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Verfahren zum Reinigen vorgewärmten Kesselspeisewassers von gasförmigen
Beimischungen.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren nebst Vorrichtung zum Reinigen
vorgewärmten ICesselspeisewassers von gasförmigen Beimischungen. Durch die Neuerung
soll vor allem, im Gegensatze zu der bekannten Vakuumverdampfung, verhütet werden,
daß auf dem Wege von der Reinigungsvorrichtung nach der Kesselanlage wieder Luft
in das Speisewasser eintritt. Dieses wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht,
daß das unter einem höheren als atmosphärischen Druck stehende Wasser auf sinem
Wege nach dem dampferzugenden Teil der Kesselanlage durch Verminderung des Druckes
auf einen immer noch über dem atmosphärischen liegenden Druck zum Sieden gebracht
wird.
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Bei der Ausführung des Verfahrens geinäß der Erfindung wird man die
Druckverminderung im allgemeinen nur so weit treiben, daß ein möglichst geringer
Wärmeverlust eintritt.
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Um das Reinigungsverfahren möglichst wirtschaftlich zu gestalten,
werden die frei bleibenden Gase in an sich bekannter Weise mit dem sich bildenden
Dampf für eine nutzbare Verwendung weitergeleitet, Die zur Durchführung des Verfahrens
gemäß der Erfindung dienende Vorrichtung bestellt im wesentlichen aus einem zwischen
einem ersten Vorwärmer und einem zweiten Vorwärmer bzw. der Kesselanlage eingeschalteten
Behälter mit einer Vorrichtung, durch welche in dem Behälter ein geringerer Druck
als im ersten Vorwärmer erzeugt wird. Die letztere Vorrichtung kaun durch ein Ventil
gebildet scin, das gleichzeitig zur. Abführung des Dampfgemisches dient und mit
einem Differentiallkoblen verbunden list, dessen kleinere Seite mit dem Vorwärmer
und dessen größere Seite mit dem Zwischenbehälter it; Verbindung steht.
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Auf der Zeichnung sind zwei beispielsweise Ausführungen von Vorrichtungen
gezeigt, mit deren Hilfe das Verfahren nach ler Erfindung durchgeführt werden kann.
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In Abb. I sind mit A ein gußeiserner Abgasvorwßrmer für einen Betriebsdruck
von beispielsweise 15 Atm., mit F ein Abdampfvorwärmer, mit B der Behälter zum Austreiben
der gasförmigen Beimischungen, mit C ein Dampfkessel, mit D die Speisepumpe für
die Vorwärmer, mit E die Speisepume, die das entgaste Speisewasser unmittelbar in
den Kessel oder in einen mit dem Kessel verbundenen Hochdruckvorwärmer lrückt, bezeichnet.
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Die Wirkungsweise der Anlage nach Abb. 1 ist folgen le: Das durch
den Abdampfvorwärmer F auf etwa 40 bis 50° erwärmte Speisevasser wird durch die
Pumpe D und die leitung a dem Abgasvorwärmer A zugeführt und durch diesen nach dem
Behälter B gepreßt.
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In dem Vorwärmer A erwärmt es sich bei einem über dem atmosphärischen
liegenden Druck l) is auf eine Temperatur von höchstens I800, um auf alle Fälle
im Vorwärmer ein Sieden zu verhüteh. Von dem Vorwürmer A tritt das Wasser durch
die Leitung b und ein von einem Schwimmer gesteuertes Drossel und Absperrventil
G in den Behälter B. In diesem wird ein geringerer Druck, als der Sialetemperature
des aus dem Vorwärmer A austretenden Speisewassers eutspricht, gehalten. so daß
dieses durch die plötzliche Druckentlastung zum Aufkochen gebracht wird. Hierbei
scheiden sieh die mitgeführten Gase aus.
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Der durch diese Druckentlastung frei werdende Dampf wird mit den ausgetriebenen
gasförmigell Beimengangen durch die Leitung c entnommen, und das Gemisch wird zweeds
Abgabe seines Arbeitsvermögens dem
Dampfzylinder der Speisepumpe
E zugeführt, deren Ab dampf zum Bcheizen des Vorwärmers F benutzt wird. Das entgaste
Speisewasser wid durch leitung d der Hochdruckspeisepumpe E zugeleitet, die es durch
die Leitung nach dem Kessel C drückt. Der Unterschied zwisceh dem Durck im Vorwärmer
A und in dem Behälter B wird durch die Regelung des zu entnehmenden Dampfgewichtes
aufrechterhalten, die von Hand oder selbsttätig durch Ventil ausgeführt werden kann.
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In Abb. 3 ist ein Regelventil If in größerem Maßstab gezeichnet.
Der Ventilteller v ist mit einer Spindel versehen, die ihn mit dem Differentialkolhen
x y verbindet. Auf das Ventil wirken die von dem Differentialkolben x y aufgenommenen,
im Vorwärmer A und im Behälter B herrschenden Spannungen nebst der Feders, die bestrebt
ist, das Ventil gegen seinen Sitz zu drücken. Bei r findet die Entnahme des Dampfgasgemisches
aus dem Behälter B statt, bei t ist die Leitung c angeschlossen, bei w steht der
nuter dem größeren Kolbenteil x befindliche Raum mit dem Behälters, bei u der über
dem kleineren Kolbenteil befindliche Raum mit dem Vorwärmer A durch die Leitung
f in Verbindung. Federbelastung und Kolbenabmessungen werden so bestimmt, daß bei
dem gewünschten Druckunterschiede das sich entwickelnde Dampfgasgemisch entweichen
kann. Einer Zunahme des Vorwärmerdruckes folgt durch diese Einrichtung selbsttätig
eine Zunahme des Behälterdruckes und umgekehrt.
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Der Behälter B ist mit den Ausrüstungen: Wasscrstand, Sicherheitsventil,
Schlammablaß usw. versehen. Durch das Sehwimmerventil G wird der Wasserstand im
Behälter B selbsttätig geregelt. Da die Pumpe D eine Schleuderpumpe mit gleichbleibender
Umlaufszahl ist, deren Fördermenge und Druck sich nach dem Wasserstande im Behälter
B durch das Schwimmerventil G einstellen, so ist die Bedienung der ganzen Anlage
sehr einfach.
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Der Kesselwärter braucht nur der Pumpe E seine Aufmerksamkeit zu
widmen.
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In Abb. 2 ist an Stelle eines Abgasvorwar mers nur ein unter beispielsweise
4 Atm. stehender A,bdampfvorwänner A vor dem Entgasungsbehälter B angeordnet. Der
Vorwärmer A wird durch Dampf, im vorliegenden Falle durch Zwischendampf einer Dampfmaschine
IC, beheizt, welcher durch die Leitung m dem Aufnehmer o entnommen wird. Das Dampfwasser-und
etwa noch vorhandene Dampfreste werden durch die Leitung n in die im Speisewasserbehälter
F liegenden Rohrschlangeil geleitet und dem Speisewasser selbst beigemischt. Die
Schleuderpumpe D saugt das etwas vorgewärmte Speiusewasser aus dem Behälter F durch
die Leitungl an und drückt es er die Leitung a durch das Rohrsystem des Abdampfvorwärmers
A und über die Leitung b und das Schwimmerventil G nach dem Behälters. Das z. B.
auf etwa I300 erwärmte Speisewasser wird durch Druckentlastung auf z. B. 2 Atm.
zum Aufkochen gebracht und entgast. Das Dampfgasgemisch wird durch die Leitung c
in die Rohrschlange k, wo sich die Dampfbestandteile niederschlagen, geleitet und
wärmt ebenfalls das Speisewasser an. Das Dampfwasser wird dem Speisewasser zugemischt,
während die nicht niederschlagbaren Gase aus dem offenen Behälter F in die freie
Luft entweichen. Die übrige Arbeitsweise ist die gleiche wie nach Abb. 1.