DE738745C - Verfahren zur Durchfuehrung der Ruecknahme der Diffusions- und Presswaesser in Zuckerfabriken - Google Patents

Verfahren zur Durchfuehrung der Ruecknahme der Diffusions- und Presswaesser in Zuckerfabriken

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DE738745C
DE738745C DEF86285D DEF0086285D DE738745C DE 738745 C DE738745 C DE 738745C DE F86285 D DEF86285 D DE F86285D DE F0086285 D DEF0086285 D DE F0086285D DE 738745 C DE738745 C DE 738745C
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DE
Germany
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water
diffusion
withdrawal
heating
procedure
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Expired
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DEF86285D
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English (en)
Inventor
Dr-Ing Alfred Frey
Peter Kuehle
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ALFRED FREY DR ING
PETER KUEHLE
Original Assignee
ALFRED FREY DR ING
PETER KUEHLE
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B10/00Production of sugar juices
    • C13B10/08Extraction of sugar from sugar beet with water
    • C13B10/086Processes or apparatus with discontinuous loading

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Physical Water Treatments (AREA)

Description

  • Verfahren zur Durchführung der Rücknahme der Diffusions- und Preßwässer in Zuckerfabriken Die Durchführung der Wasserrücknahme in Zuckerfabriken bezweckt einerseits die Gewinnung des im Rücknahmewasser noch befindlichen Zuckers von durchschnittlich 1 bis 1,5'/, in Form von Futtermitteln und anderseits eine Verhütung vän Nachteilen, welche mit der Einleitung dieses zuckerhaltigen Wassers in Flußabläufe verbunden sind. Das Rücknahmewasser fällt beim. Ausstoßen der ausgelaugten Zuckerrübenschnitzel an und setzt sich aus dem von selbst ablaufenden Diffusionsablaufwasser und aus, dem bei der Pressung der Naßschnitzel anfallenden Schnitzelpreßwasser zusammen. Die Nährstoffzusarnmensetzung dieses Rücknahmewassers ermöglicht insbesondere bei niedrigen TemperatuTen ein starkes Wachstum von thermophilen Bakterien, welche als Stoffwechselprodukte hauptsächlich Buttersäure und Milchsäure abscheiden.
  • Es ist schon öfter (C 1 a a s s e n, Deutsche Zuckerindustrie 1912, S. 14) beobachtet worden, daß, bedingt durch Bakterien, auf der Diffusionsbatterie Gasse gebildet werden, welche den ungestörten Saftdurchgang durch die Batterie stark hemmen können. Bei einer Untersuchung wurde z. B. folgende Gaszusammensetzung in dem Diffuseur, der kurz vor dem Ausstoßen stand, festgestellt:
    o@o
    C02...... ..... 14,6
    CO . ........... -
    H@.............. .............. 43,6
    CH4.............
    02 .............. r,4
    N2 .............. 40,4
    Da dieses Auftreten von Gas einen Rückgang in der Verarbeitung von Rüben bedingt, hat es nicht an Versuchen und Vorschlägen gefehlt, welche diese unangenehme Erscheinung verhindern sollten. Es wurde z. B. von den deutschen Solvay-Werken, Bernburg, ein Verfahren vorgeschlagen, welches durch laufende Zugabe von unterchloriger Säure eine Vernichtung oder Hemmung der die Gasbildung hervorrufenden Bakterien bewirken, sollte. Von anderen wurde vorgeschlagen. die Temperaturen im Rücknahmewasser wüh-@ send des Umlaufes derselben so hoch ie möglich zu halten, und zwar bei Tempäturen, die über dem Wachstumsoptimum dieser Bakterien (55 bis 6o° C) liegen.
  • Schöne hat damals festgestellt, daß bei Temperaturen zwischen 75 bis 8o° die größte Zahl dieser Bakterien vernichtet würde. Derartig hoheTemperaturen sind jedochbetriieblich nicht anwendbar, da bekanntlich bei Tempera-; turen über 70° C im Rücknahmewasser die Schr_itzel in der Diffusion weich werden und infolge Verbrühung derselben eine starke Verschlechterung in der Auslaubgung stattfindet. Die Verwendung von Desinfektionsmitteln jedoch weist einen erheblichen Nachteil insofern auf, als durch die Zugabe von Desinfektionsmitteln eine Erhöhung der Aschebestandteile stattfindet und damit auch der anfallenden Melassemenge.
  • Es wurde nun gefunden, daß es gelingt, bei einer Erhitzung des Rücknahmewassers auf Temperaturen von über 85° und einer anschließenden Herabkühlung im Gegen$tromverfahren eine Gasbildung auf der Batterie vollkommen zu unterdrücken. Durch die Wahl der Erhitzungstemperaturen kann auch unter ungünstigsten Umständen, wie sie bei der Verarbeitung von gefrorenen oder sehr schmutzigen Rüben auftreten können, die Gasbildung mit vollkommener Sicherheit unterdrückt werden. Ein erhöhter Dampfverbrauch ist damit nicht verbunden, da einerseits die zugeführte Wärme laufend im Gegenstrom zur Anwärmung des zu sterilisierenden Rücknahmewassers ausgenutzt wird, anderseits die zuzuführende Restwärmemenge die übliche nicht überschreitet. Es ist somit möglich, die Diffusion bei nornfälen Temperaturen durchzuführen. Es Wurde gefunden, d'aß schon die Verwendung von Temperaturen zwischen 85 bis 95° C bei normalen Umständen zwar keine absolute Verringerung der Bakterienzahl im Rücknahmewasser bewirkt, jedoch eine Ab, tötung der gasbildenden Buttersäurebakterien verursacht.
  • Die Sterilisation des Rücknahmewassers erfolgt zweckmäßigerweise so, daß in Wärmeaustauschapparaten zunächst die Anwärmung des Rücknahmewassers durch das zurückzuführende Rücknahmewasser erfolgt, anschließend in mit Brüden erhitzten Vorwärmern die Restanwärmung auf die Sterilisationstemperatur und die Haltung dieser Sterilisationstemperatur in einem größeren geschlossenen Behälter, der entsprechend dem im Umlauf befindlichen Rücknahmewasser zu wählen ist und so bemessen sein muß, daß das Rücknahmewasser wenigstens 3 bis 5 Minuten je nach der Höhe der Temperatur sterilisiert werden kann. Ausführungsbeispiel Auf der Zeichnung ist der Aufbau und die Schaltung der Anlage beispielsweise dargestellt.
  • Das aus einer Rübenverarbeitung von z. B. iooo kg/Min. anfallende Diffusions- und Preßwasser in einer Menge von etwa i6oo kg(Min. wurde in Schnellstromvorwärmern bekannter Bauart ai und a2 im Gegenstrom als Wärmeaustauschern von 55° C Eintrittstemperatur auf 88° C und anschließend in mit Dampf beheizten Schnellstromv orwärmern gleicher Bauart a3 auf etwa i oo° C angewärmt. Diese Temperatur genügte für die im vorliegenden Fall anwesenden Bakterien, um eine Entkeimung auf etwa 8o °% zu erzielen. Das aus den dampfbeheizten Vorwärmern a3 austretende heiße Wasser gelangte in den Sterilisator und Entgaser b, ein Gefäß geeigneter Größe, wo es unter Luftabschluß etwa 5 bis 7 Minuten auf der gewünschten Temperatur gehalten wurde. Ein Überdruckventil c sorgte für ständiges Abblasen der frei gewordenen Gase. Das so entgaste und durch den Aufenthalt im Sterilisator b entkeimte Rücknahmewasser durchströmte alsdann die Heizkammern der Eintrittsschnellstromvorwärmer a., und a1 und wärmte .durch die stattfindende Abkühlung das mit geringerer Temperatur eintretende Rücknahmewasser an. Eine Belegung der Heizfläche findet nicht statt; ebenfalls nicht eine Korrosion der Apparatur, da der pH-Wert des Wassers sich auf im Mittel 7,opH hält gegen 5,8 bis 6, z pH ohne Entkeimung, weil das nur durch die Tätigkeit der Bakterien bewirkte Absinken des pH-Wertes nun durch die Entkeimung verhindert wird. Außerdem entsteht durch die Erhitzung eine zusätzliche Ausflockung kolloidaler sich leicht absetzender Substanzen, wodurch das Wasser klarer und freier von durchgangshemmenden Schwebestoffen wird. Im allgemeinen pflegt durch die Rücknahme der Diffusions- und Preßwässer eine Verminderung der täglichen Verarbeitung von mindestens i o a/o stattzufinden. In vor-'Liegendem Falle war es aber möglich, durch die Entkeimung des Rücknahmewassers nicht r_ur die gleiche Verarbeitung wie bei normaler Arbeit zu halten, sondern darüber hinaus eine Steigerung von bis zu zo % zu erzielen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Durchführung der Wasserrücknahme in Zuckerfabriken, insbesondere des Diffusions- und Schnitzelpreßwassers, dadurch gekennzeichnet, daß das Rücknahmewasser bei Temperaturen von 85 bis iio° C und darüber, je nach Art und Zahl der Bakterien, unter anschließender Abkühlung auf normale, für die Diffusion übliche Betrüebstemperatur so lange erhitzt wird, daß eine Gasbildung durch diese Bakterien auf der Diffusionsbatterie unterbunden wird, wobei die Erhitzungstemperatur die während des noemalen Diffusionsverfahrens üblichen Temperaturgrade überschreiten muß.
  2. 2. Verfahren zur Durchführung der ,Wasserrücknahme nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzung und anschließende Abkühlung mittels Wärmeaustauschern, die Restanwärmung mittels Dampf in Vorwärmernerfolgt und daß die notwendige Erhitzungsdaüer bei der Höchsttemperatur so gewählt wird, daß die Hauptmenge des im Umlauf befindlichen Rücknahmewassers wenigstens 5 Minuten erhitzt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß entweder vor der Erhitzung durch oberflächenaktive Stoffe, wie Silicagel, oder während der Erhitzung durch Abführung der aus dem Rücknahmewässer ausgetriebenen Gase eine Verringerung der im Rücknahmewasser gelösten Gasmengen durchgeführt wird. q.. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß j e nach Bedarf die gesamte oder eine mehr oder weniger große Menge des im Umlauf befindlichen Rücknahmewassers bei Sterilisationstemperaturen gehalten wird.
DEF86285D 1939-02-01 1939-02-01 Verfahren zur Durchfuehrung der Ruecknahme der Diffusions- und Presswaesser in Zuckerfabriken Expired DE738745C (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE261314C (de) *

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