DE261314C - - Google Patents

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DE261314C
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press
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B10/00Production of sugar juices
    • C13B10/08Extraction of sugar from sugar beet with water
    • C13B10/10Continuous processes
    • C13B10/102Continuous processes having rotatable means for agitation or transportation

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Dairy Products (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 261314 KLASSE 89 d. GRUPPElO.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. Dezember 1909 ab.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Behandlung der zuckerhaltigen Abläufe aus warm abgepreßten Schnitzeln. Das heiße Abpressen derselben (vgl. deutsche Patentschrift 105706), das jetzt allgemein in der Zuckerindustrie eingeführt ist, hat zur Folge, daß die aus der Presse ablaufende Flüssigkeit vermehrt wird. Man hat nun schon mehrfach versucht, diese Preßabläufe wieder in den Betrieb zurückzunehmen, ohne jedoch in der Praxis damit einen dauernden Erfolg gehabt zu haben, es werden vielmehr durch die aus der Presse ablaufende Flüssigkeit die Abläufe der Zuckerfabriken in unliebsamer Weise vermehrt. Diese vermehrten Abläufe mit ihrer stärkeren Verunreinigung der Flußläufe sind sogar heute zu einer Kalamität geworden.
Die Wiedereinführung der Preßabläufe in den Betrieb scheiterte an der schlechten Beschaffenheit derselben. Sie besitzen nämlich ungefähr dieselbe Temperatur wie die heißen, zu pressenden Schnitzel und treten aus dem Preß raum durch kleine Sieböffnungen hindurch in ziemlich große Hohlräume, die nicht nur mit Luft angefüllt sind, sondern in denen sich die Luft mehr oder weniger stark bewegt. Die Preßflüssigkeit tritt also in diese Hohlräume in äußerst fein verteiltem Zustand, d. h. mit recht großer Oberfläche, und es ist deshalb erklärlich, daß die ursprünglich 60 ° und darüber heiße Flüssigkeit recht schnell auf 40 bis 30° und darunter sich abkühlt. Auch ist es nicht zu vermeiden, daß in diese Hohlräume fein verteilte Rübenstücke als Pulpe treten, ja vereinzelt auf hervorstehenden Stäben in Ecken und in toten Winkeln sich festsetzen und in Fäulnis übergehen. Deshalb zeigen auch die Abläufe solcher Pressen eine milchige Trübung und können eine Zersetzung eingehen, die sie für die Wiedereinführung in den Betrieb völlig unbrauchbar macht.
Das. neue Verfahren bezweckt nun
1. die Pülpe-Gärungsherde in den Hohlräumen jeder Presse unschädlich zu machen,
2. ein Abkühlen der durch die Siebe in diese Hohlräume tretenden Flüssigkeit auf die Gärungstemperatur (etwa 30 bis 50 °) zu verhindern und
3. die Außenluft mit ihrem Sauerstoffgehalt
zu verdrängen und dauernd fernzuhalten.
Dies wird auf einfache und sicher arbeitende Weise dadurch erreicht, daß in die Hohlräume der Presse dauernd während der Preßarbeit Dampf oder Brüden von zweckmäßig niederer Temperatur, d. h. wenig über 100° C. eingeführt wird, so daß sie stets mit demselben angefüllt gehalten werden. Dampf tötet die Gärungserreger ab und verhindert die Bildung neuer, spült die etwa abgelagerte Pulpe aus jedem toten Winkel hinweg in die Ablaufflüssigkeit, hält die Luft fern und verhindert jede Abkühlung der Abläufe auf die Gärungstemperatur.
Eine Presse zur Ausführung des Verfahrens ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Dieselbe besitzt, wie üblich, eine durchlochte Preßspindel α und einen ebenfalls durchlochten, den Preßraum umschließenden Zylindermantel b% welcher von einem nicht durch- jq
lochten Zylindermantel c umgeben ist. Die Abläufe treten durch die Löcher der Wandungen α und δ und fließen ■ durch die Rohrleitungen d und e, die sich zur Leitung f vereinigen, aus der- Presse ab. Durch einen Stutzen g wird Dampf in die Leitungen d und e gelassen, der sämtliche Hohlräume der Presse gefüllt hält und jede Abkühlung der Abläufe verhütet.
Um die Flüssigkeit längere Zeit steril zu erhalten, kann man in dieselbe von irgendeiner Stelle der Abflußleitung Kalkmilch oder eine ähnlich wirkende Substanz einführen, um die organische natürliche Säure der Abwässer abzustumpfen.
Die so behandelten Preßwasser können als völlig unschädlich in jedem Betrieb ohne besondere weitere Behandlung zurückgenommen werden. Der sich bildende einbasische Zuckerkalk bleibt in Lösung, und die etwa vorhandene Pulpe setzt sich in lockeren Flocken ab und bietet für die Diffusion keinerlei Schwierigkeiten mehr, was bis jetzt stets der Fall war.
Wie oben erwähnt, bezieht sich das neue Verfahren nur auf solche Schnitzel, die vor der Einführung in die Presse bereits erwärmt sind. Wenn man nämlich kalte Schnitzel in einer Presse abpreßt und sie, um Arbeit zu sparen, in dieser anwärmt, so ist es vollkommen ausgeschlossen, heiße Schnitzel und heiße Abläufe zu erhalten, selbst wenn man Außen- und Innenbeheizung anwendet oder sogar den Dampf in die Schnitzelmasse selbst leitet. Es ist dann auch unmöglich, die Gärungserscheinungen zu vermeiden.

Claims (1)

  1. Patent-An Spruch:
    Verfahren zur Behandlung der zuckerhaltigen Abläufe aus warm abgepreßten Schnitzeln, dadurch gekennzeichnet, daß die Abläufe auf einer über der Gärungstemperatur liegenden Temperatur dadurch gehalten werden, daß in die Hohlräume der Presse während der ganzen Preßarbeit Dampf oder Brüden eingeführt wird.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE738745C (de) * 1939-02-01 1943-09-06 Alfred Frey Dr Ing Verfahren zur Durchfuehrung der Ruecknahme der Diffusions- und Presswaesser in Zuckerfabriken

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE738745C (de) * 1939-02-01 1943-09-06 Alfred Frey Dr Ing Verfahren zur Durchfuehrung der Ruecknahme der Diffusions- und Presswaesser in Zuckerfabriken

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