DE2321882C3 - Verfahren zum Reinigen einer rohen Phosphorsäurelösung - Google Patents
Verfahren zum Reinigen einer rohen PhosphorsäurelösungInfo
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- C01B25/18—Phosphoric acid
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen einer rohen mit Zinkverbindungen verunreinigten
Phosphorsäurelösung durch Kontaktieren mit einem teilweise wassermischbaren Lösungsmittel unter Zugabe
von Chloridionen in einer Extraktionsbatterie und durch Rückextrahieren reiner Phosphorsäure aus der
Lösungsmittel-Phosphorsäure-Phase in einer Waschbauerie
mit Wasser.
Phosphorsäure kann grundsätzlich nach zwei verschiedenen Verfahren hergestellt werden. Bei einem
Verfahren wird die Phosphorsäure auf nassem Wege durch Aufschluß von Rohphosphat mit Schwefelsäure,
Salzsäure oder Salpetersäure od. dgl. gewonnen und bei dem Trockenverfahren wird Rohphosphat mit Koks
und Kieselsäure erhitzt Rohphosphat enthält eine Reihe verschiedenster Verunreinigungen, so daß die aus
dem Rohphosphat gewonnene Phosphorsäure stark mit diesen Verunreinigungen behaftet ist. Das Naßverfahren
zur Herstellung von Phosphorsäure ist sehr wirtschaftlich. Das dabei erzeugte Produkt enthält
jedoch eine relativ große Menge der Verunreinigungen. Demgemäß wurde dieses Produkt in der Hauptsache für
die Herstellung von Düngemitteln eingesetzt und sie wird nur selten so weit gereinigt, so daß sie für andere
Zwecke verwendet werden kann, z. B. für die Herstellung von Nahrungsmitteln, Pharmazeutika und Chemikalien.
Andererseits hat die nach dem Trockenverfahren hergestellte Phosphorsäure eine relativ hohe Reinheit.
Dennoch enthält auch sie gewisse Mengen Verunreinigungen, so daß es stets erforderlich war, auch diese nach
dem Trockenaufschluß gewonnene Phosphorsäure zu reinigen.
Es sind verschiedenste Verfahren zum Reinigen der Phosphorsäure durch Extraktion der Phosphorsäure mit
einem organischen Lösungsmittel, wie einem aliphatisehen Alkohol, z. B. n-Butanol, Isobutanol, Isoamylalkohol
oder Cyclohexanol; einem Trialkylphosphat, z. B. Tributylphosphat; oder einem Keton od. dgl. und
nachfolgende Rückextraktion der Phosphorsäure mit Wasser bekannt.
Die DE-OS 19 15 771 beschreibt ein solches Verfahren. Dabei wird zur Verhinderung einer Ausfällung von
unlöslichen Phosphaten eine große Menge Mineralsäure, z. B. konzentrierte Salzsäure zugesetzt. Die sich
dabei naturgemäß einstellende hohe Chloridionenkonzentration verringert aber den Zinkverteilungskoeffizienten,
so daß die Abtrennung der Zinkionen erschwert ist. Daher weist die bei diesem Verfahren erhaltene
Phosphorsäure noch erhebliche Mengen Verunreinigungen und insbesondere Zinkverunreinigungen auf.
Es is: Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Reinigung roher Phosphorsäure zu
schaffen, welches zu einer weitestgehenden Abtrennung der Verunreinigungen, insbesondere der Zinkverunreinigungen
bei günstigem Phosphorsäureverteilungskoeffizienten führt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man in der Extraktionsbatterie eine Lösungsmittel-Phosphorsäure-Phase
mit 0,2-10 g/l Chloridionen bereitet und diese vor Eintritt in die Waschbatterie in
einer Reinigungsbatterie mit der 0,03- bis 0,3fachen Menge, bezogen auf die Lösungsmittel-Phosphorsäure-Phase,
einer wäßrigen Phosphorsäurelösung mit 20 — 0,01 g/l Chloridionen kontaktiert, um die Zinkverbindungen
aus der Lösungsmittel-Phosphorsäure-Phase in die wäßrige Phosphorsäurelösung zu überführen.
Danach werden die Zinkverbindungen aus der aus der Reinigungsbatterie austretenden wäßrigen Phosphorsäurelösung
entfernt.
Die erfindungsgemäß gereinigte Phosphorsäure eignet sich zur Herstellung von Nahrungsmittelprodukten,
Pharmazeutika und hochreinen Chemikalien. Die Reinheit ist wesentlich höher als für die Herstellung von
Düngemitteln erforderlich. Vorzugsweise wird eine Phosphorsäure eingesetzt, welche nach dem Naßaufschlußverfahren
durch Behandlung von Rohphosphat mit starker Säure hergestellt wurde. Das erfindungsgemäßc
Verfahren eignet sich insbesondere gut zur hochwirksamen Entfernung der an sich schwer entfern-
baren Zinkverbindungen.
In der Extraktionsbatterie wird das Lösungsmittel im
Gegenstrom mit der rohen Phosphorsäurelösung kontaktiert. Ein Teil der Lösungsmittel-Phosphorsäure-Phase
kann innerhalb der vielstufigen Extraktionsbatterie oder aus der Reinigungsbatterie in die Extraktionsbatterie zurückgeführt werden.
In der Extraktionsbatterie beträgi die Konzentration
der Chloridionen in der Lösungsmittel-Phosphorsiure-Phase
vorzugsweise 1,5-3,5 g/l. Wenn die Konzentration der Chloridionen zu hoch ist, so ist zwar der
Verteilungskoeffizient der Phosphorsäure günstig, jedoch können die Verunreinigungen nicht so leicht in der
nachfolgenden Reinigungsbatterie abgetrennt werden. Demgemäß wird die Lösungsmittel-Phosphorsäure-Phase
zur Entfernung von Salzsäure durch Adsorption oder andere Verfahren behandelt, so daß die Chloridionenmenge
nur bis zu 10 g/l oder weniger als 10 g/l beträgt. Die Konzentration der Chloridionen kann
ferner leicht durch Zugabe von Salzsäure geregelt werden. Die Konzentration der rohen Phosphorsäure
liegt gewöhnlich im Bereich von 25-54 Gew.-%, berechnet als P2O5. Das zur Extraktion verwendete
organische Lösungsmittel muß sich zur Extraktion von Phosphorsäure eignen, in Wasser eine begrenzte
Löslichkeit haben und sich dennoch von der Wasserphase trennen. Das organische Lösungsmittel kann aus der
wäßrigen rohen Phosphorsäurelösung selektiv die Phosphorsäure extrahieren.
Als typische Lösungsmittel kommen aliphatische Alkohole, wie Cyclohexanol, Isoamylalkohol, n-But^no!
und Isobutanol (außer Äthanol, Methanol) in Frage sowie Alkylphosphate, wie Tributylphosphat und
bestimmte Ketone, Ester und Äther od. dgl. Es eignen sich prinzipiell alle bei herkömmlichen Extraktionsverfahren
eingesetzten Extraktionsmittel.
Um das Verfahren hinsichtlich des Lösungsmittels wirtschaftlich zu gestalten, kann das Lösungsmittel im
Kreislauf von der Waschbatterie zur Extraktionsbatterie und einer Verunreinigungs-Abtrenn-Batterie geführt
werden. Das austretende Lösungsmittel kann dabei durch Destillation zurückgewonnen werden, wodurch
die Lösungsmittelverluste stark herabgesetzt werden.
Die Lösungsmittelmenge, die Art der Extraktionsbatterie, die Art des Lösungsmittels, die Konzentration der
rohen Phosphorsäure, der Durchsatz der Phosphorsäure und des Lösungsmittels und das Verfahren zur
Kontaktierung der Phosphorsäure mit dem I ösungsmittel können frei gewählt werden. Zur Kontaktierung der
Phosphorsäure mit dem Lösungsmittel im Gegenstrom kann eine vielstufige Extraktionsbatterie eingesetzt
werden, welche genügend Flüssig-Flüssig-Kontakt gewährleistet.
Es ist bevorzugt, eine Vielzahl von Mischer-Scheider-Paaren
zu verwenden, wobei Gas, z. B. Luft, eingerührt wird, oder eine Extraktionsbatterie in Form eines
vielbödigen Turms mit vielen Platten zu verwenden. Bei dem Extraktionsverfahren beträgt die Volumenmenge
des eingesetzten Lösungsmittels gewöhnlich das 0,5fache bis 50fache und vorzugsweise das 3fache bis
20fache des Gesamtvolumens der eingesetzten Phosphorsäure und der in der Reinigungsbatterie erhaltenen
wäßrigen Phosphorsäurelösung. Die Extraktionsbatterie ist insbesondere vorzugsweise ein Gegenstrom-Vielstufen-Extraktionsapparat
mit 3 — 100 Zonen und vorzugsweise mit 10-20 Zonen oder ein entsprechender
Extraktionsturm.
Die Temperatur bei der Extraktion der Phosphorsäure durch das Lösungsmittel kann je nach dem
Verteilungskoeffizienten der Phosphorsäure im Lösungsmittel gewählt werden. Man kann Zimmertemperatur
wählen. Es ist erforderlich, beim Extraktionsverfahren Chlorwasserstoffsäure zuzusetzen. Die Salzsäure
oder Chlorwasserstoffsäure kann entweder der rohen Phosphorsäure oder dem Lösungsmittel oder einer
mittleren Zone des Vielstufen-Extraktionsapparates zugeführt werden.
Bei der Extraktion im Gegenstrom wird das Lösungsmitte! mit einer niedrigen Phosphorsäurekonzentration
mit der wäßrigen Phosphorsäurelösung niedriger Konzentration kontaktiert, so daß die
Konzentration der Phosphorsäure im Lösungsmittel erhöht wird und das Lösungsmittel mit einer hohen
Phosphorsäurekonzentration wird mit der frisch zugeführten rohen Phosphorsäure kontaktiert, wobei auf
Grund des Verteilungskoeffizienten der Phosphorsäure in bezug auf das Lösungsmittel optimale Extraktionsergebnisse
erzielt werden.
Ein optimaler Extraktionseffekt kann verwirklicht werden, wenn man den Verteilungskoeffizienten der
Phosphorsäure durch die Gegenwart der Chlorwasserstoffsäure erhöht. Wenn die Konzentration der
Chloridionen in der in der Extraktionsbatterie erzeugten Lösungsmittel-Phosphorsäure-Phase mehr als 10 g/l
beträgt, so muß man Salzsäure entfernen. Dies kann leicht durch ein Adsorptionsverfahren oder durch ein
anderes Verfahren geschehen, so daß in die Reinigungsbatterie eine Lösungsmittelphase mit weniger als 10 g/l
Chloridionen eintritt.
In der Reinigungsbatterie wird die Lösungsmittel-Phosphorsäure-Phase
im Gegenstrom mit dem 0,03- bis 0,3fachen Volumen einer wäßrigen Phosphorsäurelösung
mit weniger als 20 g/l Chloridionen kontaktiert, wobei der größte Teil der Verunreinigungen aus der
Lösungsmittel-Phosphorsäure-Phase in die Wasserphase gerät. Wenn die Menge der wäßrigen Phosphorsäurelösung,
welche im Gegenstrom geführt wird, geringer als das 0,03fache des Volumens der Lösungsmittel-Phosphorsäure-Phase
ist, oder wenn die Konzentration der Chloridionen in der wäßrigen Phosphorsäurelösung
größer als 20 g/l ist, so ist es sehr schwer, die Zinkverbindungen vollständig zu entfernen. Es ist nicht
erforderlich, mehr als das 0,3fache Volumen der wäßrigen Phosphorsäurelösung einzusetzen, da sonst
der Phosphorsäureverlust nachteiligerweise ansteigt. In der Waschbatterie wird eine reine Phosphorsäure mit
10-45 Gew.-% (berechnet als P2O5) erhalten und ein Teil dieser Phosphorsäure wird der Reinigungsbatterie
zugeleitet. Die bei der Rückextraktion in der Waschbatterie erhaltene wäßrige Phosphorsäurelösung wird im
Falle einer hohen Chlorwasserstoffsäurekonzentration durch Erhitzen eingeengt, um die Chlorwasserstoffsäure
zu entfernen und sodann auf die gewünschte Konzentration verdünnt. Die Reinigungsbatterie muß nicht
unbedingt eine Vielstufenbatterie sein. Vorzugsweise handelt es sich dabei jedoch um einen Gegenstromkontaktierapparat
mit vielen Stufen, z. B. mit 5-30 Zonen. Dieser Kontaktierapparat kann identisch mit der
Extraktionsbatterie sein. Bei dem Extraktionsverfahren geht der größte Teil der Zinkverbindungen aus der
rohen Phosphorsäure in die Lösungsmittel-Phosphorsäuie-Phase
über. Demgegenüber geh1 n. der Reinigungsbatterie
der größte Teil der Zinkverbindungen aus der Lösungsmittel-Phosphorsäure-Phase in die wäßrige
Phosphorlösung über. Der Verteilungskoeffizient der Zinkverbinduneen kann durch die Konzentration der
Phosphorsäure und der Chloridionen geregelt weiden. Die in der Reinigungsbatterie erzeugte Lösungsmitlel-Phosphorsäure-Phase
wird nach herkömmlichen Verfahren mit Wasser oder mit wäßrigen Alkalilösungcn
rückextrahiert, so f'nC· eine wäßrige Phosphorsäurelösung
oder eine wäßrige Alkaliphospliatlösiing erhalten
wird. Das Lösungsmittel wird zurückgewonnen. Das zurückgewonnene Lösungsmittel wird mit Wasser
gesättigt. Es kann ohne oder mit vorheriger Reinigung, z. B. durch Destillation wieder der Extraktionsbatterie
oder einer Verunreinigungs-Abtrenn-Batterie zugeführ'.
werden. Ein Teil der erhaltenen Phosphorsäure oder des Aikaliphosphats kann in der Reinigungsbatterie verwendet
werden. Eine geringe Menge Salzsäure wird der wäßrigen Lösung einverleibt. Die Salzsäure kann, falls
erforderlich, durch Erhitzen entfernt werden. Die wäßrige Phosphorsäurelösung, welche aus der Reinigungsbatterie
strömt, enthält Phosphorsäure zusammen mit den Verunreinigungen. Diese Lösung kann als
Grundmaterial für Dünger verwendet werden. Sie kann jedoch auch aufgebarbeitet und wieder in den Kreislauf
zurückgeführt werden, um die Phosphorsäureausbeute zu erhöhen. Die gesamte aus der Reinigungsbatterie
austretende wäßrige Phosphorsäurelösung kann zur Extraktionsbatterie zurückgeführt werden und die
Zinkverbindung wird in diesem Fall innerhalb der Extraktionsbatterie und innerhalb der Reinigungsbatterie
angereichert und konzentriert.
Zur Überwindung dieser Nachteile wird ein Teil der wäßrigen Phosphorsäurelösung der Extraktionsbatterie
oder der Reinigungsbatterie in einer Verunreinigungs-Abtrenn-Batterie mit einem Lösungsmittel kontaktiert.
Es ist ferner möglich, die gesamte wäßrige Phosphorsäurelösung, weiche aus der Reinigungsbatterie austritt
mit einem Lösungsmittel in der Verunreinigungs-Abtrenn-Batterie zu kontaktieren.
Die Zinkkonzentration in der abfließenden wäßrigen Phosphorsäurelösung hängt ab von der Art des
Lösungsmittels, der Konzentration der Chloridionen in der Extraktionsbatterie oder in der Reinigungsbatterie.
Wenn z. B. ein aliphatischer Alkohol als Lösungsmittel verwendet wird, und die Extraktion in Gegenwart einer
relativ geringen Konzentration an Chloridionen durchgeführt wird, so ist die Konzentration der Zinkverbindung
in der Extraktionsbatterie höher als in der Reinigungsbatterie. Demgemäß ist es in diesem Fall
angezeigt, die wäßrige Phosphorsäurelösung aus der Extraktionsbatterie zu entnehmen. Wenn andererseits
Trialkylphosphat als Lösungsmittel verwendet wird, und die Extraktion in Gegenwart einer relativ hohen
Konzentration an Chloridionen durchgeführt wird, so ist es angezeigt, die wäßrige Phosphorsäurelösung für die
Durchführung des Zinkabtrennverfahrens aus der Reinigungsbatterie zu entnehmen. Wenn die Menge der
der Verunreinigungs-Abtrenn-Batterie zugeführten wäßrigen Phosphorsäurclöiung iiiv-hi als 3 Vulumrn-%,
bezogen au! die Strömung der wäßrigen Phase in der i.onc «ils welcher die wäßrige Phosphorsäiuel^suiij.-entnommen
worden ist, beträgt, so wird die Zinkverbindung in der Extraktionsbatterie oder in der Reinigungsbatteric
nicht so sehr konzentriert und angereichert, daß die l.ösungsmiite!-Phosphorsäure-Pha-,e mit der Zinkverbindung
verunreinigt wird. Düs in der Verunreinigungs-Abtrcnn-Batterie
verwendete Lösungsmittel
κι kann identisch mit dem in der Extraktionsbalteric
•»'!.,■wendeten Lösungsmitlei sein. Die Volumenmenge
des Lösungsmittels beträgt vorzugsweise das 1- bis 30fache des Volumens der wäßrigen Phosphorsäurelösu,ig
in der Veruni einigungs-Abtrenn-Batterie.
ig Für die Verunreinigungs-Abtrenn-Batterie kann man
verschiedene Extraktionsgeräte verwenden. Es ist bevi/.zugi, ein vielstufiges Gegenstromextraktionsgerät
mit 1 bis 20 Zonen einzusetzen oder einen entsprechenden Extraktionsturm. Die aus der Verunreinigungs-Ab-
_>i, trenn-Batterie austretende Lösungsmittelphase besteht
aus dem Lösungsmittel und Phosphorsäure und wird in die Extraktionsbatterie vorzugsweise in eine mittlere
Zone zurückgeführt. Die wäßrige Lösung mit einer hohen Konzentration an Zinkverbindungen wird abgeführt.
Es ist möglich, einen Teil der Lösungsmittel-Phosphorsäure-Phase aus der Extraktionsbatterie oder aus
der Reinigungsbatterie zu entnehmen und in die obere Zone der Extraktionsbatterie zurückzuführen, in der
jo oberen Zone wird die Zinkverbindung in die wäßrige
Phase überführt und tritt mit der wäßrigen extrahierten Phosphorsäurelösung aus der Extraktionsbatterie aus,
so daß eine Konzentrierung oder Anreicherung der Zinkverbindung vermieden wird. Es ist bevorzugt, die
Lösungsmittel-Phosphorsäure-Phase mit einer höheren Konzentration der Zinkverbindung gleich derjenigen in
der Zink-Abtrenn-Batterie zu entnehmen. Die Menge dieser Lösungsmittel-Phosphorsäure-Phase beträgt
vorzugsweise 1,5—15 Volumen-% bezogen auf die
-ίο Gesamtmenge der Lösungsmittel-Phosphorsäure-Phase
an der Entnahmestelle. Der Einlaß für die entnommene Lösungsmittel-Phosphorsäure-Phase befindet sich vorzugsweise
etwa in der Nähe des Auslasses der wäßrigen Phosphorsäurelösung oder in der Nähe der Zufuhr der
4) Salzsäure. Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung
des Verfahrensablaufs des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Zur Untersuchung der Begrenzung der Chloridionenkonzentration wurden verschiedene Tests durchgeführt.
Deren Ergebnisse sind in den F i g. 2 und 3 zusammengestellt. Fig.2 zeigt eine graphische Darstellung des
Zn-Verteilungskoeffizienten in Abhängigkeit von der Chloridionenkonzentration in der Lösungsmittel-Phosphorsäure-Phase,
wobei für den Zn-Verteilungskoeffizienten
Z" ~ Z
Zn-Konzentralion in der wäßrigen H3PO4-Lösung (mg/1)
Zn-Konzentration in der LösungsmitTel-Phoshphorsäure-Phase (mg/1)
gilt. Dieser Zn-Verteilungskoeffizient ist auf der bo
Ordinate aufgetragen und die Chloridionenkonzentration in der Lösungsmittelphase (g/l) ist auf der Abszisse
aufgetragen. Verschiedene 100-ml-Proben einer wäßrigen
Phosphorsäurelösung mit 21,5 Gew.-% (in Fig. 2 mit dem Sv -ibol ° bezeichnet) oder mit 38,1 Gew.-% (in e5
Fig. 2 mit dem Symbol ° bezeichnet), berechnet als P2Os, welche ebenfalls 960 mg/1 Zinkionen enthalten,
werden jeweils mit 100-ml-Butanol und mit einer
geringen spezifischen Menge Salzsäure vermischt. Die Mischung wird geschüttelt und sodann stehengelassen,
so daß sich die zwei Phasen trennen. Die Zinkkonzentration in jeder Phase und die Cl -Konzentration in der
Lösungsmittel-Phosphorsäure-Phase werden gemessen. Wie die Zeichnung zeigt, ist der Zinkverteilungskoeffizient
Kzn gering, wenn die Cl--Konzentration in der
Lösungsmittel-Phosphorsäure-Phase groß ist. Wenn die Chloridionenkonzentration geringer als 10 g/l ist, so ist
der Zinkverieilungskoeffizieni K/„ genügend hoch, !-"in
ähnliches Ergebnis wird erzielt, wenn Tributylphosphat oder Isoainylalkuhol an:,i_Ul- von n-Bulanul eingesel/l
werden.
F i g. 3 zeigt eine graphische Darstellung in der die Phosphorsäureexlrakiionsleistung in n-Butanol gegen
die Chloridion^nkonzentration in der Extraktionsbatlei
ie aufgetragen ist. Drei Proben einer rohen Phosphorsiiurclösung
mit 26 Gew.-% (in F i g. 3 mit dem Symbol"
bezeichnet), 33 Gew.-% (in Fig. 3 mit dem Symbol " bezeichnet) und 42 Gew-% (in I"ig. 3 mit dem Symbol
χ bezeichnet), berechnet als P2O5, werden mit mit
Wasser gesättigtem n-Butanol im Volumenverhältnis von I : 5 extrahiert. Hierzu wird ein Gegenslromextraktionsgerät
mit 17 Stufen verwendet. Verschiedene
) Mengen Salzsäure werden am n-Butanol-Einlaß eingeführt.
In F i g. 3 ist die Chloridionenkonzentralion der
erhaltenen Lösungsmittel-Phosphorsäure-Phase auf der Abszisse aufgetragen und die HaPCVExtraktionsIei-
ii stung, berechnet als
HjPO4 in der Lösungsmitlel-Phosphorsäure-Phase (μ)
H1PO4 in der rohen Phosphorsäure (g)
• KK)
ist auf der Ordinate aufgetragen. Wenn die Chloridionenkonzentration
geringer als 0,2 g/1 ist, so ist die HiPO4-Extraktionsleistung erheblich herabgesetzt.
Ähnliche Ergebnisse werden gefunden, wenn anstelle von n-Butanol Tributylphosphat oder Isoamylalkohol
eingesetzt werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
B e i s ρ i e I 1
Es wird eine Phosphorsäure-Reinigungsanlage mit einer Extraktionsbatterie, einer Reinigungsbatterie,
einer Waschbatterie und einer Verunreinigungs-Abtrenn-Batterie verwendet. 30 Teile einer wäßrigen
Phosphorsäurelösung, welche bei der nassen Aufschluß- jo
methode anfällt, und welche die unten aufgeführten Verunreinigungen aufweist sowie 70% der wäßrigen
Gesamtphosphorsäurelösung, welche von der Reinigungsbatterie kommt, werden in das.16. Mischer-Scheider-Paar
der Extraktionsbatterie geleitet. 210 Teile von j-, mit Wasser gesättigtem n-Butanol, welches beim
Extrahieren der I.ösungsmittel-Phosphorsäure-Phase mit Wasser anfällt, wird in dai erste Mischer-Scheider-Paar
zusammen mit einer 35%igen wäßrigen Salzsäurelösung eingeführt. Die n-Butanol-Phase, welche aus der
Verunreinigungs-Abtrenn-Batterie austritt, wird zum 8. Mischer-Scheider-Paar geführt. Die Menge der
35%igen wäßrigen Salzsäurelösung wird so geregelt, daß die Chloridionenkonzentration in der Lösungsmittel-Phosphorsäure-Phase
1,5 bis 3.5 g/l beträgt und die Extraktion der Phosphorsäure durch das n-Butanol wird
im Gegenstrom in den 16-Mischer-Scheider-Paaren durchgeführt. In der Reinigungsbatterie mit 20-Mischer-Scheider-Paaren
strömt die Lösungsmittel-Phosphorsäure-Phase, welche aus der Extraktionsbatterie kommt,
im Gegenstrom zur wäßrigen Phosphorsäurelösung, welche durch Extraktion der aus der Reinigungsbatterie
kommenden Lösungsmittel-Phosphorsäure-Phase gewonnen wurde und es kommt zu einer Gegenstromkontaktierung.
In der Waschbatterie mit 10 Mischer-Scheider-Paaren wird die Lösungsmittel-Phosphorsäure-Phase
im Gegenstrom mit 60 Teilen reinem Wasser kontaktiert, so daß 87,5 Teile wäßriger Phosphorsäurelösung
mit 19,5% P2O5 und 6 g/l Ci- zusammen mit dem
mit Wasser gesättigten n-Butanol erhalten werden. ω
210 Teile von mit Wasser gesättigtem n-Butanol werden zur Extraktionsbatterie zurückgeführt In der
Verunreinigungs-Abtrenn-Batterie mit 5 Mischer-Scheider-Paaren
wird das restliche mit Wasser gesättigte n-Butanol mit 30 Volumen-% der wäßrigen ts
Gesamtphosphorsäurelösung, welche aus der Reinigungsbatterie austritt, kontaktiert. Die erhaltene n-Butanol-Lösung
wird zur Extraktionsbatterie zurückgeführt.
Ein Teil der 19,5%igen wäßrigen Phosphorsäurelösung wird zur Reinigungsbatterie zurückgeführt. Die
restliche Phosphorsäurelösung wird durch Erhitzen eingeengt, um die Salzsäure zu entfernen. Man erhält
12,5 Teile der nachstehenden gereinigten Phosphorsäure
mit 61,5% P2Os, bei Normalbetrieb. Die Ausbeute an
gereinigter Phosphorsäure beträgt 97%.
Rohe Phosphorsäure | Gereinigte | |
(Naßverfahren) | Phosphorsäure | |
P2O, | 33% | 61,5% |
Zn | 200 ppm | 0,2 ppm |
Cd | 2 ppm | 0,01 ppm |
Ca | 5 200 ppm | 3 ppm |
Fe | 1 600 ppm | 2 ppm |
Al | 2 500 ppm | 3 ppm |
Beispiel 2 |
Rohe Phosphorsäure wird gemäß Beispiel 1 gereinigt, wobei jedoch die folgenden Änderungen vorgenommen
werden. Die Menge der 35%igen wäßrigen Salzsäurelösung, welche der Extraktionsbatterie zugeführt wird,
wird herabgesetzt, so daß in der Lösungsmittel-Phosphorsäure-Phase
0,2 —1,5 g/l Chloridionen vorliegen. Die Verunreinigungs-Abtrenn-Batterie wird weggelassen
und 20 Teile der Lösungsmittel-Phosphorsäure-Phase im 10. Mischer-Scheider-Paar der Extraktionsbatterie
werden zum 1. Mischer-Scheider-Paar der Extraktionsbatterie zurückgeführt. Die gesamte wäßrige Phosphorsäurelösung,
welche aus der Reinigungsbatterie austritt, wird zur Extraktionsbatterie zurückgeführt. Andererseits
wird das gesamte mit Wasser gesättigte n-Butanol in die Extraktionsbatterie zurückgeführt. 26 Volumen-%
der wäßrigen Phosphorsäure mit 19,5% P2O5 und 3 g/l Cl- wurden in die Reinigungsbatterie
zurückgeführt. Die restliche wäßrige Phosphorsäurelösung wird durch Erhitzen eingeengt, um die Salzsäure zu
entfernen, wobei die nachstehende reine Phosphorsäure mit 61,5% P2O5 bei Normalbetrieb erhalten wird. Die
Ausbeute an Phosphorsäure beträgt 96,9%.
Gereinigte Phosphorsäure
P2O,
61,5%
<0,2 ppm
<0,01 ppm
<0,2 ppm
<0,01 ppm
2 ppm
2 ppm
2 ppm
Rohe Phosphorsäure wird gemäß Beispiel 1 gereinigt, wobei jedoch die folgenden Änderungen vorgenommen
werden. Isoamylalkohol wird als organisches Lösungsmittel verwendet und die Menge der 35%igen wäßrigen
Salzsäurelösung, welche zur Extraktionsbatterie geführt wird, wird derart geregelt, daß 0,2- 1,5 g/l Chloridionen
in die aus der Extraktionsbatterie austretende Lösungsmittel-Phosphorsäure-Phase
gelangen. 300 Teiie mit Wasser gesättigter Isoamylalkohol, welcher bei der
Rückextraktion mit Wasser anfällt, werden zur Extraktionsbatterie zurückgeführt. Der verbleibende mit
Wasser gesättigte IsoamylaUohol wird zur Verunrcinigungs-Abtrenn-Batterie
geleitet. 6 Vo!umen-% der wäßrigen Lösung, welche durch das 10. Mischer-Scheider-Paar
in der Extraktionsbatterie strömt, werden entnommen und der Verunreinigungs-Abtrenn-Batterie
zugeführt. Die gesamte aus der Reinigungsbatterie austretende wäßrige Phosphorsäurelösung wird zur
Extraktionsbatterie zurückgeführt. 30 Teile einer wäßrigen Phosphorsäurelösung mit 19,5% P2O5 und
16 g/l Cl- werden der Reinigungsbatterie zugeführt. Die
wäßrige Phosphorsäurelösung mit 18% P2O5 und 5,2 g/l Cl-, weiche durch Rückextraktion mit Wasser gewonnen
wurde, wird zur Entfernung der Salzsäure erhitzt. Die folgende gereinigte Phosphorsäure mit 61,4% P2O5
wird bei Normalbetrieb erhalten. Die Ausbeute der
Phosphorsäure beträgt 97%.
Gereinigte Phosphorsäure
P2O5
Zn
Zn
Cd
Ca
Fe
Al
Ca
Fe
Al
61,4%
<0,2 ppm
0,01 ppm
2 ppm
<0,2 ppm
0,01 ppm
2 ppm
2 ppm
3 ppm
Die rohe Phosphorsäure wird gemäß Beispiel 1 unter Berücksichtigung der folgenden Änderungen gereinigt.
Tributylphosphal wird als organisches Lösungsmittel eingesetzt und die Menge an 35%iger wiißriger
Salzsäurelösung, welche der Extraktionsbatterie zugeführt wird, wird derart geregelt, daß 6—10 g/l
Chloridionen in der durch die Extraktionsbatterie fließende Lösungsmiitcl-Phosphorsäure-Phase gelangen.
Der Reinigungsbaltcrie mit 30 im Gegenstrom arbeitenden Mischer-Scheidern werden 40 Teile einer
wäßrigen Phosphorsäurelösung mit 20% P2Ch 7ugeführt.
Keine Salzsäure wird zugeführt. Die gesamte wäßrige Phosphorsäurelösung, welche aus der Reinigungsbatterie
kommt, wird in die Extraktionsbatterie zurückgeführt. 10 Volumen-% der wäßrigen Lösung
werden aus dem 4. Mischcr-Scheider-Paar vom Auslaß der [ einigungsbatterie für die wäßrige Phosphorsäurelösung
an gerechnet entnommen und der Verunreinigungs-Abtrenn-Batterie zugeführt. Die gesamte wäßrige
Phosphorsäurelösung mit 23,2% P2O5 und 0,3 g/l Cl wird
durch Erhitzen zur Entfernung von Salzsäure konzentriert. Die gereinigte Phosphorsäure enthält
61,5% P2O5 und hat die gleiche Zusammensetzung wie diejenige gemäR Beispiel 1. Die Phosphorsäureausbeute
beträgt 97,1%.
Beisuiel 5
Gemäß Beispiel ·■ wird die rohe Phosphorsäure
gereinigt, wobei die nachfolgenden Stufen berücksich-
ui tigt werden. Die Verunreinigungs-Abtrenn-Batterie
wird weggelassen. 10 Volumen-% der Lösungsmitlel-Phosphorsäure-Phase werden aus dem 4. Mischer-Scheider-Paar
vom Auslaß für die wäßrige Phosphorsäurelösung an gerechnet entnommen und zum I.
r> Mischer-Scheider-Paar der Extraktionsbatterie zurückgeführt.
Die gesamte Phosphorsäure mit 23,1% P2O, und 0,4 g/I Cl", welche durch die Rückextraktion mit
Wasser gewonnen wurde, wird zur Entfernung der Salzsäure durch Erhitzen eingeengt. Die gereinigte
41) Phosphorsäure umfaßt 61,5% P2O4 und hat die gleiche
Zusammensetzung wie diejenige gemäß Beispiel 4. Die Ausbeute an reiner Phosphorsäure beträgt 96,9%.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zum Reinigen einer rohen mit Zinkverbindungen verunreinigten Phosphorsäurelösung
durch Kontaktieren mit einem teilweise wassermischbaren Lösungsmittel unter Zugabe von
Chloridionen in einer Extraktionsbatterie und durch Rückextrahieren reiner Phosphorsäure aus der
Lösungsmittel-Phosphorsäure-Phase in einer Waschbatterie mit Wasser, dadurch gekennzeichnet,
daß man in der Extrakt'onsbatterie eine Lösungsmittel-Phosphorsäure-Phase mit 0,2—IC g/l Chloridionen bereitet und diese vor
Eintritt in die Waschbatterie in einer Reinigungsbatterie mit der 0,03- bis 0,3fachen Menge, bezogen auf
die Lösungsmittel-Phosphorsäure-Phase, einer wäßrigen Phosphorsäurelösung mit 20—0,01 g/l Chloridionen
kontaktiert, um die Zinkverbindungen aus der Lösungsmittel-Phosphorsäure-Phase in die wäßrige
Phosphorsäurelösung zu überführen, worauf die Zinkverbindungen aus der, aus der Reinigungsbatterie
austretenden wäßrigen Phosphorsäurelösung entfernt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zinkverbindungen aus der aus der
Reinigungsbatterie austretenden wäßrigen Phosphorsäurelösung in der Extraktionsbatterie entfernt
werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, jo dadurch gekennzeichnet, daß die Zinkverbindungen
aus der, aus der Reinigungsbatterie austretenden wäßrigen Phosphorsäurelösung in einer Verunreinigungs-Abtrenn-Batterie
mit. einem teilweise mit Wasser mischbaren Lösungsmittel entfernt werden. j->
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Lösungsmitlel-Phosphorsäure-Phase
zu einer stromauf in der Extraktionsbatterie liegenden Stelle zurückgeführt wird, um die Zinkverbindungen in die
ausfließende wäßrige Lösung zu überführen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die aus der Verunreinigungs-Abtrenn-Batterie
austretende Lösungsmittel-Phosphorsäure-Phase der mittleren Stufe der Extraktionsbatterie zugeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Volumenmenge
des Lösungsmittels das 0,5- bis 50fache der Gesamtmenge aus roher Phosphorsäurelösung und
wäßriger Phosphorsäurelösung, welche in der Reinigungsbatterie anfällt, beträgt.
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