DE684014C - Verfahren zum Gewinnen von Gaerungsglycerin aus betainhaltigen Schlempen - Google Patents

Verfahren zum Gewinnen von Gaerungsglycerin aus betainhaltigen Schlempen

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DE684014C
DE684014C DED75768D DED0075768D DE684014C DE 684014 C DE684014 C DE 684014C DE D75768 D DED75768 D DE D75768D DE D0075768 D DED0075768 D DE D0075768D DE 684014 C DE684014 C DE 684014C
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DE
Germany
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glycerine
betaine
water
pyridine
production
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Expired
Application number
DED75768D
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English (en)
Inventor
Dr Karl Werner
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Evonik Operations GmbH
Original Assignee
Degussa GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12PFERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
    • C12P7/00Preparation of oxygen-containing organic compounds
    • C12P7/02Preparation of oxygen-containing organic compounds containing a hydroxy group
    • C12P7/04Preparation of oxygen-containing organic compounds containing a hydroxy group acyclic
    • C12P7/18Preparation of oxygen-containing organic compounds containing a hydroxy group acyclic polyhydric
    • C12P7/20Glycerol

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Description

  • Verfahren zum Gewinnen von Gärungsglycerin aus hetainhaltigen Schlempen Es ist bekannt, Glycerin derart herzustellen, daß man Schlempe, Zucker oder andere kohlehydrathaltige Stoffe vergärt, wobei man durch Wahl der Vergärungsbedingungen dafür sorgt, daß die Glycerinbildung zugunsten der Alkoholbildung bevorzugt wird. Wenn man derartige Rohprodukte in bekannter Weise durch Eindampfen und Destillieren aufarbeitet, so erhält man ein Rohglycerin, welches durch andere bei der Gärung entstehende Produkte stark verunreinigt ist und sich durch die gebräuchlichen Reinigungsverfahren, wie z. B. Fraktionierung im Vakuum, nur schwer in Ware von handelsfähiger Reinheit überführen läßt.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich vergorene betainhaltige Schlempen leicht dadurch aufarbeiten lassen, daß man die Rohprodukte mit Pyridin auszieht. Es ist zur Extraktion von Glycerin schon eine Reihe von Lösungsmitteln vorgeschlagen worden. Alle diese Lösungsmittel vermochten zwar Glycerin gut zu lösen, gleichzeitig aber auch die übrigen in der Schlempe enthaltenen und unerwünschten Bestandteile, wie insbesondere Betaine, Salze u. dgl., so daß eine Isolierung praktisch nicht möglich war. So ist zwar die Löslichkeit von Glycerin in Äthylalkohol unbegrenzt, während gleichzeitig diejenige von Betain mehr als 5,94 g in zoo g Alkohol beträgt. Von allen diesen Lösungsmitteln zeichnet sich Pyridin, wie gefunden wurde, dadurch aus, daß es einerseits mit Glycerin unbegrenzt mischbar ist, anderseits aber nur eine sehr beschränkte Löslichkeit für Betain zeigt. Es löst nur o,oo2 g Betain je roo g Lösungsmittel.
  • Sofern das Ausgangsmaterial zu stark wasserhaltig ist, empfiehlt es sich, dieses zunächst zu trocknen, wobei jedoch berücksichtigt werden muß, daß eine völlige Entwässerung sich für den nachfolgenden Extraktionsvorgang ungünstig auswirken kann. Zweckmäßig wird daher das vergorene Ausgangsmaterial mit einem inerten Verteilungsmittel, wie z. B. Kieselgur, Tonerde oder Sägemehl, vermischt und did erhalterie@ '.Masse dann nur so weit.Xffocknet, Claß sie° noch etwas Wasser enthält. '#lnderse.s# auch die zu verarbeitende Schlempe oft'.' von festen Verteilungsmitteln teilweisei an Wasser befreit und die so erhaltene flüssige Sehlempe (beispielsweise mit einem Wassergehalt von 30°/0) mit Pyridin in für die Extraktion von flüssigen Stoffen geeigneten Apparaten behandelt werden.
  • Wenn das so vorbereitete Rohprodukt erfindungsgemäß mit Pyridin methodisch ausgezogen wird, so kann je nach der Extraktionsmethode und der zur Verwendung gebrachten Menge Pyridin eine praktisch vollständige Gewinnung des Glycerins erreicht werden. Dabei kann man mit Vorteil das Ausziehen im Gegenstrom so durchführen, wie dies beispielsweise bei den Diffusionsbatterien im der Zuckerindustrie der Fall ist: Das für den vorliegenden Zweck verwendete Pyridin muß nicht unbedingt in absolut reiner Form zur Anwendung gelangen. Man kann auch Rohpyridin oder pyridinhaltige Gemische verwenden. Diese sollen jedoch keine höhersiedenden Bestandteile enthalten, welche beim nachfolgenden Abdestillieren im Glycerin zurückbleiben würden und von diesem nur schwer abtrennbar wären.
  • Sofern bei der Aufarbeitung des Extrakts das wiedergewonnene Pyridin in stark wasserhaltigem Zustand anfällt, kann man dieses vor der Wiederverwendung mehr oder weniger weitgehend entwässern. Diese Entwässerung kann in an sich bekannter Weise durch Behandeln mit wasserentziehenden Stoffen oder durch azeötropische Destillation erfolgen.
  • Das erfindungsgemäß hergestellte Rohglycerin besitzt zwar im allgemeinen noch eine mehr oder weniger bräunliche Färbung, ist aber meist schon so rein, daß es, gegebenenfalls nach einer Fraktionierung, den handelsüblichen Anforderungen entspricht.
  • Will man vollständig helles Glycerin herstellen, so kann man, wie weiterhin gefunden wurde, aus dem erfindungsgemäß erhaltenen Glycerin nach Verdünnung mit Wasser in bekannter Weise durch Heißfiltration mit aktiver Kohle die noch vorhandenen färbenden Verunreinigungen entfernen. Wenn auch das Entfärben mit aktiver Kohle im allgemeinen bekannt- ist, so ist zu bemerken, daß im vorliegenden Fall eine wirksame Entfernung und damit Reinigung nur möglich ist, wenn die oben mit-,geteilten Bedingungen eingehalten werden. Das W;gereinigte Glycerin kann gewünschtenfalls i&;Destillation mit überhitztem Wasserdampf lä '#' :*noch einer Fraktionierung im Vakuum uiite'rworfen werden. Beispiel Die zu verarbeitende Schlempe hatte etwa folgende Zusammensetzung: 3o bis 35 0/,Wasser, 20°/o Glycerin; =5°/o betainartige Verunreinigungen, 2o bis 350/, sonstige Verunreinigungen, zum Teil Salze. Diese Schlempe würde in einem auf dem Wasserbad erhitzten Glaskolben, der mit einer gut wirkenden Rührvorrichtung versehen war, mit Pyrdin behandelt. Nach dem Absitzenlassen und Abgießen des Extrakts erfolgte eine zweite und dritte Behandlung mit Pyridin in der gleichen Weise. Aus den vereinigten Extrakten wurde zunächst das Pyridin im Gemisch mit Wasser und dann im Vakuum das Glycerin abdestilliert. -Die Ausbeute entsprach 9o bis 930/, der in der Schlempe vorhandenen Glycerinmenge. Das Glycerin ging zwischen z7o und Zoo ° über.
  • Eine weitere Verbesserung des Reinheitsgrades wurde durch folgende Behandlung erzielt:. Das wasserhaltige, etwa 85 °/oige Rohglycerin wurde mit dem gleichen Volumen Wasser verdünnt und zum Sieden erhitzt. Die siedend heiße Lösung wurde durch zo g Entfärbungskohle filtriert; welche sich in einem mittels kochenden Wassers erhitzten Heißwassertrichter befanden. Dieser Vorgang wurde nochmals wiederholt und dann eine fast völlige Entfärbung der wäßrigen Glycerinlösüng erreicht. Durch Konzentration dieser wäßrigen Glycerinlösung erhält man ein Glycerin, welches den Anforderungen entspricht, die an Dynamitglycerin gestellt werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Gewinnen von Gärungsglycerin aus betainhaltigen Schlempen; dadurch gekennzeichnet, daß das'Glycerin mit Pyridin ausgezogen und von diesen durch Destillation getrennt wird, worauf gegebenenfalls das Destillat nach Verdünnen mit Wasser in bekannter Weise über Aktivkohle heiß filtriert und zweckmäßig konzentriert wird.
DED75768D 1937-07-17 1937-07-17 Verfahren zum Gewinnen von Gaerungsglycerin aus betainhaltigen Schlempen Expired DE684014C (de)

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