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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Kalksandsteinen Die
Erfindung betrifft .ein Verfahren zur Herstellung von Kalksandsteinen und eine zur
Durchführung dieses Verfahrens geeignete Vorrichtung. Sie istellt sich im besonderen
die Aufgabe, den für die Herstellung von Kalksandsteinen @erfordexlichen Wärmebedarf
und damit den Aufwand an Heizstoff zu senken und eine wirtschaftlichere Herstellung
zu erreichen.
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Es gibt verschiedene Vei-fahnen zur Herstellung von Kalksandsteinen.
Eines der bekanntesten verläuft in der Weise, daß in einer Mischtrommel gebrannter
Kalk in gemahlenem Zustande und Sand in einem entsprechenden Verhältnis unter Zusatz
von Wasser bzw. Wasserdampf zueinander gegeben werden, so daß der Kalk gelöscht
und eine innige Vermischung mit dem Sand erzielt wird.
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DieseMischung wird zunächst- ;einem Lagersp,eicher und dann mittels
geeigneter Färder-Vorrichtungen seiner Steinpressie zugefülut. Die in dieser Steinpr
.esse gepreßten Rohlinge werden auf flachen Wagen geschichtet und dann in Härtekessel
eingefahren, in welchen sie Dampf von etwa 8 bis i o atü bis zu zehn Stunden ausgesetzt
werden.
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Es ist nun selb.stverstä:#ich, daß sich bei der Einwirkung des Frischdampfes
auf die Rohlinge, die flachen Wagen und die Härtekessel eine erhebliche Menge Kondenswasser
niederschlägt, das entweder nach Beendigung des Härtens oder auch während der Härtung
aus dem Härtekessel abgelassen wird. Mit der Entfernung dieses Kondenswassers, das
üblicherweise in einen Vorratsbehälter oder Brunnen geleitet wird, wo es nach Abkühlung
nochmals zur Kesselspeisung verwendet werden kann, ist aber ein erheblicher Wärmeverlust
verbunden.
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Die Erfindung vermeidet diesen Verlust und erreicht zahlreiche weitere
Vorteile dadurch, @daß der Druck des Dampifkessels unter den Druck des zur Entnahme
jeweils zu öffnenden Härtekessels abgesenkt wird und über eine von der tiefsten
Lage des
Härtekessels zum Wasserraum des Dampfkessels ,geführte
Leitung das Kondenswasser in den Heizungskessel zurückgedrückt wird. Zweckmäßig
wird in die zur Durchführung der Erfindung erforderlichen, mit entsprechenden Ventilen
versehenen Druckleitungen ein Wasserfilter .eingebaut.
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. Die Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung ergibt nach Versuchen
eine Einsparung von 2o bis 3o% an Kohle. Als weitierer Vorteil ,ergibt sich eine
schnelle und bequemie Kesselspeisung und damit wesentliche Arbeitserleichterunfür
den Heizer. Außerdem. kommt der Kraftbedarf für eine Kesselsp,eisepumpe bzw. der
Dampfbedarf für eine Dampfstrahlpumpe in Fortfall: Es wird eine Schonung der Speisepumpe
und damit auch eine Einsparung an Schmiermitteln für diese Pumpe erreicht: Ferner
wird durch das aus dem Härtekessel rückgeführte Kondenswasser jegliche Kesselsteinbildung
vermieden und -dadurch ein weiterer Wärmeverlust während der ganzen Betriebszeit
ausgeschaltet: Die sonst zur Kesselsteinbildung neigenden Rückstände des Wassers
sowie etwaige Unreinigkeiten des Kondensats setzen sich als Schlamm ab und werden
regelmäßig durch ein Abschlammventil des H.cizkessels entfernt. Somit ist sowohl
eine Unterbrechung des Betriebes als auch die einen erheblichen Arbeitsaufwand erfordernde
Entfernung des Kesselsteins nicht mehr notwendig. Schließlich, schafft die Einrichtung
gemäß der Erfindung :eine zusätzliche Kesselspeisevorrichtung, die eine erhöhte
Betriebs--sicherheit gegenüber den bereits vorgeschriebenen Speisevorrichtungen
bietet und deren Wirksamkeit bedeutend höher ist als die der beiden vorhandenen
Speisevorrichtungen.
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Die Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden.
Beschreibung an Hand von Zeichnungen. Es zeigt: Abb. i einen schematischen Grundriß
eines Kalksandsteinwerkes nach dem Löschtrommelverfahren, Abb. ä einen zugehörigen
Querschnitt, Abb.3 einen weiteren Querschnitt nach einer anderen Ebene, Abb. q.
das Leitungsschema gemäß der Erfindung.
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Nach dein Grundriß gemäß Abb. i wird der Sand durch den Sandeinwurf
a über eine Hebevorrichtung b und eine Siebvorrichtung c dem Sandspeicher d zugeleitet.
Von diesem kann der Sand in die Lösch- und Mischtrommell durch eine in dieser vorgesehene
Öffnung eingelassen werden.
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Mittelfis einer Kugelmühle f wird der Kalk gemahlen und über eine
Hebevorrichtung g dem Kalkspeicher lt zugeführt. Er gelangt über das Kalkm-eßgefäß
1 und eine Fördervorrichtung, z. B. eine Schnecke k, gleichfalls in die Mischtrommel
1. Die erforderliche Wassermenge wird aus dem Wassermeßgefäß e in die Mischtrömmeleingelassen.
Die Mischtrommell wird durch ,einen geeigneten Antrieb, entweder eine Dampfmaschine
oder einen Elektromotor in Drehung versetzt. Nach entsprechender Durchmischung wird
der Inhalt der Löschtrommel in den Massespeicher tn entleert und von hier durch
den Kollergang über einem: Massenheber o der Presse p zugeleitet. Von der Presse
p werden die Steine abgenommen; auf flachen Wagen geschichtet, die über die Gleise
q in die Härtekessel l eingefahren werden. Die Härtekessel t t;-erden von dem Dampfkessels
geheizt, sobald die erforderliche Zahl von flachen Wagen eingefahren. und der Abschlußdeckel
aufgeschraubt ist. Mit z sind die Kalklager; mit y der Kohlenraum, mit tal der Schornstein
und mit r die Schiebebühne bezeichnet.
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In Abb. q. sind die Härtekessel t wieder im Querschnitt ersichtlich.
Vom Dampfkessels wird der Frischdampf über den Dampfdom io und eine Leitung i i
in Rohre 12 geführt, die mit feinen Bohrungen versehen sind und längs der Schienen
13 für die flachen Waagen durch den Härtekessel verlaufen. Die Zuleitungen 14 zu
den einzelnen Härtekesseln t sind durch Ventile 15 verschließbar.
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Von der .Unterseite der Härteke.sisel t werden Leitungen abgeführt,
die über Absperrventile 16 in eine Kondenswassersammelleitung 17 münden. Auch die
Ventile 16 können als Rückschlagv entile ausgebildet sein. Die- Sammelleitung 17
wird über eine Filtereinrichtung 18 durch die Leitung i9 in den Wasserraum des Dampfkessels
s geführt. Die Filtereinrichtung 18 kann eine Filtermasse Irgendeiner bekannten
Artenthalten. Es kann jedoch ein einfaches Sieb. Anwendung finden. Um den Betrieb
bei .einer etwa notwendigen Reinigung des Filters nicht zu stören, ist aber über
ein Ventil 2 i und die Leitung 22 auch eine unmittelbare Zuleitung zum Kessel vorgesehen.
Es hat sich aber gezeigt, daß auch ohne Filtereinrichtung gearbeitet werden kann,
da die etwa in den Kessel mitgeführten Unreinigkeiten des Kondenswassers durch ein
Abschlammventil23 des Kessels entfernt werden können. Um die -Abschaltün@g der Filtereinrichtung
18 bei der Reinigung zu gestatten; ist.das Filter zwischen Abschlußventile 25,
26 gesetzt. Schließlich ist auch noch ein Ventil2q: vorgesehen, welches die
Ableitung des Kondenswassers in der bisher üblichen Weise zu einem Brumlen ermöglicht.
Um in diesem Falle eine Entleerung des Kessels zu verhindern, ist in die Leitung
19 ein Rückschlagventil 29 eingebaut.
Die Wirkungsweise der beschriebenen
Einrichtungen ist unter Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung wie folgt:
Die Druckmesser 27 der Härtekesisel und 28 des Dampfkessels gestatten es,., jeweils
die vorhandene Dampfspannung festzustellen. Die Höchtspannung-des Härtekessels sei
z. B. 12 atü, die übliche Betriebsspannung i oatü. Unter dieser Betriebisspannumg
befindet sich daher auch der Dampf in den Härtekesseln während der Erhärtung der
Steine. Soll nun ,ein Härtekessel von Kondenswasser geleert werden, so läßt man,
nachdem die Ventile 15 abgesperrt sind, die Dampfspannung ,des Dampfkessels auf
beispielsweise 9 atü ab-@sinken, was durch eine einfache Regelung der- Feuerung,
z. B. beim Abschlacken verfolgen 'kann. Nun wird das Ventil 16 das zu leerenden
Härtekessels und das Ventil 29 in der Speiseleitung am Heizkessel geöffnet. Unter
der Voraussetzung, daß die Ventile 25 und 26 sich in der geöffneten Stellung und
das Ventil 21 sich in der geschlossenen Stellung befinden, wird ,daher das am Boden
des Härtekessels befindliche Kondenswassier durch die Filtereinrichtung 18 in den
Wasserraum des Kessels zurückgedrückt. Damit wird auch eine außerordentlich -schnelle
Speisung des Kessels unter voller Erhaltung des Wärmeinhalts des Kondenswassers
erreicht, so daß der Kessel nach kurzer Aufheizunng wieder auf den Betriebsdruck
.gebracht werden kann.
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Ist die Rückführung des Kondensats beendet, was durch die Beobachtung
der Geräuische des im Beobachtungsbereich des Heizeis liegenden Ventils 29 festgestellt
werden kann, werden die Ventile 16 und 29 wieder abgesperrt. Ist die Härtung
beendet, so wird der Deckel des Härtekessels t abgeschraubt, nachdem das Ventil
15 ,des zu öffnenden Härtekessels wieder geschlossen wurde. Es sei noch hervorgehoben,
daß auch schon ein wesentlich ,geringerer Druckunterschied, beispielsweise ein geringerer
Druck von nur 1/4 at., im Dampfkessel gegenüber dem Härtekessel genügt, um das Kondenswasser
mit Sicherheit aus dem Härtekessel in den Dampfkessel zurückzuführen'.