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Einrichtung zur Entgasung von Kesselspeisewasser mittels einer Strahlluftsaugevorrichtung.
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Es ist bekannt, Wasser, insbesondere Kes-- selspeisewasser, durch
Luftverdünnung zu entgasen, die mittels einer Strahlluftsaugevorrichtung erzeugt
wird. Hierzu ist aber Kraft erforderlich, die in der Regel durch Frischdampf geliefert
wird, wobei also bedeutende Kosten für den Betrieb entstehen. Nachfolgend beschriebene
Erfindung ermöglicht die Herstellung der Luftverdünnung in einfachster Weise und
dazu vollkommen kostenlos.
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Es ist ferner bekannt, von einem oder mehreren Dampfkesseln die Schlammrückführungen
nach einem Wasserreiniger zu verlegen.
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Diese Schlammrückführung arbeitet dergestalt, daß dauernd eine bestimmte
Menge schlammhaltigen Kesselwassers aus dem Kessel abgeführt wird. Bisher hat man
dieses Wasser unmittelbar zum Wasserreiniger geführt, welcher von heißem Kesselschlammwasser
betrieben wird.
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Gemäß der Erfindung soll nun dieses meist mit einer Temperatur von
etwa 2000 C und mehr anfallende Kesselschlammwasser zum Betriebe der Strahlluftsaugevorrichtung
dienen. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt zunächst eine Trennung
des Kesselschlammwassers in Flüssigkeit und Dampf, und nur der Dampf wird der die
Entgasung bewirkenden Strahlvorrichtung zugeleitet Jedoch steht auch nichts im Wege,
das Kesselschlammwasser unmittelbar, also ohne die angegebene Scheidung, der Strahlvorrichtung
zuzuführen. Das Gemisch von Dampf und Luft usw. kann einem Vorwärmer 0. dgl. zugeführt
werden, wo der Dampf niedergeschlagen wird, während die abgeführte Luft entweichen
kann. Wird statt des Schlammrückführungsverfahrens das Regeneratiwerfahren angewendet,
so kann natürlich auch die sogenannte Regenerierleitung für den gleichen Zweck nutzbar
gemacht werden. Überhaupt kaIm man jede Kesselwasserleitung. sei es nun, daß sie
Schlamm oder Soda oder leichtlösliche Salze oder sonstige Stoffe aus einem Kessel
abzuführen hat, für fraglichen Zweck benutzen; die erzielte Wirkung wird natürlich
davon abhängen, wieviel Kesselwasser und mit welchem Druck oder Temperatur es abgeführt
wird. Beim Schlammrückführungsverfahren hängt die Menge des abgeführten Kesselschlammwassers
davon ab, mit welcher Resthärte das gereinigte Wasser in den Kessel kommt. Beim
Regenerativverfahren dagegen hängt die Menge des abgeführten sodahaltigen Kesselwassers
davon ab, wie hoch die Karbonathärte ist, die im Reiniger durch die zurückgeführte
Soda gefällt werden soll, und welchen Sodaüberschuß im Kesselwasser man für den
gegebenen Fall noch als statthaft betrachtet. Handelt es sich darum, leichtlösliche
Salze, wie Glaubersalz und Kochsalz, aus den Kesseln abzuführen, so richtet sich
die Menge des abzuführenden Kesselwassers nach dem Salzgehalt des Speisewassers
und nach der Konzentration des
Kesselwassers, die man im gegebenen
Falle noch für zulässig erachtet. In den einzelnen Fällen können also sehr verschiedene
Kesseiwassermengen zur Abführung kommen, und demgemäß wird auch die Entgasung eine
sehr verschiedene sein. In den meisten Fällen wird aber die abgeführte Kesselwassermenge
ausreichend sein, um eine zufriedenstellende Entgasung des Speisewassers zu ermöglichen.
An einem Beispiel möge die Arbeitsweise der Einrichtung noch genauer erläutert werden.
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In der Zeichnung ist eine schematische Darstellung einer entsprechenden
Einrichtung veranschaulicht.
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Mit a sind die Dampfkessel bezeichnet, mit b die von jedem Kessel
ausgehenden Kesselwasserleitungen. c ist die Sammelleitung für das Kesselwasser,
d eine Entwässerungsvorrichtung, die man in die Lei- -tung c schalten kann, um den
sich infolge des Druckabfalles bildenden Dampf vom restlichen Wasser abzuscheiden.
e ist die Dampfleitung, durch welche der sich infolge Druckentspannung gebildete
Dampf nach der Dampfstrahlluftsaugevorrichtung f geführt wird; durch die Leitung
strömt das Gemisch von Dampf und Gasen nach dem Vorwärmer h, welchem durch die Leitung
i das vorzuwärmende und zu reinigende Wasser zugefiihrt wird; durch die Leitung
k können die abgeführten Gase entweichen; durch die Leitung 1 fließt das durch den
Dampf erwärmte Wasser dem Reiniger 1 zu. Durch die Leitungm wird das nach der Druckentspannung
übrigbleibende Kesselwasser abgeführt, und zwar entweder ins Freie oder zu einem
Vorwärmer oder zu dem Reiniger, je nach dem Zweck, den die Kesselwasserleitung verfolgt;
durch die Leitung n werden die Gase aus dem im Behälter 0 befindlichen Speisewasser,
welches gereinigtes Wasser oder aber auch eine Mischung von gereinigtem Wasser und
Niederschlagswasser sein kann, abgesaugt. Dem Behältero kann durch die Leitung Wasser
aus dem Reiniger und durch die Leitung q Niederschlagswasser zugeführt werden. Das
Wasser fließt dem Behälter o durch die mittels Strahlvorrichtung J erzeugte Luftverdünnung
von selbst zu. Ein oder mehrere Schwimmerventile, die im Behälter o angeordnet sein
können, sorgen für gleichbleibenden Wasserstand im Behälter o. Auch gibt der Wasserstand
an, ob die erwünschte Luftverdünnung erzielt ist. Die Pumpe r entnimmt das entlüftete
Wasser aus dem Behälter o und drückt es durch die Leitung s in die Kessel. Welche
Dampfmengen aus dem Kesselwasser für die Strahlvorrichtung @ zu erwarten sind, ergibt
sich aus folgendem Beispiel: Die Kessels sollen beispielsweise stündlich 40 000
kg Wasser verdampfen. An Kessel wasser sollen durch die Leitungen und c 5 0/0 der
verdampften Menge abgeführt werden, also 2 000 kg je Stunde. Der Überdruck in den
Kesseln betrage 14 Atm., und das Kesselwasser soll in den Leitungen b und c sowie
in dem Flüssigkeitsabscheider ct auf einen Überdruck von 3 Atm. gebracht werden.
Die Flüssigkeitswärme des Wassers mit 14 Atm. Überdruck beträgt 200,32 WE, die des
Wassers mit einem Überdruck von 3 Atm. dagegen nur 144,1 WE. Durch die Entspannung
werden also 56,22 WE je kg Wasser frei, demnach für 2 oookg 112 440 WE, woraus isich
ergibt, daß aus 2 000 kg Kesselwasser durch die Entspannung-von 14 Atm. auf 112
440 3 Atm. = etwa 168 kg Dampf er-670,5 zeugt werden mit einem Volumen von etwa
168 2, 16 = 77,8 cbm. Es liegt auf der Hand,-daß -mit dieser Dampfmenge bei einem
Überdruck von 3 Atm. eine vorzügliche Luftverdünnung erzielt wird, wenn man berücksichtigt,
daß es sich nur um verhältnismäßig kleine Mengen Gase, handelt, die das Wasser abgeben
kann und welche die Luftverdünnung verschlechtern könnten.
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Der besondere Vorteil der Einrichtung ist der, daß bewegliche Teile,
die sich leicht abnutzen, gar nicht erforderlich sind, und daß die ganze Arbeit
kostenlos ohne jeden Aufwand von Kraft erfolgt, da die Kesselwasserleitungen ohnehin
vorhanden sind.