DE883605C - Verfahren zur Fraktionierung von Mischungen organischer Verbindungen durch Behandlung mit Harnstoff - Google Patents
Verfahren zur Fraktionierung von Mischungen organischer Verbindungen durch Behandlung mit HarnstoffInfo
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Description
- Verfahren zur Fraktionierung von Mischungen organischer Verbindungen durch Behandlung mit Harnstoff Die Erfindung bezieht sich .auf ein Verfahren zur Fraktionierung von Mischungen gewisser polarer organischer Verbindungen; insbesondere bezieht sie sich auf die Fraktionierung von Mischungen pflanzlicher Ölsäuren ;oder deren Derivate. Die Fraktionierung von. natürlich vorkommenden Mischungen von organischen Stoffen ist für deren Anwendung in speziellen Idustriezweigen erforderlich. So bedingt z. B. die Verwendung von pflanzlichen ölen @u. d'-I. in überzugsmischun en die Entfernung weniger geeigneter Kompionenten. Das sind in den meisten Fällen diejenigen mit ziemlich gesättigtem Charakter. Bisher wurde die Fraktionierung vegetabilischer öle durch fraktIonierte Destillation oder fraktioniierte Isrist,allisati!on, gegebenenfalls in Verbindung nn:t EY-traktIon durch Lösungsmittel, bewerkstelligt. Das Extraktionsverfahren wurde ;auch für sich allein angewendet. Die hek ahnten Verfahren sind hinsichtlich ihrer jeweiligen. Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit stark schwankend.
- Die Erfindung bezweckt nun die Zerlegung von Mischungen ;aus geradk@ettigen, polaren organischen Verbindungen mit verschiedenem Sättigungsgrad in Fraktionen vorn höherem und .geringerem Sättig ung sgrad.
- Du-le Erfindung beruht auf der Entdeckung, daß Mischungien von geradkettigen, polaren organischen Verbindungen durch Bildung von Additi@onsverbindungen mit Harnstoff in Fraktionen zerlegt werden können, von denen die einen reicher und die anderen, ärmer an weniger gesättigten Komponenten sind.
- Gemäß der -Erfindung wird eine Mischung von geradkettigen, polaren organischen Verbindungen mit verschiedenem Sättigungsgrad mit Harnstoff behandelt, wobei die gesättigteren Komponenten, mit dem Harnstoff kristalline Additlonsverbindungen bilden, während die weniger gesättigten Komponenten unverändert bleiben. _ Es wurde ferner ;gefunden, daß Mischungen vom, Fettsäuren durch die bevorzugte Bildung vom kristallinen Additionsverbindungen nvischen Harnstoff und denn mehr gesättigten Säuren fraktioniert werden können. Es wurde auch festgestellt, daß das Troc3@ungsvermögen von pflanzlichen und tierischen Ölsäuren beträchtlich verbessert werden kann, wenn man solche Ölsäunemis,chungen mit Harnstoff behandelt, -um die sc*hwach umgesättigten. Säuren, d. h. solche mit weniger !als zwei Dioppelbindungen, zu extrahieren,- wobei ,als Raffinat die ungesÄttigtenen Glieder mit dem besten Troqknungsvermögen zurüekbl@eihen.
- Dass Verfahren nach der Erfindung !,kann mit gleicher oder sogar größerer Wirksamkeit auch auf Estenmischungen der obengemanmten Säuren Anwendung finden, insbesondere wenn diese Ester durch Vexesterung mit geraeetti:gen, einwertigen Alkoholen erfolgt war. Man kann auch Fettalkohole mit verschiedenem Sättigungsgrad im ihre Kompionenten zerlegen. Verzweigtkettige .oder cyclische Verbindungen geben in der Regel mit Harnstoff keine Additionsverbindungen der beschrieb@enenArt.
- Um die Vorteile des Verfahrens auszunutzen, ist @es erforderlich, die Mischung der natürlich vorkommenden Glyceride zu verseifen, um die Säuren oder deren, Ester mit einwertigen geradkettilgen Alkoholen; herzustellen, oder die durch den Glycerinnest eines Öls. bedingte Kettenverzweigung sonstwie zu zerstören.. Die Methoden zur Verseifung, Umesterung und Reduktlon, die zu diesem Zweck verwendet werden, sind bekannt. Für die Umesterung bedient man sich vorzugsweise der niedrigmolekularen aliphatischen Alkohole, wie Methyl-, Äthyl-und Amylal'koah o1. Obschon die Behandlung der Mischungen; der freien Säuren in. den meisten Fällen eine genügende Fraktionierung ergibt, wurde gefunden, daß die Verwendung der niedrigmolekulraren Ester, wie der Methylester, Beine schärfere Fraktionierung bei gewöhnlicher Temperatur gestattet.
- Pflanzliche Öle, de Säuren, enthalten, welche auf diese Weise behandelt werden können, sind Sojabohnenöl, Ba-umwollsamenöl, Leinöl, Ko!kosnußöl, Perilla- und Hanfsamenöl sowie Oiticica- und Tungöle. Auch Fischöle, wie Sardinen-, Menhaden-, Walfischöl und Fischleberöl, liefern ebenfalls Säuren, die für das vorliegende Trennungsverfahren geeignet sind. Weitere Ausgangsstoffe sind Tallöl, isomerisiertes Leinöl und dehydratisiertes Rizinusöl. Obschon das Verfahren der Erfindung auch zur Fraktionierung anderer Mischungen verwendet werden kann, soll @es unter spezieller Bezugnahme auf Säuren aus den vorgenannten typischen Ausgangsstoffen beschrieben werden.
- Leinöl besteht vorwiegend aus einer Mischung von Glyceriden von- Fettsäuren mit folgender typischer Zusammensetzung:
Säure I Prozent I Jodzahl Stearin- und Palmitinsäure ...... 15 0 Ölsäure...................... 13 go Linolsäure ................... 17 181 Linolensäure ................. 54 273 Arachinsäure.................. i - - Die Anp@assun!gsfähigkeit der möglichen Reaktionsternperaturen gestattet eine Fraktionlerung der Mischungen entsprechend dem Molekulargewicht sowie entsprechend dem Grade der Ungesättigtheit. Bei Anwendung von Reaktionstemperaturen :im Bereich von 35 bis 75° kann der Prozeß sehr selektiv gemacht werden, da bei diesen höheren Temperaturen die Stoffe mit -kürzeren Ketten in der Regel nicht reagieren werden. In analoger Weise werden. mit zunehmenderReaktionstemperatur die unges,ättigteren Verbindungen, immer schwerer mit Harnstoff Additi:on,sverbindumg gen ergeben. Umgekehrt kann man bei Anwendung tieferer Temperaturen, d. h. unterhalb etwa. 35°, eine größere Fraktion stark ungesättigter Verbindungen oder von Verbindwlgen mit kürzeren Ketten abscheiden. Es ist also möglich, bei einer bestimmten Temperatur eine spezifische Mischung in eine Anzahl gewünschter Fraktionen zu zerlegen. Dies ist besonders wichtig, wenn spezielle VerMnJungen oder @engbegrenzte Fraktionen mit bestimmtem Grad der Ungesättigtheitoder mit bestimmtem Molekul:argewicht gewünscht werden.
- Die Behandlung des Fettsäuregemisches kann in Abwesenheit von Verdünnungsoder Lösungsmitteln erfolgen, doch ist es im allgemeinen vorzuzeh n, Lösungsmittel oder z. B. ein Ketonoder ,einen Alkohol, mitzuvenvenden. Geeignete Verdünnungsmittel sind Methylisobutylketon und Methyläthylketen. Die bevorzqggten Alkohole sind solche mit q. und 5 Kohlenstoffatomen. Ihre Struktur kann, primär, sekundär oder tertiär se !in. Man kann auch Mischungen solcher Lösungsmittel verwenden. Es wurde gefunden, K1aß eine Mischung gleicher Mengen Amylalkobol mit Methylislob,utylketon besonders geeignet ist. Diese spezielle Mischung gestattet eine rasche Trennung des Raffinats von den kristallinen Additionsverbindungen. Die Bezeichnung Raffin!at wird im vorliegenden Fall für die nichtangegriffenen. Fraktionen der mit Harnstoff behandelten Mischungen verwendet.
- Die Anwendung eines Verhältnisses von Lösungsmittel zu Fettsäuren von mindestens 2 : i bis etwa
.1: t c_-gab die yü:atigst:n Bedi:ngcnlgcn für cl-*.e Bildung der Additionsverj)indungen. Ein Mischungs- verhältnis innerhalb dieser Grenzen begünstigt die Bildung großer Kristalle, die sich sauber vom Raffinat trennen und deshalb das Entstehen reiner Fraktionen begünstigen. Der Harnstoff kann meinem Lösungsmittel ge- löst oder in kristalliner Form verwendet werden. Vorzugs@veise ist er in einem wäßrigen Medium d:s- pergi,ert, und noch besser wird er .als Lösung, die von Anfang an bei der Reaktionst.eiitiperatur gesättig,r ist, verwendet. Man kann die Konzentration des Harnstoffs im Lösungsmittel abstimmen, um e-ne selektive Fraktionierung zu erhalten, da gefunden wurde, daß Lösungen, «-elche nicht mit Harnstoff gesättigt sind, mit gewissen der be- handelten Mischungen weniger reagieren. Das Verhältnis von Harnstoff zur Mischung der organischen Verbindungen ist enn weiterer Faktor, der verändert werden kann, um den Grad und die Art der erhaltenen Fraktion zu beeinflussen. Die folgenden Beispiele zeigen vor allem die Verwen- dung .äquimolekularer Mengen von Harnstoff und vegetabilischem Öl. In dem Maße, wie man die Menge des Harnstoffs in bezug auf die vegetabili schon Ölsäuren herabsetzt, nimmt die Selektivität des Verfahrens zu. Da die Additionsverbindungen je Mol extrahierter Komponente so viel Mole Harn- stoff enthalten, wie die Additionskomponente Kohlenstoffatome im Molekül aufweist, sollte das molekulare Verhältnis vom Harnstoff zur aktiven Fraktion des pflanzlichen öls beträchtlich se-n. Selbst unter den günstigsten Bedingu:n.gen wird die Verwendung e:,nes großen Harnstoffüberschusses bevorzugt, wenn man eine maximale Trennung er. reichen will. Will man jedoch die Entfernung spe- zieller Fraktionen erzielen, so kann man eine ge- ringere Menge Harnstoff verwenden. Das Verfahren besteht im allgemeinen darin, die Fettsäuren mit dem Harnstoff in einer Reaktions- kolonne unter kräftigem Rühren zu vermischen und die Mischung genügend lange darin zu belassen, um die Umsetzung zu beendigen, worauf man sie in einen Abscheider überführt. Der Abscheider kann aus einem Absch@eidebeh.älter, Filter oder Zentrifuge bestehen und richtet sich nach der Art der Mischung und der Leichtigkeit, mit der sich diese trennen läßt. Bei Anwendurng eines Abscheide- behälters trennt sich das R.affinat vorn den kristal- linen Additiansverhindun:ge@n und der restlichen Harnstofflösun-. Nach Entfernung des R.affinats kann die Mischung von verdünnter Harastofflösung und Additioinsverbindung auf 8o bis i25° :erhitzt werden, um diese zu zersetzen und sowöhl die Fett- säuren als auch den Harnstoff zu regenerieren. Zweckmäßig nimmt man die Zersetzung in Gegen- wart der verdünnten Harnstofflösung vor, wobei sich der regenerierte Harnstoff darin löst ur.d einer neuen Fraktionierung zugeführt werden kann. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Er- findung wurde festgestellt, daß das Verfahren die Konzentrierung der stark ungesättigten Fetts.äurea und der weniger ungesättigten Säuren in mindestens zwei getrennte Fraktionen gestattet. Mit abnehmen- der Ungesättigtheit nimmt die Fähigkeit zur B.:1- dung der Add,ition.sverbi@n:dungzn mit Harnstoff zu. Zahlen, .auf denen diese Angaben beruhen, finden sich in den später gegebenen Beispi:e2len. Wenn rnan die Trennung durch Zentrifugieren oder Filtration vornimmt, so «,-erden die kristallinen Verbindungen von den flüssigen Komponenten der Mischung getrennt, d. h. von der verdünnten Harn- stofflös@ung und der Raffinatfrakt'.,oin. Die Addi- tionsverbindungen köninen durch Anwendung von Hitze .oder Dampfdestillation bz-,v. Behandlung mit heißen organischen Lösungsmitteln oder Wasser regeneriert werden. Es wurde festgestellt, d.aß Harnstofflösungen ei!tie rasche Korrosion von Eisenapparaturen und selbst von aus Zement hergestellten Einrichtungen be- wirken. Es ist dies eine Folge von Oxydations- vorgängen, welche durch die Gegenwart des Harn- stoffs beschleunigt werden. Die Anlage kann durch ein inertes Gas, wie Stickstoffoder durch in der Mischung enthaltene korrosiansverhindernde Mittel, we Ammoniumph-osphat und Ammoniumchromat, oder durch Überzehen mit Harzen oder korrosions- beständigen Metallen geschützt werden. Wenn auch das Verfahren speziell im Zusammenhang mit Mischungen natürlich vorkommender Säuren be- schrieben wurde, gestatten die dabei auftretenden Erscheinungen au;-ch dessen Anwendung bei anderen Mischungen, die geradkettige Komponenten mit ver- schiedenem Sättigungsgrad enthalten. So ist es möglich, Mischungen von Aminen, Amiden, Nitrilen:, Estern, Alkoholen,, Aldehyden und Ketonen, die Komponenten mit verschiedenem Sättigungsgrad enthalten, so zu trennen. Spezielle Fettsäuren, welche leicht Additions- verbindungen bilden, sind die gesättigten gerad- kettigen Fettsäuren mit 4. bis 50 Kohl:enstoffatomen, wie Butter-, Capryl-, Myristin- und St.e.arinsäure und die Mon:colefincarhonsäunen, wie Ölsäure. Unge- sättigte Fettsäuren, welche unter den angegebenen Bedingungen mit Harnstoff etwas weniger leicht Additionsverbindungen badien, sind insbesondere Linolen- und Elaeostearinsäure. Ester, welche mit H:arns.toff leicht Additionsverbindungen .bilden, sind Methylste:arat und ÄthylpaImitat. Die Beispiele erläutern das Verfahren gemäß vorliegender Erfindung: 25o Gewichtsteile jeder der nachstehend beschrie- benen Fettsäurernischtmgen wurden mit dergleichen Menge Methylis:obutylketon verdünnt. Die verdünnte Mischung wurde mit 2ooo Gewichtsteilen gesättigter wäßriger Harnstofflösung bei 22 bis 25° verrührt. Im Verlauf von 5 Minuten bildete sich ein weißer kristalliner Niederschlag, der abfiltriert und mit 5oo Teilen Methylisobutylketon gewaschen wurde. Der Niederschlag, eine Mischung der Additions- verbindungen, wurde durch Einrühren in i ooo Ge- wichtsteile Wasser von 8o' zersetzt. Die sich bildende .ölige Schicht wurde von der den regene- rierten Harnstoff enthaltenden wäßrigen Schicht abgetrennt. Das Methylisohutylketon wurde aus der öligen Schicht durch Destillation bis auf i io° bei Prozent Ge- des Jodzahl Beispiele Wichts- Aus- gi/ioog teile gangs- Wijs materials ,. Leinölfettsäure . . . . . . . . . 250 ,0o ,8o Extrakt . .............. 49 ,9,6 54 Raffinat . . . .... .... .. . 20z 8o,4. ,99 2. Sojabohnenölfettsäuren.. 25o ,oo ,38 Extrakt .............. 38 ,5,2 59 Raffinat . . . . . . . . . . . . . 2 ,2 84.,8 ,46 3. Dehydratisierte Rizinus- ölfettsäuren ........... 25o ,oo ,67* Extrakt .............. 25 ,o ,07* Raffinat . . . . .. . . . . . . . . 225 90 I70* 4. MethylesterderLeinölfett- säuren................ 25o ,o0 ,87 Extrakt............... ,o6 42,4 130 Raffinat .... .. . ... . . .. ,4.4 57,6 224. 5. Methylester der Soja- bohnenölfettsäuren..... 250 ,oo 139 _ Extrakt .............. "2 44,7 97 _ Raffinat . . . . . . . . . . . . . .. ,38 55,3 175 6. Methylester der dehydra- tisierten Rizinusölfett- Säuren................ 25o ,0o ,62* Extrakt .............. ,25 50 I50* Raffinat ... .. ... .. .. . . ,25 50 I74* Jodzahlen nach Woburn, 'beschrieben in Ind. Eng. Chem., Anal. Edit., Bd. 13, 1941, S. 782- - 250g der Alkohole wurden mit 2509 Methylisobutylketon vermischt und bei 25° in 2000 cm3 ,einer gtes.ättigten Harnstofflösung gegossen. Nach i 5 Minuten begann sich ein Niederschlag abzuscheiden. Die Mischung _wurde noch 45 Minuten länger gerührt und dann filtriert. Der Niederschlag wurde sorgfältig mit 50o cm3 Methylisobutyl'keton ,gewaschen. Der gewaschene Niederschlag wurde bei 8o° in i Liter Wasser zersetzt. Die sich abscheidende ölige obere Schicht wurde gewaschen, filtriert und das darin enthaltene Methylisobutylketon Im Vakuumentfernt. Das Gewicht des Extraktes betrug 719.
- Das im Methylisabutylketon enthaltene Raffinat wurde gewaschen, filtriert und das Methylisobutylketon im Vakuum entfernt. Das Gewicht des Raffinats betrug 158g.
Analyse der Produkte Ausgangsalkohole I Extrakt I Raffinat Gewicht ..... 250 g 719 158 g Jodzahlen .. ,96 x06 233 Hydroxylzahl. o,37Äq./zoo g 0,379 0,36 g Säurezahl.... <o,oo,Äq./,oog <o,oo,g <0,00,g Säurezahl ................. 168 Esterzahl ................. 9,4 Harzsäuren ............... 36°10 Fettsäuren ................ 58°/" Linolensäure............... 22°,-0 Linolsäure........... ...... ,2°;" Ölsäure ................... 24°,1o - Das Raffinat wurde gewonnen, indem man die obere Schicht vorn Filtrat der verdünnten Harnstofflösung ,abtrennte; auswusch und das Lösungsmittel verdumpfte. Gewicht des Raffinats 208g.
- DieAnalyse des Produktes ergab folgende Werte:
Ausgangs Extrakt Raffinat material Gewicht ......... 250 3, 2o8 Jodzahl nach Wijs ,67 63,3 ,82 Säurezahl Äq.,"'Ioo. Phenolphthalein .. 0,29 0,30 0,29 - Beispiel 9 HarnstoffextraktIon der Methylester :der Sojaölsäuren ohne Amvendung eines Lösungsmittels für .den Harnstoff Die Methylester der Sojafettsäuren wurden aus raffiniertem Sojaöl durch Umesterung mit Methylalkohol (Siedepunkt 138 bis 1q.8° bei o,2 bis o,5 :mm Hg) hergestellt. Zoo g :der Methylester wurden in einer kleinen Kugelmühle mit 1 oo g festem Harnstof behandelt jund über Nacht gemahlen. Zur Aufarbeitung des breiigen Gemisches wurde Methylis,obutylketon zugesetzt und die Kristalle abfiltriert. Die Kristalle wurden mit weiterem Methylisobutylketon gewaschen und mit warmem Wasser zersetzt. Die sich abscheidende obere Schicht wurde gewaschen und d.as verbleibende Lösungsmittel im Vakuum entfernt. Gewicht des Extraktes 44g: Das im 1Vlethylisobutylketon enthaltene Raffinat wurde gewaschen und das Lösungsmittel unter vermindertem Druck entfernt. Gewicht des Raffinats 14o g.
Analyse des Produktes Ausgangs- Extrakte Raffinat methylester 1- Gewicht . . . . . . . . . . . 200 g 449 140 9 Jodzahl........... 141 77,8 16o Brechungsindex zt D° . L4575 14508 1 ,46oi - Man vermischt 15og Ölsäure, Sog Stearinsäure und 2oog Methylisobutylketon. Diese klare Lösung wurde bei 25" mit Zoo ccm gesättigter Harnstofflösung verrührt. Der gebildete kristalline Komplex wurde abfiltriert, mit Methylisobutylketon gewaschen und mit warmem Wasser zerleg . Das sich abscheidende Produkt war eine bei Zimmertemperatur feste harte Substanz. Es wurde in Toluol gelöst, mit Wasser gewaschen. und alles Lösungsmittel im Vakuumentfernt. Dieses wurde als Nr. 1 bezeichnet. Die Methylisob,utylketonlösung der Mischung, die keimen. Komplex bildete, wurde mit Wasser gewaschen. und nochmals 2oo-cm-' gesättigte Harnstofflösung zugesetzt. Das sich hierbei abscheidende Produkt wurde mit Nr.2 bezeichnet. Dieses Vorgehen. wurde so lange fortgesetzt, bis fünf Extraktionen durchgeführt waren. Das Raffinat wurde dann durch Waschen er M ethylisobutylketon-1ösuag und Verdampfen des iNZethylisobutylket@on.s im Vakuum aufgearbeitet.
Versuchsergebnisse Gewicht Jodzahl nach Wijs Nr. i . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 i7 (5) Nr. 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . io 26(7) Nr. 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 24(2) Nr. 4 . . . . . . . . .. . . . . . . . . . 8 23 (6) Nr. 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 27(0) Raffinat.................. 116 84(3) - Sog dieses Raffinats wurden mit dem gleichen Gewicht Mefhylisiob@utylketon verdünnt und bei 25° mit goo cms gesättigter Harnstofflös,ung geschüttelt. Nach vierstündigem S,chütt@eln begann sich ein kristalliner Komplex zu bilden, -und man schüttelte noch weitere 24 Stunden. Der Niederschlag wurde sorgfältig abfiltrnert und mit Methylisobutylket-on gewaschen. Er wurde in warmem Wasser zerlegt, die obere Schicht mit Wasser gewaschen und alles Lösungsmittel verdampft. Gewicht des Extraktes 21 g, Jodzahl 217.
- Das kaffinat in der Methylisobutylketonlös.ung wurde mit Wasser gewaschen und das Lösungsmittel im Vakuum entfernt. Gewicht des Raffinats 249, Jodzahl231. Die stärker gesättigten Anteile sind also im Extrakt angereichert. Beispiel 12 Harnstoffextraktion der Äthylester der Sojabohnenölfettsäuren Die Äthylester der S@ojab@ohmen.ölfettsäuren wurden aus raffiniertem Sojabohnenöl durch Umesterung mit Äthanol hergestellt. 2oog der Ester wurden mit 2oog Methylis,obutylketon gemischt und mit 21 gesättigter wäßriger Harnstofflös,ung bei 25° verrührt. Es bildete sich leicht ein kristalliner Komplex, und man rührte 1/., Stunde weiter. Der Niederschlag wurde abfiltriert, mit Methylis@o.butylketon gewaschen und zu warmem Wasser zugesetzt. Die sich abscheidende obere Schicht wurde mit Wasser gewaschen, abgetrennt und das Lösungsmittel im Vakuum entfernt. Gewicht des Extraktes 57;g.
- Das Raffinat in der Methylisobutylketonlösung wurde mit Wasser gewaschen, abgetrennt und das Lösungsmittel im Vakuum entfernt. Gewicht des Raffinats 12 7g.
Analyse des Produktes Ausgangs- Extrakt Raffinat material J Gewicht g ..... 230 57 i23 odzahl....... 131 66 163 - Das Raffmat war klar und wurde ohne weitere Verarbeitung analysiert. Gewicht des Raffinats 4019, Jodzahl 148.
- Beispiel 14 Harnstoffextraktion der Methylester der Tungölfettsäuren Die Methylester der Tungölfettsäuren (Siedepunkt 165 bis 174° bei o,3 bis o,8 mm) wurden mit Harnstoff extrahiert. 25o,8 der Methyl:ester wurden mit 25og Methylis:obtitylketon verdünnt und in 21 gesättigte Harnstofflösung bei 25° eingerührt. Der gebildete Komplex wurde abfiltriert und Extrakt und Raffinat, wie oben, aufgearbeitet.
Analyse der Produkte Ausgangs- ( Extrakt IRaffinat material Gewicht . . . . . . . . . . . .. 250 g 749 186 g Jodzahl nach Wuburax» .) 2=o =7g 230 "`) Ind. Eng. Chem., Anal. Edit., Bd. 13, 1941, S. 782.
Claims (3)
- PATE NTANSPRÜCH E: i. Verfahren zur Fraktionierung von Mischungen organischer Verbindungen durch Behandlung mit Harnstoff, -dadurch gekennzeichnet, daß man eine Mischung geradkettiger, polarer organischer Verbindungen mit verschiedenem Sättigungsgrad mit Harnstoff behandelt und die kri*tallinen AdditIonsverbi;ndungen dies Harnstoffs mit den verhältnismäßig gesättigteren Komponenten von den verhältnismäßig weniger gesättigten Komponenten abtrennt.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung mit Harnstoff bei Temperaturen zwischen o und 75° behandelt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch i Moder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsmaterial eine Mischung aus Fettsäuren, die z. B. durch Verseifen vegetabilischer oder anderer fetter Öle erhalten wurden, deren Estern mit niedrigmolekularen einwertigen Alkoholen öder von, Fettalkoholen verwendet wird.
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