-BMähnlichen Substanzen mit einem Überschuß von Metallcyanid, z. B. Cyannatrium oder Ammoniumcyaniden in alkalischer Lösung wird ein purpurfarbener Komplex als Zwischenprodukt gebildet. Bei diesem purpurfarbenen Komplex scheint es sich um die gleiche Substanz zu handeln, wie sie bei Zufügung von Natriumcyanid zu einer wäßrigen Lösung von Vitamin B12 gebildet wird. Beim Ansäuern einer Lösung, welche diesen purpurfarbenen Komplex enthält, nimmt die Lösung wieder die rote Farbe an, welche für Vitamin B12 charakteristisch ist. Bei Abwesenheit eines Überschusses von nietallcy anid oder nicht alkalischem pu ist die Ansäuerung nicht erforderlich, da der purpurfarbene Komplex nicht gebildet wird. Bei Verwendung von Cyanwasserstoff wird der purpurfarbene Komplex auch dann nicht gebildet, wenn der Cyanwasserstoff in beträchtlichem Überschuß angewendet wird.
  • Das durch die vorstehend beschriebene Reaktion erhaltene Vitamin B12 ist in jeder Hinsicht identisch mit dem Vitamin B12, das direkt aus Kulturflüssigkeiten gewonnen wird. Diese Identität ist durch Vergleich von ultravioletten, sichtbaren und infraroten Adsorptionsspektren, optischer Drehung, Elementaranalysen, Kristallstrukturen, Schmelzpunkten, Phasenlöslichkeit, polarographischem Verhalten und Verteilungskoeffizienten wie auch durch Vergleich der mikrobiologischen und physiologischen Aktivität bestätigt worden.
  • Zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung können Vitamin-B1,-ähnliche Stoffe in verschiedenen Stufen ihrer Gewinnung aus Kulturflüssigkeiten mit Cyanionen liefernden Stoffen in Reaktion gebracht werden. Die Kulturflüssigkeit kann z. B. mit einer geringen Menge eines Cyanids, wie Kalium- oder Natriumcyanid, behandelt werden. Ebenso können Konzentrate von Vitamin-B"-ähnlichen Stoffen allein oder in Kombination mit Vitamin B12 mit einer Cyanionen liefernden Substanz behandelt werden.
  • Wenn eine Kulturflüssigkeit, welche sowohl Vitamin B12 als auch Vitamin-B1,-ähnliche Substanzen enthält, erfindungsgemäß behandelt wird, wird vorteilhaft die Cyanionen liefernde Substanz im Überschuß zugefügt, um die Umwandlung der Vitamin-B" ähnlichen Stoffe in Vitamin B12 zu bewirken. Alsdann wird das Vitamin B12 durch Adsorption an ein geeignetes adsorbierendes Material, wie Fullererde, Aktivkohle u. dgl., der Kulturflüssigkeit entzogen. Das Adsorbat kann als Zusatz zu Tierfutter zwecks Anreicherung desselben mit Vitamin B12 Verwendung finden oder als Ausgangsmaterial für die Isolierung von reinem Vitamin B12 dienen.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung wird vorteilhaft unter Anwendung eines Konzentrats von Vitamin-B"-ähnlichen Stoffen durchgeführt, da hierdurch das Volumen der reagierenden Stoffe vermindert und Schw=ierigkeiten mit nicht in Reaktion gegangenen Cyaniden und damit verbundene Gefahren vermindert werden. Das gleiche gilt für die Behandlung von Vitamin B12 und Vitamin B12 enthaltende Lösungen, welche ebenfalls vorteilhaft in Form von Konzentraten verarbeitet werden.
  • Die Lösungen oder festen Konzentrate, welche Vitamin-B1,-ähnliche Stoffe enthalten, werden erfindungsgemäß mit einer zur Lieferung von Cyanionen geeigneten Substanz im Überschuß behandelt, und zwar in einer Art, welche innige Berührung der Reaktionsteilnehmer und vollständigen Ablauf der Reaktion gewährleistet. Die Mischung wird vorzugsweise gründlich gerührt und dann kurze Zeit, z. B. etwa 15 bis 45 Minuten, stehengelassen. Jede Substanz, die befähigt ist, einen Überschuß an Cyanionen zu liefern, kann verwendet werden, wie z. B, flüssige oder gasförmige Cyanwasserstoffsäure, ein Metallsalz oder Ammoniumsalz von Cyanwasserstoffsäure oder Mischungen von Metallcvanid und einer Säure, welche Blausäure in situ zu bilden vermag. Die in neutralem oder alkalischem Medium anzuwendenden Metallcyanide müssen selbstverständlich befähigt sein, unter den gegebenen Reaktionsbedingungen Cyanionen zu liefern. Die Alkalicyanide und Erdalkalicyanide erfüllen diese Forderung.
  • Wenn ein festes Konzentrat mit flüssiger oder gasförmiger Cyanwasserstoffsäure behandelt wird, wird sie genügend ionisiert, um die erforderlichen Cyanionen in Abwesenheit eines Lösungsmittels zu liefern. Es ist aber vorteilhaft, in Gegenwart eines Lösungsmittels zu arbeiten.
  • Die Reaktion zwischen Vitamin-B12 haltigen Stoffen und Salzen von Cyanwasserstoffsäure wird in einem Lösungsmittel durchgeführt, in welchem das Salz dissoziiert, wie z. B. Wasser, Alkoholen mit z bis 3 Kohlenstoffatomen und wäßrig-organischen Lösungsmittelgemischen, in denen die Vitamin-B"-ähnlichen Stoffe und die die Cyanionen liefernden Stoffe löslich sind. Beim Arbeiten im Fabrikationsmaßstab läßt sich der Vorgang störungsfrei und wirtschaftlich in wäßrig-alkalischer Lösung durchführen.
  • Die Vorschrift, Cyanionen im Überschuß anzuwenden, ist so zu verstehen, daß mehr als die Menge, unterhalb welcher die Ausbeute an reinem Vitamin B12 sich vermindert, anzuwenden ist. Es empfiehlt sich, diese Menge für jedes zu verarbeitende Rohmaterial experimentell zu bestimmen, da die Zusammensetzung der verschiedenen Kulturflüssigkeiten und Konzentrate beträchtlich variieren kann. Eine annähernde Bestimmung der Menge der erforderlichen Cyanionen kann derart erfolgen, daß die optische Dichte der zu behandelnden Probe unter Verwendung von Licht mit 55oo Ä Wellenlänge (bei dieser Wellenlänge hat reines Vitamin B12 eine seiner charakteristischen Absorptionsspitzen) gemessen wird. Der erhaltene Wert, der die dem anwesenden Vitamin B12 zukommende Farbe veranschaulicht, zuzüglich dem der Vitamin-B12-ähnlichen Substanzen wird als potentielles Vitamin B12 berechnet. Für jedes so errechnete Milligramm von potentiellem Vitamin B12 werden vorzugsweise etwa o,5 bis 2 mg Cyanionen zugeführt, was einem beträchtlichen Überschuß entspricht.
  • Zusammen mit den Vitamin-B12 ähnlichen Substanzen sind gewöhnlich noch zahlreiche, nicht identifizierbare Verunreinigungen vorhanden. Soweit diese Verunreinigungen ebenfalls mit Cyanionen reagieren, ist es notwendig, einen genügenden Überschuß dieser Ionen vorzusehen, um auch unter diesen Bedingungen eine vollständige Umwandlung der Vitamin-B"-ähnlichen Substanzen zu gewährleisten.
  • Wenn die Reaktion in wäßriger Lösung unter Verwendung eines Metallcyanids bei einem alkalischen pu-Wert durchgeführt wird, ist die Bildung des obenerwähnten purpurfarbenen Komplexes ein sichtbares Zeichen dafür, daß ein Überschuß von Cyanid zugefügt worden ist. Die purpurfarbenen Komplexe können durch Ansäuern des Reaktionsgemisches auf einen px-Wert von etwa 5 oder weniger in Vitamin B12 übergeführt werden. Zur Ansäuerung können gebräuchliche Säuren, wie Chlorwasserstoffsäure od. dgl., verwendet werden.
  • Es sei bemerkt, daß die Verwendung eines Überschusses von Cyanid nicht unbedingt nötig ist, da eine beträchtliche Vergrößerung der Ausbeute an Vitamin 13,2 erhalten werden kann, wenn ein Betrag von Cyanid angewendet wird, , der nicht mit allen Vitamin-B"-ähnlichen Stoffen reagiert. Es empfiehlt sich jedoch die Verwendung eines Überschusses, da dieser die Maximalausbeute an Vitamin B12 liefert und das schwierige Verfahren der Beseitigung der Vitamin-13,-ähnlichen Stoffe zwecks Gewinnung von reinem Vitamin B12 überflüssig macht.
  • Nach Beendigung der Reaktion kann das nicht in Reaktion gegangene Cyanid durch Verdampfung bei einem sauren pH-Wert beseitigt werden. Die Verdampfung kann bei einer Temperatur von etwa 5o bis 6o' durchgeführt werden; sie wird vorteilhaft unter vermindertem Druck vorgenommen, bis der gesamte überschüssige Cyanwasserstoff praktisch beseitigt ist. Wenn ein festes Konzentrat mit flüssigem oder gasförmigem Cyanwasserstoff in Reaktion gebracht wird, kann das nicht in Reaktion gegangene Cyanid durch Verdampfung im Vakuum oder bei Atmosphärendruck entfernt werden. Wenn eine Lösung mit Cyanid in Reaktion gebracht wird, ist es manchmal ratsam, einen Strom von Stickstoff oder Luft zwecks beschleunigter Entfernung von überschüssigem Cyanid durchzuleiten.
  • Nach Behandlung mit Cyanid, eventueller Ansäuerung und Entfernung von überschüssigem Cyanid bzw. Cyanwasserstoff wird das Reaktionsgemisch zwecks Gewinnung von reinem Vitamin B12 weiterbehandelt.
  • Es sind bereits verschiedene Verfahren für die Gewinnung von reinem Vitamin B12 aus solches enthaltenden Mischungen bekannt. Ein solches praktisch brauchbares Verfahren besteht darin, daß eine Vitamin B12 enthaltende Lösung mit einem anorganischen Salz, wie z. B. Ammoniumsulfat, Natriumchlorid, Natriumsulfat oder Aluminiumsulfat, gesättigt, die gesättigte Lösung mit Benzylalkohol ausgezogen und der gewonnene Auszug z. B. durch Erhitzung im Vakuum auf etwa 75 bis 8o° getrocknet wird, worauf Äther zu der getrockneten benzylalkoholischen Lösung gegeben wird, um rohes Vitamin B12 niederzuschlagen. Der Niederschlag wird dann in mit Benzvlalkohol gesättigtem Wasser, das etwa 2 bis 3 °'o Eisessig enthält, gelöst. Diese Lösung und ein etwa gleich großes Volumen Wasser, das mit Benzylalkohol gesättigt ist, werden in passende Gefäße gegeben und anschließend mit etwa der gleich großen Menge von mit Wasser gesättigtem Benzylalkohol extrahiert. Diese Extraktionen können so durchgeführt werden, daß die beiden erwähnten Lösungen entweder kontinuierlich oder nacheinander mit sechs bis acht Portionen mit Wasser gesättigtem Benzylalkohol extrahiert werden. Die vereinigten Benzylaikoholextrakte werden getrocknet und dann mit Äther behandelt, wobei gereinigtes Vitamin B12 niedergeschlagen wird. Durch Lösen des Niederschlags in Wasser und Auskristallisieren kann man Vitamin B12 mit einem Reinheitsgrad von etwa 95 % gewinnen, das für medizinische Zwecke geeignet ist. Eine noch weitergehende Reinigung kann durch Umkristallisieren aus `'Wasser erfolgen.
  • Wenn der nach der Benzylalkoholextraktion erhaltene Niederschlag nicht so weitgehend gereinigt ist, daß Vitamin B12 von einem 95%igen oder höheren Reinheitsgrad durch Kristallisation erhalten wird, kann der Niederschlag weiter gereinigt werden, indem man ihn in Methanol löst, das Vitamin B12 aus der Lösung durch Adsorption mit Hilfe einer Kolonne von aktiver Tonerde entfernt und die Kolonne mit Methanol entwickelt und eluiert. Das. angereicherte Eluat ergibt bei Behandlung mit Äther einen neuen Niederschlag von gereinigtem Vitamin B12. Statt dessen kann die Weiterreinigung auch durch eine Wiederholung des oben beschriebenen Extraktionsverfahrens mit Benzylalkohol stattfinden. Bemerkt sei, daß wäßrige Rückstände aus der Benzylalkoholextraktion und Fraktionen von Eluaten mit niedrigem Vitamin-13,-Gehalt bei der chromatographischen Reinigungsstufe erneut mit Cyanionen behandelt werden können, um zusätzliche Mengen von Vitamin B12 zu gewinnen.
  • Die nachfolgenden Beispiele veranschaulichen die Überführung von Vitamin-B" ähnlichen Stoffen mit Cyanionen in Vitamin B12 sowie die erfindungsgemäß erzielbaren Ausbeuteerhöhungen an Vitamin B12. Beispiel i Etwa 8300 1 einer Kulturflüssigkeit, welche mit Hilfe eines Stammes von S. griseus hergestellt wurde und eine LLD- (Lactobacillus lactis Dorner) Aktivität von 463o Einheiten je Kubikzentimeter aufwies, wurde mit Phosphorsäure auf pg 2,5 angesäuert, einer Vorklärungsfiltration mit Diatomeenerde unterworfen, mit Natriumhydroxyd auf pg 7 bis 8 eingestellt und nochmals mit Diatomeenerde filtriert. Das Filtrat wurde mit Aktivkohle behandelt, um die aktiven Faktoren zu adsorbieren. Die abfiltrierte Aktivkohle wurde mit etwa i5o 1 n-Butanol 15 Minuten gerührt, der Mischung etwa 115 1 Wasser zugefügt, ein Filtrierhilfsmittel zugesetzt und die Mischung 45 Minuten lang gerührt. Die festen Bestandteile «wurden mittels einer Korbzentrifuge entfernt und mehrmals auf der Zentrifuge mit einer Zusatzmenge von etwa i5o 1 Wasser, das mit Butanol gesättigt war, gewaschen. Das Filtrat und die Waschflüssigkeit wurden miteinander vereinigt und die Butanolschicht und Wasserschichten getrennt. Die Wasserschicht, welche praktisch das gesamte LLD-aktive Material enthält, wurde filtriert, um Kohlenfeinteilchen zu entfernen. Zu dem erhaltenen Filtrat, etwa 3001, wurden etwa 45 1 Benzylalkohol und etwa 192 kg Ammoniumsulfat gegeben, die Mischung 15 Minuten gerührt und dann i Stunde stehengelassen. Die Wasserschicht wurde abgetrennt und nochmals mit etwa 301 Benzylalkohol ausgezogen. Die benzylalkoholischen Extrakte wurden miteinander vereinigt und über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Das Volumen des getrockneten Extraktes betrug etwa So 1; die Volumenvergrößerung beruht auf der Anwesenheit von Butanol. Die benzylalkoholische Lösung wurde mit 2o kg aktiver Tonerde chromatographisch behandelt. Nachdem die gesamte Lösung in die Kolonne eingeführt war, wurde diese mit einer Mischung von Methanol und Aceton i : 2 gewaschen, bis der Abfluß farblos war. Die Kolonne wurde dann mit Methanol entwickelt und alle Eluate, welche rot gefärbt waren, gesammelt. Hierbei wurden etwa 52 1 erhalten. Die rotgefärbte Flüssigkeit wurde im Vakuum unterhalb 35° auf etwa 2 1 konzentriert und durch Zufügung eines Gemisches von i Volumen Aceton mit 4 Volumen Äther ein Niederschlag erzeugt, der portionsweise mit Methanol extrahiert wurde, bis ein weißer Rückstand verblieb. Die optische Dichte der Methanollösung, gemessen bei 5500 Ä, zeigte ein Maximum von 46o mg von Vitamin Bz. und Vitamin-B"-ähnlichen Stoffen. Ein aliquoter Teil der Methanollösung wurde mit Äther behandelt und der gebildete Niederschlag einer Gegenstromextraktion mit dem System Benzylalkohol-Wasser unterworfen. Der maximale Betrag von vorhandenem Vitamin B12 wurde hierbei mit 187 mg bestimmt.
  • Der Rückstand der Lösung wurde in zwei Hälften geteilt und die eine Hälfte mit Äther behandelt. Der hierbei erhaltene Niederschlag wurde in etwa ioo ccm Wasser gelöst. Zu der Lösung wurden 8 ccm wäßriges Kaliumcyanid (i °/o) unter Umrühren zugefügt und die Lösung etwa 15 Minuten stehengelassen. Hierauf wurde mit Chlorwasserstoffsäure auf etwa p$ = 4 angesäuert, dann 7o g Ammoniumsulfat zugefügt und die Mischung mit drei Portionen Benzylalkohol von je 2o, io, io ccm ausgezogen. Die benzylalkoholischen Auszüge wurden durch Erhitzen auf 75 bis 8o° im Vakuum getrocknet, während die bei der Benzylalkoholextraktion zurückgebliebene Lösung filtriert und zwecks Erzeugung eines Niederschlags mit Äther behandelt wurde. Der Niederschlag wurde in 2o ccm Wasser, das mit Benzylalkohol gesättigt und mit o,5 ccm Eisessig versetzt war, gelöst und die Lösung einem Gegenstromverteilungsverfahren mit dem System Benzylalkohol-Wasser unterworfen. Die hierbei erhaltenen benzylalkoholischen Lösungen wurden miteinander vereinigt, durch Erwärmen im Vakuum getrocknet und mit Äther behandelt. Der hierbei erhaltene Niederschlag wurde in i,i ccm Wasser gelöst und kristallisieren gelassen. Die Kristalle wurden durch Zentrifugieren abgetrennt und durch Lösen in io ccm Wasser, Zufügen von etwa i2o ccm Aceton bis zur Trübung und Stehenlassen zur Kristallisation gebracht. Das Gewicht der erhaltenen Kristalle betrug nach Trocknen im Vakuum bei ioo° i27 mg. Der durch Gegenstromextraktion festgestellte Reinheitsgrad betrug 95 °/o. Die Identität der erhaltenen Kristalle mit reinem Vitamin B12 wurde durch Vergleich der physikalischen und chemischen Eigenschaften festgestellt.
  • Die wäßrige Lösung, welche bei dem vorstehend erwähnten Gegenstromextraktionsverfahren verblieb, wurde mit wäßrigem Kaliumcyanid weiterbehandelt, wieder angesäuert und dann mit Kohlenstofftetrachlorid-Kresol 2 : i extrahiert und der Extrakt mit Äther behandelt. Der hierbei gebildete Niederschlag wurde in einer geringen Menge Methanol gelöst und wieder Äther zugefügt. Der so erhaltene Niederschlag wurde in 0,13 ccm Wasser gelöst und zur Kristallisation gebracht. Die Kristalle wurden in einer Wasser-Aceton-Mischung 'umkristallisiert. Das Gewicht der erhaltenen Kristalle betrug nach Trocknung bei ioo° im Vakuum 47 mg. Die Kristalle enthielten 73 °/o reines Vitamin B12.
  • Die zweite Hälfte der ursprünglichen methanolischen Lösung lieferte bei einer Behandlung, welche der der ersten Hälfte entsprach, aber mit dem Unterschied, daß die Cyanidbehandlung weggelassen wurde, eine Ausbeute von nur etwa 5o mg Vitamin B12. Hieraus geht hervor, daß die Cyanidbehandlung eine dreifache Vergrößerung der Menge des gewonnenen Vitamins B12 bewirkte.
  • Weitere Versuche, bei denen nach Beispiel i, aber unter Anwendung von Ammonium-, Barium- und Calciumcyanid (an Stelle von Kaliumcyanid) gearbeitet wurde, führten praktisch zu gleich guten Ergebnissen. Auch hierbei wurde eine etwa dreifache Erhöhung der Ausbeuten an Vitamin B12 erhalten. Beispiel 2 Ein Konzentrat aus einer Kulturflüssigkeit von S. griseus, das Vitamin B12 und Vitamin-B,2-ähnliche Substanzen enthielt, wurde durch Gegenstromextraktion mit Wasser und Benzylalkohol gereinigt. Das Konzentrat hatte keine Vorbehandlung mit Cyanid erfahren. Das gereinigte Material in den benzylalkoholischen Auszügen wurde zwecks Gewinnung von reinem Vitamin B12 weiterbehandelt. Die wäßrigen Schichten, welche Vitamin-B"-ähnliche Stoffe, eine geringere Menge von Vitamin B12 und unbekannte Verunreinigungen enthielten, wurden miteinander vereinigt und mit Äther behandelt. Der hierbei gebildete amorphe Niederschlag wurde abgetrennt und getrocknet. Eine Portion des amorphen Niederschlags wurde für Vergleichszwecke aufgearbeitet. Einige andere Portionen wurden in der nachstehend beschriebenen Weise mit Cyaniden behandelt a) Eine Portion des amorphen Niederschlags wurde in Wasser gelöst und spektographisch analysiert. Adsorptionsspitzen wurden bei 361o und 5200 beobachtet. Die Lösung wurde dann der Gegenstromextraktion mit Wasser und Benzylalkohol unterworfen. Es zeigte sich, daß i mg des festen Ausgangsmaterials nur o,112 mg Vitamin Bit enthielt.
  • b) 1o,5 mg des amorphen Niederschlags wurden in 3 ccm Wasser gelöst und 0,2 ccm flüssiger Cyanwasserstoff zugefügt. Die Lösung wurde kurze Zeit stehengelassen und dann auf 5o bis 6o° erhitzt, um überschüssigen Cyanwasserstoff zu entfernen. Spektographische Analysen zeigten Adsorptionsspitzen bei 361o, 5200 und 55oo Ä, also eine Annäherung an das Vitamin-B12-Spektrum. Die Lösung wurde der Gegenstromextraktion mit Wasser und Benzylalkohol unterworfen. Dabei zeigte es sich, daß o,22o mg Vitamin B12 pro i mg des Ausgangsmaterials kommen, also ein Zuwachs von 96 °/o stattgefunden hat.
  • c) 9,6 mg des amorphen Niederschlags wurden in 2 ccm Methanol gelöst und o,2 ccm flüssiger Cyanwasserstoff (wasserfrei) zugegeben. Die Lösung wurde 15 Minuten in einem Eisbad stehengelassen und dann bei 5o bis 6o° zur Trockne gebracht. Der Rückstand wurde in Wasser gelöst. Die spektographische Analyse zeigte Adsorptionsspitzen bei 3610, 5200 und 550o Ä, also Annäherung an das Vitamin-B"-Spektrum. Die wäßrige Lösung wurde der Gegenstromextraktion mit Wasser und Benzylalkohol unterworfen, wodurch ermittelt wurde, daß von der anwesenden Gesamtmenge von Vitamin B12 und Vitamin-B"-ähnlichen Substanzen 81 °/o Vitamin B12 waren; das sind 0,219 mg Vitamin B12 je Milligramm Ausgangsmaterial und bedeutet einen Zuwachs von 95,5 %.
  • Bei Behandlung von Teilen des amorphen Niederschlags mit flüssigem, wasserfreiem Cyanwasserstoff in Äthanol, Benzylalkohol und Kresollösung wurden entsprechende Erhöhungen des Vitamin-B"-Gehaltes erzielt.
  • d) 1o,8 mg des amorphen Niederschlags wurden innig mit 2,2 ccm flüssigem, wasserfreiem Cyanwasserstoff gemischt und die Mischung stehengelassen, bis der Cyanwasserstoff verdampft war. Der Rückstand wurde in Wasser gelöst. Eine spektographische Analyse der Lösung zeigte Adsorptionsspitzen bei 361o, 52oo und 56oo Ä, also eine Annäherung an das Vitamin-Bi.-Spektrum. Die wäßrige Lösung wurde der Gegenstromextraktion mit Wasser und Benzylalkohol unterworfen, wobei sich ergab, daß von der vorhandenen Gesamtmenge an Vitamin B12 und Vitamin-B"-ähnlichen Substanzen 81 °,/o Vitamin B12 waren. Dies entspricht o,198 mg Vitamin BI, je Milligramm Ausgangsmaterial, entsprechend einem Zuwachs von 77 °/o.
  • Beispiel 3 Etwa iiooo 1 Kulturflüssigkeit aus mehreren Ansätzen von Kulturflüssigkeiten eines Stammes von S. griseus wurden der Behandlung mit Aktivkohle, Ausziehung der Aktivkohle mit Butanol-Wasser, der Benzylalkoholextraktion und der chromatographischen Behandlung und Niederschlagung im Sinne des Beispiels i unterworfen. Die Feststoffe des Niederschlags wurden mit Methanol ausgezogen, bis ein weißer Rückstand verblieb. Die erhaltene Methanollösung zeigt bei Messung 55oo Ä. Der Vergleich mit reinem Vitamin B12 zeigte, daß 540 mg Vitamin B12 und Vitamin-Bi.-ähnliche Substanzen anwesend waren. Der Methanollösung wurden zwecks Erzeugung eines Niederschlags Aceton und Äther zugesetzt, bis die Flüssigkeit keine rosa Färbung mehr zeigte. Der Niederschlag wurde in 300 ccm Wasser gelöst und mit wäßriger Natriumhydroxydlösung auf pH = 8 eingestellt. Dann wurden 2,7 g Natriumcyanid zugegeben und die Lösung 40 Minuten unter gelegentlichem Umrühren stehengelassen. Die Lösung hatte Purpurfarbe; ein Beweis dafür, daß ein ausreichender 1J`berschuß von Cyanid zugesetzt worden ist. Die Lösung wurde dann mit Chlorwasserstoffsäure auf PH 3 eingestellt und zwecks Entfernung des Cyanwasserstoffes Stickstoff durch die Lösung geleitet. Alsdann wurden 21o g Ammoniumsulfat zugegeben und mit Benzylalkoholportionen von 50, 25, 25 und io ccm extrahiert. Die Extrakte wurden durch Erwärmen auf 75 bis 8o° im Vakuum getrocknet und dann durch einen Sinterglastrichter filtriert. Das Filtrat wurde mit Äther versetzt und der hierbei entstandene Niederschlag einem Gegenstromextraktions- und Reinigungsverfahren mit Benzylalkohol und Wasser unterworfen. Die hierbei erhaltenen Benzylalkoholextrakte wurden miteinander vereinigt, durch Erhitzen auf 7o bis 8o° im Vakuum getrocknet und Äther zwecks Erzeugung eines Niederschlags zugefügt. Der Niederschlag wurde in Methanol gelöst und chromatographisch mit aktiver Tonerde behandelt. Die Kolonne wurde dabei mit Methanol entwickelt und der mit aktiven Substanzen angereicherte Abfluß zwecks Erzeugung eines Niederschlags mit Äther versetzt. Die Reste der chromatographischen Behandlung, welche 55oo Ä zeigten, was etwa go mg Vitamin B12 entspricht, wurden weiterverarbeitet. Der Niederschlag wurde in 1,9 ccm Wasser gelöst und der Kristallisierung überlassen. Die roten Kristalle wurden in 2o ccm Wasser gelöst, die Lösung filtriert, mit 2o ccm zusätzlichem Wasser ausgewaschen und die Waschflüssigkeit der Lösung zugefügt. Alsdann wurden 52o ccm Aceton zugefügt, kristallisieren gelassen, die Kristalle abzentrifugiert, mit Aceton gewaschen und bei 56° im Vakuum getrocknet. Es wurden 32.4,7 mg roter Kristalle erhalten; eine Probe der Kristalle verlor beim Trocknen bei ioo° 5 °;o ihres Gewichts. Die getrocknete Probe bestand aus 94°'oigem Vitamin B12. Praktisch die gleichen Resultate wurden erhalten, wenn die Cyanidbehandlung in wäßrigem Methanol und wäßriger Äthanoilösung durchgeführt wurde. Beispiel 4 3 1 der mit Hilfe eines Stammes von S. griseus erhaltenen Kulturflüssigkeit wurden mit 2,1 g in wenig Wasser gelöstem Natriumcyanid behandelt. Die Lösung wurde 2 Stunden lang gerührt und mit konzentrierter Chlorwasserstoffsäure auf PH = .4 gebracht. Alsdann wurde über Nacht derart evakuiert, daß Luft durch die Lösung perlte. Nunmehr wurden der Lösung ZiSo g Ammoniumsulfat und 30 ccm Benzylalkohol zugefügt. Die Mischung wurde gerührt, alsdann stehengelassen und die gebildete Benzvlalkoholschicht abgezogen. Die wäßrige Schicht wurde dann nochmals mit 2o ccm Benzylalkohol und drei Portionen von je io ccm Benzylalkohol ausgezogen. Die erschöpfte wäßrige Schicht wurde verworfen, die vereinigten Benzylalkoholauszüge wurden mit 2 Raumteilen Chloroform verdünnt und dann mit drei Portionen Wasser von je 5 ccm ausgezogen. io ccm der wäßrigen Lösung, enthaltend etwa 3ooooo LLD-Einheiten per Kubikzentimeter, wurden einem 8-Stufen-Gegenstromextraktionsverfahren mit Benzylalkohol unter Verwendung von io-ccm-Phasen unterworfen. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle veranschaulicht.
  • 31 der gleichen Kulturflüssigkeit wurden einer entsprechenden Behandlung unterworfen mit dem Unterschied, daß kein Cyanid zugefügt wurde. Die ursprüngliche wäßrige Lösung, welche durch Benzylalkoholextraktionen erhalten wurde, wurde dem Gegenstromextraktionsverfahren mit Denzylalkohol unterworfen. Auch die hierbei erhaltenen Ergebnisse sind aus der Tabelle ersichtlich.
    Prozentuale Verteilung
    Rohre Unbehandelte Behandelte Reines
    Nr. Kulturflüssigkeit Kulturflüssigkeit Vitamin B12
    1 28,7 1.0 1.4
    2 ig,i 6,1 8,3
    3 23,4 29,0 20,9
    4 15,5 29,2 29,1
    5 5,4 20,9 24,2
    6 3,9 11,2 12,1
    7 2,6 °,6 3,3
    8 0,7 o,9 0,4
    Beispiel 5 Es wurde eine Kulturflüssigkeit verwendet, die durch Züchtung eines Stammes von S. griseus entstanden ist. ioo 1 der Flüssigkeit wurden mit Salzsäure auf pg 2,5 angesäuert. Die Flüssigkeit wurde dann mit 22o mg Natriumcyanid behandelt und io Minuten gerührt. Dann wurden ioo g Fullererde und ioo g Diatomeenerde zugefügt, der erhaltene Schlamm 30 Minuten lang gerührt, das Adsorbat durch Filtration abgetrennt und bei 5o° getrocknet. Das Adsorbat zeigte eine Aktivität von 843000 Einheiten pro Gramm. Es ist geeignet, das Wachstum von Hühnchen zu fördern.
  • Bei der Behandlung mit Fullererde wird im wesentlichen das gesamte in der Kulturflüssigkeit befindliche aktive Material adsorbiert. Da der @'itamin-B" Gehalt der Kulturflüssigkeit durch die Cyanidbehandlung, wie u. a. aus Beispiel 4 ersichtlich, merklich vergrößert wird, wird auch der Vitamin-B"-Gehalt des Adsorbats in entsprechendem Verhältnis vergrößert.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Vitamin B12 aus Kulturflüssigkeiten, welche durch Züchtung von Vitamin B1, produzierenden Mikroorganismen in einem geeigneten Nährmedium vergoren wurden, oder aus Konzentraten dieser Kulturflüssigkeiten unter Erhöhung der Ausbeuten, dadurch gekennzeichnet, daß die betreffenden Flüssigkeiten oder Konzentrate mit Stoffen behandelt werden, die befähigt sind, Cyanionen zu liefern.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Konzentrate von Vitamin B12 enthaltenden Züchtungen mit Cyanionen liefernden Stoffen in Gegenwart eines Lösungsmittels, wie z. B. Wasser, Alkoholen mit i bis 3 Kohlenstoffatomen oder Mischungen der genannten Lösungsmittel behandelt werden.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß feste Konzentrate mit wasserfreier Cyanwasserstoffsäure behandelt werden.
  4. 4. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Cyanionen liefernde Substanz ein ionisierbares Salz von Cy anwasserstoffsäure, wie z. B. Natriumcyanid oder Ammoniumcyanid, oder Cyanwasserstoffsäure verwendet wird.
DEM6766A 1949-10-06 1950-10-01 Verfahren zur Gewinnung von Vitamin B Expired DE912743C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE940489C (de) * 1950-01-05 1956-03-22 Organon Nv Verfahren zur Herstellung gereinigter Konzentrate der Vitamine der B-Gruppe

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE940489C (de) * 1950-01-05 1956-03-22 Organon Nv Verfahren zur Herstellung gereinigter Konzentrate der Vitamine der B-Gruppe

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