DE3209929C2 - Verfahren zur Extraktion von Phenolen aus wäßrigen Lösungen mit einer Stickstoff enthaltenden heterocyclischen Verbindung als Extraktionsmittel - Google Patents
Verfahren zur Extraktion von Phenolen aus wäßrigen Lösungen mit einer Stickstoff enthaltenden heterocyclischen Verbindung als ExtraktionsmittelInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von Phenol aus einer wäßrigen Lösung, die Phenol enthält. Das Phenol kann sehr wirksam extrahiert werden, unabhängig von der Phenolkonzentration, indem man als Extraktionslösungsmittel eine Stickstoff enthaltende heterocyclische Verbindung verwendet, welche insgesamt neun Kohlenstoffatome oder mehr enthält, wobei man die Verbindung entweder allein oder verdünnt mit einem mit Wasser unlöslichen organischen Lösungsmittel einsetzt.
Description
zusätzlich einen Verlust an Pyridlnverbindung mit sich bringt.
In der DE-PS 4 36 522 wird ein Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus Ammoniakwasser oder technischen
Abwässern beschrieben, bei dem man phenolhaltige Wasser mit Basen der Kokerei oder des Urteers
behandelt.
Die Basen der Kokerei oder des Rohteers, die verwendet werden, enthalten Pyridin, Chinolin und ihre
Derivate.
Chinclin besitzt die Eigenschaft, daß es 22% Wasser löst und selbst, wenn es zusammen mit einem wasserunlöslichen
Lösungsmittel verwendet wird, enthält die Extraktionsschicht zusammen mit dem Phenol
Wasser. Daher erhält man bei der Destillation zur Gewinnung des Phenols eine Fraktion aus einem azeotropen
Gemisch aus Phenol und Wasser. Dies bewirkt, daß die Ausbeute an hochreinem Phenol niedrig ist. Außerdem m
wird bei der Rückextraktion des Phenols, welches in der Extraktschicht vorhanden ist, mit einer wäßrigen
Alkalilösung die Phenolkonzentration bei der Rückextraktion verringert.
Aus ähnlichen Gründen, wie sie vorstehend für das 2-Methyl-5-ethylpyridin erläutert wurden, liefert Pyridin
selbst, verglichen mit den erfindungsgemäß verwendeten Pyridinderivaten, schlechtere Ergebnisse, insbesondere
was die Ausbeute bei der Extraktion betrifft. i>
Die tatsächlich in der DE-PS 4 36 522 beschriebenen Stickstoff enthaltenden Verbindungen sind nur Pyridin
und Chinolin.
Bei dem bekannten Verfahren beträgt die inax!n<ale Extraktionsrate, wie aus dem Beispiel 1 und 3 hervorgeht,
nur 82?'i. Diese ist nach den heutigen Forderungen zu niedrig.
In der FR.-PS 9 97 594 wird ein Verfahren zur Extraktion von Phenol aus einem Phenol enthaltenden Abwasser
unter Verwendung einer Pyridinfraktion mit einem Siedepunkt im Bereich von 150 bis 250° C, welche
Alkylpyridin als Hauptkomponenten enthält, beschrieben.
Das bei diesem Verfahren verwendete Extraktionslösungsmittel besitzt den Nachteil, daß, wenn die Phenolkonzentration
in dem Abwasser niedrig ist, die Phenolextraktionsrate und der Verteilungskoeffizient stark
verringert werden.
In der FR-PS 10 63 858 wird ein Verfahren zur Gewinnung von Phenol aus einer Phenol enthaltenden wäßrigen
Lösung unter Verwendung von Pyridochinolin als Extraktionslösungsmittel beschrieben. Entsprechend
Seite 3, rechte Spalte, Zeilen 12 bis 15 von unten, wird ein Volumen Phenol enthaltende wäßrige Lösung dreimal
unter Verwendung von 0,25 Volumen Extraktionslösungsmittel extrahiert, wobei man eine Extraktionsrate
von 97% erhält. Diese Extraktionsrate für das Phenol ist nach heutigen Forderungen noch zu niedrig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neues Verfahren zur Behandlung wäßriger Phenole enthalten-.
der Lösungen zur Verfugung zu stellen, bei dem die vorstehend erwähnten Nachteile der bekannten Verfahren
vermieden werden. Insbesondere soll erfindungsgemäß ein Verfahren zur Verfügung gestellt werden, mit dem
das Phenol praktisch vollständig aus der wäßrigen Lösung entfernt werden kann, so daß die heutigen Forderungen
hinsichtlich des Umweltschutzes erfüllt werden.
Die Erfinder haben ausgedehnte Untersuchungen durchgeführt mit.dem Ziel, diese Aufgabe zu lösen, und
a gefunden, daß bei der Extraktion und Entfernung von Phenolen aus Phenolen enthaltenden wäßrigen Lösungen
die Phenole wirksam ohne irgendeine Beziehung zu der Konzentration der Phenole entfernt werden können,
™ wenn man als Extraktionslösungsmittel bestimmte Stickstoff enthaltende heterocyclische Verbindungen mit
einer Gesamtkohlenstoffzahl von neun oder mehr, entweder allein oder verdünnt mit einem in Wasser unlösliehen
organischen Lösungsmittel, verwendtt. Erfindungsgemäß kann die Phenolkonzentration in Phenol enthaltenden
wäßrigen Lösungen leicht auf einen Wert herabgesetzt werden, der den Umweltstandard nicht
überschreitet, und zum derzeitigen Zeitpunkt können die Phenole schneller als mit den bis jetzt bekannten
Extraktionslösungsmitteln extrahiert werden, und die Trennung zwischen der Extraktionslösung und dem
behandelten Wasser ist sehr gut.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Extraktion von Phenolen aus wäßrigen Lösungen mit
einer Stickstoff enthaltenden heterocyclischen Verbindung als Extraktionsmittel, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man die Extraktion mit einem Alkyl- oder Alkenylpyridin, einem Aralkylpyridln, einem Dipyridyl,
einem Dlpyridylalkan, einem Alkylpiperidin oder einem Aralkylpiperldin mit insgesamt jeweils 9 oder mehr
Kohlenstoffatomen oder einem Triazin, das eine oder mehrere Pyridylgruppen als Substituenten enthält, als
Extraktionsmittel durchgeführt, das mit einem wasserunlöslichen organischen Lösungsmittel verdünnt sein
kann.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein Extraktionslösungsmittel verwendet, das
einen höheren Siedepunkt als Phenol besitzt. Die Extraktionslösung, die das Phenol enthält, wird auf eine
Temperatur erhitzt, die höher Ist als der Siedepunkt von Phenol bei gewöhnlichem oder verringertem Druck,
und dadurch destilliert nur das Phenol aus der Extraktlösung ab und kann leicht gewonnen werden. Weiterhin
ist es ebenfalls möglich, das Phenol als sehr hoch konzentrierte wäßrige Lösung des Alkaliphenolats zu gewinnen,
indem man die Extraktlösung mit einer wäßrigen Alkalllösung behandelt. Dabei tritt im Gegensatz zu dem
bekannten Extraktionslösungsmittel die wäßrige Alkalilösung nicht in das Extraktionslösungsmittel über, und
das Phenol kann aus der Extraktlösung sehr leicht freigesetzt werden. 6i)
Das so gewonnene Phenol besitzt eine hohe Reinheit, so daß es, so wie es ist, wieder verwendet werden kann.
Selbstverständlich kann das Extraktionslösungsmittel, aus dem das Phenol entfernt wurde, so wie es ist, für den
nächsten Versuch wieder verwendet werden. Das erfindungsgemäße Verfahren 1st somit ein industriell und wirtschaftlich
sehr vorteilhaftes Verfahren zur Entfernung von Phenolen aus Phenol enthaltenden wäßrigen Lösungen
und zur Wiedergewinnung der Phenole. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Behandlungsverfahrens
Hegt in der Tatsache, daß kein Schlamm gebildet wird, Im Gegensatz zu dem Aktivschlammverfahren, was im
Hinblick auf die Industrieabfälle von Vorteil ist. Es ist nicht erforderlich, zu betonen, daß die Erfindung sehr
wirksam bei verdünnten Abwässern, die Phenole enthalten, durchgeführt werden kann, und es muß weiterhin
nicht betont werden, daß das erfindungsgemäße Verfahren in allgemeine Verfahren eingeplant werden kann, bei
denen Phenole verwendet oder gebildet werden, als Verfahren, um die Phenole aus wäßrigen Lösungen, die
§ verschiedene Konzentrationen an Phenolen enthalten, wirksam zu entfernen.
ζ Die vorstehend envähnte ausgeprägte Wirkung des bei der Erfindung verwendeten Extraktionslösungsmittels
> 5 ist nicht nur darauf zurückzuführen, daß es als Extraktionslösungsmittel wirkt, sondern daß es teilweise an
einer chemischen Bindung bzw. Reaktion mit den Phenolen teilnimmt. Erfindungsgeniäß werden Phenole mit
"* hoher Ausbeute extrahiert, ohne daß die Konzentration an Phenolen eine große Rolle spislt. Beim Destillieren
der Phenole bei erhöhten Temperaturen können die chemisch an das Extraktionslösungsmittel gebundenen
Phenole bei einer geeigneten Temperatur freigesetzt werden.
K) Als Stickstoff enthaltende heterocyclische Verbindungen mit einer Gesamtkohlenstoffzahl von neun oder
mehr (der Ausdruck »Gesamtkohlenstoffzahi« bedeutet die Gesamtzahl der Kohlenstoffatome, die die Verbindung
aufweist) können Verbindungen mit der Skelettstruktur des Pyridins, Verbindungen mit der Skelettstruktui
des Piperidine und Verbindungen mit der Skelettstruktur des Triazins genannt werden.
Als Verbindungen mit der Skelettstruktur des Pyridins können Alkylpyridine, wie Nonylpyridin, Alkenylpyridine,
wie 4-(Butenylpentenyl)-pyridin, Aralkylpyridine, wie Benzylpyridin und Phenylpropylpyridin, Dipyridyle,
Wie 4,4'-D'.pyridyl bzw. 4,4'-Dimethyl-2,2-dipyridyl, Dipyridylalkane, wie l,3-Di-(4-pyridyl)-propan, genannt
werden.
Als Verbindungen mit der Skelettstruktur des Piperidine können sowohl Aralkylpiperidine, wie Benzylpiperidin,
als auch l,3-Di-(4-piperidyl)-propan und andere Alkylpiperidine genannt werden.
2i) Als Verbindungen mit der Skelettstruktur des Triazins können 4-Pyridyltriazin bzw. 2,4,6-Tri-(4-pyridyl)-striazin
genannt werden.
Bei der Erfindung ist es weiterhin möglich, das Extraktionslösungsmittel verdünnt mit einem wasserunlöslichen
organischen Lösungsmittel zu verwenden.
Wenn die Stickstoff enthaltende heterocyclische Verbindung mit einem in Wasser unlöslichen organischen
Lösungsmittel verdünnt wird, wird das Verdünnungsverhältnis so ausgewählt, daß die Menge an Stickstoff
enthaltender heterocyclischer Verbindung 5 bis 95, bevorzugt 20 bis 95 und mehr bevorzugt 40 bis 80%, bezogen
auf die Menge an wasserunlöslichem organischem Lösungsmittel, beträgt. Als Beispiele für wasserunlösliche
organische Lösungsmittel können die folgenden Lösungsmittel erwähnt werden: aromatische Kohlenwasserstoffe,
wie Benzol, Toluol, Xylol, Dodecylbenzol, p-Cymol, aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Octan,
3n Isooctan, n-Decan, höhere Alkohole mit fünf oder mehr Kohlenstoffatomen, wie Hexanol, Octanol, Dodecylalkohol,
Laurylalkohol, organische Carbonsäureester, wie Äthylenpropionat, Butyhcetat, Ketone, wie Methylisopropylketon.
Acetophenon, alicyclische Kohlenwasserstoffe, wie Cydohexan, Methylcyclohexan, Äther, wie n-Butyläther,
Dilsoamyläther, und ihre Gemische. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die oben erwähnten
/ Lösungsmittel beschränkt. Das wasserunlösliche organische Lösungsmittel kann entsprechend der Art der Stick-
'} 35 stoff enthaltenden heterocyclischen Verbindungen ausgewählt werden.
j Danach werden die Phenole aus der Phenol enthaltenden wäßrigen Lösung mit dem erfindungsgemäß elnge-
ί setzten Extraktionslösungsmittel extrahiert, und die so erhaltene Extraktlösung wird bei gewöhnlichem oder
verringertem Druck destilliert. Gemäß diesem Verfahren können die Phenole entfernt und gewonnen werden. In
diesem Fall kann die Temperatur bei der Destillation irgendeine Temperatur sein, sofern sie nicht niedriger ist
als die Temperatur, bei der die chemisch an das Extraktionslösungsmittel gebundenen Phenole thermisch bei
gewöhnlichem oder reduziertem Druck freigesetzt werden können. Zur Gewinnung der Phenole durch Destillation
wird ein Verfahren, bei dem einfache Destillationstürme oder Rektifiziertürme verwendet werden, im allgemeinen
bevorzugt. Ein Verfahren, bei dem aus der Extraktlösung nur die Phenole bei gewöhnlichem oder
^ verringertem Druck abdestilliert und dadurch von dem Extraktlösungsmittel getrennt werden, ist Im allgemei-
45 nen aus wirtschaftlichen Gründen bevorzugt.
» Die wie vorstehend beschrieben gewonnenen Phenole besitzen eine sehr hohe Reinheit, so daß sie so, wie sie
sind, wieder verwendet werden können. Gleichzeitig können die Phenole fast vollständig mit hohem Nutzungsgrad und hoher Ausbeute aus der Extraktlösung isoliert werden. Dementsprechend kann das Extraktionslösungsmlttel,
aus dem die Phenole abgetrennt wurden, direkt für den nächsten Versuch wieder verwendet
werden, so daß kaum ein Verlust an Extraktionslösungsmittel stattfindet.
Andererseits ist es weiterhin möglich, die erfindungsgemäß in das Extraktionslösungsmittel extrahierten
Phenole in Form einer wäßrigen Lösung des Alkaliphenolats freizusetzen. Indem man eine wäßrige Alkalllösung
verwendet. In diesem Fall reicht die stöchiometrische Menge an Alkall aus, um die Phenole freizusetzen. Eine
wäßrige Alkalilösung, die Phenolat enthält, kann ebenfalls als Freisetzungsmtttel verwendet werden. Wird eine
hoch konzentrierte wäßrige Alkalilösung verwendet, die eine überschüssige Menge, bezogen auf die In der
Extraktlösung vorhandenen Phenole, enthält, wobei das Alkall als Freisetzungsmittel im Kreislauf geführt wird,
so kann eine Phenolatlösung mit hoher Konzentration gewonnen werden. Dies ist besonders bevorzugt, wenn
die Phenole aus Phenolatlösung gewonnen werden. In diesem Fall findet die Freisetzung der Phenole aus der
Extraktlösung fast vollständig statt, unabhängig von der Konzentration des Phenolats, so lange die wäßrige
Alkalilösung alkalisch bleibt. Selbstverständlich kann das Extraktionslösungsmittel, aus dem die Phenole freigesetzt
wurden, wiederholt so, wie es ist, bei der nächsten Extraktionsstufe verwendet werden.
Als Phenol enthaltende wäßrige Lösungen, mit denen das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden
kann, können wäßrige Lösungen erwähnt werden, die mindestens eine Art von phenolischen Verbindungen, wie
Phenol, Kresole, Xylenole, Brenzcatechlne, Chlorphenole, Nitrophenole, enthalten. Genauer gesagt, kann als
Phenol enthaltende wäßrige Lösung eine Lösung erwähnt werden, die bei der Herstellung des Phenols anfällt,
eine Phenol enthaltende wäßrige Lösung, die bei der Herstellung von Phenolharzen anfällt, die Koksofengasflüsslgkeit,
die bei der Herstellung von Koks anfällt, die Phenol enthaltende wäßrige Lösung, die bei der Herstel- «
lung von Pharmazeutika und Pestiziden anfällt. Unter Ihnen sind die Phenol enthaltende -wäßrige Lösung, die |
bei der Herstellung von Phenolharzen anfällt und die zusätzlich zu Phenol Methanol und Formaldehyd enthält,
und die Koksofengasflüssigkeit, die bei der Herstellung von Koks anfällt und die als Hauptverunreinigungen
Thiocyanionen und komplexe Cyanionen enthält. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren werden selektiv nur
die Phenole extrahiert.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die Kontakttemperatur, bei der die Phenole
aus der Phenol enthaltenden wäßrigen Lösung mit dem Extraktionslösungsmittel extrahiert werden, irgendeine ΐ
Temperatur sein, so lange sie nicht höher ist als die Siedetemperatur der Phenole und die Siedetemperatur des
erfindungsgemäßen Extraktionslösungsmittels. Als Behandlungsverfahren kann man irgendein diskontinuierliches
Verfahren, ein Verfahren, bei dem ein Mischer und eine Absetzvorrichtung verwendet werden, und ein
kontinuierliches Extraktionsverfahren, bei dem Türme mit perforierten Böden, Pulslerungstürme oder ähnliche
Einrichtungen verwendet werden, anwenden.
Bei der Durchführung der Erfindung sind keine weiteren Chemikalien erforderlich, und die Vorrichtung ist
einfacher und kleiner als diejenige bei den anderen Verfahren, so daß die vorliegende Erfindung sehr wirtschaftlich
ist.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispie! 1
50 ml einer wäßrigen Lösung, die 990 ppm p.a. Phenol und 20 ml 4-(l-Butenylpentenyl)-pyrldin als Extraktionslösungsmittel
enthält, werden in einen Scheidetrichter gegeben, und die Extraktion erfolgt, indem man das
Gemisch 1 min schüttelt. Danach trennt sich das Gemisch sofort In zwei Phasen. Die Analyse zeigt, daß die
Phenolkonzentration Im Raffinat der Extraktion 25 ppm beträgt. Dies bedeutet, daß die Extraktionsrate des
Phenols 97,5% beträgt, und somit 1st der Verteilungskoeffizient 96,5.
Danach wird die Extraktlösung durch Schütteln mit 50 ml einer 4gew.-96igen wäßrigen Lösung von NaOH
während 1 min rückextrahiert. Die Phenolkonzentration (der Wert, den man erhält, Indem man das Phenolat in
Phenol umwandelt) beträgt in der wäßrigen NaOH-Lösung 953 ppm, und die Freisetzungsrate beträgt 98,8%.
50 ml einer wäßrigen Lösung, die 1 Gew.-% p.a. o-Kresol und 50 ml einer Dodecylalkohollösung enthält,
die 30 Gew.-% l,3-Di-(4-pyridyl)-propan als Extraktionslösungsmittel enthält, werden in einen Scheidetrichter
gegeben, und die Extraktion erfolgt, indem man das Gemisch 1 min schüttelt. Unmittelbar danach wird das
Gemisch in zwei Phasen getrennt. Die Analyse zeigt, daß die o-Kresol-Konzentratlon im Extraktionsraffinat
130 ppm beträgt. Dies bedeutet, daß die Extraktionsrate von o-Kresol 98,7% beträgt, und somit Ist der Verteilungskoeffizient
76.
Danach wird die Extraktlösung durch Schütteln mit 50 ml einer 4gew.-%lgen wäßrigen Lösung von NaOH
während 1 min rückextrahiert. Die o-KresoI-Konzentration (der Wert, den man erhält, wenn man o-Kresolat in
o-Kresol umwandelt) in der wäßrigen NaOH-Lösung beträgt 9,690 ppm, und die Freisetzungsrate beträgt 98,2%.
50 ml eines Abwassers einer Phenolharzfabrik, welches 41340 ppm Phenol enthält, und 50 ml der in Tabelle I
angegebenen Extraktionslösungsmittel werden in einen Scheidetrichter gegeben, und die Extraktion erfolgt
durch Schütteln des Gemisches während 2 min. Das Gemisch teilt sich sofort in zwei Phasen. Die Phenolkonzentration
im Raffinat der Extraktion wird analysiert. Die Phenolkonzentration, die Extraktionsrate und der
Verteilungskoeffizäent sind in Tabelle I angegeben.
Danach wird die Extraktlösung extrahiert, indem man mit 50 ml einer 4gew.-%igen wäßrigen Lösung von
NaOH während 2 min schüttelt. Die Phenolkonzentration (ein Wert, den man erhält, wenn man Phenolat in
Phenol umwandelt) in der wäßrigen NaOH-Lösung wird analysiert. Die Phenolkonzentration und die Freisetzungsrate
sind in Tabelle I angegeben.
Extraktionslösungsmittel | Zusammen | Phenolkon | Extrak | Vertel- | Phenolkon- | Freiset | 60 | 99 | 65 | 100 |
setzung des | zentration | tionsrate | lungs- | zentratlon | zungsrate 55 | |||||
Extraktlons- | in dem | % | koeffi- | In der wäß | (as) | 98 | ||||
lösungs- | Extraktions | zient | rigen Phase | |||||||
mittels | raffinat | K | der Rück | |||||||
(Gewlchts- | (ppm) | extraktion | ||||||||
verhältnis) | (ppm) | |||||||||
4-Benzylpyridin | 40% | 827 | 98,0 | 49,0 | 39 700 | |||||
Benzol | 60% | |||||||||
4-(3-PhenylpropyO- | 100% | 744 | 98,2 | 54,5 | 39 500 | |||||
pyridin | ||||||||||
2,4,6-Tri-(4- | ||||||||||
pyridyl)-s-triazin | 30% | 579 | 98,6 | 70,3 | 40180 | |||||
Dodecylalkohol | 70% |
Vergleichsbeispiel 1
50 ml Abwasser einer Phenolharzfabrik, wie es In Beispiel 3 verwendet wurde, und 50 ml der Extraktionslösungsmittel, welche in Tabelle II angeführt sind, werden während 2 min zur Extraktion geschüttelt. Die
Phenolkonzentration in dem Extraktionsraffinat wird analysiert. Die Phenolkonzentration, die Extraktionsrate
und der Verteilungskoeffizient sind in Tabelle II angegeben.
Im Fall von 2-Äthylhexanol und Oxocol war die Trennung ^es Gemisches so langsam, daß es sich erst zwei
Stunden nach der Extraktion unter Schütteln in zwei Phasen trennte.
Extraktionslösungsmittel
Phenolkonzentratlon
Im Extraktlonsrafflnal (ppm)
Im Extraktlonsrafflnal (ppm)
Extraktionsrate (%)
Verteilungskoeffizient K
Benzol Octanoi (2-Athyihexanöi)
p-Xylol Isopropyläther Oxocol (Gemisch aus C^-Cu-höheren Alkoholen,
hergestellt von Nissan Chem. Ind.) Kerosin Dodecylbenzol (95 Gew.-%)
5-Äthyl-2-methylpyridin (5 Gew.-%)
11780 | 71,5 | 2,5 |
2 275 | 94,5 | 17,2 |
15 590 | 62,3 | 1,6 |
1860 | 95,5 | 21,2 |
2 480 | 94,0 | 16 |
35 550 | 14,0 | 0,2 |
3 720 | 91,0 | 10,1 |
50 ml einer wäßrigen Lösung, die die in Tabelle III aufgeführte Phenolverbindung enthält, und 50 ml einer
gemischten Xylollösung, welche 40 Gew.-96 4-Nonylpyrldin enthält, als Extraktionslösungsmittel werden
In einen Scheidetrichter gegeben, und die Extraktion erfolgt durch Schütteln des Gemisches während 2 min.
Die Konzentration der Phenolverbindung im Extraktionsraffinat wird analysiert. Man erhält die in Tabelle III
angeführte Phenolkonzentration, Extraktionsrate und Verteilungskoeffizient.
Tabelle III | Phenolkonzentration vor der Behandlung (ppm) |
Phenolkonzentration In dem Extraktionsraffinat (ppm) |
Extraktions rate (*) |
Vertellungs- koeffizient K. |
Art der Phenol verbindung |
9 500 2 900 4 800 25 000 |
120 35 55 400 |
98,7 98,9 98,9 98,4 |
78,1 81,8 86,3 61,5 |
2,5-Dimethylphenol 2,4-Dichlorphenol p-Nitrophenol Catechol |
||||
5(i 200 ml Abwasser einer Phenolharzfabrik, welches 41 340 ppm Phenol enthält, und 200 ml einer gemischten
Dodecylbenzollösung, die 30 Gew.-% 4-Nonylpyridin enthält, als Extraktionslösungsmittel werden 1 min
geschüttelt und dann sofort in zwei Schichten getrennt. Die Phenolkonzentration In dem Extraktionsraffinat
wird analysiert. Danach wird das Raffinat mit einem frischen 200-ml-Tell des vorstehend erwähnten Extraktionslösungsmittels
während 1 min zur Extraktion geschüttelt. Danach wird die Phenolkonzentration in dem
ExtrakUonsraffinat analysiert. Dieses Verfahren wird Insgesamt dreimal wiederholt. Die Phenolkonzentration,
die Extraktionsrate und der Verteilungskoeffizient im Endraffinat sind in Tabelle IV angegeben.
Tabelle IV | Phenolkonzentration im Extraktionsraffinat (ppm) |
Extraktionsrate (%) |
Vertellungs- koeffizient K |
Extraktion Nr. |
660 5,4 0 |
98,4 99,2 100 |
61,6 |
1 2 |
|||
300 g Abwasser einer Phenolharzfabrik, welches 63 000 ppm Phenol enthält, und 300 g einer gemischten
Xylollösung, welche 30 Gew.-96 4-(l-Butenylpentenyl)-pyrldin enthält, werden in einen Scheidetrichter gegeben
und 2 min zur Extraktion geschüttelt. Das Gemisch trennt sich sofort In zwei Schichten. Die Phenolkonzentration
in dem Extraktionsraffinat beträgt 1830 ppm. Danach wird die Extraktlösung durch Schütteln mit 300 g
einer 2Ogew.-96igen wäßrigen Lösung von NaOH während 2 min rückextrahiert. Die Phenolkonzentration in der
wäßrigen NaOH-Lösung erreicht 5,47 Gew.-96. Danach wird das Extraktionslösungsmittel, aus dem das Phenol
freigesetzt wurde, zu einem weiteren 300-g-Anteil des gleichen Abwassers der Phenolharzfabrik wie vorstehend
gegeben, und dann wird für die Extraktion geschüttelt, und das Extraktionsraffinat wird abgetrennt. Danach
wird die Extraktlösung mit der vorstehend erwähnten wäßrigen NaOH-Lösung, die 5,47 Gew.-96 Phenol enthält,
zur Freisetzung des Phenols behandelt. Das Verfahren wird Insgesamt achtmal wiederholt. Die Extraktionsrate
und die Phenolkonzentration In der NaOH-Freisetzungslösung nach jedem Extraktionsversuch sind in den
Tabellen V und VI angegeben.
Tabelle V | Extraktionsrate (56) |
Extraktion Nr. | 97,5 97,0 97,0 96,5 96,0 |
1 3 5 7 8 |
|
Tabelle VI | Phenolkonzentration in der Freisetzungslösung (Gew.-96) |
Extraktion Nr. | 5,47 14,7 22,0 27,0 30,47 |
1 3 5 7 8 |
|
20
25
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Stufe für die Gewinnung des Phenols
Zu 399 g der Freisetzungslösung, die man erhält, Indem man das vorstehende Verfahren achtmal wiederholt
(sie enthält 121 g Phenol), gibt man 60,5 g konzentrierte Schwefelsäure. Die entstehende ölige Phase wird einer
einfachen Destillation bei verringertem Druck von 133mbar unterworfen, und man erhält 100 g Phenol mit
einer Reinheit von 99,9%, bestimmt durch Gaschromatographie.
Extraktionsstufe
Die Extraktion erfolgt, indem man eine dreistufige, aus Glas hergestellte Mischerabsetz-Extraktorvorrichtung
des Gegenstromtyps verwendet. Ein Abwasser einer Phenolharzfabrik, welches 4,13 Gew.-96 Phenol enthält, wird
in den ersten Tank in einer Rate von 1200 ml/Stunde gegeben. Aus dem dritten Tank wird eine Xylollösung,
die 20 Gew.-96 4-Nonylpyridin enthält, im Gegenstrom in einer Rate von 1200 ml/Stunde fließen gelassen.
Als Ergebnis wird das Extraktionsraffinai in einer Rate von ΪΙ40 ml/Stunde entnommen, und die Phenoikonzentration
beträgt 0,1 ppm, was anzeigt, daß das Phenol vollständig extrahiert wurde. Die Extraktlösung wird in
einer Rate von 1260 ml/Stunde entnommen, und die Phenolkonzentration beträgt 3,9396, und der Wassergehalt 55 |
beträgt 0,896.
Freisetzungsstufe
3 1 der Extraktlösung, die man bei der Extraktionsstufe erhält, und 270 g einer 20gew.-96igen wäßrigen Lösung
von NaOH werden in einen Scheidetrichter gegeben, und die Rückextraktion wird durchgeführt. Man erhält
390 g Freisetzungslösung. Sie enthält 117 g Phenol, so daß die Freisetzungsrate 99,196 beträgt.
Wiedergewinnungsstufe
65
Die bei Freisetzungsstufe erhaltene Freisetzungslösung, die 390 g wiegt, wird mit 68,5 g (das l,05fache der
theoretischen Menge) konzentrierter Schwefelsäure neutralisiert. Das Gemisch wird In eine ölige Phase und eine
wäßrige Phase getrennt. Das so erhaltene Öl wird in einen Destillationskolben gegeben und bei verringertem
Druck von 133 mbar einer einfachen Destillation unterworfen. Man erhält 115 g Phenol. Das Phenol besitzt eine
Reinheit von 99,8%, bestimmt durch Gaschromatographie.
Extraktionsstufe 1
Die Extraktion erfolgt mit einer aus Glas hergestellten dreistufigen Mischerabseiz-Extraktorvorrlchtung des
Gegenstromtyps. Ein Abwasser einer Phenolharzfabrik, welches 6,3% Phenol enthält, wird In den ersten Tank in
ι» einer Rate von 1200 ml/Stunde eingeleitet. Aus dem dritten Tank wird eine Diäthylphthalatlösungi welche 20
Gew.-96 4-Nonylpyrldln enthält, im Gegenstrom in einer Rate von 480 ml/Stunde fließen gelassen.
Das Extraktionsraffinat wird in einer Rate von 1128 ml/h entnommen, und seine Phenolkonzentration beträgt
4,4 ppm, was anzeigt, daß das Phenol fast vollständig extrahiert wurde. Die Extraktlösung wird in einer Rate
von 555 ml/h entnommen, und seine Phenolkonzentration beträgt 1396, und der Wassergehalt beträgt 0,69ό.
Wiedergewinnungsstufe 1
10 1 der Extraktlösung, die man bei der Extraktionsstufe erhält (1300 g Phenol und 30 g Wasser), werden In
einen Destillationskolben mit einer Kapazität von 201 gegeben, und eine einfache Destillation bei einem verringerten
Druck von 133 mbar wird durchgeführt. Man gewinnt so 1280 g Phenol. Das Phenol besitzt eine Reinheit
von 99,896, bestimmt durch Gaschromatographte. Andererseits wurden 8,71 Extraktionslösungsmittel als Destillationsrückstand
wiedergewonnen, welches beim nächsten Versuch wieder verwendet wird.
Extraktionsstufe 2
Unter den gleichen Bedingungen wie bei der Extraktionsstufe 1 erfolgt die Extraktion unter Verwendung des
bei der Wiedergewinnungsstufe 1 wiedergewonnenen Extraktionslösungsmittels.
Das Extraktionsraffinat wird in einer Rate von 1126 ml/h entnommen, und die Phenolkonzentration beträgt
4,6 ppm, was anzeigt, daß das Phenol fast vollständig extrahiert wurde. Die Extraktlösung wird in einer Rate
von 557 ml/Stunde entnommen, und ihre Phenolkonzentration beträgt 12,8%, und ihr Wassergehalt beträgt
0,7%.
Wiedergewinnungsstufe 2
2 1 der Extraktlösung, die man bei der Exlraklionsstufe 2 erhielt {256 g Phenol und 7 g Wasser), werden in
einen Destillationskolben mit einer Kapazität von 3 1 gegeben und einer einfachen Destillation bei einem verringerten
Druck von 133 mbar unterworfen. Man erhält 246 g Phenol. Es besitzt eine Reinheit von 99,8%, bestimmt
durch Gaschromatographie.
Claims (4)
1. Verfahren zur Extraktion von Phenolen aus wäßrigen Lösungen mit einer Stickstoff enthaltenden hete- |
rocyclischen Verbindung als Extraktionsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß man die Extraktion mit
* einem Alkyl- oder Alkenylpyridln, einem Aralkylpyridin, einem Dlpyrldyl, einem Dipyridyialkan, einem
Alkylpiperidin oder einem Aralkylpiperidin mit insgesamt jeweils 9 oder mehr Kohlenstoffatomen oder einem
Triazln, das eine oder mehrere Pyridylgruppen als Substituenten enthält, als Extraktionsmittel durchführt,
das mit einem wasserunlöslichen organischen Lösungsmittel verdünnt sein ,kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Extraktion mit einem Verdünnten
i» Extraktionsmittel durchführt, wobei die Stickstoff enthaltende heterocyclische Verbindung in einer Menge
von 20 bis 95 Gew.-%, bezogen auf das organische Lösungsmitte}, vorliegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Extraktion mit einem verdünnten
Extraktionsmittel durchführt, wobei man als wasserunlösliches organisches Lösungsmittel einen Kohlenwasserstoff,
einen organischen Carbonsäureester oder einen höheren Alkohol mit 5 oder mehr Kohlenstoffatomen ||
i> einsetzt. B
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Extraktionslösungsmittel einsetzt,
dessen Siedepunkt höher ist als der des zu extrahierenden Phenols.
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