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Oesterreichische PATENTSCHRIFT Nr. 8409.
CLASSE 23 : FETTIXDUSTRIE, KERZEN, SEIFEN, MINERALÖLE. a) Fett-, Öl-Gewinnung, Reinigung der Fette und Zile, C) Iprüfer.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Apparat zum Extrahieren von Fettstoffen mittels eines flüssigen Lösungsmittels. zur Behandlung in dem Apparat können Flüssigkeiten.
Schlamm, Fette, Kornfrüchte, Rübenschnitzel, im allgemeinen solche Stoffe gelangen, deren Einführung und Fortbewegung in der Vorrichtung durch eine vorherige Zerquetschung.
Knetnng, Theilung ermöglicht werden kann.
Der Extractionsapparat besteht im wesentlichen aus einem langen, geneigten Cylidner, innerha ! h dessen das zu entfettende Material sich in absteigender Richtung bewegt. während das Lösungsmittel in aufsteigender Richtung circuliert, wobei durch entsprechende Rühr-
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Lösungsmittels, auf eine so hohe Temperatur erwärmt, dass eine Destillation des grössten Theilos des von des zu entfettenden Material mitgenommenen Lösunsmittels stattfindet. so dass letzteres wieder frei wird und die Circulation von neuem beginnt.
In seinem oberen Theile, oberhalb der Eintrittsstelle des zu entfettenden Materials,
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Materials zusammen mit den Fettstoffen durch das Lsöungsmittel bis in den Destillationsapparat, in welchem die Trennung der Fettstoffe von dem Lösungsmittel erfolgt, mitgenommen werden.
Da in der Mehrzahl der Fälle der geneigte Cylinder eine beträchtliche Länge haben muss, damit das Lösungsmittel mit Fettstoffen vollständig gesättigt werde, wird derselbe vorthoilhaft in zwei oder mehrere, im Zickzack übereinander angeordnete und miteinander verbundene kürzere Cylinder zerlegt.
Mit dem eigentlichen Extractionsapparat sind mehrere Nebenapparate verbunden. welche die richtige Durchführung des Processes ermöglichen und im Späteren beschrieben werden sollen.
Die beiliegende Zeichnung veranschaulicht in einem Verticalschnitte den Extractionsapparat, bestehend ans drei geneigten Cylindern, eine Anordnung, welche meist vortheilhaft verwendet werden kann.
Wie ersichtlich, besteht der Extractionseylinder aus einem oberen Theil a, einem unteren Teil b und einem Zwischentheil i, welche Theile durch Stutzen e miteinander
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bei 9 ein. h bezeichnet einen an der höchsten Stelle sich anschliessenden Stutzen, aus welchem das mit Fettstoffen beladene Lösungsmittel bei j austritt.
Die mit k bezeichnete untere Verlängetng des Cylinders ist mit einer Heizschlange I versehen und mündet in einen Trichter JA aus, aus welchem das entfettete Material in eine mit einem Steuerventil p versehene Austrittsröhre gelangt.
Um während des Processes Proben entnehmen zu können, sind an verschiedenen Stellen des Apparates Hähne z vorgesehen.
Der Process wird in folgender Weise durchgeführt :
Die durch die Röhre f eintretende, zu entfettende Masse kommt in dem oberen Theil des Cylinders mit dem bereits mit Fettstoffen beladenen Lösungsmittel in Berührung und sättigt letzteres vollständig. Da die Dichtigkeit dieser Masse grösser ist als jene des Lösungsmittels, würden sich in dem Cylinder zwei übereinanderliegende Schichten bilden ; eine nach abwärts sich bewegende untere Schichte der zu entfettenden Masse und eine obere, aufsteigende Schichte des Lösungsmittels. Um dies zu vermeiden und das Lösungsmittel in die ganze, sich nach abwärts bewegende Schichte der zu entfettenden Masse eindringen zu lassen, sind die mit löffelförmigen Flügeln ausgestatteten Rührvorrichtungen vorgesehen.
Die Flügel hoben während jeder Umdrehung die zu entfettende Masse und drucken gleichzeitig das Lösungsmittel nach abwärts, so dass eine innige Berührung der aufeinander einwirkenden Theile erzielt wird.
Die zu entfettende Masse gibt während ihrer Abwärtsbewegung längs der drei Cylinder ihren Fettgehalt successive an das in entgegengesetzter Richtung sich bewegende Lösungsmittel
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eintretenden Lösungsmittel zusammen, wobei die letzten Fettbestandthei1e von dem Lösungs- mittel aufgenommen werden.
Nun bewegt sich die Masse innerhalb des Verlängerungsstückes k weiter nach ab- wärts, wo sie durch die Heizschlange I über den Siedepunkt des Lösungsmittels hinaus erhitzt wird. Das von der Masse mitgenommene Lösungsmittel entweicht infolgedessen in
Form von Gasblasen, welch'letztere in der Masse condensiert werden.
Um zu verhindern, dass die Gasblasen, ohne auf die Masse einzuwirken, nach oben längs der oberen Begrenzungsflächen der Cylinder entweichen, sind innerhalb der Cylinder vorspringende Blechwände n angeordnet, welche die Gasblasen ablenken und in die Masse einzudringen zwingen.
Eine regelmässige Einführung und Herausschaffung der Masse wird dadurch erzielt, dass das Auslassventil 11 von der die Masse in den Apparat fördernden Pumpe gesteuert wird.
Es hat sich weiters herausgestellt, dass die gute Wirkungssweise des Apparates amont- loch gefordert wird, wenn die vollständige Trennung des Lösungsmittels von der entfetteten Masse nicht innorhalb dos eigentlichen Apparates, sondern in einem von letzterem durch das gesteuerte Ventil getrennten Raume stattfindet.
Infolge des In dem Theile k bestehenden Druckes würde die Trennung des Lösungs- mittels von der Masse nur langsam erfolgen, während sie in einem abgesonderten Raume, in welchem die letzten Theile des Lösungsmittels verdampft werden, rasch vor sich geht, wobei gleichzeitig die Masse continuierlich abgelassen werden kann.
Jener (in der Zeichnung nicht dargestellte) abgesonderte Raum ist mit einer geeigneten
Heizvorrichtung, beispielsweise mit einer sehr wirksamen Dampfheizschlange versehen, welche eine sofortige Verdampfung des in der entfetteten Masse noch enthaltenen und in dem
Thcile k bereits stark vorgewärmten Lösungsmittels bewirkt. Der in dem Raume sich bildende Dampf wird in einem Kühlcondensator niedergeschlagen.
Das bei j aus dem Apparat austretende, mit Fettstoffen beladene Lösungsmittel gelangt in eine Reinigungavorrichtung, in welcher etwa mitgerissene feste Bestandtheile der Masse vollends abgeschieden werden.
Es wurde bereits eingangs der Beschreibung darauf hingewiesen, dass, um eine gleich- , mässige Extraction der Fettstoffe aus der Masse zu erreichen, die eingeführten Mengen der
Masse und des Lösungsmittels stets in einem gewissen, als vortheilhaft erkannten Ver- hältnisse zueinander stehen müssen. Zu diesem Zwecke müssen die Leistungen der die zu entfettende Masse in den Apparat fördernden Pumpe und der zur Zuführung des
Lösungsmittels dienenden Pumpe entsprechend geregelt werden.