DE2432526C3 - Verfahren zum Abtrennen von Phosphorsäure aus deren wässrigen Lösungen - Google Patents
Verfahren zum Abtrennen von Phosphorsäure aus deren wässrigen LösungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abtrennen von Phosphorsäure aus deren wäßrigen Lösungen durch
Extraktion mit einem organischen Extraktionsmittel bei einer zur Ausbildung einer klaren homogenen Extraktphase
neben der wäßrigen Restphase genügend niedrigen Temperatur, anschließendes Abtrennen der
Extraktphase von der wäßrigen Phase. Erwärmen des Extraktphase unter Versetzen mit etwas Wasser, so daß
sich die Extraktphase in eine untere phosphorsäurehaltige Schicht und eine obere extraktionsmittelhaltige
Schicht auftrennt, und anschließendes Abtrennen der unteren Schicht von der oberen. «
Es ist bekannt, daß durch Extraktion mit organischen Lösungsmitteln aus technischer Phosphorsäure reine
Phosphorsäure hergestellt werden kann, wobei die H3PO4 extrahiert wird und Wasser sowie Verunreinigungen
im Rückstand verbleiben. Es sind bereits die verschiedensten Extraktionsmittel, die nicht nur die
Fähigkeit haben müssen, Phosphorsäure aus sie enthaltenden wäßrigen Lösungen zu extrahieren,
sondern die auch mit Wasser nicht mischbar sein dürfen, zur Durchführung dieser Extraktion vorgeschlagen
worden. Keines dieser bekannten Extraktionsmittel hat sich jedoch als besonders wirksam erwiesen. Nach den
bekannten Verfahren erfolgt die Abtrennung der gereinigten Phosphorsäure von dem Extrakt entweder
durch Rückextraktion mit Wasser oder durch Abdampfen des Lösungsmittels. Die erste Methode hat den
Nachteil, daß eine verhältnismäßig verdünnte Phosphorsäure erhalten wird, während nach der letzteren
Methode die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens durch den erforderlichen zusätzlichen Energieaufwand ganz
erheblich beeinträchtigt wird.
So ist es beispielsweise aus der deutschen Patentschrift 8 84 358 ein Verfahren zur Reinigung von
technischer Phosphorsäure bekannt, bei dem als Extraktionsmittel Äther/Alkohol-Gemische verwendet
werden. Bei diesem Verfahren wird die in dem Extrakt enthaltene Phosphorsäure durch Verdampfen des (l0
Extraktionsmittels gewonnen, wozu aufwendige Destillation seinrichtungen erforderlich sind. Dieses Verfahren
ist außerdem technisch aufwendig und die Phosphorsäure kann nur unvollständig von der sie enthaltenden
wäßrigen Lösung abgetrennt werden.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 21 01 759 ist ein Verfahren zur Reinigung von roher Phosphorsäure
bekannt, bei dem die Verunreinigungen durch Zusatz einer in Wasser löslichen organischen Flüssigkeit
ausgefällt werden, d.h. die Phosphorsäure bleibt in diesem Falle in der wäßrigen Phase und muß von dieser
nach dem vorstehend geschilderten umständlichen Verfahren abgetrennt werden.
Aus den britischen Patentschriften 1112 033,
11 42719, 11 99 041, 11 99 042, 1208 272 und 1240 285 sowie den US-Patentschriften 35 73 005 und 35 56 739
sind außerdem Verfahren zum Abtrennen von Phosphorsäure aus sie enthaltenden wäßrigen Lösungen
bekannt, die unter Verwendung von speziellen Extraktionsmitteln durchgeführt werden. So ist insbesondere
aus der der britischen Patentschrift U 12 033 entsprechenden
deutschen Patentschrift 15 67 590 ein Verfahren des eingangs geschilderten Typs bekannt, bei dem
als Extraktionsmittel ein Äther/Alkohol-Gemisch ver wendet wird. Dieses Verfahren eignet sich jedoch nur
für die Extraktion von Phosphorsäure aus sie in einer Konzentration von mehr als 35 Gew.-°/o enthaltenden
wäßrigen Lösungen. Bei Konzentrationen unterhalb 35 Gew.-% findet keine Extrakt on statt. Dieses bekannte
Verfahren hat ferner den Nachteil, daß eine reziproke Beziehung zwischen dem Extraktionsvermögen des für
die Extraktion der Phosphorsäure aus Wasser verwendeten Extraktionsmitteln und der Temperatur besteht
(negativer Temperaturgradient der Phosphorsäurelöslichkeit). Bei dem bekannten Verfahren erfolgt die
Extraktion bei einer Temperatur, die genügend niedriger ist, um die Ausbildung einer klaren homogenen
Extraktphase neben der wäßrigen Restphase zu ermöglichen. Anschließend wird die Extraktphase von
der wäßrigen Phase getrennt, die Extraktphase wird erwärmt, so daß sie sich in eine untere phosphorsäurehaltige
Schicht und eine obere extraktionsmittelhaltige Schicht auftrennt, die anschließend voneinander getrennt
werden. Bei diesem bekannten Verfahren kann während des Erwärmens eine geringe Menge Wasser
zugesetzt werden, um die Phasentrennung zu erleichtern. Ferner kann der eingesetzten technischen
Phosphorsäure gegebenenfalls vor der Extraktion Schwefelsäure in einer Menge von 0,5 bis 5 Gew.-%,
bezogen auf das Gewicht eier rohen Phosphorsäure, zugesetzt werden, um dadurch die Extraktion der
Phosphorsäure aus der wäßrigen Phase zu verbessern (vgl. die britische Patentschrift U 99 041).
Nach diesem bekannten Verfahren läßt sich zwar die Phosphorsäure in verhältnismäßig hoher Reinheit aus
einer sie enthaltenden wäßrigen Lösung abtrennen, ein
Nachteil dieses bekannten Verfahrens besteht jedoch darin, daß dabei ein verhältnismäßig hoher Anteil der in
der Rohsäure enthaltenen Phosphorsäure nicht erfaßt wird. Enthält beispielsweise die eingesetzte Rohsäure
mindestens 70 Gew.-% H3PO4, so werden nur etwa 60%
der Säure extrahiert und als Reinsäure abgetrennt, während 40% der ursprünglich in der technisch reinen
Säure enthaltenen Phosphorsäure in der Restsäure verbleiben. Mit zunehmender Verdünnung der eingesetzten
Rohsäure wird dieses Verhältnis von Reinsäure zu Restsäure noch ungünstiger.
Nach dem in der britischen Patentschrift 11 99 041
beschriebenen Verfahren ist es zwar möglich, diesen Nachteil mindestens teilweise dadurch zu beheben, daß
man die nach der Extraktion der Phosphorsäure in das Extraktionsmittel und nach dem Abtrennen der
Extraktphase verbleibende Restsäure mit 30 bis 100 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der H3PO4,
Schwefelsäure ansäuert und das dabei erhaltene Gemisch dann einer weiteren Extraktion mit einem
organischen Lösungsmittel, vorzugsweise dem gleichen
organischen Lösungsmittel, wie es für die erste Extraktion eingesetzt worden ist, unterzieht, dabei
erhält man jedoch ein hauptsächlich aus Schwefelsäure und Phosphorsäure bestehendes Gemisch, daß nur
schwer in seine Bestandteile auftrennbar ist und als solches bisher keiner wirtschaftlichen Verwendung
zugeführt werden konnte.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein verbessertes, d.h. mit einer höheren Extraktausbeute arbeitendes
Verfahren zur Abtrennung von Phosphorsäure aus sie enthaltenden wäßrigen Lösungen des in der deutschen
Patentschrift 15 67 590 beschriebenen Typs bereitzustellen.
JS
Es wurde nun gefunden, daß der Anteil an extrahierter Phosphorsäure überraschenderweise dadurch
beträchtlich erhöht werden kann, daß man als Lösungsmittel Gemische von bestimmten Äthern und
bestimmten aliphatischen Alkoholen in einem bestimmten Mischungsverhältnis verwendet. Dies muß insbesondere
deshalb sehr überraschend angesehen werden, weil es allgemein bekannt war, daß aliphatische Alkohole bei
ihrer Verwendung für die Extraktion von Phosphorsäure den Nachteil haben, daß sie aufgrund ihrer guten
Mischbarkeit mit Wasser einen Extrakt liefern, der verhältnismäßig große Mengen Wasser enthält. Es hat
sich jedoch gezeigt, daß durch Zusatz einer beschränkten Menge eines solchen aliphatischen Alkohols zu
einem bestimmten Äther das quantitative Extraktionsvermögen des Extraktionsmittelgemisches erhöht wird,
während gleichzeitig das Gemisch das qualitative Verhalten der Äther gegenüber wäßrigen Phosphorsäurelösungen
beibehält und einen Temperaturgradienten des Phosphorsäurelösungsvermögens aufweist, wie er
bei Verwendung der reinen Äther zu beobachten ist.
Durch die erfindungsgemäß verwendeten Extraktionsmittelmischung wird nämlich einerseits der Extraktionsgrad
der Phosphorsäure verbessert, während andererseits die Zunahme der mitextrahierten Wasser- fto
menge geringer ist, als sie aufgrund der arithmetischen Addition der einzelnen Wasserextraktionsfähigkeiten
von Alkohol und Äther zu erwarten gewesen wäre. Gleichzeitig wird ein negativer Temperaturgradient des
Phosphorsäurelösungsvermögens beibehalten. 6s
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Abirennen von Phosphorsäure aus derer wäßrigen
durch Extraktion mit einem organischen Extraktionsmittel bei einer zur Ausbildung einer klären
homogenen Extraktphase neben der wäßrigen Restphase genügend niedrigen Temperatur, anschließendes
Abtrennen der Extraktphase von der wäßrigen Restphase.
Erwärmen der Extraktphase mit etwas Wasser, so daß sich die Extraktphase in eine untere phosphorsäurehaltige
Schicht und eine obere extraktionsmittelhaltige Schicht auftrennt, und anschließendes Abtrennen
der unteren Schicht von der oberen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man als organisches Extraktionsmittel
ein Gemisch mit einem Gehalt an 75 bis 95 Gew.-% mindestens eines Äthers R-O-Ri, wobei R und
Ri gleich oder verschieden sind und aliphatische Reste mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen bedeuten, sowie 5 bis
25.-% mindestens eines aliphatischen Alkohols mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen verwendet
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es auf technisch einfache und dennoch wirksame Weise
möglich. Phosphorsäure aus sie enthaltenden wäßrigen Lösungen in einem bisher nicht erreichten Ausmaß
abzutrennen. Das erfindungsgemäße Verfahren ist rasch und in einfacher Weise durchführbar, und es sind nur
zwei Schritte erforderlich, wobei keine aufwendigen Destillationseinrichtungen zur Entfernung des Extrak
tionsmittels aus dem Extrakt oder zum Ausfrieren, Rückextrahieren unter Verwendung erheblicher Wassermengen
oder Absorbieren erforderlich sind. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es insbesondere
möglich, bei unvermindert hoher Reinheit der abgetrennten Phosphorsäure die Extraktionsausbeute gan;'.
erheblich zu steigern (vgl. die weitex unten folgenden Ausführungsbeispiele, insbesondere die Beispiele 1 und
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird die Extraktion bei einer Temperatur
innerhalb des Bereiches von - 5 bis 8O0C durchgeführt
Besonders bevorzugt ist die Anwendung einer Extraktionstemperatur von unterhalb 400C.
Als Ausgangsverbindungen können beispielsweise technische Phosphorsäure oder auch Restsäurelösungen
eingesetzt werden, die bei der Extraktion von technischer Phosphorsäure mit einem Äther der Fonnd
R-O-R,. wobei R und Ri die oben angegebenen Bedeutungen haben, zurückbleibt.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert. Alle darin enthaltenen Prozentangaben
beziehen sich, wenn nichts anderes angegeben ist, auf das Gewicht.
Gleiche Mengen technischer Phosphorsäure irit
verschiedener Konzentration werden bei 10'C irit
reinem Isopropyläther bzw. verschiedenen Isopropyläther/Alkohol-Gemischen
extrahiert. Die in der folgenden Tabelle I zusammengestellten Ergebnisse zeigen,
daß durch den Zusatz verschiedener Alkohole der
H3PO4-Verteilungskoeffizient in beug auf die organische
Phase wesentlich verbessert werden kann und daß dieser Effekt bei niedrigen Konzentrationen besonders
ausgeprägt ist. So beträgt z. B. der Verteilungskoeffizient bei reinem Isopropyläther und einer H3pO4-Konzentration
von 64,5 Gewichtsprozent 0,05. Bei Zusatz von n-Butanol, n-Hexanol und n-Octanol liegen die
Verteilungskoeffizienten für ähnliche H3PO4-Konzentrationen
im Bereich von 0,48 bis 0,64, d. h. um das etwa 10-bis13fachehöhe:r.
HiPOi-Extraktion | (bei 10°; | H3P04-Konzentration | organische | Ver |
Z) mit verschiedenen | (Gew.-%) | Phase | teilung· | |
Isopropyläther- Alkohol-Gemischen | 3,6 | koeffi/iem | ||
Alkohol | wäßrige | |||
Phase | 40.1 | |||
64,5 | 41,0 | 0,05 | ||
45,2 | ||||
65,8 | 49,0 | 0,61 | ||
— (reiner Iso- | 66,6 | 3,1 | 0,62 | |
propyläther) | 69,7 | 36,4 | 0,65 | |
71,7 | 4,7 | 0,68 | ||
51,8 | 15,6 | 0,06 | ||
62,6 | 39,8 | 0,58 | ||
44,2 | 0.93 | 0,10 | ||
10% n-Butanol | 54,7 | 6,75 | 0,28 | |
62,3 | 34,0 | 0,64 | ||
20% n-Butanol | 45,3 | 0,81 | 0,02 | |
56,2 | 6,6 | 0.12 | ||
63,7 | 31,2 | 0,53 | ||
13,3% n-Hexanol | 46,2 | 0,02 | ||
56,6 | 0,12 | |||
64,6 | 0,48 | |||
16.2% n-Octanol | ||||
Das Verfahren von Beispiel 1 wird mit Di-n-butyläther
wiederholt, wobei die Extraktion bei Raumtempe-
ratur erfolgt Die in Tabelle II zusammengestellten Ergebnisse zeigen, daß durch Zusatz verschiedener
Alkohole der H3PCVVerteilungskoeffizient zugunsten
der organischen Phase verbessert wird.
H3PO4-Extraktion bei Kaumtemperatur mit verschiedenen
Butyläther- Alkohol-Gemischen.
Alkohol
HjPO4-Konzentration
(Gew.-%)
(Gew.-%)
wäßrige
Phase
Phase
organische
Phase
Phase
Verteilungskoeffizient
«5
— (reiner Butyl äther) |
73 74,6 81 |
0,16 0,84 36,3 |
0.002 0,01 0,45 |
6,6% Isopropanol | 46,7 57,8 69,3 73.2 |
4.72 10.1 16.1 22.9 |
0,10 0,18 0,23 0,31 |
10% n-Butanol | 57,0 67,2 74,7 |
1.1 7,1 28.5 |
0.02 0.11 0,38 |
15% n-Hexanol | 57,8 69,0 76.9 |
2,3 10,0 28.6 |
0.04 0,15 0,37 |
13,3% n-Octanol | 57,3 68,8 76,7 |
1.1 6,7 25,4 |
0.02 0.10 0.33 |
Ein Gemisch aus 90 Gewichtsprozent Isopropyläther und 10 Gewichtsprozent n-Butanol wird als Extraktionsmittel
zum Reinigen von technischer, nach dem Naßverfahren hergestellter Phosphorsäure eingesetzt.
Die Extraktionen erfolgen bei 0°C bzw. 100C, wobei in
jedem Fall die Wirksamkeit des Gemisches mit dem Wert des reinen Äthers verglichen wird.
Etwa 80 g Phosphorsäure (673 Gewichtsprozent
H3PO4) werden in zwei Stufen in Scheidetrichtern mit
dem Extraktionsmittel in Berührung gebracht. Zunächst behandelt man die Säuren mit 60 ml des Extraktionsmittels,
schüttelt und trennt die Phasen, worauf man die verbleibende wäßrige Phase mit 34 ml frischen Extraktionsmittel
behandelt Nach dem Schütteln werden die Phasen abgetrennt und analysiert Die H3PO4-Verteilung
(extrahierter Prozentsatz) bezieht sich auf den P2Os-GeIIaIt der eingesetzten bzw. erhaltenen wäßrigen
Phase.
Tempe | Extraktionsmittel | Eingesetzte | H3PO4- | Entnommene | Phase | HjPOi- |
ratur | wäßrige Phase | Konzen- | wäßrige | H3PO4- | Ver- teilung |
|
Menge | tration | Menge | Konzen- | |||
(%) | tration | |||||
67,5 | (%) | |||||
("C) | (g) | 67,5 | (E) | 56,0 | 40 | |
0 | Isopropyläther | 80 | 58 | 54,5 | 52 | |
Isopropyläther/n-Butanol- | 80,3 | 67,5 | 47,7 | |||
Gemisch (9:1) | 67,5 | 60,5 | 23 | |||
10 | Isopropyläther | 80 | 68,7 | 58.0 | 45 | |
Isopropyläther/n-Butanol- | 80 | 51,5 | ||||
Gemisch (9:1) |
100 g 56,5gewichtsprozentige H3PO4 werden bei 0°C in Scheidetrichtern mit vier aufeinanderfolgenden
Anteilen von 37,5 g eines Gemisches aus 80% Isopropyläther und 20% n-Butanol in Berührung
(15 gebracht. Nach jeder Extraktion irennt man die Phasen voneinander und vereinigt alle organischen Phasen.
Diese werden auf 400C erwärmt und mit Wasser in drei aufeinanderfolgenden Anteilen von jeweils 7,5 g ver-
setzt. Man erhält reine wäßrige Phosphorsäure mit einem Gehalt an 54 Gewichtsprozent H3PO4, was etwa
60,8% der in der eingesetzten Säure ursprünglich enthaltenen H3PO4-Menge entspricht. Die Restsäure
enthält 38,8 Gewichtsprozent H3PO4. Bei einem ähnlichen Versuch mit reinem lsopropyläther erfolgt
nur eine vernachlässigbare Extraktion von H3PO4.
Eine nach dem Naßverfahren aus Florida-Phosphat hergestellte Phosphorsäure wird in zwei Verfahrensstufen
in einer kontinuierlich arbeitenden Prüfapparatur gereinigt.
Erste Stufe
Die Phosphorsäure mit einem Gehalt an 75 Gewichtsprozent H3PO4 wird mit einer Geschwindigkeit
von 3 1/Stunde im Gegenstrom zu lsopropyläther eingeleitet, der mit einer Geschwindigkeit von 12
1/Stunde eingespeist wird. Die Extraktionstemperatur beträgt 11 bis 13°C. Man erwärmt den Extrakt auf 3O0C
und versetzt ihn gleichzeitig mit 1,8 l/Stunde Wasser. Es lassen sich eine 68 Gewichtsprozent H3PO4 enthaltende
Reinsäure mit einer Geschwindigkeit von 2.8 l/Stunde sowie eine 59 Gewichtsprozent H3PO4 enthaltende
Restsäure mit einer Geschwindigkeit von 1.8 l/Stunde abziehen.
Zweite Stufe
Die 36% des ursprünglichen P2O5-Gehalts enthaltende
Restsäure wird mit einer Geschwindigkeit von 0,95 l/Stunde der zweiten Stufe zugeführt. Ein aus 84
Gewichtsprozent lsopropyläther und 16 Gewichtsprozent n-Butanol bestehendes Extraktionsmittel wird mit
einer Geschwindigkeit von 2.1 l/Stunde im Gegenstrom eingeleitet. Die Extraktionstemperatur beträgt 18 bis
20"C. Um die Säure freizusetzen, erwärmt man den Extrakt auf 300C und versetzt ihn gleichzeitig mit 0,36
l/Stunde Wasser. Es werden 0,68 l/Stunde einer Reinsäure mit einer H 3PO4- Konzentration von 50
Gewichtsprozent erhalten.
Die bei einer HjPCVKonzeniration von 47 Gewichtsprozent
mit einer Geschwindigkeit von 0,45 l/Stunde abfließende Endlösung macht 36% der Restsäure aus
der ersten Stufe aus, d.h. nur 13% des ursprünglich eingesetzten P2Ps-
Die in beiden Stufen anfallende Reinsäure entspricht 87% der ursprünglich eingesetzten H3PO4. Die Reinsäure
enthält nur 0,05% Fe, was auf einen hohen Reinheitsgrad hinweist.
Eine kleine Menge hochreiner Phosphorsäure wird aus relativreiner technischer Rohsäure hergestellt, ohne
daß der Verunreinigungsgrad der Restsäure wesentlich erhöht wird. Diese kann daher immer noch als
technische Säure von guter Qualität bezeichnet werden. 100 g Rohsäure mit einem Gehalt an 85 Gewichtsprozent
H3PO4 und 3000 ppm Fe werden bei Raumtemperatur
in einem Scheidetrichter mit 75 g eines Gemisches aus 90 Gewichtsprozent Di-n-butyläther und 10
Gewichtsprozent n-Hexanol in Berührung gebracht. Man erhält 102 g eines Extrakts mit einem Gehalt an 25
Gewichtsprozent H3PO4 und 73 g einer Restsäure mit einem Gehalt an 81 Gewichtsprozent H3PO4 und etwa
}o 4000 ppm Fe. Der Extrakt wird auf 8O0C erwärmt und
während des Erwärmens mit 1 ml Wasser versetzt, urr eine glatte Trennung zu gewährleisten. Die abgetrennt«
wäßrige Phase wird mit der Restsäure vereinigt. Durch Behandeln des heißen Extrakts mit 8 g Wasser werder
33 g einer Reinsäure mit einem Gehalt an 7! Gewichtsprozent H3PO4 (30 Prozent der eingesetztei
Menge) sowie 25 ppm Fe erhalten.
Claims (2)
1. Verfahren zum Abtrennen von Phosphorsäure aus deren wäßrigen Lösungen durch Extraktion mit
einem organischen Extrationsmittel bei einer zur Ausbildung einer klaren homogenen Extraktphase
neben der wäßrigen Restphase genügend niedrigen Temperatur, anschließendes Abtrennen der Extraktphase
von der wäßrigen Restphase, Erwärmen der ι ο
Extraktphase unter Versetzen mit etwas Wasser, so daß sich die Extraktphase in eine untere phosphorsäurehaltige
Schicht und eine obere extraktionsmittelhaltige Schicht auftrennt, und schließliches Abtrennen
der unteren Schicht von der oberen, dadurch gekennzeichnet, daß man als organisches Extraktionsmittel ein Gemisch mit
einem Gehalt an 75 bis 95 Gewichtsprozent mindestens eines Äthers R-O-Ri, wobei R und R,
gleich oder verschieden sind und aliphatische Reste mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen bedeuten, sowie 5 bis
25 Gewichtsprozent mindestens eines aliphatischen Alkohols mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen verwendet
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Extraktionstemperatur im Bereich
von -5 bis 8O0C liegt.
Applications Claiming Priority (2)
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IL42774A IL42774A (en) | 1973-07-18 | 1973-07-18 | Purification of phosphoric acid |
IL4277473 | 1973-07-18 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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