DE347011C - Verfahren zur Beseitigung der Pikrinsaeure aus den verduennten, stark gelb gefaerbten Abwaessern von Pikrinsaeurefabriken usw - Google Patents

Verfahren zur Beseitigung der Pikrinsaeure aus den verduennten, stark gelb gefaerbten Abwaessern von Pikrinsaeurefabriken usw

Info

Publication number
DE347011C
DE347011C DE1918347011D DE347011DD DE347011C DE 347011 C DE347011 C DE 347011C DE 1918347011 D DE1918347011 D DE 1918347011D DE 347011D D DE347011D D DE 347011DD DE 347011 C DE347011 C DE 347011C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
picric acid
wastewater
elimination
factories
dilute
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1918347011D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
JAKOB KLEMENZ
Original Assignee
JAKOB KLEMENZ
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by JAKOB KLEMENZ filed Critical JAKOB KLEMENZ
Application granted granted Critical
Publication of DE347011C publication Critical patent/DE347011C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/72Treatment of water, waste water, or sewage by oxidation
    • C02F1/76Treatment of water, waste water, or sewage by oxidation with halogens or compounds of halogens

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Hydrology & Water Resources (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Physical Water Treatments (AREA)
  • Heat Treatment Of Water, Waste Water Or Sewage (AREA)
  • Fertilizers (AREA)
  • Removal Of Specific Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zur Beseitigung der Pikrinsäure aus den verdünnten, stark gelb gefärbten Abwässern von Pikrinsäurefabriken usw. Die Frage der Klärung und Entfärbung der pikrinsäurehaltigen Abwässer ergab große Schwierigkeiten, @da einerseits ein geeignetes Mittel zur Entfärbung von Pikrinsäure enthaltenden Abwässern nicht bekannt ist und anderseits in .den. meisten Fabriken, die mit Pikrinsäure arbeiten, infolge des Vorhandenseins eines entsprechenden Vorfluters eine Kläranlage für diese Abwässer nicht notwendig ist. Das Versickern dieser Abwässer, das in einigen Fabriken vorgenommen wurde, führte wiederholt zu einer, vollständigen Verunreinigung des Grundwassers, wodurch sich das Legen einer kostspieligen .Wasserleitung, der Bau von Kanälen, .der mit ungeheuren Kosten verbunden war, .und schließlich das Abfinden der geschädigten Nachbarn notwendig aasachte. Diese und noch andere Schwierigkeiten machen .diese Abwässerklärung zu einem- Bedürfnis. Pikrinsäurehaltige Wässer können natürlich durch Reduktion entfärbt werden. So ist z. B. die Entfärhunig pikrinsäurehaltiger Wässer durch Schwefelwasserstoff (H2 S) in statu nascendi sowie Schwefeldioxyd (S O.) u. idgl. nicht unbekannt, jedoch scheinen diese Mittel nach den im chemischen Laboratorium angestellten Versuchen für die praktische Ausführung durchaus ungeeignet zu sein, da die Abwässer stark sauer werden und dann wieder neutralisiert werden müssen, so daß -die entstehenden Betriebskosten viel zu hoch werden. Das Verfahren zur Wiedergewinnung von Pikrinsäure aus Waschwässern nach der amerikanischen Patentschrift 1231009, wie es in Nr. z des Jahrganges 1918 .der Zeitschrift für das gesamte Schieß- und Sprengstoffwesen, Seite 7, veröffentlicht ist, besteht im wesentlichen darin, da! man dem Waschwasser so viel Natriumbisulfat zusetzt, daß .eine- Lösung von hohem spezifischen Gewicht gebildet wird, in welcher Pikrinsäure praktisch unlöslich ist. Sie scheidet sich in Form von Flocken an der Oberfläche der Lösung ab und wird von .dieser getrennt, während das Abwasser durch Zusatz von Chlorkalk entfärbt wird. Da die Abwässer der Schmelz- und Preßw.erke bedeutend weniger Pikrinsäure enthalten als die Waschwässer der Fertigungsräume, so kommt die Verwendung von Bisulfat dafür nicht in Frage.
  • Das vorliegende Verfahren ermöglicht eine rasche und billine Klärung des Abwassers der Schmelz und Preß.werke, welches in -den Vorfluter oder die Flußläufe geführt wird, .und bei dem eine Ausscheidung von Pikrinsäure nicht mehr in Betracht kommt. Die Verwendung von Natriumbisulfat würde für die Klärung von Abwässern zu kostspielig sein, auch bliebe das Wasser stark sauer, so daß die Neutralisierung notwendig wäre. Außerdem wäre aber auch von der starken Salzlösung, die sich kaum wieder aus dem Abwasser entfernen läßt, eine ungünstige Wirkung auf den Vorfluter zu. ,befürchten.. Systematische Versuche haben ergeben, da.! durch Chlorkalkzusatz allein, bei Verwendung von wirtschaftlich in Frage kommenden Mengen Chlorkalk, eine Entfärbung und Befreiung der Abwässer von den geringen, in ihnen enthaltenen Pikrinsäuremengen (i g im Liter) nicht erreichbar scheint, denn eine völlige Entfärbung tritt selbst bei Verwendung von rund 25 g eines 27,5prozentigen Chlorkalkes nicht ein.
  • Daher wurden weitere Versuche angestellt, die zu dem Ergebnis führten, daß die in Frage kommenden Abwässer beispielsweise durch etwa gleiche Teile Chlorkalk und Salzsäure entfärbt werden. Durch -das dabei in statu nascendi vorhandene Chlor findet die Umsetzung schon in der Kälte statt.
  • Die Mitverwendung von Salzsäure erhöht die Wirkung des Chlorkalkes bedeutend. Ohne Anwendung von freier Säure, durch welche Chlor aus dem Chlorkalk frei gemacht wird, tritt die Umsetzung nicht ein.
  • Die gemeinschaftliche Verwendung von Chlorkalk und Salzsäure ergibt einen Rückstand, der wirtschaftlich von Wert ist; der abfallende Schlamm enthält keine pflanzenschädlichen Stoffe, wohl aber Kalksalze, so j ,iaß er als Düngemittel verwendet werden kann. Die Ausbeute an diesem Rückstande, welche $/1o bis "/1o .des verwendeten Chlorkalkes entspricht, kann einen Ertrag ergeben, welcher die Kosten für die Bedienung einer größeren Anlage deckt.
  • Das Verfahren wird durch folgendes Beispiel erläutert: i g Pikrinsäure kann aus einem Liter Abwasser entfernt werden durch gleichzeitige Verwendung von 1o bis 15 g Chlorkalk mit 19,¢ Prozent wirksamem Chlor (oder durch 7,1 bis 1o g Chlorkalk mit 27,5 Prozent wirksamem Chlor) und von i 5 ccm 28,8prozentige Salzsäure, also bei Entwicklung entsprechender Chlormengen in statu nascendi. Zur Entfernung der in dem farblosen, durch den Fällungsvorgang von der Pikrinsäure befreiten Abwasser noch enthaltenen gasförmigen Reaktionsprodukte ist eine ausgiebige Belüftung, am besten. durch Vakuumrieselung und Entgasung und nachherige Oxydation des Abwassers durch Fließen über einen Tropfkörper .erforderlich; .das Wasser kann dann ohne Schaden in den Vorfiuter eingeführt werden. Pikrinsäure wird bekanntlich durch Kochen rnit Chlorkalk in Chlorpikrin und Chloranil zerlegt. Wird nun durch Zusatz von Salzsäure aus dem Chlorkalk Chlor frei gemacht, s#) scheint diese Umsetzung wahrscheinlich, weil das Chlor in statu nascendi vorhanden ist, auch schon in der Kälte stattzufinden. Ohne Anwendung von freier Säure, durch welche Chlor aus dem Chlorkalk frei gemacht wird, tritt die Umsetzung nicht ein.
  • Die in Betracht kommenden Bedingungen, die an das Verfahren der Entfärbung gestellt werden müssen, sind durch die vorstehend beschriebene Behandlung -der Abwässer voll erfüllt, und zwar enthält der entstehende Schlamm keine explosiblen Substanzen, die Abwässer sind vollkommen wasserklar und neutral, und dieBetriebskosten stehen in einem angemessenen Verhältnis, da der entstehende Schlamm wegen seines Kalkgehaltes wirtschaftlich verwertet werden kann.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUci-i: Verfahren zur Beseitigung der Pikrinsäure aus den verdünnten,, stark gelb gefärbten Abwässern von Pikrinsäurefabriken usw., dadurch gekennzeichnet, .da! das Abwasser zunächst mit einer dem Pikrinsäuregehalt entsprechenden Chlorkalkmenge versetzt wird, und daß dann durch Zugabe von Salzsäure oder einer anderen stärkeren Säure freies. Chlor in dem Abwasser erzeugt wird.
DE1918347011D 1921-03-01 1918-05-23 Verfahren zur Beseitigung der Pikrinsaeure aus den verduennten, stark gelb gefaerbten Abwaessern von Pikrinsaeurefabriken usw Expired DE347011C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE348058T 1921-03-01

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE347011C true DE347011C (de) 1922-01-12

Family

ID=6256915

Family Applications (2)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1918347011D Expired DE347011C (de) 1921-03-01 1918-05-23 Verfahren zur Beseitigung der Pikrinsaeure aus den verduennten, stark gelb gefaerbten Abwaessern von Pikrinsaeurefabriken usw
DE1921348058D Expired DE348058C (de) 1921-03-01 1921-03-01 Verfahren zur Beseitigung der Pikrinsaeure aus den verduennten, stark gelb gefaerbten Abwaessern von Pikrinsaeurefabriken usw

Family Applications After (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1921348058D Expired DE348058C (de) 1921-03-01 1921-03-01 Verfahren zur Beseitigung der Pikrinsaeure aus den verduennten, stark gelb gefaerbten Abwaessern von Pikrinsaeurefabriken usw

Country Status (1)

Country Link
DE (2) DE347011C (de)

Also Published As

Publication number Publication date
DE348058C (de) 1922-01-27

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2718457A1 (de) Verfahren zur ausscheidung von quecksilber aus industrie-abwaessern
DD288147A5 (de) Verfahren zur entfernung von schwermetallen, insbesondere cadmium, aus phosphorsaeure enthaltenden loesungen
DE2029056A1 (de) Verfahren zum Entfernen von Fluor Werten aus wäßrigen Losungen
CH643292A5 (de) Verfahren zur entsalzung von heizoel.
DE2429994A1 (de) Verfahren zur behandlung von abwaessern, die schwefelsaeure und/oder ammoniumsulfat enthalten
EP0537143A1 (de) Zusammensetzung und verfahren zum behandeln von metallionen und organische und/oder anorganische verunreinigungen enthaltendem wasser.
DE3703922A1 (de) Verfahren zum entfernen von schwermetallen aus boeden
DE347011C (de) Verfahren zur Beseitigung der Pikrinsaeure aus den verduennten, stark gelb gefaerbten Abwaessern von Pikrinsaeurefabriken usw
DE2350962A1 (de) Kontinuierliches verfahren zur entfernung von nitraten aus abwassern durch fluessigkeitsextraktion mit moeglichst geringen loesungsmittelverlusten
DE362230C (de) Verfahren zum Abscheiden fluechtiger Saeuren aus waessrigen Gemischen, insbesondere von Salzsaeure aus Loesungen der Holzverzuckerung
DD209430A5 (de) Verfahren zur entgiftenden behandlung von abwasserschlamm der lederindustrie
DE2321882C3 (de) Verfahren zum Reinigen einer rohen Phosphorsäurelösung
DE3218599A1 (de) Verfahren zum entfernen von cadmium aus sauren, insbesondere p(pfeil abwaerts)2(pfeil abwaerts)0(pfeil abwaerts)5(pfeil abwaerts)-haltigen loesungen
DE60022100T2 (de) Verfahren zur physikalisch-chemischen entfernung von toxischen-, edel- und/oder schwermetallionen, aus städtischen-, industrieschlämmen oder aus gülle
DE2255402C3 (de) Verfahren zur Rückgewinnung von Kupfer
DE2513154A1 (de) Verfahren zum extrahieren von phenolen aus waessrigen stroemen
DE60116845T2 (de) Verfahren zur Behandlung flüssiger Medien, die Schwermetalle und Sulfationen enthalten
EP0184690A2 (de) Verfahren zur Entarsenierung von phosphorsauren Lösungen
DE2319976C3 (de) Verfahren zum Entfernen von Kupfer aus einer kupferhaltigen, wässerigen Lösung
CH634801A5 (de) Verfahren zur abtrennung von polyvinylalkohol aus waessrigen loesungen.
DE578402C (de) Verfahren zur Wiedergewinnung der Zinnverbindungen aus den bei der Seidenerschwerung anfallenden Phosphatbaedern
DE939724C (de) Verfahren zum Verhindern der Bildung inkrustierender Rueckstaende beim Erhitzen, Eindampfen oder Destillieren von Sulfitablaugen oder Sulfitschlempen
AT215369B (de) Verfahren zur Koagulierung von Feststoffen in Eisen enthaltenden wässerigen Suspensionen
DE590173C (de) Gewinnung von reinem Schwefel
DE1811813B2 (de) Kontinuierliches verfahren zum reinigen einer rohphosphorsaeureaufschlussloesung