DE869106C - Verfahren zum Reinigen von Gasen, insbesondere Koksofengasen, von Schwefelverbindungen - Google Patents

Verfahren zum Reinigen von Gasen, insbesondere Koksofengasen, von Schwefelverbindungen

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DE869106C DEK6724A DEK0006724A DE869106C DE 869106 C DE869106 C DE 869106C DE K6724 A DEK6724 A DE K6724A DE K0006724 A DEK0006724 A DE K0006724A DE 869106 C DE869106 C DE 869106C
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    • Y02P20/151Reduction of greenhouse gas [GHG] emissions, e.g. CO2

Description

  • Verfahren zum Reinigen von Gasen, insbesondere Koksofengasen, von Schwefelverbindungen Die vorliegende Erfindung erstreckt sich auf ein Verfahren zur Entfernung von Schwefelverbindungen aus strömenden Medien, insbesondere industriellen Gasen.
  • Es ist bekannt, als Absorptionsmittel für die Entfernung von schwefelhaltigen Verbindungen aus Gasen gewisse organische Stickstoffverbindungen zu verwenden, beispielsweise die Amine, und unter diesen besonders die primären und sekundären Amine. Vor allem die stärker alkalisch reagierenden unter diesen Aminen können zusammen mit einer geeigneten Waschflüssigkeit für die Entfernung organischer Schwefelverbindungen aus Gasen angewandt werden. Das verbrauchte Absorptionsmittel wird dann mit Wärme behandelt. Dabei kommt es vor, daß in dem zu reinigenden Gas sonst noch enthaltene Verbindungen, speziell sauerstoffhaltige Verbindungen, eine Zersetzung und damit einen Verlust an benutzten Aminen bewirken, und, was schlimmer ist, die gebildeten Zersetzungsprodukte üben häufig korrodierenden Einfluß auf die Wände der Einrichtung aus, oder sie bilden gummiartige Ablagerungen in der Anlage.
  • Die Schwefelverbindungen im Gas bilden außerdem mit den Aminen Komplexsalze, die in der Waschlösung ausgefällt werden und eine umfassende Behandlung der Waschlösung notwendig machen, um die Amine aus den Komplexsalzen wieder zu gewinnen.
  • Da die Amine vergleichsweise teuer .sind, hängt der wirtschaftliche Erfolg des angegebenen Verfahrens weitgehend davon ab, welche Verluste an Aminen eintreten. Solche Verluste sind Beispiels= weise Verluste in Dampfform, dadurch, daß Amindämpfe zusammen mit dem gereinigten Gas abströmen, Verluste bei der Regenerierung der Waschlösung, und schließlich noch Verluste durch die Umwandlung der Amine in unlösliche Verbindungen. Für den Waschprozeß werden die Amine gewöhnlich in einem flüssigen Verdünnungsmittel, dem Waschmedium, gelöst, und je niedriger die Konzentration der Amine darin ist, um so geringer sind auch die Verluste in Dampfform. Bisher waren die Aminkonzentrationen zu hoch, und deshalb mußten auch entsprechende Verluste an Aminen hingenommen werden.
  • Alle diese Schwierigkeiten, die bei der Verwendung von Aminen zwecks Entfernung von Schwefelverbindungen aus vor allem Destillationsgasen auftreten, werden behoben, wenn man das erfindungsgemäße Verfahren anwendet. D-ieses besteht im wesentlichen darin, tdaß das die Schwefelverbindungen enthaltende Medium mit einer aminhaltigen Flüssigkeit gewaschen wird, wobei sich in der Waschflüssigkeit Schwefel-Amin-Komplexverbindungen bilden, die mittels eines mit der aminhaltigen Waschflüssigkeit nicht mischbaren Lösungsmittels für die Komplexverbindungen ausgewaschen werden, wonach Waschflüssigkeit und Lösungsmittel voneinander getrennt und die ausgewaschenen Amin-Schwefel-Komplexverbindungen durch Behandlung mit Chemikalien und gegebenenfalls Wärme wieder aufgespalten und reine Schwefelverbindungen gewonnen werden, während die abgetrennte, den Rest an freiem Amin enthaltende Waschflüssigkeit wieder in den Kreislauf zurückgeführt wird: Die,Abb. i und a zeigen zwei verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung für den Fall, daß ein piperidinhaltiges Waschöl als Waschmedium verwendet wird.
  • Die Reinigung des Gases findet in einem Füllkörperwascher i statt. Das Gas, das aus einem Benzolwascher kommt, strömt in einer Menge von 56 ms/h durch die Leitung :2 unten in den Wascher i ein und kommt dann im Gegenstrom mit einer Waschflüssigkeit in Berührung, die aus dem üblichen Benzolwaschöl besteht, dem jedoch je Liter 3 Abis 5 g Piperidin zugesetzt sind. Dieses Waschmedium absorbiert die im Gas enthaltenen Schwefelverbindungen, insbesondere reagiert es mit Schwefelverbindungen wie C S2, Carbonylsulfid und Merkaptane usw., von denen jedes Kubikmeter Gas o,16 bis o,18 g enthält. Das Waschmedium tritt durch Leitung 3 mit einer Menge von 1,35 1/m3 Gas in den Wascher i ein. Das noch Spuren von Piperidindämpfen enthaltende Gas gelangt vom Wascher i in den darüber angeordneten Wascher4, in -welchem dem Gas Wasser entgegenfließt. Da das Gas auch etwa 1,9 Volumprozent CO, enthält, bildet sich Piperidincarbonat. Ist das Gas frei von C02, so können an Stelle von Wasser auch Salzsäure, Schwefelsäure oder eine wäßrige Lösung von Salzen aus einer starken Säure und einer schwachen Base, wie z. B. Ammoniumsulfat, verwendet werden. Das Waschwasser fließt in einer Menge von o,i41/ms Gas durch die Leitung 5 dem Wascher 4 zu, der im wesentlichen wie der Wascher i, aber mit kleineren Abmessungen gebaut ist und dazu dient, die letzten Spuren von Piperidindämpfen aus dem Gas, das den Wascher 4 :durch Leitung 6 verläßt, zu entfernen. Sein Gehalt an Schwefelverbindungen ist von o,16 bis o,i8g/m3 auf 0,0035 bis 0,0045 9/m3 abgesunken, was einem Wirkungsgrad von 97 bis 98 % entspricht.
  • Als Zusatz zum Waschöl kann man primäre und sekundäre Amine verwenden, allerdings sind s 'kundäre Amine besonders .zweckmäßig, weil diese die Schwefelverbindungen besonders wirkungsvoll absorbieren und sich leicht für die Wiederverwendung zurückgewinnen lassen. Solche sekundäre Amine sind neben Piperidin und seinen Homologen das Morpholin und seine Homologe. Man kann auch hydrierte Teerbasen verwenden, die aus einer Fraktion stammen, ,die ursprünglich Pyridin, Chinolin, Isochinolin und ihre Homologe und Isomere enthielt. Nachdem alle nicht hydrierten Teile abgetrennt sind, kann der hydrierte Teil der Teerbasenfraktion ohne weiteres als Absorptionsmittel verwendet werden. Dieser Teerbasenteil enthält meist eine Reihe von Verbindungen, deren Siedepunkte über einen weiten Bereich streuen, wie z. B. Piperidin, Pipecoline, Lupetidine, Copellidine, Tetramethylpiperidin und Tetrahydro-, Decahydro-und Hexahydroderivate von Chinolin und Isochinolin.
  • Das Waschöl, das die Amine und die damit gebildeten komplexen Schwefelverbindungen löst, soll vorzugsweise einen vergleichsweise niedrigen Dampfdruck haben, um unnötige Dampfverluste an das gereinigte Gas zu vermeiden. Es kann aus Kohlenwasserstoffölen bestehen, wie Mineralöl oder Steinkohlenteeröl. Vorzugsweise verwendet man beispielsweise Petroleumwaschöl oder Rohöl, weil diese leicht und billig zu haben sind. Die chemischen und physikalischen Eigenschaften der einzelnen Kohlenwasserstofföle sind natürlich verschieden, und entsprechend ist auch ihre Brauchbarkeit für das erfindungsgemäße Verfahren verschieden. So sind z. B. die Creosotöle, das sind cyclische Kohlenwasserstofföle des Steinkohlenteers, im allgemeinen einbesseres Lösungsmittel für komplexe Amin-Schwefel-Verbindungen als Öle aus der Erdölfraktionierung. Wenn jedoch im Gas hohe Konzentrationen von Schwefelverbindungen auftreten oder -wenn eine stärkereKonzentration der Schwefelkomplexverbindungen im Waschmedium gewünscht ist, wird man zweckmäßigerweise die Steinkohlenteeröle den Mineralölen vorziehen.
  • Das piperidinhaltige Waschöl läuft vom Boden des Waschers i. durch die Leitung 7 in und durch den Verzögerungsbehälter 8, den es in etwa i bis 1l/2 Stunden durchströmt. Das Waschöl enthält freies Piperidin, etwas Piperidinearbonat, falls das zu reinigende Gas Kohlendioxyd enthält, und die Schwefelverbindungen. Ein Teil der Schwefelverbindungen ist unmittelbar im Waschöl gelöst; der Rest bildet mit dem Piperidin eine entsprechende Sch-,vefekomplexverbindung. Im Verzögerungsbehälter 8 haben die im Waschöl gelösten Schwefelverbindungen Gelegenheit, mit dem freien Piperidin unter Bildung von Komplexverbindungen zu reagieren. Die Reaktion der im Waschöl gelösten Schwefelverbindungen mit Piperidin hängt von, einer Reihe von Faktoren ab, z. B. von der Art des Kontaktes zwischen den Stoffen, von der Temperatur und von der Konzentration an freiem Amin. Man kann den Fortgang der Umsetzung durch die empirische Bestimmung des ständig abnehmenden Dampfdruckes der im Waschöl gelösten, noch nicht umgesetzten Schwefelverbindungen feststellen. Der Verzögerungsbehälter 8 ist vorzugsweise mit Mitteln ausgestattet, um den Kontakt zwischen dem Amin und den Schwefelverbindungen zu fördern, z. B. in Form von Riihrern, Querwänden, konzentrischen Zylindern od. dgl. Eine Heizschlange 9 kann vorgesehen sein, um die Temperatur der Waschlösung zu regeln und das Gas im Wascher i oberhalb seines Taupunktes zu halten.
  • Um den Piperidingehalt des Waschöls wieder herzustellen, der durch die Bildung von Amin-Schwefel-Komplexen oder anderer Salze und Verdampfungsverluste in den Waschern i und 4 abgesunken ist, wird dem Verzögerungsbehälter 8 aus der Destilliereinrichtung io frisches Piperidin zusammen mit Wasser durch einen Kühler i i und Leitung 12 zugeführt. Das frische Amin kann aber auch zusammen mit Wasser unter Umgehung des Verzögerungsbehälters direkt aus dem Kondensator i i über -die von einem Ventil beherrschte Leitung 14, die Pumpe 15 und die Leitung 16 einer Regeneriereinrichtung 13 zugeführt werden.
  • Die Anwendung des Verzögerungsbehälters 8 hat eine Reihe von Vorteilen. Die Reaktion zwischen organischen Schwefelverbindungen und Aminen findet bekanntlich nicht augenblicklich oder auch nur schnell statt, vor allem dann nicht, wenn Amine geringer Al!kalität verwendet werden. Ein sehr wichtiger Vorteil des Verzögerungsbehälters ist der, daß die Konzentration der Amine im Waschöl beträchtlich unter .die sonst benötigte Konzentration gesenkt werden kann, ohne daß der Wascheffekt darunter leidet. Bei Verwendung von Piperidin beispielsweise genügt jetzt eine 1/2"/oi,ge Lösung, wo bisher eine io/oige Lösung notwendig war. Außerdem werden die Verluste von Aminen in Dampfform an das gereinigte Gas infolge der verringerten Konzentration in der Waschlösung beträchtlich herabgesetzt. Der Amingehalt im Waschöl wird nur noch durch den für die Schwefelentfernung benötigten Betrag verändert. Man kann nunmehr auch Amine geringerer Basizität, die für mehr saure Schwefelverbindungen geeignet sind, in Kombination mit einem bestimmtenWaschöl verwenden. Diese Erweiterung des Bereichs verwendbarer Amine ist durch die Anwendung des Verzögerungsbehälters möglich geworden. Ein anderer Vorteil ist noch der, daß man auch solche stärker basisch reagierenden Amine verwenden kann, die bei einem vergleichsweise niedrigen Siedepunkt einen höheren Partialdruck haben.
  • Das Waschöl fließt aus dem Behälter 8 durch die Leitungen 18 und 14, die Pumpe 15 und die Leitung 16 in die Regeneriereinrichtung 13. Wahlweise kann' auch ein Teil des Waschöls ohne weitere Behandlung direkt durch die Leitungen 16, 19 und 3 dem Wascher i zugeführt werden. Der Regenerierturm 13 ist ein langgestreckter und relativ dünner Turm. Im vorliegenden Fall hat der Regenerierturm 13 bei einer Regenerierleistung von 75 bis 115 1 Waschöl je Stunde eine Höhe von etwa 14,5 m und einen Durchmesser von 5 cm, mit Ausnähme des oberen Endes 2o, wo der Durchmesser etwa 2o cm beträgt. Das beladene Waschöl fließt aus der Leitung 16 etwa 6o cm oberhalb des Bodens durch eine Düse 21 in den Regenerierturm 13 ein. Die Düse2lkann aus einer einfachen Rohrmündung oder sonst einer Vorrichtung bestehen, die geeignet ist, eine turbulente Strömung aufwärts durch das im Turm befindliche Wasser zu bewirken, wobei eine instabile Emulsion von Öl und Wasser entsteht.
  • Der im Waschöl enthaltene Piperidin-Schwefel-Komplex und andere Salze werden durch das Wasser herausgelöst. Dabei verteilt sich das freie Piperidin auf Waschöl und Wasser entsprechend ihrer Verteilungsfaktoren. Die Entmischung von Wasser und Waschöl findet an einer bestimmten Stelle des Regenerierturms 13 statt. Die genaue Trennlinie kann in einem Glasrohr 22, das sich etwa auf halber Höhe des Turms befindet und durch Rohrleitungen mit dem Boden und Kopf des Turms verbunden ist, beobachtet werden. Etwa in 9 m Höhe :befindet sich im Turm eine etwa 1,5 m hohe Fül.lkörperschicht, an die sich eine Beruhigungszone anschließt, die aus dem Abschnitt 25 und dem erweiterten Teil 2o des Turms besteht, und in der die unstabile Öl-Wasser-Emulsion zerstört wird, so daß -dort ein regeneriertes, praktisch wasserfreies Öl anfällt. Unterhalb der Düse 21 sind eine etwa 15 cm hohe Füllkörperschicht 26 und ein 45 cm tiefes Absetzbecken vorgesehen, um die unstabile Wasser-Öl-Emulsion in diesem Bereich zu zerstören und eine praktisch ölfreie, wäßrige Lösung zu erhalten. Durch eine mit Absperrhahn versehene Leitung 28 können zusätzlich Wasser od. dgl. oder emulgierende oder entemulgierende Substanzen je nach Bedarf in den Regenerierturm geleitet werden.
  • Das regenerierte Waschöl, dessen Piperidingehalt sich auf etwa 3 bis 5 g/1 eingestellt hat und das praktisch wasserfrei ist, fließt aus dem Abschnitt 20 durch die Leitung 3 zum Wascher i zurück, während das den Piperidin-Schwefel-Komplex enthaltende Wasser aus dem Absetzbecken 27 durch die Leitung 29 zur Weiterbehandlung abfließt. Das Verhältnis von Waschöl zu Wasser beträgt dabei 75 : 1. Statt mit reinem Wasser können. die Amin-Schwefel-Komplexe und anderen Salze auch durch wäßri.ge Lösungen anorganischer Salze, wie Calciumchlorid, Natriumthiocyanat und Alkalihydroxyde, aus dem Waschöl ausgewaschen werden. Als organische Lösungsmittel für diesen Zweck haben sich Tricresylphosphat und Glycerol als brauchbar erwiesen. Das Wasser oder die wäßrigen Lösungen dürfen natürlich mit dem Lösungsmittel für die Amine nicht mischbar sein, weil sonst eine volls:tändigeTrennung zwischen den bei@den@Flüssigkeiten praktisch nicht möglich ist.
  • Das Wasser, in dem nunmehr ein Teil des freien Piperidins, die Piperidin-Schwefel-Komplexe und ändere Salze gelöst sind, fließt kontinuierlich aus dem Becken 27 durch Leitung 29 in eine Mischkammer 3o, wo dem Wasser Schwefelsäure oder sonst eine sauer reagierende Verbindung zugesetzt wird, um auf diese Weise Piperidinsalze zu bilden und die Schwefelverbindungen wieder frei zu machen. Die Schwefelsäure, Salzsäure oder Lösung eines Salzes aus einer starken Säure und schwachen Base, z. B. Ammoniumsulfat, fließt durch Leitung 31 zu. Das gebildete Gemisch gelangt durch Leitung 32 in einen Entschwefler 33, der in Form irgendeines 'der bekannten Gas-Flüssigkeit-Kontaktapparate ausgebildet sein kann, hier in Form eines Abtreibers. Wenn es nötig sein sollte, kann mittels Heizschlange 34 Wärme zugeführt werden, um die Wassertemperatur leicht zu erhöhen. Die am Boden des Entschweflers einmündende Leitung 35 dient zur Einleitung von Koksofengas in einer Menge von etwa o,o3 ms je Stunde, um die freien Schwefelverbindungen, die einen vergleichsweise hohen Dampfdruck haben, durch die Abzugsleitung 36 abzutreiben. Am Boden des Entschweflers befindet sich ferner die Leitung 37, durch die die schwefelfreie wäßrige Lösung von Piperidinsulfat in den Sumpf 38 geleitet wird.
  • Die in der Mischkammer 3o freigesetzten organischen Schwefelverbindungen können auch durch eine Wäsche mit Leichtöl entfernt werden oder auch dadurch, daß man die wäßrige Lösung zum Sieden bringt und. so die organischen Schwefelverbindungen verdampft.
  • Zu dem vom organischen Schwefel befreiten, piperidinsulfathaltigen Wasser im Sumpf 38 wird durch Leitung 39 Natronlauge zugegeben, die mit dem Piperidinsalz reagiert. In den Sumpf 38 fließt ferner .durch Leitung 40 beladenes Waschwasser aus dem Wascher 4, welches vor allem Piperidincarbonat gelöst enthält, wo es sich mit dem Piperidinsulfat vermischt und ebenfalls mit Natronlauge zwecks Bildung freien Piperidins behandelt wird. Statt Natronlauge kann auch eine andere starke Base, z. B. Ätzkalklösung, verwendet werden.
  • In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel wird das erfindungsgemäßeVerfahren auf dieEntfernung von Schwefelverbindungen aus Koksofengas angewandt, -das gleichzeitig auch noch Kohlendioxyd enthält. Das Kohlendioxyd übt im Wascher i insofern eine nachteilige Wirkung aus, als ein Teil des Kohlendioxyds mit dem Piperildin unter Bildung von Piperidincarbonat reagiert. Da ein Zusatz von Amincarbonat gewöhnlich die Entmischungsintensität von Wasser und Waschöl stärker verringert als freies Amin, ist es erforderlich, in dem Wasser der Regeneriereinrichtung eine höhere Gesamtkonzentration an Aminen aufrechtzuerhalten, um im regenerierten Waschöl die gewünschteAminkonzentration zu gewährleisten. Wenn in der Regeneriereinrichtung ein anderer Stoff als Wasser für die Extraktion der Amine verwendet wird, müssen natürlich die entsprechenden Entmischungsintensitäten empirisch bestimmt werden, um . eine wirkungsvolle Arbeitsweise zu -gewährleisten. Die Menge Lösung (Wasser) in der Regeneriereinrichtung,. die den Amin-Schwefel-Komplex, Amincarbonat und auch freies Amin enthält, hängt in erster Linie von der Menge an Schwefelverbindungen ab, die aus dem Gas entfernt wurde, jedoch belastet auch der Kohlendioxydgehalt des Gases die Regenernereinrichtung wegen der Bildung von Amincarbonat. Die Bildung von Amincarbonat findet in der Waschstufe jedoch nur in Anwesenheit von flüssigem Wasser statt. Solange die Waschstufe normal in Betrieb ist, ist die obenerwähnte Eigenschaft des Kohlendioxyds nicht weiter störend, wird es aber, wenn das zu reinigende Gas in der Waschstufe unter seinen Taupunkt abgekühlt wird. Dies kann jedoch durch- die Heizschlange 9 im Verzögerungsbehälter 8 verhindert werden. Die Anwesenheit von Kohlendioxyd im gereinigten Gas hat aber auch gewisse Vorteile insofern, als man ,dann mit einem vergleichsweise kleinen Wascher und mit wenig Wasser auskommen kann, statt teure Chemikalien, wie Schwefelsäure oder Ammoniumsulfat, verwenden zu müssen. Unter diesen Bedingungen wird das Kohlendioxyd des gereinigten Gases schnell von den Aminen absorbiert, wobei ein wasserlösliches Amincarbonat entsteht, welches einen niedrigeren Partialdruck aufweist als das freie Amin. Wenn das Gas ursprünglich kein Kohlendioxyd enthält, letzteres aber aus einer anderen Quelle zu beschaffen ist, kann man das Kohlendioxyd durch die Leitung 41 in den Wascher 4 einführen. Man braucht also in der Destilliereinrichtung io nur noch eine verringerte Wassermenge zu verarbeiten.
  • Der Sumpf 38 enthält Piperidin, Natriumcarbonat, Natriumsulfat, Natriumhydroxyd und Wasser. Diese Lösung wird der Destilliereinrichtung io oben zugeführt und fließt dann abwärts im Gegenstrom zu einem durch die Leitung 44 zugeführten Dampfstrom, dessen Aufgabe es ist, das Piperidin und gleichzeitig etwas Wasser zu verdampfen. Die so entstandenen Dämpfe verlassen die Destilliereinrichtung io durch die Abzugsleitung 45, gelangen in den Kondensator i r, werden dort teilweise kondensiert und fließen als eine wäßrige Lösung von Piperidin durch die Leitung 12 zu dem Verzögerungsbehälter 8 oder durch die Leitung 14, Pumpe 15 und Leitung 16 in die Regeneriereinrichtung 13 zurück. Die unbrauchbaren Rückstände !der Destilliereinrichtung io fließen durch die Leitung 46 ab. In der Abb. 2 ist eine andere Ausführungsform dargestellt, bei -der der Abbau des Piperi,din-Schwefel-Komplexes statt mit einer der üblichen Mineralsäuren mittels Kohlendioxyd durchgeführt wird. Die den Piperidin-Schwefel-Komplex enthaltende wäßrige Lösung fließt durch die Leitung47 von der Regeneriereinrichtung 13 in einen Karbonisator 48, wo etwa halb soviel Creosotöl aus Leitung 49 zugemischt wird. Die so erhaltene Mischung wird 15 Minuten lang mit Kohlendioxyd, das aus der Leitung So mit 6o Atm. Druck zugeführt wird, behandelt. Statt Creosotöl kann man auch einen anderen cyclischen Kohlenw=asserstoff wählen, z. B. Benzol oder eines seiner Homologen. Die so behandelte Mischung, die aus Creosotöl, in dem etwa 97 % der organischen Schwefelverbindungen gelöst sind, und einer wäßrigen Lösung von Piperidincarbonat besteht, fließt durch die Leitung5i in den Scheider52, indem sich Creosotöl und Wasser infolge ihrer unterschiedlichen Dichte voneinander trennen. Die wäßrige Lösung fließt durch die Leitung 53 in den Sumpf 38 und wird darin, wie bereits beschrieben, zwecks Wiedergewinnung -des Piperidins weiterbehandelt. Das Creosotöl mit den darin gelösten freien Schwefelverbindungen gelangt durch die Leitung 54 in den Entschwefler 33, wo die Regenerierung des Öls mittels Koksofengas oder einem anderen inerten Gas stattfindet, welches durch die Leitung 35 zugeführt wird. Die abgetrennten Schwefelverbindungen, die Dämpfe und das inerte Gas strömen durch die Leitung 36 ab, während das regenerierte Creosotöl in den Karbonisator 48 durch die Leitung 49 zurückfließt. Behandelt man die den Piperidin-Schwefel-Komplex enthaltende wäßrige Lösung 30 Minuten lang mit Kohlendioxyd bei einem Druck von 6o Atm., jedoch ohne vorherige Hinzufügung von Creosotöl, so zeigt sich, daß nur 8o % des Schwefelkomplexes abgebaut werden. Der Vorteil des Creosotöls ist also offensichtlich.
  • Für den Wirkungsgrad und die Wirtschaftlichkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Temperatur im Wascher von großer Bedeutung. Es wurde gefunden, daß ein Temperaturbereich von 25 bis 3o° am vorteilhaftesten ist. Unterhalb von 25' wird bei einer gegebenen Aminkonzentration im Waschöl der Auswaschungsgrad für die Schwefelverbindungen schlechter. Oberhalb 30° steigt der Verlust an Amin in Dampfform an und belastet dadurch,den Wascherq.. Innerhalb gewisser Grenzen kann man jedoch ,durch eine Vergrößerung des Umlaufs an Waschöl eine niedrigere Waschtemperatur einhalten oder bei unveränderter Temperatur mit einer geringeren Aminkonzentration arbeiten.
  • Unter den angegebenen Bedingungen tritt bei der Gaswäsche, möglicherweise bedingt durch die große Oberfläche der Wascherwände und der Füllkörper, bei einigen Aminen eine Umwandlung in andere Stoffe ein, die dem beabsichtigten Zweck nicht dienlich sind. Solche Umwandlungen sind im allgemeinen proportional zur Arninkonzentration und können weitgehend dadurch unterdrückt werden, daß man die Aminkonzentration herabsetzt, dafür aber mehr Waschöl umlaufen läßt. Bei verringerter Aminkonzentration lassen sich auch teurere Amine verwenden, weil der Verlust an Aminen bei diesem Verfahren leicht innerhalb der durch dieWirtschaftlichkeit bedingten Grenzen gehalten werden kann.
  • Das folgende Ausführungsbeispiel zeigt die Ergebnisse, die man bei Verwendung einer hydrierten Teerba"senfraktion erhält, d. h. einer Fraktion, die Amine, und zwar hauptsächlich sekundäre Amine enthält. Bei der Destillation von Rohteer wurde eine Fraktion abgetrennt, deren Siedepunkt zwischen 135 und r98° lag und die folgende Bestandteile enthielt: 2-, 3- und ¢-Picoline, 2,4-, 2, 6- und andere Lutidine, Collidine, Aniline und andere nicht identifizierte Stoffe. Nach Hydrierung undAbtrennung des größtenTeilsdesnichthydrierten Materials erhielt man eine Fraktion, deren Siedepunkt zwischen i2o und z86° lag, deren mittleres Molekulargewicht i5o und deren Dichte bei 25° o,836 betrug. Der im vorstehenden, auf der Basis von Piperidin beschriebene Gasreinigungsprozeß wurde nun mit diesem hydrierten Material, ohne :daß dieses weiter gereinigt wurde, durchgeführt, wobei alle Bedingungen im wesentlichen unverändert blieben. Das den Wascher i nach der Ölwäsche verlassende Gas (das Waschöl enthält dabei 5 g je Liter der oben-erwähnten Teerfraktion) wies noch einen Schwefelgehalt von o,oog g/m3 Gas auf. Das bedeutet, bezogen auf den ursprünglichen Gehalt des Gases an Schwefelkohlenstoff, Carbonyl@sulfid, Mercaptane u. dgl. in Höhe von o, i g ig/ms eine Schwefelentfernung von etwa 95%. Die Regenerierung des angereicherten Waschöls in der Regeneriereinrichtung 13 war bei einem Mengenverhältnis Waschöl zu Wasser von 6o : i leicht durchzuführen. Der Schwefelkomplex wurde mit einer io%igen Ammoniumsulfatlösung statt mit Schwefelsäure behandelt, ehe die Lösung in den Entschwefler geleitet wurde.
  • Das folgende Ausführungsbeispiel zeigt die Ergebnisse bei der Benutzung eines primären Amins, wie z. B. Monoäthanolarnin. Unter sonst gleichen Bedingungen, wie sie bei Verwendung von Piperidin beschrieben wurden, ließ sich der Gehalt des Gases an Schwefelkohlenstoff von 0,36 g/m3 auf o,ig g/m3 herunterdrücken, was einer Schwefelentfernung von etwa 46% entspricht. Das Waschöl enthielt dabei etwa io g Monoäthanolamine je Liter Öl. Die den Schwefelkomplex enthaltende wäßrige Lösung wurde mit Säure und dann mit Alkalien behandelt, wobei etwa 95,5"/o des Monoäthanolamins zurückgewonnen wurden.
  • Bei der Verwendung anderer primärer Amine, z. B.Iso-Octylamin, ergaben. sich folgende Resultate: Unter sonst gleichen Bedingungen konnte der Gehalt des Gases an Schwefelikohlenstoff von o,58 g auf o,oig -/m3 heruntergedrückt werden, was einer Schwefelentfernung von 96% entspricht, wobei das W'ascböl je Liter o,oi 1 Iso-Octylamin enthielt. Ungefähr 97% des zugesetzten Iso-Octylamins konnten zurückgewonnen werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren für die Entfernung von Schwefel aus Gas kann auch für die Entfernung- von Schwefel aus anderen strömenden Medien, z. B. Kohlenwasserstoffölen, benutzt werden, wobei die Amine zusammen mit einem flüssigen Lösungsmittel oder auch ohne ein solches verwendet werden können. In gleicher Weise kann das Verfahren" auch für die Entfernung anorganischer Schwefelverbindungen, z.-B. Schwefelwasserstoff, herangezogen werden. Die Konzentration des Schwefelwasserstoffs od. dgl. in einem zu reinigenden, , strömenden Medium ist nämlioh für die Bemessung der Größe einer Gasreinigungsanlage und für die Menge der dazu benötigt-en Chemikalien von beträchtlicher Bedeutung.
  • Das neue Verfahren gestattet die Anwendung niedrigerer Aminkonzentrationen, als man bisher für möglich gehalten hatte, so daß Konzentrationsänderungen des freien Amins im wesentlichen nur noch infolge Absorbierung der Schwefelverbindungen eintreten. Ferner lassen sich bei dem neuen Verfahren billigere Amine mit geringerer Basizität verwenden,- die man bisher eben wegen ihrer zu geringen- Basizität als unbrauchbar bezeichnet hat, wobei man :diese Amine auch noch in geringerer Konzentration verwenden kann. Die Waschlösungen lassen sich mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens bei gewöhnlichen Temperaturen regenerieren, statt bei erhöhten Temperaturen, wie es früher üblich war. Aber auch dann, wenn man die Rückgewrinnung :des Amins bei hohen Temperaturen betreibt, ist es nicht notwendig, die ganze Menge des. Waschmediums einer Wärmebehandlung zu unterwerfen, sondern nur eine kleine Teilmenge davon. Die erwähnten Vorteile werden vor allen Dingen durch .die, Anwendung des Verzögerungsbehälters und der Kontakteinrichtung erzielt.
  • Für die Herauslösung des Amin-Schwefel-Komplexes aus dem Waschöl mit Hilfe von Wasser können auch andere bekannte Kontakteinrichtungen verwendet werden, wie z. B. ein mit Füllkörpern gefüllter Waschturm. Jedoch ist deren Durchsatzleistung gering und eine praktisch vollständige Abtrennung der urmischbaren Flüssigkeiten voneinander, die für das erfindungsgemäße Verfahren so wichtig ist, nicht möglich. Die erfindungsgemäße neue Regeneriereinrichtung hat eine hohe Durchsatzleistung, verbunden mit einer guten Extraktionswirkung und Verteilung der Amine, wenn man dafür sorgt, .daß in der Einrichtung eine turbulente Strömung und eine unstabile Emulsion dieser Flüssigkeiten erzeugt wird. Wenn man einen mit Raschigringen gefüllten Turm od. d'gl. verwendet, muß man oberhalb und unterhalb der Reaktionszone Beruhigungszonen vorsehen, und erhält dann einen im Vergleich zum Durchmesser sehr hohen Turm, um die vollständige Trennung der urmischbaren Flüssigkeiten voneinander durchführen zu können. Im Gegensatz zu einem mit Füllkörpern verseihenen Turm hat die neue Regentriereinri.chtung fast die doppelte Durchsatzleistung und erzeugt ein regeneriertes Waschmedium, dessen Wassergehalt unter o,i °/o liegt, während bei Verwendung eines gefüllten Turms der Wassergehalt oberhalb i °!o liegt. Die erfindungsgemäße Regeneriereinrichtung ist allgemein dort anwendbar, wo man gewisse Bestandteile auf chemische Weise aus einer Flüssigkeit in eine andere mit ihr nicht mischbare Flüssigkeit übertragen will und gleichzeitig die beiden Flüssigkeiten getrennt erhalten will, ohne daß die eine etwas von der anderen enthält.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Entfernung von Schwefelverbindungen aus solche enthaltenden strömenden Medien, vorzugsweise zur Entfernung von Schwefelkohlenstoff aus Koksofengas, dadurch gdkennzeichnet, daß das die Schwefelverbindungen enthaltende Medium mit einer aminhaltigen Flüssigkeit gewaschen wird, wobei sich in der Waschflüssigkeit Schwefel-Amin-Komplexverbindungen bilden, :die mittels eines mit der -aminhaltigen Waschflüssigkeit nicht mischbaren Lösungsmittels für die Komplexverbindungen ausgewaschen werden, wonach Waschflüssigkeit und Lösungsmittel voneinander getrennt und die ausgewaschenen Amin-Schwefel-Komplexverbindungen durch Behandlung mit Chemikalien und gegebenenfalls Wärme wieder aufgespalten und reine Schwefelverbindungen gewonnen werden, während die abgetrennte, den Rest -an freiem Amin enthaltende Waschflüssigkeit wieder in den Kreislauf .zurückgeführt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als aminhaltige Waschflüssigkeit ein piperidinhaltiges Kohlenwasserstofföl und als Lösungsmittel für die Schwefel-Amin-Komplexverbindung Wasser verwendet wird..
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und z, dadurch :gekennzeichnet, daß als aminhaltige Waschflüssigkeit eine hydrierte Teerbasenfraktion mit einem Siedebereich von etwa i2o bis iSo° verwendet wird. q..
  4. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet,. daß als Lösungsmittel für die Amin-Schwefel-Komplexverbindung wäßrige Lösungen von beispielsweise Calciumchlorid, Natriumthiocyanat, Alkalihydroxyd, fernerTricresylphosphat und Glycerol verwendet werden.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß aminhaltige Waschflüssigkeit und Lösungsmittel für den Amin-Schwefel-Komplex im Verhältnis 6o: i bis 75: i angewendet werden.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die -die Waschstufe verlassende, . mit Schwefelverbindungen angereicherte Waschlösung vor Auswaschung des Amin-Schwefel-Komplexes mit Wasser od. dgl. in einem Verweilbehälter so lange festgehalten wird, bis praktisch :die ganze Menge der absorbierten Schwefelverbindungen durch Umsetzen mit Amin in Amin-Schwefel-Komplexverbindungen überführt worden ist.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch i und z, dadurch gekennzeichnet, daß das die Amin-Schwefel-Komplexverbindungen enthaltende Wasser in einem Abtreiber mit einer sauren Lösung (Schwefelsäure, Salzsäure, Ammoniumsulfat) behandelt wird, wodurch die Komplexverbindungen in das entsprechende Piperidinsalz und freie Schwefelverbindungen aufgespalten werden. B. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die freien Schwefelverbindungen durch Verdunsten mit einem inerten Trägergas aus dem Abtreiber entfernt werden. g. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwefelverbindungen durch eine Wasserdampfdestillation abgetrieben werden.
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