DE2718457A1 - Verfahren zur ausscheidung von quecksilber aus industrie-abwaessern - Google Patents
Verfahren zur ausscheidung von quecksilber aus industrie-abwaessernInfo
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Description
Hamburg 50
P.3950
Verfahren zur Ausscheidung von Quecksilber aus Industrie-Abwässern
Sie vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zur Ausscheidung von Quecksilber aus Industrie-Abwässern nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1·
Die Schwierigkeiten mit Verunreinigungen, die durch quecksilberhaltige Abwässer entstehen, haben heutzutage ein
weltweites Ausmaß. Die Giftigkeit des Quecksilbers, die Leichtigkeit, mit der es sich z.B. in Fischen ansammelt
und die Möglichkeit, sich damit zu vergiften, wenn man diese Fische ißt, hat es notwendig gemacht, alle quecksilberhaltigen Abwässer zu entgiften.
70984S/096S
Quecksilber wird bei vielen chemischen Verfahren verwendet, z.B. in der pharmazeutischen Industrie, in der Papierherstellung, in der Landwirtschaft, bei der Herstellung von
Farben usw; aber zweifellos sind die Abwässer, die die größte
Quecksilberverunreinigung hervorrufen, diejenigen, die aus der Chlor-Soda-Industrie stammen, in der Elektrolytzellen
mit Quecksilberkathoden benutztjwerden. Nan hat deswegen der
Entgiftung der von dort kommenden Abwässer schon früher besondere Beachtung geschenkt.
Die bekannten Verfahren zur Ausscheidung von Quecksilber aus Abwässern beruhen auf den Techniken der Ausfällung/Filterung
und der Adsorption.
Man kann Quecksilber durch Ausfällung abscheiden, indem nan es auf die metallische Form reduziert, als Sulfid oder als
Oxid ausfällt. Unter den Adsorptionstechniken ist die Benutzung von Ionen-Austauscher-Harzen das verbreitetste
Verfahren,
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es jedoch, Quecksilber aus dem Wasser, in dem es enthalten 1st, durch Anwendung einer Extraktion mit Lösemitteln abzuscheiden.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren der eingang» genannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
Bei diesem Verfahren wird insbesondere das quecksilberhaltige Wasser mit einer mit ihm unverwischbaren, organischen
709845/0968 3
Phase in Kontakt gebracht; dabei gelangt das Quecksilber
vom Wasser beim Stadium der Extraktion in die organische
Phase» sodaß sich im Abwasser Quecksilber nicht mehr befindet sondern in die organische Phase übergegangen ist.
In der folgenden Verfahrensstufe - dem Stadium der Rückextraktion - wird das Quecksilber aus der organischen
Phase durch deren Behandeln mit einer Säurelösung abgeschieden; die organische Phase verbleibt dabei in einem
Zustand, in dem sie in die Extraktionsstufe zurückgeführt werden kann. Das Quecksilber wird aus dem System in Form
einer Lösung, normalerweise als Quecksilber(II)chlorid-LUsung, in einer Konzentration von zwischen 100 und 1000
Teilen Quecksilber abgeschieden.
Zusammenfassend gesagt, wird in einem erfindungsgemäßen
Verfahren das in den Industrie-Abwässern aufgelöste Quecksilber durch Ausscheidung in Form einer konzentrierten
Lösung herausgezogen, wobei eine organische Phase als ein Zwischenvehikel dient.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie aus der nachfolgenden
Beschreibung und der Schemazeichnung, in denen das Verfahren an Beispielen ausführlich erläutert und dargestellt let.
Die bei der Extraktion benutzte organische Phase setzt sich aus drei Komponenten zusammen, von denen nur die eine aktiv
1st und deren Funktionen in dem Extraktionsverfahren die Folgenden sindt
709845/0968
1. Verdünner. Dies ist der vorherrschende Bestandteil
der organischen Phase. Er dient als Träger und Lösungsmittel des Extraktionsreagens und wird durch einen
Kohlenwasserstoff oder eine Fraktion eines Petroleum-Destillats, ähnlich Kerosin oder Gasül, gebildet.
2. Ilodifi zierer. Besteht aus einem Phosphoralkylester,
Phosphinoxid oder langkettigen Alkylalkohol. Seine Punktion ist zweitrangig, aber seine Anwesenheit hilft
bei der Phasentrennung und trägt zur Verbesserung der Löslichkeit der organischen Quecksilberverbindung in
der organischen Phase bei.
3. Extraktionsreagens. Hierfür dient ein Mercaptan,
Thioalkohol oder Thiophen. Es ist der aktive Bestandteil der organischen Phase, das wirkliche Reagens
oder Agens der Extraktion. Das Mercaptan reagiert mit dem Quecksilber und bildet Quecksilber(II)mercaptid,
das in der organischen Phase zurückgehalten wird.
Um die Aufzeichnung der Reaktionen zu vereinfachen, v/erden im folgenden Mercaptan durch RSIl, ein Alkyl- oder Arylradikal
durch ein R dargestellt.
In Abhängigkeit von den molaren Besiehungen des Mercaptane
zum Quecksilber und für den Fall von Salzsäure und Quecksilber enthaltenden Abwässern (der häufigste Fall bei den
Chlor-Soda-Prozessen) sind die Reaktionen der Extraktionen
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die Folgenden:
K-SiI + iig Gl2 - il-ii-liij-Cl + H+ (1)
2U-CIx + lic Cl2 « (R-Li)2 Hg + 21I+ (2)
Daa entstandene Quecksilbermercaptan bleibt in der organischen
Phase, wodurch das Quecksilber aus dem behandelten Abwasser ausgeschieden wird. Die folgende Stufe des Verfahrens
ist die Rückextrahierungsstufe. Um das Quecksilber aus der organischen Phase zu entfernen, werden Lösungen
von starken, nichtoxidierenden Säuren eingesetzt. Die Reaktion der Rückextrahierung geht auf die folgende V/eise
vonstatten:
(R-S)2 11g + 2H+ β Kg+* + 2R-S-H (3)
Urn das Mercaptan in eine nichtkombinierte Form zu tiberftüiren,
ist eine Säure notwendig; aber die Rückextraktion ist vollständiger (die Reaktion 3 verlagert sich mehr nach
rechts), wenn die zur Rückextrahierung benutzte Säure von einem Anion begleitet wird, welches das Quecksilber-Ion
zur Komplexbildung anregen kann. Dies wäre der Fall bei einer konzentrierten Lösung von Salzsäure und Kochsalz.
In diesem Fall wäre die Reaktion:
(R-S)2 llg + 21I+ + 4Cl" « 2R-S-H +JHg Cl "l
(4)
Diese Kombination der Rückextrahierungsreagentien ist für die Ausscheidung von Quecksilber aus Abwässern des Chlor-Lioda-Verfalirens
am empfehlungswertesten, weil sie die zweifache Funktion der Ausscheidung aus den Abwässern und
der Rückgewinnung deo Quecksilbers in einer viel konzm-
7t9 845/0968 -G-
ORIGiNAL /NSPECTElT
trierteren Lösung von Kochsalz und Salzsäure erfüllt. Biese beiden das Quecksilber begleitenden Reagentien sind
im Chlor-Soda-Verfahren sowieso üblich und notwendig, sodaß ihre Einbeziehung in das Verfahren der Erfindung
außerordentlich einfach ist.
Nachdem die Grundidee der Erfindung im vorstehenden ausführlich beschrieben wurde, sollen Im folgenden zusätzliche
Gesichtspunkte, die mit der Art dee Wassers oder der zu behandelnden Abwasser zusammenhängen, besprochen
werden.
Der erste Gesichtspunkt hängt mit dem Zustand oder der
Art des im Abwasser befindlichen Quecksilbers zusammen (kolloidales, metallisches Quecksilber, Ein- oder Zweiwertigkeit
des Hg-Ion usw.).
Wie man den Gleichungen 1 und 2 entnehmen kann, sollte für ein gutes Gelingen der Quecksilber-Ausscheidung das
Quecksilber als zweiwertiges Ion vorliegen. Infolgedessen sollte dem eigentlichen Verfahren eine Oxidationsstufe
vorausgehen. Für diesen Zweck sollte ein genügend energiereiches Oxidationsmittel, wie z.B. KI-InO., K2Cr3O7 usw.
eingesetzt werden; aber aus WirtschaftlichkeitsgrUnden
sind Chloride und Hypochlorite am meisten zu empfehlen. Im allgemeinen braucht der pH-Wert des Wassers während
des Verfalirens nicht überwacht zu werden} wenn aber Cl«
oder NaClO als Oxidantien benutzt werden, dann kann man
7U9845/0968
sich darauf verlassen, daß das ganze Quecksilber in zweiwertige
Ionen umgesetzt wird, wenn das V/asser einen Säure-pH-Wert hat oder etwas angesäuert ist.
Ein weiterer, mit der Beschaffenheit des Abwassers zusammenhängender
Gesichtspunkt ist die Anwesenheit von festen Stoffen in dem Abwasser. Wenn diese Feststoffe Konzentrationen
über 0,1 g/l haben, empfiehlt es sich, eine Filtrationsstufe vorzuschalten, aber nachfolgend auf eine etwaige
Oxidationsstufe.
Ein letzter wichtiger Gesichtspunkt hängt mit der Stabilität des Extraktionsreagens zusammen (Thioalkohole oder Thiophenole).
Diese Verbindungen sind leicht oxidierbar und werden gemäß der aufgeführten Reaktionen in Disulfide oder
30£ar in Sulfonsäuren umgewandelt:
Oxid. Oxid.
2R-SII ■■■-»■ R-s-S-R 2R-SO3H
2R-SII ■■■-»■ R-s-S-R 2R-SO3H
Das seiet» daß es in Augenblick der Extraktion nicht wünschenswert
ist, das Iiercaptan abzubauen; es darf dann in V/as3cr keine Ioncn-Oxidantien geben. Ein gegebenenfalls
auftretender Überschuß an Chlor oder Oxidantien muß entfernt
v/ordon. Falls es sich ura Chlor handelt, kann aktive Kohle
für die Lochlorination verwendet werden; aber im allge-■iGiuc*;.
:4c.l.aj.'ft nan 03, indem nan während der Extraktion
ouci ::;;x*; vorher einen geringen Überschuß an Reduktionsmittel:.
!■; '..'a3Gcr herstellt. Für diesen Zweck läßt sich
;■>;:; ..υ '.·.«.] .:■'·*.iontrdttel gebrauchen, mit dem nan in den Ab-'w·'.ι;-1.!"
ι i ;;(j(3oxpotontial unter 4OO mV erzeugen kann.
7 C ?; 8 A 5 / O 9 e 8
ORIGINAL INSPECTED
Aus Gründen der Vereinfachung und des Preises werden als Reduktionsmittel Sulfite, Bisulfite, Hyposulfite, Metabisulfite
usv. empfohlen. In allen diesen Fällen werden diese Anionen zu Sulfaten oxidiert und bilden ein natürliches
Anion des Wassers.
Nachdem die Grundlagen der Erfindung zusammen mit ihren Hauptaspekten beschrieben worden sind, sollen im folgenden
noch Besonderheiten der Erfindung erwähnt werden.
Sowohl die Extraktion als auch die Rückextraktion können
in irgendeiner mit Lösungsmitteln arbeitenden Extraktionsapparatur vorgenommen werden, vorzugsweise werden Absetzmischer
verwendet. Eine derartige Apparatur wurde jedenfalls zur Durchfülirung des erfindungsgemäßen Verfahrens
benutzt.
Die Rülir- oder Kontaktzeit zur Erreichung des Gleichgewichtszustandes
hängt von den Konzentrationen in der organischen und der wässerigen Phase ab, sowie davon,
wie stark gerührt wird. In jedem Falle waren es weniger als fünf Minuten, vorherrschend sogar Werte von weniger
als einer Minute.
Die Phasentrennung nach der Extraktion und der Rüclcextraktion bereiten jedenfalls dann keine Schwierigkeiten, wenn
die organische Phase den richtigen Modifizierer enthält.
-1J-7. -.8 4 5 /0968
Temperaturen zwischen 5 und 900C sind mit dem Verfahren zu
vereinbaren.
Die Konzentrationen an Mercaptan (Thioalkohol oder Thiophen) können zwischen 0,01?ä und 1% variieren und diejenigen der
Ilodifizierer, insbesondere Tributylphosphat, zwischen 0 und
15%. Die richtige Auswahl unter den oben genannten Konzentrationen läßt sich unter Berücksichtigung der Art und der
Konzentration des Quecksilbers in dem zu behandelnden Abwasser treffen.
Bei dem Verfahrensechritt der Rückextraktion kann irgendeine
anorganische Säure (nicht oxidierend) allein oder zusammen mit Quecksilbersalzen benutzt werden; vorzugsweise
v/erden Lösungen mit Salzsäure 1 bis 6 molar und mit Kochsalz 0 bis 5 molar benutzt.
Die Erfindung soll im folgenden an einigen Beispielen erläutert und diese mit Hilfe der noch angefügten Schemazeichnung
erklärt werden, ohne den Rahmen der Erfindung zu beschränken.
Durch dieses nicht beschränkende Beispiel soll gezeigt werden, daß sowohl Thioalkohole als auch Thiophenole zum
Extrahieren des Quecksilbers verwendet werden können. In einer einzigen Stufe wird ein Abwasser mit den folgenden
Anteilen
- 10 709845/0968
Hg
NaCl
24.4 mg/1
16.5 g/l
pH 3,5
mit zwei organischen Phasen (in dem Verhältnis organisches
Volumen zu wässerigem Volumen wie 2:1), die 0,1 Vol.# Thioalkohol (Test 1) bzw. 0,196 Thlophenol (Test 2) enthalten, in Berührung gebracht.
Test No | Extr.-Reag. | 2 | Re | st-Quecks. | im | Wasser η | . Extr. |
m | Zi | fL | eden | ||||
1 | Dodekanothiol | 01 | >99 | .95 | |||
2 | Thiokresol | O, | 17 | 99 | .15 | ||
Beispiel |
In diesem Beispiel wird gezeigt, daß eine organische Phase, die Quecksilber enthält, durch Einsetzen von Säurelösungen
oder Säure plus Kochsalz rückextrahiert werden kann. Dabei treten die folgenden Testbedingungen auf:
Zusammensetzung der org. Phase Dodekanothiol 0,1% v/v
Trlbutylphosphat 5 % ▼/▼
Kerosin 94,9# v/v
Das Volumen-Verhältnis der organischen Phase zu der Rückextrahierungslösung war in allen Fällen 40 : 1.
Im folgenden sind die Zusammensetzungen der verwendeten Rückextrahlerungslösungen und die damit erzielten Ergebnisse
709845/0968
- 11 -
aufgeführt, ausgedrückt in Prozenten des abgeschiedenen Quecksilbers:
Test Ho.
1
2
3
4
1
2
3
4
Zus. | setz. | d. Rückextr.lös. | 5M | % ύ. abgesch. Hg |
HCl | 1,5 M | 67 | ||
HCl | 4M ♦ | NaCl | 2,5 M | 86 |
HCl | 3M + | UaCl | 4 M | 94 |
H0SO | 01 |
In diesem nichtbeschränkenden Beispiel wird die Bedeutung der Gegenwart eines Modifizierungsmittels in der organischen
Pliase gezeigt, welches das abzuscheidende Quecksilbernorcaptid
löslich erhalten soll.
Organische Phasen mit 0,5 o/oo Dodekanothiol und 99,95 %
Kerosin, ^u denen der unten angeführte Modifizierer hinzugefügt
\/ird, sind mit Quecksilbermercaptid gesättigt. Nach
der Sättigung wird eine Analyse des in der organischen Phaoe gelösten Quecksilbers gemacht, deren Ergebnisse im
folgenden aufgefülirt sind:
I1GGt Uo. | Art d. Mod. | |Q v/v | π/ϊ/l d. feel.Hk |
1 | - | O | 10 |
2 | Tr ibutylpho spliat | 2,5 | 15 |
3 | I! | VJl | 23 |
4 | Isodecylalkohol | VJl | 14 |
iri oktylpho sphin oxid | VJl | 31 |
- 12 -
ORIGINAL INSPECTED
Dieses soll zeigen, daß das Quecksilber sich im zweiwertigen fiustand befinden soll, wenn man es aus einer organischen,
Mercaptan enthaltenden Phase abscheiden will.
Es wurde eine wässerige Lösung mit 12 g/l Kochsalz bei pH β 3 angesetzt. In diese Lösung wurden 17 mg/1 kolloidales,
metallisches Quecksilber durch Destillation des Quecksilbers über dem V/asser eingebracht. In diesem eine
IHaIl)C Stunde lang gerührten V/asser wurde das Quecksilber
mit verschiedenen Chloridmengen oxidiert. Nach der Oxidation wurde das Quecksilber mit einer organischen Phase,
die 1 o/oo v/v Dodekanothiol und 5% v/v Iributylphosphat
in Kerosin aufgelöst enthielt, extrahiert. Diese Extraktion liatte die folgenden Ergebnisse:
zur Oxidation gebr. Cl2-Ilenge (mg/l) 0 50 100
esrfcr.ihierten Quecksilber % 2,5 99,8 99,95
Dienes Beispiel wird angeführt, um ein Haß für die Stabi
lität der Extrahierungsreagentien in Anwesenheit von Oxidantien zu geben und um die Notwendigkeit ^u rechtfertigen,
dem Abi-rasser vor der Extrakt ions stufe eisi Reduktionsmittel
zuzusetzen.
Es wurde ein V/asser mit 50 mg/1 freiem Chlor behandelt, zu dem als Reduktionsmittel für das Chlor verschiedene
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Mengen an Na2SO, hinzugefügt wurden. Diese wässerigen
Lösungen wurden mit einer organischen, 0,1% Dodekanothiol enthaltenden Phase in Kontakt gebracht, wobei das
Voluinenverhältnis der miteinander in Kontakt befindlichen wässerigen und organischen Flüssigkeiten wie 20 zu 1 war. Nach dem Kontakt wurde der Ilercaptan-Gehalt der organischen Phase bestimmt und der Anteil an diesem Reagens,
der abgebaut wurde, berechnet. Die Ergebnisse dieses
Beispiels waren:
Lösungen wurden mit einer organischen, 0,1% Dodekanothiol enthaltenden Phase in Kontakt gebracht, wobei das
Voluinenverhältnis der miteinander in Kontakt befindlichen wässerigen und organischen Flüssigkeiten wie 20 zu 1 war. Nach dem Kontakt wurde der Ilercaptan-Gehalt der organischen Phase bestimmt und der Anteil an diesem Reagens,
der abgebaut wurde, berechnet. Die Ergebnisse dieses
Beispiels waren:
Teat Ho.
1
2
3
2
3
Oxidat.-Vermög. d. wäss. | mg/1 Redoxpoten. | Lösung | % d.abgeb. Mercaptan |
Cl2 | 1020 | mV | |
50 | 520 | 67,5 | |
<1 | (Übers chufi an Na2SO,) <300 |
21,5 | |
O | <0,5 |
In diesem nichtbescliränkenden Beispiel sind Versuchsergeb·
nisse zusammengetragen, wie man sie bei der erfindungsgemäßen
Abscheidung von Quecksilber aus wässerigen Lösungen erhält. Die Versuche wurden als kontinuierliches Verfahren
in einem halbtechnischen Maßstab durchgeführt. Die Verfahrensstufen sind in der beigefügten Schemazeichnung
mit römischen Ziffern und die Stoff-Flüsse mit arabischen Ziffern gekennzeichnet.
-H-
709845/0968
Bei jeder Stufe ist die Anzahl der benutzten Böden angezeigt;
die Zuleitung der organischen und der wässerigen Phasen erfolgt im Gegenstrom.
Die Stufen sind:
Extraktion (2 Buden) I (siehe Fig.) Rückextraktion (2 Böden) II (" )
Die bei dem Versuch benutzte organische Phase hatte die folgende Zusammensetzung:
Dodekanothiol 0,1% v/v
Tributylphosphat 5 % v/v Kerosin 94,9% v/v
Die untersuchte Flüssigkeit war ein Abwasser aus einer Chlor-Soda-Anlage. Damit das Quecksilber auf dem Wege
von der Fabrikations- zu der Versucheanlage nicht unlöslich wird, wurde die Testflüssigkeit mit NaClO angesäuert
und oxidiert. Die Analyse der Verunreinigungen des zu behandelnden Abwassers hatte das folgende Ergebnis ι
Hg | 21.5 | mg/1 |
NaCl | 14.5 | g/l |
Na2SO4 | 5,8 | g/l |
Ci2 | 0,03 | g/l |
pH | 3,2 |
- 15 -
709845/0968
Un dac Chlor au3 dem V/asser au "beseitigen, wurde eine
Lösung von 2,6 g/l llatriurasulfit benutzt. Die zur Rückextraliierung
verwendete Lösung enthielt:
HCl NaCl
94 g/l 148 g/l
Eine Zusammenstellung der verschiedenen Volumina und der
Quecksilberkonsentrationon der in der Zeichnungsfigur angezogenen Flüsse wird im folgenden gegeben:
No.d.Fl. Ι.ά.ΕΙκ.
Art d. Pl.
kontan. Wasser | 1000 |
Uatr.sulfit Lsg. | 13 |
Hß-gereinigtes Wasser |
1013 |
Zufuhr d.org.Phase | 1800 |
organ. Extrakt | 1800 |
Rückextr.Lo sung | 23 |
wässerig.Extrakt | 23 |
21,5
<0,005
1.3 13.2
934
- ANSPRÜCHE - 16 -
7Ü9845/0968
Leerseite
Claims (10)
- AIiSPRUCHL1Iw Verfahren zur Ausscheidung von Quecksilber aus Industrie-Abwässern vermittels Extrahierung mit Lösungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß es die Behandlung der Abwasser mit einen oxidierenden Agens, um das gesamte Quecksilber in den zweiwertigen Zustand zu überführen,die anschließende Behandlung der Abwasser durch direkte Berührung mit einem Reduktionsmittel, um die überschüssigen Oxldantien abzuscheiden, die sonst das Extrahlerungsagens abbauen würden, die weitere Behandlung der Abwasser mit einer organischen Lösung, die das quecksilberausscheidende Agens enthält und die in die Umwelt zu entlassenden Abwässer von dem Quecksilber befreit, und die schließliche Regenerierung des Extrahlerungsagens vermittels seiner Behandlung mit einer wässerigen Lösung von Chlorid-Ionen umfaßt, wodurcn das Quecksilber in einer wässerigen, verhältnismäßig konzentrierten Lösung von Quecksilber (H)-chlorid zurückgewonnen wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxidation des Quecksilbers durch Hinzufügung von Hypochlorit oder Chlor mit einer anschließenden Einstellung des pH-Werts bewirkt wird.709845/0968- 17 -ORIGINAL INSPECTED
- 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Ausführung der Oxidation zuzusetzende Menge an Hypochlorit oder Chlor das Äquivalent von 0 bis 1000 mg Chlor pro Liter des zu behandelnden Abwassere 1st.
- 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert unter 3, vorzugsweise zwischen 3 und 4* eingestellt wird.
- 5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4» dadurch gekennzeichnet, daß die Ausscheidung des Überschusses an Oxidantien während der Extrahierung oder unmittelbar vorher durch den Einsatz eines Reduktionsmittels bewirkt wird, dessen Standard-Redoxpotential niedriger als +400 mV liegt und das vorzugsweise eine wässerige Lösung von Sulfiten und/oder Blsulfiten und/oder Metabieulfiten und/oder Hyposulflten ist·
- 6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet, daß die an Reduktionsmitteln zugesetzte Menge mindestens dem a to' cn 1 Metrischen Wert der in den quecksilberhaltigen Abwassern befindlichen Oxidantien entspricht, wobei die größte zugesetzte Menge nur durch die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens bestirnt wird.709845/0988 - ie -
- 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, da£ die zur Extrahierung des Quecksilbers benutzte organische Lösung einen Thioalkohol und/oder Thiophenol und/oder Thiophen mit liolekulargewichten über 80, einen alkylphosphorischen Ester und/oder ein Phosphlnoxid und/oder einen Fettalkohol mit Molekulargewichten über 100 und ein Verdünnungsmittel aus Kohlenwasserstoff-Gemischen, insbesondere ▼on Kerosin-Typ, enthält.
- 8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentrationen des ThIoalkohols und/oder dee Thiophenols und/oder des Thiophene zwischen 0,01% und 194 und diejenigen des Alkylphosphorestere und/oder Phosphinoxide und/oder Fettalkohols zwischen 0 und \5% je nach Quecksilberkonzentration und der Art des zu behandelnden, verunreinigten Wassere variieren können.
- 9. Verfahren nach den Ansprüchen 1,7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Quecksilber beladenen, organischen Phasen dadurch rückextrahiert oder zum anschließenden Wiedergebrauch vom Quecksilber befreit werden, daß sie mit einer wässerigen Säurelösung in unmittelbare Berührung gebracht werden.709845/0908 - 19 "
- 10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 9 t dadurch gekennzeichnet, daß eine wässerige Säurelösung von Chlorid-Ionen benutzt wird, die aus einer Mischung einer nichtoxidierenden, anorganischen Mineralsäure mit einem damit verträglichen, löslichen, komplexbildenden Element besteht, wobei aus Wirtschaftlichkeitsgründen vorzugsweise Salzsäure und/oder Schwefelsäure und/oder Kochsalz verwendet werden·11· Verfahren nach den Ansprüchen 1,9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration der Salzsäure in einem Bereich zwischen 1 bis 9 molar, vorzugsweise bei 3 molar, liegt.12· Verfahren nach den Ansprüchen 1, 9» 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Kochsalz-Konzentration in einem Bereich zwischen O und derjenigen der Sättigung, vorzugsweise bei 2,5 molar, liegt.709845/0968
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2718457A1 true DE2718457A1 (de) | 1977-11-10 |
DE2718457B2 DE2718457B2 (de) | 1979-10-31 |
DE2718457C3 DE2718457C3 (de) | 1980-07-24 |
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---|---|---|---|
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JP (1) | JPS52155855A (de) |
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