DE375716C - Verfahren zur Entfernung der sauren Bestandteile aus Teeren, Teer- oder Mineraloelen oder Pechen - Google Patents

Verfahren zur Entfernung der sauren Bestandteile aus Teeren, Teer- oder Mineraloelen oder Pechen

Info

Publication number
DE375716C
DE375716C DEF50746D DEF0050746D DE375716C DE 375716 C DE375716 C DE 375716C DE F50746 D DEF50746 D DE F50746D DE F0050746 D DEF0050746 D DE F0050746D DE 375716 C DE375716 C DE 375716C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
water
tar
phenols
tars
pitches
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEF50746D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
FRANZ FISCHER DR
Original Assignee
FRANZ FISCHER DR
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by FRANZ FISCHER DR filed Critical FRANZ FISCHER DR
Priority to DEF50746D priority Critical patent/DE375716C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE375716C publication Critical patent/DE375716C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C1/00Working-up tar
    • C10C1/20Refining by chemical means inorganic or organic compounds

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

  • Verfahren zur Entfernung der sauren Bestandteile aus Teeren, Teer- oder Mineralölen oder Pechen. Zur Abtrennung der sauren Bestandteile aus Teeren, Teer- oder Mineralölen und Pechen, bei denen,es sich hauptsächlich um phenolartige Körper handelt, haben sich bisher von den verschiedenen Trennungsmethoden nur wenige eingebürgert. -Am verbreitesten ist die Behandlung mit Natronlauge, der nachher eine Ausfällung der alkalilöslichen Bestandteile mit Kohlensäure und eine Kaustifizierung des entstandenen Natriumcarbonats durch Kalk folgt. Erwähnt sei auch die sogenannte Spritwäsche, welche mit wäßrigem Alkohol eine teilweise Abtrennung der Phenole gestattet. In den »gesammelten Abhandlungen zur Kenntnis der Kohle« Band z, Seite 267, hat der Erfinder in Gemeinschaft mit Hilpert auf die Möglichkeit hingewiesen, aus den Teerdestillaten die Kresole usw. mit hocherhitztem 'Wasser zu entfernen. Es ist dort Seite 268 erwähnt, daß man gleiche Teile Teeröl und Wasser unter Druck möglichst hoch erhitzen soll, hierbei gehe ein Teil der Kresole in das Wasser über, falle beim Abkühlen aus und werde bei der Druckentlastung zuerst aus dem Gefäß herausgedrückt, wenn das Ableitungsrohr bis auf den Boden gehe. Die entsprechenden Versuche haben indessen zu einem brauchbaren Ergebnis-niehtgeführt. Es bliebe die Hauptmenge der Phenole im Teeröl zurück.
  • Nach der Erfindung erzielt man eine gute Abtrennung der sauren Bestandteile, insbesondere der Phenole, aus Teeren, Ölen oder Pech mittels erhitzten Wassers dadurch, daß man das Wasser nach der Aufnahme der Phenole, getrennt vom Teer oder 01 erkalten läßt. Es hat sich gezeigt, daß in diesem Falle die Phenole sich am Boden des Abkühlungsgefäßes ausscheiden und abgezogen werden können, während beim Abkühlen des Wassers im Zusammenhang mit dem 01 die Phenole größtenteils im 01blieben. Die bessere Wirkungsweise des der Erfindung gemäß ausgeführten Verfahrens beruht anscheinend darauf, daß die Wiederaufnahme der aus dem Wasser bei der Abkühlung sich ausscheidenden Phenole durch das 01 verhindert wird. Da die Phenole erst in der Nähe der Zimmertemperatur schwerer sind als Wasser, steigen sie beim Abkühlen des überhitzten Wassers zunächst in. diesem auf und treten in das 01 zurück, wenn es sich während der Abkühlung noch über dem Wasser befindet. Bei getrennter Abkühlung gelingt es, tatsächlich eine Trennung der Kohlenwasserstoffe und der Phenole, und zwar auch der höheren Phenole herbeizuführen.
  • An Stelle des Wassers können auch wäßrige Lösungen, die das Verfahren befördern, benutzt werden, z. B. von Stoffen, welche die Löslichkeit der Phenole im Wasser begünstigen (Glyzerin) oder durch ihren Salzgehalt die Trennung -der-beim Verrühren des Wassers mit dem 01 entstehenden Emulsion beschleunigen oder endlich durch ihre säurebindende Eigenschaft den Angriff der Autoklavenwände durch die sauersten Bestandteile verhindern.
  • Es ist selbstverständlich, daß man den heißgebliebenen Autoklaven ohne ihn zu öffnen und abzukühlen, wieder mit Wasser beschicken kann, daß man das Wasser im Cegenstrom durch das abströmende Gas erwärmt und entsprechend auch mit den Ölen verfährt, daß man die beliebigsten Rühr- oder Schütteleinrichtungen verwenden kann, um die Mischung der öligen und wäßrigen Schicht herbeizuführen und daß auch das notwendige Druckgefäß die verschiedensten Formen annehmen kann, seien es Kessel, seien es rohrförmige Anordnungen. Will man den Autoklaveninhalt mit Hilfe eines unter Druck stehenden zirkulierenden Gases durchmischen, statt mit einer mechanischen Rührvorrichtung, so wird man natürlich in den Autoklaven ein mit den Ölen nicht reagierendes Gas hineinbringen. Umgekehrt ist es denkbar, daß man gleichzeitig mit der Trennung auch eine gewisse Behandlung der Öle vornehmen will, dann können selbstverständlich in den Autoklaven noch entsprechende Chemikalien oder in geeigneter Weise wirkende Gase gegeben werden.
  • Der Vorteil des Verfahrens besteht darin, daß es als Trennungsmittel lediglich Wasser braucht, also gar keine Chemikalien, und daß die Phenole sofort als solche gewonnen werden und nicht erst in irgendeiner Weise in Freiheit gesetzt werden müssen. Das Verfahren wird vor allem auf Teere, Peche, auf die einzelnen Fraktionen, ferner auf Schieferöle und Erdöle, soweit diese saure Bestandteile enthalten, Anwendung finden. Es kann aber auch ganz allgemein für beliebig andere mit Wasser von Zimmertemperatur nicht mischbare Gemische verwendet werden, bei welchen man eine Abtrennung saurer Bestandteile ganz oder teilweise erstrebt. Ausführungsbeispiel. In einem io 1 fassenden, rohrförmigen Stahlautoklaven wird etwa i 1 einer aus Gasflammkohle stammenden Urteerfraktion (zwischen Zoo und 25o° siedend), mit einem Phenolgehalt von 52 Prozent, und ferner 2 1 Wasser gegeben. Der Autoklaveninhalt wird auf Zoo bis 25o' erhitzt und gut durchgerührt, hierauf wird das Rühren abgestellt und etwa 1/, Stunde gewartet, so daß bei Konstantbleiben der Temperatur sich die ölige und wäßrige Schicht trennen können. Ist dieses erreicht, dann wird durch ein am unteren Ende des Autoklaven mit <<"a @-ser gekühltes Ventil, welches einen vorgeschalteten Druckkühler hat, die wäßrige Schicht aus dem Autoklaven herausgelassen. Das Rufsieden der mit Zoo- abströmenden wäßrigen Schicht wird durch die Kühlung verhindert. Diese Schicht wird zunächst milchig und dann scheiden sich aus ihr in Tropfen die vorher gelöst gewesenen Phenole ab. Eine Kontrollbestimmung mit Alkali zeigt, daß das sich Ausscheidende fast völlig in Alkali löslich ist, daß also auf diese Weise eine Abtrennung der Phenole aus der im Autoklaven zurückgebliebenen Ölschicht gelungen ist. Man hat es in der Hand, durch mehrfache Wiederholung die Phenole völlig aus dem Öl zu entfernen oder mit dem 01 lediglich eine Art von Reinigung vorzunehmen, indem man nur die am leichtesten löslichen Phenole entfernt. Diese Phenole sind bei der technischen Verwendung der phenolhaltigen Öle am nachteiligsten und ihre Entfernung ist in erster Linie erwünscht. An Stelle des Wassers kann man auch die gleichen Mengen einer einprozentigen Glycerinlösung oder einer zweiprozentigen Chlornatriumlösung oder einer einprozentigen Natriumcarbonatlösung benutzen. Die nach dem vorstehenden Beispiel erhaltenen Phenole sieden zwischen 200 und 300'. Sie bestehen aus Kresolen, Nylenolen und noch höheren Homologen, deren Zusammensetzung sich noch nicht hat feststellen lassen.
  • Diese Phenole sind in Alkali löslich, aber nicht in Wasser, auch nicht in siedendem Wasser.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Entfernung der sauren Bestandteile aus Teeren, Teer- oder Mineralölen oder Pechen durch Erhitzen mit Wasser unter Druck, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser nach der Aufnahme der sauren Bestandteile getrennt vom Teer, 0l oder Pech abgekühlt wird.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß statt des Wassers wäßrige Lösungen von die Wasserlöslichkeit der Phenole erhöhenden oder säurebindenden Stoffen oder Neutralsalzen benutzt werden.
DEF50746D 1921-12-13 1921-12-13 Verfahren zur Entfernung der sauren Bestandteile aus Teeren, Teer- oder Mineraloelen oder Pechen Expired DE375716C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF50746D DE375716C (de) 1921-12-13 1921-12-13 Verfahren zur Entfernung der sauren Bestandteile aus Teeren, Teer- oder Mineraloelen oder Pechen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF50746D DE375716C (de) 1921-12-13 1921-12-13 Verfahren zur Entfernung der sauren Bestandteile aus Teeren, Teer- oder Mineraloelen oder Pechen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE375716C true DE375716C (de) 1923-05-16

Family

ID=7104038

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEF50746D Expired DE375716C (de) 1921-12-13 1921-12-13 Verfahren zur Entfernung der sauren Bestandteile aus Teeren, Teer- oder Mineraloelen oder Pechen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE375716C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE764490C (de) * 1939-03-21 1953-12-14 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zur Gewinnung von Phenolen

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE764490C (de) * 1939-03-21 1953-12-14 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zur Gewinnung von Phenolen

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE875847C (de) Verfahren zum Reinigen von Gasen, insbesondere Koksofengasen, von Schwefelverbindungen
DE1645809C3 (de) Verfahren zum Raffinieren von Schmieroel
DE869106C (de) Verfahren zum Reinigen von Gasen, insbesondere Koksofengasen, von Schwefelverbindungen
DE2543532C3 (de) Verfahren zur Schwerkrafttrennung eines wäßrigen teerhaltigen Kondensats
DE375716C (de) Verfahren zur Entfernung der sauren Bestandteile aus Teeren, Teer- oder Mineraloelen oder Pechen
DE960918C (de) Verfahren zur Umwandlung von Mercaptanen oder Mercaptiden in Disulfide
DE753755C (de) Verfahren zur Gewinnung von hochwertigen Phenolen aus Braunkohlen-Schwelwaessern und -Schweloelen
DE564406C (de) Verfahren zur Zerlegung von Teeren oder deren Destillaten in reine Phenole und Neutraloele
DE704530C (de) Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus OElen und Abwaessern
DE958233C (de) Verfahren zum Entfernen von Merkaptanen aus einem sauren Kohlenwasserstoffdestillat, das hoeher siedet als Benzin
DE429444C (de) Verfahren zur Herstellung gereinigter Kohlenwasserstoffoele
DE549400C (de) Verfahren zur Entphenolierung phenolhaltiger Kohlenwasserstoffe beliebiger Herkunft und zur Gewinnung reiner Phenole
DE760386C (de) Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus phenolhaltigen OElen, Teeren od. dgl.
DE433268C (de) Verfahren zur Zerlegung von Steinkohlenurteer oder seinen Destillaten in Phenole undNeutraloele
DE561183C (de) Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus Steinkohlenurteeren und Braunkohlenteeren mit verfluessigtem Ammoniak
DE735327C (de) Verfahren zum Entfernen saurer Bestandteile aus fluessigen Kohlenwasserstoffen oder ihren fluessigen Derivaten
DE461623C (de) Einrichtung zur Entgasung von Kesselspeisewasser mittels einer Strahlluftsaugevorrichtung
DE601421C (de) Verfahren zur Entfernung von oeligen Bestandteilen aus Kondenswasser
DE2310410C3 (de) Verfahren zum Verhindern von Schaumbildung
DE481306C (de) Verfahren zum Nutzbarmachen von Abwaessern
DE858556C (de) Verfahren zur Gewinnung von sauren OElen und neutralen OElen aus deren Gemischen
DE656689C (de) Verfahren zur Abtrennung schwefelhaltiger, phenolartiger und saurer Anteile aus den alkalischen Abfallaugen der Raffination von gekrackten Mineraloelen
DE316998C (de)
AT142438B (de) Verfahren zur Destillation fester, fossiler Brennstoffe.
DE661697C (de) Verfahren zur Behandlung von Erdoelrueckstaenden mit festen Adsorptionsmitteln