DE2208102C3 - Verfahren zum Entfernen von Schwefeldioxid aus einem schwefeldioxidhaltigen Gas - Google Patents
Verfahren zum Entfernen von Schwefeldioxid aus einem schwefeldioxidhaltigen GasInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von Schwefeldioxid aus einem schwefeldioxidhaltigen
Gas, bei dem das Gas in einer Absorptionszone mit einer mageren, wäßrigen Natriumsulfit-, Lithiumsulfitoder
Berrylliumsulfitlösung in Berührung gebracht wird, die erhaltene Metallbisulfitlösung durch die Rohre eines
indirekten Wärmeaustauschers einer Desorptionszone geleitet wird, wo Schwefeldioxid und Wasser aus der
erhitzten Lösung entfernt und kristallines Metallsulfit aus der Lösung ausgefällt wird, worauf das Metallsulfit
der erhaltenen Aufschwemmung zur Verwendung in der mageren Metallsulfitlösung für die Absorptionszone
zurückgeführt wird.
Aus der US-PS 34 77 815 ist ein Verfahren zum Entfernen von Schwefeldioxid aus Gasen durch
Behandlung mit wäßrigem Natriumsulfit bekannt, wobei &o das Schwefeldioxid unter Bildung von Natriumbisulfit
absorbiert wird. Die erschöpfte Lösung wird zur Regeneration durch eine thermische Desorptionszone
geleitet, noch vorhandenes Natriumbisulfit wird dann mit Natriumkarbonat zu Natriumsulfit umgesetzt, und
dann wird die Lösung in die Absorptionszone zurückgeführt. Hierbei wird in der Desorptionszone in
homogener Phase, d.h. unterhalb der Sättigumgskonzentrotion
des Natriumsulfits gearbeitet Der Nachteil dieser Arbeitsweise besteht darin, daß der Teildruck des
Schwefeldioxids, über der Lösung in der Desorptionsstufe
vergleichsweise gering ist, so daß die Bisulfitzersetzung
unvollständig und/oder der Wärmebedarf in der Desorptionsstufe beträchtlich ist Das Bisulfit wird
daher nur teilweise thermisch zersetzt; der Rest muß mit Sodalösung zu Sulfit umgesetzt werden.
Aus der DE-OS 20 34 453 ist es auch bereits bekannt,
die verbrauchte bisulRtreicJie Absorptionslösung in
einer Desorptionszone solchen Temperatur-, Druck- und Verweilzeitbedingungen auszusetzen, daß das
Bisulfit zu Sulfit, Schwefeldioxid und Wasser zersetzt wird, wobei das Sulfit aus der Lösung ausfällt, so daß
eine Aufschwemmung entsteht Die zur Zersetzung erforderliche Wärme wird durch einen indirekten
Wärmeaustauscher zugeführt, in dessen Rohren sich das zu zersetzende Material befindet, während das Wärmezuführungsmedium
um die Rohre strömt Bisher hat man es für zweckmäßig gehalten, den Gehalt der
Aufschwemmung an ungelösten Feststoffen auf 10 bis !5 Gew.-'Vb, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Kristalle und Lösung einzustellen. Dabei bestanden die Kristalle in erster Linie aus Metallsulfit und -sulfat sie
enthielten jedoch kein oder nur wenig Metalibisulfit Ein Betrieb mit einer Aufschwemmung mit einem höheren
Kristallgehalt wurde bisher als unzweckmäßig betrachtet,
da man annahm, daß eine zu starke Abnutzung von Pumpen, Wärmeaustauscherrohren und anderen Apparaten
eintreten und der Aufwand an Förderenergie zunehmen würde und sich Kristalle auf den Innenflächen
der Wärmeaustauscherrohre ablagern würden mit der Folge eines geringeren Wärmedurchgangs und
eines verringerten Durchsatzes durch die Rohre. Ein weiterer Mangel der Arbeitsweise mit einer Aufschwemmung
mit 10 bis 15 Gew.-% Feststoff ist die Notwendigkeit, zur Bereitung frischer Absorptionslösung
den Feststoff von der Mutterlauge abzutrennen und unter Bildung der Absorptionslösung wieder
aufzulösen.
Es wurde nun gefunden, daß man das eingangs genannte Verfahren ohne die aufgezeigten Schwierigkeiten
durchführen kann, wenn man erfindungsgemäß in der Desorptionszone eine Aufschwemmung mit einem
Gesamtgehalt von kristallinem Metallsulfit-, -sulfat und -bisulfit von mindestens 25 Gew.-%, insbesondere von
30 bis 50 Gew.-% aufrechterhält Der angegebene Kristallgehalt entspricht dem Gewicht der Kristalle,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Aufschwemmung. Man kann die Kristallmenge erhöhen, solange die
Aufschwemmung hinreichend strömungsfähig bleibt, um ohne Schwierigkeiten gehandhabt zu werden, z. B.
bis auf 60 Gew.-'Vb der Aufschwemmung oder darüber. Vorzugsweise beträgt die Kristallmenge mindestens 30
Gew.-%, und in vielen Fällen kann eine Menge von bis zu 50 Gew.-% geringfügig überschritten werden. Die
Verwendung einer Aufschwemmung mit einem erhöhten Kristallgehalt führt nicht nur dazu, daß sich beim
Betrieb der Wärmetauscher keine Schwierigkeiten mehr ergeben, sondern es zeigt sich außerdem, daß sich
die Aufschwemmung leicht handhaben läßt, daß sich ein geringer Energieaufwand ergibt und daß die Anlage nur
einer geringen Abnutzung unterliegt. Trotz eines höheren Kristallgehaltes der Aufschwemmung sind
weniger Trennvorrichtungen, z. B. Zentrifugen, in den Fällen erforderlich, in denen Kristalle von der
Flüssigkeit oder dem Mutterlaugenteil der Aufschwemmung getrennt werden sollen, und auch die Anwendung
von billigeren Verfahren zum Trennen von Flüssigkeit und festen Stoffen, z, B, durch Filtrieren oder Dekantieren,
sind möglich. Ferner haben die Kristalle, die in der Aufschwemmung vorhanden sind, die nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren zersetzt wird, eine ausreichende Größe, so daß es leichter ist, Zentrifugierverfahren
oder andere Verfahren zum Trennen flüssiger und fester Stoffe anzuwenden.
Nach der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß man die metallsujfithaltige
Aufschwemmung aus der Desorptionszone ohne Abtrennung, von ungelösten Feststoffen mit Wasser
versetzt lindtKe erhaltene Lösung in der Absorptionszone einsetzt Bei der bisher üblichen Arbeitsweise war es
für zweckmäßig gehalten worden. Kristalle aus einer Aufschwemmung mit einem niedrigen Kristallgehalt
abzutrenaen_uridjianji die Kristalle in die Absorptionszone zurückzuführen, und zwar als eine metallsulfithaltige wäßrige Lösung, die beim Auflösen der Kristalle in
Wasser oder einem anderen wäßrigen Medium entsteht Die bei dem Abtrennungsvorgang anfallende Mutterlauge konnte dann erneut in die Desorptions- oder
Zersetzungszone gegeben werden. Die erindungsgemäße Arbeitsweise mit einem hohen Kristallgehalt in
der Aufschwemmung gestattet es, sämtliche Bestandtei-Ie der Aufschwemmung in die Absorptionszone
zurückzuführen, ohne daß es erforderlich ist, Kristalle in einem bemerkenswerten Ausmaß abzutrennen, so daß
erhebliche Kosten eingespart und Störungsquellen ausgeschaltet werden können, wie sie insbesondere jo
beim Zentrifugieren vorhanden sind. Wenn keine Kristalle aus der Mutterlauge abgetrennt zu werden
brauchen, kommt man ferner mit einer kürzeren Verweilzeit in der Desorptionsvorrichtung aus; denn die
für das Kristallwachstum benötigte Zeit verliert an Bedeutung, und dies hat zur Folgen, daß man sogar die
Abmessungen des Desorptionsbehälters verkleinern kann. Erfindungsgemäß ist es somit möglich, einen
repräsentativen Teil der Aufschwemmung aus der Zersetzungszone abzuziehen, der Aufschwemmung
Wasser odir ein anderes wäßriges Medium zuzusetzen, um die Kristalle aufzulösen, und die so erhaltene Lösung
dann der Absorptionszone zuzuführen. Auch dann, wenn es erwünscht ist, Kristalle aus der Aufschwemmung abzutrennen, wird dieser Vorgang erfindungsge-
maß erleichtert, da der Kristallgehalt der Aufschwemmung hoher ist als bei den bisher angewandten
Zersetzungsverfahren, bei denen nach den üblichen Sulfitabsorptions- und Bisulfitdesorptionsverfahren gearbeitet wird.
Das erfindungsgem&3 verbesserte Verfahren ist besonders geeignet, Schwefeldioxid aus Abgasen, z. B.
den Abgi<sen von Schmelzofen, chemischen Anlagen,
oder aus Rauchgasen von mit Kohle oder Oi beheizten Öfen zu entfernen, wenn die Konzentration des
Schwefeldioxids zwischen 0,05 und 10 Molprozent beträgt; in vielen Fällen kann die Konzentration des
Schwefeldioxids bis zu 0,5 Molprozent betragen, jedoch beschränkt sich die Anwendbarkeit des Verfahrens
nicht auf die genannten Fälle. Vielmehr läßt sich die Erfindung überall dort anwenden, wo die Aufgabe
besteht, Schwefeldioxid aus Gasen ohne Rücksicht darauf zu entfernen, ob es sich um Abgase oder andere
Gase handelt und das Schwefeldioxid in hoher oder niedriger Konzentration in den Gasen vorliegt.
Die Berührung zwischen dem Schwefeldioxid enthaltenden Gas und der wäßrigen Lösung des Metallsulfits
wird bei solchen Temperaturen und Drücken durchgeführt, daß Schwefeldioxid, Metallsulfit und Wasser
miteinander reagieren, wobei man das entsprechende MetallbisHlfit erhält, das auch als »Meiallbydrogensulfit«
bezeichnet wird. Die Berührungstemperatwr soll
jedoch niedriger sein als die Zqrsetzungstemperatur des
zu gewinnenden Bisulfits beim Absorptionsdruck. Wenn
man ζ,Β, Natriumsulfit in der Absorptionslösung verwendet, läßt sich die Reaktion in der Absorptionszone
durch die folgende Gleichung darstellen:
Na2SO3 + SO, -I- H2O -* 2NaHSO3 (I)
Im allgemeinen betragen die Temperaturen für den Betrieb der Absorptionszone mindestens 32° C, vorzugsweise mindestens 38° C bis 1100C, wobei im
allgemeinen bei einer Temperatur bis zu 880C
gearbeitet wird. Ein besonders vorteilhafter Temperaturbereich erstreckt sich von 49 bis 8I0C Die
Durchsatzgeschwindigkeit der wäßrigen Absorptionslösung durch die Absorptionszone kar.n entsprechend der
Konzentration des Schwefeldioxids in dem zu behandelnden Gas und der Konzentration des Sulfits in der
Lösung so eingestellt werden, daß es möglich ist, den größten Teil des Schwefeldioxids, d. h. bis zu 95% oder
mehr durch Umsetzung mit der Sulfitlösung aus dem Gas zu entfernen.
Die frische oder magere Absorptionslösung, die in der Absorptionszone verwendet wird, ist eine wäßrige
Lösung des Metallsulfits, vorzugsweise von Natriumsulfit Sie enthält das Sulfit in einer Konzentration, die
ausreicht, um die gewünschte Menge des Schwefeldioxids aus dem zu behandelnden Gas zu entfernen. Die
magere oder arme Absorptionslösung enthält häufig 10
bis 35 Gew.-% des Sulfits, bezogen auf das Lösungsgewicht, doch braucht nicht die gesamte Salzmenge
tatsächlich gelöst zu sein. Es kann zwar schwieriger sein, anstelle einer vollständigen Lösung mit einer Aufschwemmung zu arbeiten, doch ist es möglich, eine
solche Aufschwemmung bei dem Verfahren als magere Absorptionslösung einzusetzen. Allerdings enthält die
Absorptionslösung im allgemeinen nicht mehr als 5 Gew.-% oder etwas mehr an ungelöstem Material.
In der mageren Absorptionslösung werden gewöhnlich kleinere Mengen anderer Salze des den wesentlichen Bestandteil der Absorptionslösung bildenden
Metalls vorhanden sein, z. B. Metallsulfat und Metallbisulfit Der Anteil an Metallsulfat kann z.B. bis zu 10
Gew.-°/o betragen, doch liegt er vorzugsweise unter 5 Gew.-%, während der Gehalt an Metalibisulfit bis zu 15
Gew.-%, vorzugsweise bis zu 10 Gew.-%, beträgt; alle diese Angaben basieren auf dem Gesamtgewicht der
Lösung. Wie aus der weiter unten folgenden Beschieibunp ersichtlich ist, kann das Vorhandensein dieser
anderen Salze darauf zurückzuführen sein, daß es sich bei dem Verfahren um einen Kreisprozeß handeli. Das
Metallsulfat, z. B. Natriumsulfat, kann dadurch entstehen, daß sich verschiedene Nebenreaktionen abspielen,
an denen Metallsulfit, Schwefeldioxid und Schwefeltrioxid oder Sauerstoff teilnehmen, die in dem zu
behandelnden Gas vorhanden sein können. Die Gefahr, daß sich Reaktionen abspielen, bei denen Sulfat
entsteht, nimmt mit steigender Temperatur zu. Um das Entstehen von Sulfat zu verzögern, kann eine kleine,
jedoch ausreichende Menge von z. B. 0,01 bis 0,3 Gew.-% eines Afrtioxidstionsmittels sowohl in der
mageren als auch in der verbrauchten Absorptionslösung vorhanden sein.
Im allgemeinen beträgt der Gehalt der mageren Absorptionslösung an Metallsulfit, -sulfat und -bisulfit 15
bis 50, vorzugsweise 20 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Lösung. Im allgemeinen können
mindestens 50 Gew.-% dieser Salze, vorzugsweise mindestens 60 Gew.-%, aus Metallsulfit bestehen. Die
Berührung zwischen dem Schwefeldioxid enthaltenden Gas und der mageren Absorptionslösung kann erfolgen,
indem man die Lösung unter der Wirkung der Schwerkraft von oben nach unten durch eine Reaktionsoder Absorptionszone fließen läßt, während das Gas
durch die sich nach unten bewegende Lösung aufwärts strömt. Somit kann die Absorptionszone zweckmäßig
als ein im Gegenstrom arbeitender Kontaktturm bzw. als eine bekannte Kolonne ausgebildet sein.
Die aus der Absorptionszone abgeführte verbrauchte Absorptionslösung kann häufig 10 bis 50 Gew.-°/o,
vorzugsweise 15 bis 35 Gew.-% Metallbisulfit enthalten,
ferner bis zu 20 Gew.-%. häufig 3 bis 10 Gew.-% Metallbisulfit und bis zu 15 Gew.-%, häufig weniger als 8
Gew.-% Mctallsulfat. Alle diese Angaben basieren auf dem Gesamtgewicht der Lösung bzw. dem der
verbrauchten Absorptionslösung. Zwar ist es möglich, den Betrieb zu erleichtern und die Anforderungen an die
Einrichtung zu verringern, wenn es sich bei der verbrauchten Absorptionslösung um eine vollständige
Lösung handelt, doch ist erfindungsgemäß auch daran gedacht, daß ein Teil des Salzgehaltes ungelöst bleiben
kann, und daß daher die verbrauchte Absorptionslösung aus der Absorptionszone als Aufschwemmung abgeführt
oder in Form einer vollständigen Lösung entfernt wird, die jedoch in eine Aufschwemmung verwandelt
wird, bevor sie der Desorptionszone zugeführt wird. Wenn die Lösung von der Absorptionszone aus zu einer
Desorptionszone gepumpt werden soll, besteht ein grundsätzliches Erfordernis darin, daß die Lösung, sei es
als vollständige Lösung oder als Aufschwemmung, durch Pumpen gefördert werden kann, so daß es
möglich ist. sie aus der Absorptionszone in die Desorptionszone zu überführen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren befindet sich der gesamte Bisulfitgehalt sowohl der mageren als auch
der verDraucnten Aosorptionsiosung im gelosten
Zustand, d. h. das Bisulfit bildet nicht etwa eine Suspension des wasserfreien Salzes, d. h. des Pyrosulfits.
Dies ist auch darauf zurückzuführen, daß die Sulfite des Natriums. Lithiums und Berylliums in Wasser weniger
leicht löslich sind als die entsprechenden Bisulfite, und daß sie daher als erste aus der Lösung ausfallen. Wenn in
der Beschreibung und den Ansprüchen der Bisulfitgehalt erwähnt wird, und zwar als Konzentration in der
Lösung oder als Bisulfit/Sulfii-Verhältnis umfassen die Angaben auch das gesamte etwa vorhandene Pyrolsulfit.
Die Temperaturen in der Desorptionszone werden genügend hoch gehalten, um zu gewährleisten, daß sich
das Metallbisulfit wieder in das Sulfit, Schwefeldioxid und Wasser zersetzt. Bei der Verwendung von
Natriumsulfit spielt sich die Reaktion gemäß folgender Gleichung ab:
2NaHSf).,
IH
Na2SO3 + SO2 + H2O
Die in der Desorptionszone herrschenden gemeinsamen Bedingungen der Temperatur, des Druckes und der
oxid und Wasser von dem der Zersetzung unterworfenen
Material. Eine zweckmäßige Arbeitsweise zur Erzielung des gewünschten Kristallgehalts in der zu
zersetzenden Aufschwemmung besteht darin, das Verfahren in Gang zu setzen und der Zersetzungszone
ständig verbrauchte Absorptionslösung zuzuführen -, ohne einen Teil der zu zersetzenden Aufschwemmung
abzuziehen, abgesehen davon, daß diese durch den Wärmetauscher geleitet wird, um ihr die für die
Bisulfitzersetzung benötigte Wärme zuzuführen. Somil
wird der Zersetzungszone so lange keine' Aufschwem-
in mung als Ausgangsmaterial für die magere Absorptionslösung
entnommen, bis der gewünschte Kristallgehalt in der Aufschwemmung erreicht ist. Bei einet
alternativ anwendbaren Ausführungsform kann ein Teil der Aufschwemmung abgezogen und in die Absorp-
ι -) tionszone erneut als wäßrige Lösung zurückgeführl
werden Um den Kristallgehalt der zu zersetzender Aufschwemmung zu erhöhen, kann man die Menge de;
Metalls, z. B. des Natriums, in der mageren Absorptionslösung zusätzlich zu dem Metall, das innerhalb der
.ή Absorptionszone umgewälzt wird, auf einem Wen
halten, die größer als die Gesamtmenge des Metalls ist die aus der zu zersetzenden Aufschwemmung abgezogen
wird. Sobald die zu zersetzende Aufschwemmung den gewünschten Kristallgehalt aufweist, kann man
r> einen stabilen Betrieb dadurch erreichen, daß man dem Verfahren eine ausreichende Metallmenge, beispielsweise
als Base, wie Natriumhydroxid, zuführt. So werde" die Metallverluste ausgeglichen, die z. B. durch
mechanische Verluste oder in Form des Sulfat!
jo entstehen.
Die zweckmäßigen Temperaturen zum Desorbieren oder Zersetzen der Aufschwomtliung liegen erfindungsgemäß
im Bereich von 65°C bis 177°C oder darüber. Ir vielen Fällen ist es vorzuziehen, Temperaturen vor
r, mindestens 93°C oder von mindestens 102°C bis zi
150° C oder mitunter auch nur bis zu 143° C anzuwenden
Selbst in Gegenwart eines Antioxidationsmittels kanr die Bildung von Sulfat bei Temperaturen über 1500C
störende Ausmaße annehmen. Außerdem kann bei der
4(i höheren Temperaturen die Korrosion der Apparatui
aus nichtrostendem Stahl zu Schwierigkeiten führen. Ei wird mit einem Druck gearbeitet, der so niedrig ist, daC
ein verdampfen des Wassers und des Schweieiiiiuxiu:
bei der in der Desorptionszone herrschenden Tempera tür möglich ist. Zwar isl ein Betrieb mit einerr
Unterdruck möglich und kann ,sogar zweckmäßig odei erforderlich sein, um die gewünschte Zersetzung be
niedrigeren Temperaturen von z. B. unter 93°C zt bewirken, doch wird ein Betrieb unter Atmosphären
5(i druck oder Überdruck von z. B. bis 7 ata bevorzugt
Unter diesen Temperatur- und Druckbedi^Tunger genügt die Verweifzeit, -"unres« dem Wasser und derr
Schwefeldioxid zu ermöglichen, sich von der Lösung ir Gestalt eines gasförmigen Gemisches zu trennen, da;
dann aus der Desorptionszone abgeführt werden kann Während dieser Verweilzeit können sich in dem dei
Zersetzung ausgesetzten Material Metallsulfitkristalle bilden. In vielen Fällen erweisen sich Verweilzeiten vor
04 bis 4 Stunden, vorzugsweise von 1 bis 3 Stunden, als
zweckmäßig.
Während der Zersetzung der verbrauchten Absorptionslösung wird das Metallbisulfit zu dem entsprechenden
Metallsulfit Schwefeldioxid und Wasser zersetzt Vorzugsweise wird sin Anteil von mindestens 4C
Gew.-% oder mindestens 50 Gew.-% des Bisulfits ir dieser Weise zersetzt Die zu zersetzende Aufschwem
mung kann z. B. 60 bis 80, vorzugsweise 65 bis 7i Gew.-% vom Gesamtgewicht an Metallsalzen, d. h
Sulfit, Bisulfit und Sulfat, enthalten. In diesem Fall
können die Kristalle der Aufschwemmung, bezogen auf das Trockengewicht, 60 bis 80, vorzugsweise 70 bis 80
Gew.-%, an Metallsulfit, bis zu 2, vorzugsweise bis zu I Gew.-% an Metalibisulfit und bis zu 40, vorzugsweise bis
zu 30 Gew.-o/o an Metallsulfat, enthalten. Die flüssige
Phase bzw. die Mutterlauge der Aufschwemmung kann z. B. 3 bis 8, vorzugsweise 4 bis 5 Gew.-%, an
Metullsulfit, 30 bis 40, vorzugsweise 35 bis 40 Gew.-% an
Metalibisulfit und bis zu 6, vorzugsweise bis zu 5 Gew.-% an Metallsulfat enthalten, während der Rest
der Mutterlauge aus Wasser besteht. Die zu zersetzende Mutterlauge oder LxJsung enthält im Unterschied zu den
vorhandenen Kristallen gewöhnlich mindestens 65 Gew.-% an Metalibisulfit, bezogen auf die Trockensubstanz, und vorzugsweise mindestens 80 Gew.-% an
Metalibisulfit, bezogen auf das Gewicht an Metallbisulfit zuzüglich Metallsulfit. Alle diese Angaben in Gewichtsprozenten gelten für die in der Zersetzungszone
herrschende Temperatur.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erhöht man die Temperatur der Aufschwemmung
während ihres Durchgangs durch den Wärmeaustauscher bis zu 2,8° C. Bei dieser Betriebsweise wird die
gewünschte Temperatur der Aufschwemmung dadurch aufrechterhalten, daß relativ große Mengen der
Aufschwemmung durch den Wärmeaustauscher geleitet werden, wobei man die Temperatur beim Durchströmen
des Wärmetauschers jeweils nur die um die genannte Temperatur erhöht.
Vorzugsweise leitet man das Gesamtgewicht der der
Desorption zu unterziehenden Aufschwemmung wenigstens einmal je Minute durch den indirekten Wärmeaustauscher.
Weiterhin ist vorzugsweise vorgesehen, daß man quer zu den Wandungen der Wärmeaustauscherrohre mit
einer Temperaturdifferenz von bis zu 14°C arbeitet Je nach dem Innendurchmesser der Wärmeaustauscherrohre beträgt die Oberflächengeschwindigkeit der
durch die Rohre strömenden Aufschwemmung häufig mindestens 3 m/sec und vorzugsweise mindestens
3,7 m/sec.
rt Ycrdcm^icr-
Kombination, die bei einer Ausführungsform der Erfindung benutzt werde kann, bildet die Aufschwemmung eine mehr oder weniger kontinuierliche Masse
aus einer Kristalle enthaltenden Flüssigkeit, die zwischen dem Verdampfer und dem Wärmetauscher
umgewälzt wird. Gewöhnlich sind diese Vorrichtungen nebeneinander angeordnet, und die Aufschwemmung
wird mit Hilfe einer Pumpe gefördert Der Flüssigkeitsspiegel der Aufschwemmung in dem Verdampfer kann
höher liegen als der im Wärmetauscher, und zwar um einen solchen Betrag, daß auf den Wärmetauscher ein
Druckgefälle wirkt, damit beim Einleiten der Aufschwemmung in den Verdampfer das Schwefeldioxid
und Wasser von der Aufschwemmung abgedampft und
aus dem oberen Teil des Verdampfers abgeführt werden.
Zwar kann man erfindungsgemäß in der Zersetzungszone für Metallsulfit nur eine einzige Verdampfer-Wärmetauscher-Kombination vorsehen, doch wird es
vorgezogen, eine Desorptionszone aus mehreren einzelnen, vorzugsweise zwei oder drei, getrennten
Desorptions- oder Verdampferbehältern anzuwenden, von denen jeder mit einem eigenen Wärmetauscher der
beschriebenen Art ausgerüstet ist Vorzugsweise wird jeder der Desorptionsbehälter unter einem anderen
Druck gehalten, und die verbrauchte Absorptionslösting wird den Behältern in Form paralleler Ströme
zugeführt. Bei dieser bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Behälter in mehrere Stufen unterteilt,
ΐ um eine Mehrfachwirkung zu erzielen, wobei die
Dämpfe aus den oberen Teilen der Behälter mit Ausnahme der Dämpfe aus dem unter dem niedrigsten
Druck stehenden Behälter in indirekten Wärmeaustausch mit der Lösung gebracht werden, die in dem
in Behälter desorbiert wird, in welchem der nächstniedrigere Druck herrscht. Dieses Zuführen der verbrauchten
absorbierenden Lösung in Form paralleler Ströme und das Unterteilen der Desorptionsbehälter in mehrere
Stufen führen dazu, daß zur Durchführung des ge samten
ι1» Desorptionsvorgangs eine geringere Energiemenge
benötigt wird, und daß sich daher ein höherer Wirkungsgrad ergibt. Ferner kann bei einer bevorzugten Ausführungsform die Aufschwemmung aus einem
Desorptionsbehälter mit einer nach oben führenden
Strömung in einen Desorptionsbehälter geleitet werden
der eine nach unten führende Strömung oder einen niedrigeren Druck besitzt, um eine Schnellverdampfung
zu erzielen. Die Aufschwemmung, die als Ausgangsmaterial für das magere Absorptionsmittel Verwendung
2r> findet, das dann der Absorptionszone erneut zugeführt
werden soll, wird aus dem letzten zur Desorption dienenden Aufschwemmungskreis abgezogen, wie es
bei der in der Zeichnung dargestellten Anlage vorgesehen ist. Diese Anordnung führt zu einer
jo weiteren Erhöhung des Wirkungsgrades des Desorptionsvorgangs.
Zwar kann das Metallsulfit, das als ausgefällter Niederschlag in der Aufschwemmung aus der Desorptionszone vorhanden ist, von der Mutterlauge auf
j5 beliebige Weise getrennt werden, doch wird es bei
weitem vorgezogen, die aus der Desorptionszone abgezogene Aufschwemmung in Wasser oder einer
anderen wäßrigen Flüssigkeit zu lösen und sie erneut als magere Absorptionslösung der Absorptionszone zuzu
führen. Gewöhnlich wird die wäßrige Flüssigkeit in
einer Menge zugeführt, die ausreicht, um den größte-i Teil oder sogar die gesamte Menge der Kristalle in der
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doch jeder größere Überschuß an zugefügter wäßriger
Flüssigkeit lediglich dazu führt, daß sich der Wärmebedarf der Anlage erhöht, der gedeckt werden muß, um
dieses Wasser aus der Desorptionszone zu entfernen. Eine geeignete Quelle für die wäßrige Flüssigkeit ist das
in der Desorptionszone verdampfte Wasser. Somit ist es
so möglich, das Gemisch von Schwefeldioxid und Wasser
aus dem oberen Teil der Desorptionszone zurückzugewinnen und das darin enthaltene Wasser abzuscheiden,
und es als Bestandteil der mageren Absorptionslösung zu verwenden.
Das in den Dämpfen enthaltene Schwefeldioxid, das
aus der Desorptionszone entweicht hat natürlich einen Handelswert und es kann gegebenenfalls rektifiziert
werden, damit man ein reineres Erzeugnis erhält.
zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens
zwecks Entfernung und Rückgewinnung von Schwefel
dioxid aus Rauchgas dar.
In den Zeichnungen werden Ventile, Pumpen, Wärmetauscher, Ausgleichsbehälter und dergleichen,
die bei einer für den praktischen Betrieb geeigneten
Anlage vorhanden sind, nicht dargestellt, da diese Teile von bekannter Konstruktion sind und auf bekannte
Weise benutzt werden.
Gemäß Fig. IA wird ein Schwefeldioxid enthaltendes
Rauchgas, das z. B. beim Verbrennen von Kohle in einer Feuerung entsteht, einem Absorptionsbehälter 10
nahe seinem unteren Ende mit einer Temperatur von z.B. 170°C 7ugeführt. Das Rauchgas, das in einem
typischen FaI! 0,25 Molprozent Schwefeldioxid, 0,005 Molprozent Schwefeltrioxid, 11,4 Molprozent Kohlendioxid,
3,2 Molprozent Sauerstoff, 73,4 Molprozent Stickstoff und 11,7 Molprozent Wasser, zusammen mit
0,003 Gewichtsprozent Flugasche enthält, strömt in dem Behälter 10 durch eine Vorwaschzone 20 nach oben.
Wasser oder eine andere wäßrige Flüssigkeit wird im Gleichstrom mit dem Rauchgas über eine Leitung 12
einem Reinigungsbett bzw. einer Füllung 11 zugeführt. Dieses Vorwaschen mit der wäßrigen Flüssigkeit dient
dazu, suspendierte Feststoffe, wie Flugasche, sowie in Wasser relativ leicht lösliche Stoffe, z. B. Schwefeltrioxid,
aus dem Rauchgas zu entfernen. Zwar besteht die Möglichkeit, daß nicht die gesamte Flugasche durch den
Vorwäscher 11 aus dem Gas entfernt wird, so daß kleine Mengen von Flugasche in den verschiedenen Strömen
erscheinen können, doch wird das Verfahren im folgenden unter der Annahme beschrieben, da3 der
Gasstrom keine Flugasche mehr enthält.
Das vorgewaschene Rauchgas tritt dann in dem Absorptionsbehälter 10 in eine Hauptabsorptionszone
ein, in der das Rauchgas durch Siebböden 13 nach oben steigt und in Berührung mit einem sich nach unten
bewegenden Strom der mageren Absorptionslösung kommt, die dem Behälter 10 über Leitungen 15 und 15'
zugeführt wird. Der Absorptionsbehälter 10 kann auch andere Konstruktionen zum Herbeiführen einer Berührung
zwischen der Flüssigkeit und dem Gas enthalten und z. B. mit einer Füllung oder Packung, Zwischenboden
mit Sprudelkappen miteinander abwechselnden Ringen oder Scheiben versehen sein. Bei einer typischen
Betriebsweise, bei der Natriumsulfit verwendet wird, hat die magere Absorptionslösung, die über die Leitung 15
zugeführt wird, eine Temperatur von 600C, und sie
emiiäii ϊδ,δ Gewichispruzeiu Nairiuinsuiiii, 4,i Gewichtsprozent
Natriumbisulfit (als Pyrosulfit Na2SzO5
berechnet), und 4,8 Gewichtsprozent Natriumsulfat, während der Rest aus Wasser besteht Nachdem das
Rauchgas von dem Schwefeldioxid befreit worden ist, strömt es nach oben durch einen Nebelfänger, der z. B.
aus einer Schicht aus Drahtgewebe besteht, weiche durch aufgespritztes Wasser im nassen Zustand
gehalten wird; jenseits des Nebelfängers verläßt das Rauchgas den oberen Teil des Absorptionsbehälters 10
z. B. mit einer Temperatur von 60° C, und dieses Gas enthält weniger als 0,05 Molprozent Schwefeldioxid.
Um eine bessere Absorption des Schwefeldioxids ra erzielen, wird die absorbierende Lösung auf gasdurchlässigen
Zwischenboden 13' gesammelt, die im mittleren und unteren Teil der Absorptionszone in dem Behälter
10 angeordnet sind, wobei diese Lösung der Kolonne ständig erneut zugeführt wird. Genauer gesagt wird die
auf dem oberen Zwischenboden 13' vorhandene Flüssigkeit dem oberen Teil des Absorptionsbehälters
über die Leitung 16, die Pumpe 16' und die Leitung 15' erneut zugeführt, während die Flüssigkeit von dem
unteren Zwischenboden 13' aus der Kolonne an einem Punkt kurz unterhalb des oberen Zwischenbodens 13'
über die Leitung 17, die Pumpe 17' und die Leitung 18 erneut zugeführt wird. Die verbrauchte absorbierende
Lösung enthält 5,8 Gewichtsprozent Natriumsulfit, 21,2 Gewichtsprozent Natriumbisulfit (als Pyrosulfit berechnet)
und 5 Gewichtsprozent Natriumsulfat, während der Rest aus Wasser besteht
Die verbrauchte absorbierende Lösung wird der Leitung 18 über eine Leitung 19 entnommen, mit Hilfe
einer nicht dargestellten Heizvorrichtung auf 93° C erhitzt und dann über Leitungen 21 und 21' den
Rückumwälzkreisen der zugehörigen Desorptionsbehälter 43 und 44 zugeführt In den Behältern 43 und 44
werden solche Temperatur- und Druckbedingungen aufrechterhalten, und es wird mit einer solchen
Verweilzeit gearbeitet, daß die gewünschte Zersetzung, Verdampfung und Ausfällung derart bewirkt wird, daß
eine Aufschwemmung mit dem gewünschten Gehalt an ungelösten Feststoffen entsteht Die Leitungen 21 und
2Γ führen den zugehörigen Desorptionsbehältern 43
und 44 annähernd gleiche Mengen der verbrauchten absorbierenden Lösung zu, z. B. 53 Prozent bzw. 47
Prozent
Die Desorptionsbehälter 43 und 44 sind so angeordnet daß eine Mehrstufenwirkung erzielt wird. Der
Desorptionsbehälter 43 wird mit einer höheren Temperatur von z. B. 130°C und einem höheren Druck
von z. B. 2,4 ata betrieben, während der Desorptionsbehälter 44 mit einer niedrigeren Temperatur von z. B.
1070C und einem niedrigeren Druck von z. B. 1,035 ata
betrieben wird. Ein erneut zuzuführender Aufschwemmungsstrom wird in Verbindung mit jedem der
jo Desorptionsbehälter 43 und 44 mit Hilfe von Röhrenheizkörpern
46 und 47 erhitzt Um eine Erhitzung in dem Behälter 43 zu bewirken, wird das Gemisch aus
Flüssigkeit und ungelösten Feststoffen bzw. die Aufschwemmung dem Behälter 43 über eine Leitung 45
j5 entnommen, mit dem über die Leitung 21 zugeführten
Strom vereinigt und mit Hilfe einer Pumpe 48 über die Metallrohre des Heizkörpers 46 und eine Leitung 42 zu
dem Behälter 43 zurückgefördert Entsprechend wirddem
Behälter 44 die Aufschwemmung über eine Leitung 56 entnommen und nach Vereinigung mit der über die
Leitung 2Γ zugeführten verbrauchten absorbierenden Lösung mittels einer Pumpe 63 über die Metallrohre des
Heizkörpers 47 und eine Leitung 64 zu ucui Desorptionsbehälter 44 zurückgefördert Auf diese
Weise wird die Aufschwemmung aus dem Behälter 43 in dem Heizkörper 46 auf 130 bis I32°C erhitzt, während
die Aufschwemmung aus dem Behälter 44 in dem Heizkörper 47 auf 106 bis 1080C erhitzt wird. Jeder der
Aufschwemmungsströme enthält 40% ungelöste Feststoffe. Das Volumenverhältnis zwischen der Aufschwemmung,
die aus dem Behälter 43 über die Leitung 45 abgezogen wird, und der verbrauchten absorbierenden
Lösung, die der Leitung 45 über die Leitung 21 zugeführt wird, beträgt 320:1, und das Volumenverhältnis
zwischen der aus dem Behälter 44 über die Leitung 56 abgezogenen Aufschwemmung und dem Volumen
der der Leitung 56 über die Leitung 2Γ zugeführten
verbrauchten absorbierenden Lösung beträgt ebenfalls 320 :1. Die Durchsatzgeschwindigkeit des Wärmetauschere
46, <L h, das Gewicht der Aufschwemmung, die durch den Wärmetauscher geleitet wird, entspricht in
jeder Minute dem l,25fachen des Gesamtgewichts der Aufschwemmung, die sich in dem Desorptionsbehälter
43 und dem zugehörigen Wärmetauscher-Rückumwälzungskreis
befindet, und die Durchsatzgeschwindigkeit des Wärmetauschers 47 hat den gleichen Wert.
Dampf mit einer Temperatur von 148° C und einem
Druck von 4,5 ata wird dem Wärmetauscher 46 über
eine Leitung 49 als Hauptenergiequelfe für die Desorplionszone zugeführt. Der Wärmetauscher 47
wird mit Hilfe der ihm von dem Desorptionsbehälter43
aus über die Leitung 50 zugeführten, Schwefeldioxid und Wasser enthaltenden Dämpfe auf eine Temper?tur von
130°C erwärmt. Von dem Wärmetauscher 46 aus, der
sich auf einer Temperatur von 138°C befindet, wird das Kondensat (Wasser) über Leitungen 52 einem Lösebehälter
54 zugeführt. In dem Wärmetauscher 47 bewirkt der indirekte Wärmetausch eine Kondensation eines
Teils des Dampfes, jedoch nicht des Schwefeldioxids, das in den aus dem Desorptionsbehälter 43 abgeführten
Gasen enthalten ist. Das Dampfkondensat, dessen Temperatur 114°C beträgt, wird über die Leitungen 55
und 52 dem Lösebehälter 54 zugeführt, während die nicht kondensierten Dämpfe mit einer Temperatur von
! 14°C über eine Leitung 57 einer Leitung 59 zugeführt werden. Durch die Leitung 57 strömt bei einer typischen
Anlage Dampf, der 60 Gewichtsprozent Schwefeldioxid und im übrigen Wasserdampf enthält. Aus dem oberen
Teil des Dc! ^rptionsbehälters 44 werden die Dämpfe über eine Leitung 51 abgeführt und in der Leitung 591
mit den von dem Wärmetauscher 47 abgegebenen Dämpfen vereinigt Der durch die Leitung 51 strömende
Dampf enthält bei einer typischen Anlage 7,2 Gewichtsprozent Schwefeldioxid und besteht im übrigen aus
Wasserdampf. Die sich in der Leitung 59 vereinigenden Dämpfe können einer nicht dargestellten Rektifikationseinrichtung
zum Zurückgewinnen des Schwefeldioxids zugeführt werden.
Die Aufschwemmung wird dem üesorptionsbehälter 44 von dem Desorptionsbehälter 43 aus über eine
Leitung 67 zugeführt. Diese Aufschwemmung hat eine Temperatur von 130" C, und sie enthält 34 Gewichtsprozent
Natriumsulfit, 12 Gewichtsprozent Natriumsulfat, 21 Gewichtsprozent Natriumbisulfit (als Pyrosulfit
berechnet) und im übrigen Wasser.
Die 40 Gewichtsprozent an ungelösten Feststoffen enthaltende Aufschwemmung wird aus dem Behälter 44
über eine Leitung 72 abgezogen und dem Lösungsbehälter 54 zugeführt. Diese Aufschwemmung hat eine
ο Temperatur von 107°C, und sie .enthält 34 Gewichtsprozent
Natriumsulfit, 21 Gewichtsprozent Natriumbisulfit (als Pyrosulfit berechnet) sowie 12 Gewichtsprozent
Natriumsulfat, während der Rest aus Wasser besteht. Die über die Leitung 72 zugeführten ungelösten
id Feststoffe werden in dem Behälter 54 in Wasser gelöst,
bei dem es sich z. B. um das in den Wärmetauschern 46 und 47 gewonnene Kondensat handelt. Ergänzungswasser
wird z. 1. von der nicht dargestellten Rektifikationseinrichtung aus dem Behälter 54 über eine Leitung 70
η zugeführt, und über eine Leitung 73 wird dem Behälter
54 ein Sulfatspülstrom entnommen. Die Spüllösung enthält 14,1 Gewichtsprozent Natriumsulfit, 8,6 Gewichtsprozent
Natriumbisulfit (als Pyrcsulfit berechnet) und 5 Gewichtsprozent Natriumsulfat, während der
Rest aus Wasser besteht. Zur Ergänzung dienende Natriumionen werden z. B. in Form einer wäßrigen
Lösung von Natriumhydroxid einem Speisebehälter 65 über eine Leitung 71 zugeführt. Die in dem Behälter 65
erzeugte mager absorbierende Lösung wird über eine
2) Leitung 66 abgezogen und mittels einer Pumpe 80 über
die Leitung 15 zu dem Absorptionsbehältcr 10 gefördert.
Bei einer entsprechenden Arbeitsweise für das erfindungsgemäße Verfahren wird in der gleichen
jo Weise vorgegangen, wie es soeben beschrieben wurde,
abgesehen davon, daß anstelle von Natriumsulfit mit Lithiumsulfit gearbeitet wird. Gemäß einer dritten
Arbeitsweise für das erfindungsgemäße Verfahren wird anstelle von Natriumsulfit Berylliumsulfit eingesetzt; in
J5 beiden Fällen werden die gleichen Ergebnisse erzielt
wie bei dem vorstehend ausführlicher beschriebenen Verfahren.
Kierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
- Patentansprüche;1t Verfahren zum Entfernen von Schwefeldioxid aus einem schwefeldioxidhaltigen Gas, bei dem das Gas in einer Absorptionszone mit einer mageren, wäßrigen Natriumsulfit-, Uthiumsulfit- oder BerylH-umsulfitlösung in Berührung gebracht wird, die erhaltene Metallbisulfitlösung durch die Rohre eines indirekten Wärmeaustauschers einer Desoirptions- ι ο zone geleitet wird, wo Schwefeldioxid und Wasser aus der erhitzten Lösung entfernt und kristallines Metallsulfit aus der Lösung ausgefällt wird, worauf das Metallsulfit der erhaltenen Aufschwemmung zur Verwendung in der mageren Metallsulfitlösung für die Absorptionszone zurückgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß man in der Desorptionszone eine Aufschwemmung mit einem Gesamtgehalt von kristallinem Metallsulfit, -sulfat und -bisulfit von mindestens 25 Gew.-%, insfoebondere von 30 üs 50 Gew.-% aufrechterhält
- 2. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet, daß man die metallsulfithaltige Aufschwemmung aus der Desorptionszone ohne Abtrennung von ungelösten Feststoffen mit Wasser versetzt und die erhaltene Lösung in der Absorptionszone einsetzt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Temperatur der Aufschwemmung während ihres Durchgangs durch jo den Wärmeaustauscher bis zu 2£°C erhöht.
- 4. Verfallen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man quer zu den Wandungen der Wärmeaustauscherrohre mit einer Temperaturdifferenz von bis zu 14° C arbei tet
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gesamtgewicht der der Desorption zu unterziehenden Aufschwemmung wenigstens einmal je Minute durch den Wärmeaustauscher leitet
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