DE2741613C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufarbeitung
einer wäßrigen, Alkalimetallsulfid enthaltenden Lösung
unter Gewinnung eines H₂S-reichen Produktgases, wobei ein
Teil desselben in das Verfahren wieder eingeführt wird, um
ein Alkalimetallhydrogensulfid und -hydrogencarbonat zu
bilden, Kontaktierung der Flüssigkeit mit einer genügenden
Menge eines CO₂-haltigen Gases unter Bildung eines H₂S-
reichen Produktgasstroms und von Alkalimetallhydrogencarbonat.
Ein derartiges Verfahren ist aus der DE-PS 5 02 908 bekannt.
Verschiedene Quellen gemischter Alkalimetallsulfide, so
z. B. Mischungen von Alkalimetallsulfiden und -carbonaten,
werden aufgearbeitet, um daraus die Schwefelwerte zu gewinnen
und ein im wesentlichen reines Alkalimetallcarbonat
herzustellen. Bei der Pulpen-Industrie und Papierindustrie
wird Cellulose durch Aufschluß von Holz mit Alkalimetallsulfiden
oder -sulfiten gewonnen. Bei einem solchen Verfahren
fällt als Rückstand ein geschmolzenes Salzgemisch
an, welches in der Hauptsache aus Natriumcarbonat und Natriumsulfit
besteht.
Bei der Zersetzung von kohlenstoffhaltigen Materialien,
z. B. Kohle, Kohlenteer, Schieferöl, Erdölkoks und Erdölrückständen,
in einem Bad aus geschmolzenem Alkalimetallcarbonat,
reagieren die in den Ausgangsmaterialien enthaltenen
Schwefelverbindungen mit dem Salzschmelzenbad und
werden in diesem zurückgehalten. Ferner werden beträchtliche
Mengen anorganischer Aschebestandteile aus den Ausgangsmaterialien
ebenfalls in dem geschmolzenen Bad zurückgehalten.
Es ist somit erforderlich, periodisch oder
kontinuierlich einen Teil der Alkalimetallcarbonat-Schmelze
abzuzweigen und aufzuarbeiten, um die darin enthaltenen
Aschebestandteile und den darin enthaltenen Schwefel zu
entfernen.
Eine andere Quelle für Salzmischungen aus Alkalimetallsulfid
und Alkalimetallcarbonat sind Gaswaschverfahren, bei denen
Schwefeloxid enthaltende Abgase mit Alkalimetallcarbonaten
und/oder Alkalimetallbicarbonaten als Absorptionsmittel umgesetzt
werden, und zwar entweder in trockener Form oder in
wäßriger Lösung und wobei Alkalimetallsulfit und -sulfat
gebildet werden. Die Produkte enthalten im allgemeinen
gewisse Mengen nicht umgesetzter Absorptionsmittel. Das
Alkalimetallsulfit und das Alkalimetallsulfat kann mit
einem Reduktionsmittel umgesetzt werden, z. B. mit Kohle oder
mit Kohlenstoff unter Bildung von Alkalimetallsulfiden,
welche sodann in ein wäßriges Medium eingeführt werden und
zu einer wäßrigen Lösung der Alkalimetallsulfide führen.
Diese kann ferner Alkalimetallcarbonate und Alkalimetallbicarbonate
sowie Aschebestandteile enthalten, welche in
dem Abgasstrom oder in dem verwendeten Reduktionsmittel
enthalten waren.
Die US-PS 20 94 070 beschreibt ein Verfahren zur Rückgewinnung
von H₂S aus Abgasen. Allgemein umfaßt dieses Verfahren
die Kontaktierung eines H₂S-haltigen Gasstroms mit einer
Lösung eines Alkalimetallcarbonats, welche den Schwefelwasserstoff
absorbiert. Die Lösung wird sodann mit einer
ausreichenden Menge Kohlendioxid behandelt, um das Carbonat
in Bicarbonat umzuwandeln, ohne den Schwefelwasserstoff
zu entfernen. Die behandelte Lösung wird sodann unter
Vakuum zum Sieden gebracht, um Schwefelwasserstoff und Dampf
auszutreiben. Das Kochen der Lösung wird bei einer höheren
Temperatur und bei einem höheren Druck fortgesetzt, um
das Bicarbonat in Carbonat zurückzuverwandeln. Die dabei
erhaltene Lösung wird in die Ausgangsstufe zurückgeführt,
und steht zur Absorption von weiterem H₂S bereit.
US-PS 24 96 550 beschreibt ein Verfahren zur Rückgewinnung
von Alkalimetallsalzen aus Ablaugen, welche bei der Herstellung
von Cellulose durch Aufschluß von Holz mit Alkalimetallsalzen,
z. B. Alkalimetallsulfiten und -bisulfiten,
anfallen. Dieses Verfahren umfaßt die Verdampfung und die
Verbrennung der Ablaugenrückstände unter Bildung einer Salzschmelze,
welche Alkalimetall-Verbindungen und Schwefel-Verbindungen
enthält; nachfolgend wird die Salzschmelze in einem
Lösungsmittel aufgelöst. Sodann wird Kohlendioxid in die
Lösung eingeführt unter Bildung von Alkalimetallbicarbonat
in einer Menge, welche sich der Grenze der Löslichkeit des
Bicarbonats in der Lösung annähert. Die Lösung wird sodann
erhitzt, um den darin gebildeten Schwefelwasserstoff zu
eliminieren. Nach der Entfernung des Schwefelwasserstoffs
wird die Lösung mit zusätzlichem Kohlendioxid behandelt, um das
Alkalimetallbicarbonat auszukristallisieren und dieses wird
sodann von der Lösung abgetrennt. Ferner wird in dieser Druckschrift
vorgeschlagen, die Lösung nach der Entfernung des
Alkalimetallbicarbonats als Lösungsmittel für die Auflösung
der bei Verbrennung der Ablauge gebildeten Schmelzmasse zu
verwenden.
US-PS 26 75 297 betrifft die Behandlung von wäßrigen Lösungen
von Natriumsulfid zur Umwandlung der Sulfide in Salze
der Carbonsäure unter Freisetzung von Schwefelwasserstoff.
Es wird dabei vorgeschlagen, die Lösung, welche das Natriumsulfid
enthält, einer Vielzahl von Carbonisierungsbehandlungen
mit gasförmigem Kohlendioxid bei erhöhter Temperatur
und erhöhtem Druck zu unterwerfen, wobei auf jede Carbonisierungsbehandlung
eine Wasserdampfbehandlung unter Vakuum
erfolgt, um das flüchtige Schwefelwasserstoffgas in konzentrierter
Form zu entfernen. Dabei erhält man eine Lösung,
mit einem erhöhten Gehalt an Natriumsalzen der Carbonsäure,
welche im wesentlichen frei von Sulfiden ist.
US-PS 35 67 377 beschreibt ein Verfahren zur Rückgewinnung
von Schwefelwerten aus schwefelhaltigem Material. Bei diesem
Verfahren wird schwefelhaltiges Kohlenstoffmaterial in
Gegenwart eines rotierenden Gases mit einem geschmolzenen
Medium kontaktiert, welches ein Alkalimetallcarbonat umfaßt,
um den Schwefel in ein Alkalimetallsulfid umzuwandeln.
Das geschmolzene Medium, welches das absorbierte Alkalimetallsulfid
enthält, wird sodann mit einer wäßrigen Lösung
des sauren Salzes des Alkalimetallcarbonats versetzt. Die
gebildete Lösung wird filtriert, um irgendwelche Feststoffe
daraus zu entfernen und danach mit Kohlendioxid umgesetzt,
wobei Schwefelwasserstoff als gasförmiges Reaktionsprodukt
freigesetzt wird.
US-PS 35 08 863 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung
von Natriumcarbonat-Monohydrat aus einer Sodaschmelzlösung.
Das Verfahren ist auf die Behandlung der Schmelzlösung gerichtet,
welche beim Verbrennen von verbrauchten Pulpenablaugen
anfällt. Die Schmelzlösung wird mit Kohlendioxid enthaltenden
Gasen vorcarbonisiert, wobei aufgelöstes Natriumbicarbonat
gebildet wird, gefolgt von einer Verdampfung
der vorcarbonisierten Lösung zusammen mit zugesetztem
Bicarbonat, um alle Sulfide als Schwefelwasserstoff zusammen
mit dem Wasserdampf zu entfernen. Dabei wird kristallines
Natriumcarbonat-Monohydrat gewonnen.
Ferner betreffen die folgenden Patentschriften ebenfalls
die Behandlung von Alkalimetallsulfiden: US-PS 19 45 163;
27 30 445; 34 38 728; 35 74 543 und 38 67 514.
Die bekannten Verfahren weisen Nachteile auf. Bei einigen
ist eine Vielzahl von Stufen erforderlich. Bei anderen
Verfahren werden keine Vorkehrungen getroffen, um das erforderliche
Kohlendioxid aus dem Prozeß selbst zu gewinnen.
Bei weiteren Verfahren treten Schwierigkeiten auf
durch Korrosionserscheinungen oder wegen der großen Mengen
der zu handhabenden Gase. Verschiedene dieser Verfahren
erfordern die Anwendung erheblicher Mengen Dampf. Andere
erfordern die Verwendung von Wärmeaustauschern, welche leicht
verstopfen können und in denen sich leicht Krusten abscheiden
können aufgrund des in der Lösung enthaltenen Feststoffmaterials.
Bei anderen Verfahren werden giftige schwefelhaltige
Gase an die Atmosphäre abgegeben. Das Hauptproblem der
meisten herkömmlichen Verfahren zur Behandlung von Sulfidlaugen
unter Entfernung der Schwefelwerte besteht darin,
daß entweder (a) ein verdünnter H₂S-Gasstrom (weniger als
30 Vol.-%) gebildet wird oder (b) im Falle der Bildung eines
H₂S-reichen Gasstroms, d. h. eines Gasstroms mit mehr als
30% H₂S auf Trockenbasis, im wesentlichen reines Kohlendioxid
erforderlich ist. Ein H₂S-Gas mit weniger als etwa 30%
H₂S erfordert bei der Rückgewinnung der Schwefelwerte in
einer Claus-Anlage eine zusätzliche Hilfsbrennstoffquelle
und es ist eine größere Anzahl von Stufen zur Erzielung
eines hohen prozentualen Schwefelrückgewinnungsgrades erforderlich.
Bei einem H₂S-Gasstrom mit mehr als 30 Vol.-%
H₂S auf Trockenbasis ist demgegenüber eine Hilfsbrennstoffquelle
nicht erforderlich.
Unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit und der
Brennstoffeinsparung ist daher ein Verfahren zur Aufarbeitung
von Sulfidablaugen unter Bildung eines H₂S-reichen
Abgases mit mehr als 30 Vol.-% H₂S erwünscht, welches
nicht den Einsatz von reinem CO₂ erfordert.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein derartiges
Verfahren zur Verfügung zu stellen. Diese Aufgabe wird
durch das in den Patentansprüchen gekennzeichnete Verfahren
gelöst.
Das Verfahren umfaßt die Einführung
einer alkalischen Ablauge mit mehr als etwa 60 Mol-% eines
Alkalimetallsulfids in eine Neutralisationszone. Hier gelangt
die Ablauge in innigen Kontakt mit einer ausreichenden
Menge eines H₂S-haltigen Gases, wobei eine Umsetzung stattfindet
unter Bildung einer Produktlösung mit herabgesetzter
Alkalinität, welche eine größere Menge eines Alkalimetallbisulfids
und eine kleinere Menge eines Alkalimetallbicarbonats
und -carbonats enthält. Vorteilhafterweise wird das
H₂S-Gas in die Neutralisationszone in einer Menge eingeführt,
welche zur Herabsetzung des pH-Wertes auf einen Wert im
Bereich von etwa 7,5 bis etwa 9,5 ausreicht. Die Produktlösung,
welche aus der Neutralisationszone ausströmt,
umfaßt in der Hauptsache Natriumbisulfid und Natriumbicarbonat.
Sie kann ferner geringere Mengen Natriumcarbonat enthalten,
sowie aufgelöstes H₂S und CO₂. Die erhaltene Produktlösung
wird in eine Carbonisierungszone eingeführt, wo sie
mit einer ausreichenden Menge eines verdünnten CO₂-haltigen
Gases kontaktiert wird, um einen Produktstrom zu erhalten,
welcher Alkalimetallcarbonat und -bicarbonat enthält und im
wesentlichen frei ist von beträchtlichen Mengen Alkalimetallsulfid
und -sulfit. Ferner wird in der Carbonisierungszone
ein H₂S-reiches Produktgas gebildet (mehr als etwa 30 Vol.-%
H₂S auf Trockenbasis). Das H₂S-reiche Produktgas wird in zwei
Teilgasströme aufgespalten, deren einer etwa 35 bis 65 Vol.-%
des Gesamtprodukts enthält und in die Neutralisationszone
eingeführt wird und mit zusätzlicher sulfid-haltiger Ablauge
kontaktiert und umgesetzt wird. Der andere Abzweigstrom des
H₂S-reichen Gases wird zum Zwecke der Gewinnung der Schwefelwerte,
z. B. in einer herkömmlichen Claus-Anlage, weiterverarbeitet.
Die aus der Carbonisierungszone ausströmende
Produktlösung wird thermisch zersetzt unter Bildung einer
wäßrigen Aufschlämmung, welche in der Hauptsache Alkalimetallcarbonat
und -bicarbonat umfaßt, sowie unter Bildung
eines CO₂-reichen Abgases. Mindestens ein Teil des CO₂-Abgases
wird zum Zwecke der Wiederverwendung in der Carbonisierungszone
zurückgewonnen. Gemäß vorliegender Erfindung kann
ein verdünntes CO₂-Frischgas eingesetzt werden und dennoch
ein H₂S-reiches Abgas erhalten werden. Somit wird zusätzliches
CO₂ von einem Gasstrom mit einem Gehalt von etwa 15-35 Vol.-%
CO₂ ebenfalls in die Carbonisierungszone eingeführt.
Das Verfahren ist entweder auf gemischte Alkalimetallsalze
anwendbar, z. B. auf eine Mischung von Natrium- und Kalium
carbonaten und -sulfiden, oder auf ein einziges
Alkalimetallsalz. Das bevorzugte Alkalimetall ist Natrium,
da Natriumbicarbonat eine geringere Löslichkeit hat. Kaliumbicarbonat
hat eine höhere Löslichkeit und ist daher weniger
bevorzugt. Rubidium und Cäsium sind wegen ihrer hohen Kosten
nicht bevorzugt. Die vorliegende Erfindung ist nicht ohne
weiteres geeignet zur Behandlung eines Gemisches aus
Lithiumsulfid und Lithiumcarbonat, da Lithiumcarbonate
relativ unlöslich sind.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung näher
erläutert, welche ein Fließdiagramm zur Veranschaulichung
des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Behandlung einer Alkalimetallsulfidablauge
zeigt.
Der Einfachheit halber wird die nachfolgende Beschreibung
auf eine besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens gerichtet, bei der ein Schwefeloxide
enthaltendes Abgas mit einer Alkalimetallcarbonat-Lösung und/oder
-bicarbonat-Lösung behandelt wird, um das Schwefeldioxid
zu entfernen und Alkalimetallsulfite und -sulfate zu bilden,
welche nachfolgend zu Alkalimetallsulfiden reduziert werden
und dann unter Bildung einer wäßrigen Alkalimetallsulfid-
Ablauge mit Wasser versetzt werden. Beispiele eines solchen
Verfahrens sind in der US-PS 39 32 587 beschrieben, welche
die Absorption von Schwefeloxiden aus Rauchabgasen betrifft.
Ein weiteres Verfahren ist in der US-Patentanmeldung
Ser. No. 6 34 726 vom 24. November 1975 der Anmelderin beschrieben.
(US 41 98 380)
Alkalimetallsulfit oder Alkalimetallsulfat wird über eine
Rohrleitung 10 in eine Reduktionsanlage eingeführt. Das Alkalimetallsulfit
kann entweder reines Alkalimetallsulfit sein
oder es kann bis zu etwa 40 Mol-% andere Salze, z. B. Alkalimetallcarbonate
und -bicarbonate enthalten. Das Alkalimetallsulfit
kann in Form eines trockenen Pulvers oder in Form einer
wäßrigen Lösung oder einer Aufschlämmung in die Reduktionsanlage
12 eingeführt werden. Vorzugsweise wird das Alkalimetallsulfit
als im wesentlichen trockenes Pulver (weniger
als etwa 5 Gew.-% Wasser) eingeführt. Ferner wird ein Reduktionsmittel,
z. B. Koks, über eine Rohrleitung 14 in die
Reduktionsanlage 12 eingeführt. Andere geeignete Reduktionsmittel
sind kohlenstoffhaltige Materialien, wie Kohle,
Kohlenstoff, Holzkohle oder sogar Kohlenmonoxid. Alternativ
kann man auch Wasserstoff als Reduktionsmittel verwenden.
Die hohen Kosten des Wasserstoffs verbieten jedoch im allgemeinen
dessen Verwendung. Ferner wird Luft über eine Rohrleitung
16 in die Reduktionsanlage 12 eingeführt.
Die Luft und ein Teil des Reduktionsmittels reagieren
zum Zwecke der Aufrechterhaltung der gewünschten Temperatur
in der Reduktionsanlage 12. Im allgemeinen wird die Temperatur
in der Reduktionsanlage 12 im Bereich von etwa 900 bis
1100°C gehalten.
Ein Strom des reduzierten Salzes wird aus der Anlage 12 über
eine Rohrleitung 18 abgezogen. Das Salz umfaßt mindestens
etwa 70 Mol-% Alkalimetallsulfid und kann bis zu etwa 30 Mol-%
Natriumcarbonat enthalten sowie 1 bis etwa 25 Gew.-% Aschebestandteile,
welche in dem Reduktionsmittel enthalten waren.
Wenn man z. B. als Reduktionsmittel Kohle verwendet, so
liegen Aschebestandteile vor, welche in der Hauptsache als
Siliciumoxidsalze und Aluminiumoxidsalze des Alkalimetalls
vorhanden sind. Die Asche kann auch geringe Mengen von Metallen,
wie Eisen, Vanadium oder dgl. enthalten. Diese Metalle liegen
gewöhnlich in Form der Natriumoxidverbindungen oder der Sulfide
vor.
Das reduzierte Salz wird in der Löschanlage 20 mit Wasser gelöscht,
welches über eine Rohrleitung 21 eingeführt wird.
Dabei erhält man eine wäßrige Lösung eines Alkalimetallsulfids
mit einem pH-Wert von etwa 12 bis 14. Der Druck und
die Temperatur innerhalb der Löschanlage sind nicht sonderlich
kritisch, vorausgesetzt, daß das Gemisch aus der Schmelze
und dem Wasser im wesentlichen in flüssiger Phase gehalten
wird.
Die wäßrige Lösung des Alkalimetallsulfids wird von der Löschanlage
20 über eine Rohrleitung 22 abgezogen und in einen
Wärmeaustauscher 24 überführt. Vorzugsweise handelt es sich
um einen indirekten Wärmeaustauscher, um eine unnötige
Verdünnung der Alkalimetallsulfidlösung zu vermeiden. Der Wärmeaustauscher
24 wird mit Kühlwasser gespeist, welches über
eine Rohrleitung 26 eingeführt wird und einer Leitung 28 entnommen
wird. Die Alkalimetallsulfidlösung wird auf eine
Temperatur von weniger als etwa 30°C abgekühlt und im
allgemeinen auf eine Temperatur von etwa 20 bis 30°C gebracht.
Die gekühlte Alkalimetallsulfidlösung verläßt den Wärmeaustauscher
24 über eine Leitung 30 und gelangt in eine Zone
32 zur Entfernung von Feststoffen. Bei dieser Zone 32
zur Entfernung von Feststoffen kann es sich um eine bekannte
herkömmliche Vorrichtung handeln, z. B. um eine Zentrifuge
oder um ein Absitzgefäß oder dgl. Die Feststoffe werden der
Zone 32 über eine Leitung 34 entnommen und umfassen im
allgemeinen nicht umgesetztes Reduktionsmittel und die
Aschebestandteile des Reduktionsmittels sowie irgendwelche
Aschebestandteile oder Metallbestandteile der ursprünglichen
Alkalimetallsulfidspeiselösung.
Die geklärte Lösung, welche im wesentlichen frei von Feststoffen
ist, wird über eine Rohrleitung 36 entnommen und
in eine Neutralisationsanlage 38 überführt. Vorzugsweise
wird die geklärte Lösung in den Neutralisator 38 eingesprüht,
z. B. über Sprühdüsen 40. Ferner wird ein H₂S-reiches
Gas über eine Rohrleitung 42 in den Neutralisator 38 eingeführt.
Das H₂S-reiche Gas umfaßt im allgemeinen mindestens 30 Vol.-%
und vorzugsweise mehr als 33 Vol.-% H₂S, berechnet auf
Trockenbasis. Der Rest besteht in der Hauptsache aus
Stickstoff und etwa 5 bis 15 Vol.-% CO₂. Das H₂S-reiche
Gas wird in einer Menge eingeführt, welche ausreicht, um
die Alkalinität der Produktlösung herabzusetzen, welche
über die Rohrleitung 46 ausströmt. Im allgemeinen wird eine
genügende Menge des H₂S-haltigen Gases eingeführt, um
eine Produktlösung mit einem pH-Wert im Bereich von etwa
7,5 bis 9,5 und vorzugsweise im Bereich von etwa 7,5 bis 8,5
zu erhalten.
Die im Neutralisator 38 stattfindende Hauptreaktion kann durch
folgende Reaktionsgleichung wiedergegeben werden:
Na₂S + H₂S → 2 NaHS.
Wenn ferner die Produktlösung Alkalimetallcarbonat enthält,
oder wenn das eingeführte Gas CO₂ enthält, so finden die
folgenden zusätzlichen Gleichungen statt:
Na₂CO₃ + CO₂ + H₂O → 2 NaHCO₃
2 Na₂S + CO₂ + H₂O → 2 NaHS + Na₂CO₃.
2 Na₂S + CO₂ + H₂O → 2 NaHS + Na₂CO₃.
Bei den vorstehenden Reaktionen handelt es sich um die Hauptreaktionen,
welche im pH-Bereich von 7,5 bis 9,5 und im
Temperaturbereich von etwa 20 bis 65°C stattfinden. Diese
Reaktionen sind exotherm, so daß die Produktlösung mit
einer Temperatur ausströmt, welche um 10°C bis 30°C über
der in den Neutralisator 38 eingeführten Lösungstemperatur
liegt.
Die Produktlösung mit herabgesetzter Alkalinität umfaßt etwa
40 bis 85 Mol-% Alkalimetallbisulfid und etwa 20 bis 40 Mol-%
Alkalimetallbicarbonat und bis zu etwa 20 Mol-% Alkalimetallsulfid
und -carbonat. Sie kann ferner auch geringe Mengen von
aufgelöstem H₂S und CO₂ enthalten. Die Produktgase werden
über eine Leitung 44 abgelassen. Die Produktlösung herabgesetzter
Alkalinität entweicht über eine Rohrleitung 46 und
gelangt in einen Wärmeaustauscher 47. Hierbei handelt es
sich vorzugsweise ebenfalls um einen indirekten Wärmeaustauscher.
Der Produktstrom gelangt im Wärmeaustauscher 47
in einen indirekten Wärmeaustauscherkontakt mit Kühlwasser,
welches über eine Leitung 48 einströmt und über eine Leitung
49 ausströmt. Vorzugsweise wird das Wasser in einer genügenden
Menge eingeführt, um die Temperatur der Strömung der
Produktlösung auf einen Wert im Bereich von etwa 20 bis 50
°C herabzusetzen bevor die Produktlösung vom Wärmeaustauscher
47 über eine Rohrleitung 50 abgezogen wird. Danach gelangt
die Produktlösung in eine Carbonisieranlage 52.
In der Carbonisieranlage 52 wird die Produktlösung herabgesetzter
Alkalinität des Neutralisators 38 mit einem verdünnten
CO₂-haltigen Gasstrom kontaktiert, welcher über eine Rohrleitung
54 eingeführt wird. Der über die Rohrleitung 54
eingeführte Gasstrom kann von etwa 20 Vol.-% bis etwa
50 Vol.-% CO₂, berechnet auf Trockenbasis, enthalten,
wobei der Rest in der Hauptsache aus Stickstoff besteht.
Das CO₂-haltige Gas wird über die Rohrleitung 54 vorzugsweise
in einer Menge eingeführt, welche gegenüber der
zur Umwandlung des Alkalimetallbisulfids und eines etwa
vorhandenen Carbonats in Alkalimetallbicarbonat überschüssig
ist. Im allgemeinen wird eine genügende Menge des CO₂-haltigen
Gases eingeführt, um ein Produktgas mit etwa 90 Gew.-%
Alkalibicarbonat zu erhalten, wobei der Rest in der Hauptsache
aus Alkalimetallbisulfid und Alkalimetallcarbonat
besteht. Die im Carbonisator 52 stattfindenden Hauptreaktionen
können durch folgende Gleichungen wiedergegeben werden.
NaHS + CO₂ + H₂O → NaHCO₃ + H₂S
Na₂CO₃ + CO₂ + H₂O → 2 NaHCO₃.
Na₂CO₃ + CO₂ + H₂O → 2 NaHCO₃.
Ein Strom dieses Produkts wird über eine Rohrleitung 56 vom
Carbonisator 52 abgezogen und in eine thermische Zersetzungsanlage
58 überführt.
Hier wird das Bicarbonat auf eine Temperatur erhitzt, welche
ausreicht, um das Bicarbonat zu zersetzen und das gewünschte
Carbonatprodukt zu bilden, welches über eine Rohrleitung 60
abgezogen wird. Das Bicarbonat wird während einer genügenden
Zeitdauer auf erhöhter Temperatur erhalten, um einen Produktstrom
zu gewinnen, welcher eine größere Menge Alkalimetallcarbonat
(mindestens 51 Mol-%) enthält, wobei der Rest
in der Hauptsache Alkalimetallbicarbonat umfaßt. Das Produkt
kann ferner eine Gesamtmenge von bis zu etwa 20 Mol-%
anderer Salze, z. B. Alkalimetallsulfid, -sulfat oder dgl.
enthalten. Es ist im allgemeinen bevorzugt, das Bicarbonat
während einer für die Bildung eines Produktsstroms mit etwa
60 Mol-% Carbonat und etwa 40 Mol-% Bicarbonat genügenden
Zeitdauer auf der erhöhten Temperatur zu halten, wenn man
das Produkt verwendet, um Schwefeloxide aus Abgasen zu
absorbieren.
Das Bicarbonat beginnt sich bei einer Temperatur von
etwa 60°C zu zersetzen. Bei einer solchen Temperatur
ist die Reaktionsgeschwindigkeit jedoch für praktische
Zwecke zu gering. Gewöhnlich wendet man eine Temperatur
im Bereich von etwa 90°C bis etwa 250°C an, wobei eine
Temperatur im Bereich von etwa 100°C bis etwa 200°C bevorzugt
ist. Die thermische Zersetzung kann durch indirektes
Beheizen erfolgen, z. B. durch Hindurchleiten von Dampf
durch eine Wärmeaustauscherwendel 59 oder durch direkte
Einführung von Dampf in die thermische Zersetzungsanlage.
Die Zersetzung des Bicarbonats führt ferner zu einem Abgasstrom,
welcher ein Gemisch von Wasserdampf und im wesentlichen
reinem CO₂ enthält. Dieses Abgas wird über eine
Rohrleitung 62 abgezogen und über eine Rohrleitung 54
in den Carbonisator 52 eingeführt. Vorteilhafterweise
wird das durch die Rohrleitung 54 strömende Gas abgekühlt,
um überschüssigen Wasserdampf zu entfernen und vor allem,
um die Temperatur im Carbonisator 52 im gewünschten Bereich
von etwa 40 bis 60°C zu halten.
Zusätzliches CO₂ ist ferner bei dem Verfahren erforderlich.
Es ist besonders vorteilhaft, daß im wesentlichen reines
CO₂-Gas nicht erforderlich ist. Somit kann z. B. das CO₂-
Frischgas von der Reduktionsanlage 12 entnommen werden.
Das Produktgas wird von der Reduktionsanlage 12 über eine
Rohrleitung 63 abgezogen. Dieses Abgas kann etwa 15 bis etwa
35 Vol.-% CO₂ und im allgemeinen 25 bis 35 Vol.-% CO₂
enthalten. Das überschüssige Abgas wird über eine Rohrleitung
64 abgelassen. Die gewünschte Menge des über eine Rohrleitung
63 abgezogenen Abgases wird mit dem im wesentlichen reinen
CO₂-Gasstrom (Trockenbasis) kombiniert, welcher über die
Rohrleitungen 65 und 63 abgezogen wird, und dann in den
Carbonisator 52 eingeführt. Das über die Rohrleitung 63
abgezogene Gas hat im allgemeinen eine sehr hohe Temperatur
im Bereich von etwa 900 bis 1100°C und sollte vor seiner
Einführung in den Carbonisator 52 abgekühlt werden. Dies
kann mit jeder herkömmlichen Gaskühlanlage geschehen.
Vorteilhafterweise können z. B. die in die Reduktionsanlage
12 über die Rohrleitung 16 eingeführte Luft in Wärmeaustauschbeziehung
zu dem die Rohrleitung 63 abgezogenen Produktgas
gebracht werden, um so auch die Menge des überschüssigen
kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittels herabzusetzen, welche
erforderlich ist, um im Reduktionsapparat 12 die gewünschte
Temperatur aufrechtzuerhalten. Zusätzlich werden die Gasströme
der Rohrleitungen 62 und 65 in einer Rohrleitung 53 kombiniert
und gelangen durch einen Kühler 55, wo die Gase weiter abgekühlt
werden und wo das überschüssige Wasser kondensiert
wird und über eine Rohrleitung 57 abfließt.
In dem Carbonisator 52 wird auch ein Produktgas gebildet,
welches mindestens 30 Vol.-% und vorzugsweise mehr als 33
Vol.-% H₂S auf trockener Basis enthält. Das Produktgas
kann auch 5 bis 15% CO₂ enthalten, wobei der Rest im wesentlichen
aus Stickstoff besteht. Das Produktgas wird vom Carbonisator
52 über eine Rohrleitung 66 abgezogen. Ein Teil des
Gasstroms (etwa 35 bis 65 Vol.-% und gewöhnlich etwa 50 Vol.-%)
gelangt über die Rohrleitung 42 in den Neutralisator 38.
Die restliche Gasmenge gelangt über eine Rohrleitung 68
in eine Anlage zur Entfernung des Schwefels, z. B. eine
Claus-Anlage 70.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
Das folgende Beispiel veranschaulicht die bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens anhand der Zeichnung.
Es wird dabei ein typisches Salzgemisch eingesetzt,
welches bei der Reinigung eines SO₂-haltigen Abgases mit
einem Alkalimetallcarbonat-Absorptionsmittel erhalten wird.
Das Salzgemisch wird in die Reduktionsanlage in einer Menge
von 5,7 kg Molen/h Na₂SO₃, 1,9 kg Molen/h Na₂SO₄,
2,4 kg Molen/h Na₂CO₃ und 7 kg/h H₂O eingeführt. Kohlenstoffhaltiges
Reduktionsmittel (Koks) wird ebenfalls in die
Reduktionsanlage in einer Menge von 278 kg/h eingeführt, um
den stöchiometrischen Erfordernissen der Reduktion des gesamten
Natriumsulfits und -sulfats zu -sulfid Genüge zu leisten.
Ferner wird noch eine ausreichende überschüssige Menge eingeführt,
um die gewünschte Temperatur der Reduktionsanlage
aufrechtzuerhalten. Luft für die Umsetzung mit dem überschüssigen
Koks zur Aufrechterhaltung der gewünschten Temperatur
wird in einer Menge von 45 kg/Molen/h eingeführt. Die Reduktionsanlage
wird auf einer Temperatur von etwa 1000°C
bei Umgebungsdruck gehalten. Die Ergebnisse sind in den
nachstehenden Tabellen zusammengestellt. Dabei beziehen
sich die Strömungsbezifferungen auf die in der Zeichnung
verwendeten Bezugszeichen.
Man erkennt aus den vorstehenden Daten, daß das erfindungsgemäße
Verfahren einen Produktgasstrom liefert, welcher mehr
als 30 Vol.-% H₂S enthält (Strömung 68), wobei eine Abgasströmung
von CO₂ eingesetzt wird, welche CO₂ in einer Menge
von 15 bis 35 Vol.-% enthält (Strömung 65). Wenn der H₂S-Gasstrom
einer herkömmlichen Claus-Anlage zugeführt wird, so
erhält man 231 kg/h eines im wesentlichen reinen Schwefels.
Hierdurch wird die Brauchbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Erzeugung eines H₂S-Gasstroms mit mehr als
30 Vol.-% H₂S unter Verwendung einer verdünnten CO₂-Quelle
demonstriert.
Der tatsächliche Mechanismus des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist in hohem Maße komplex und eine Reihe von konkurrierenden
Reaktionen laufen gleichzeitig ab. Wenn die erwünschten
Reaktionen nicht vollständig ablaufen, und die konkurrierenden
Reaktionen oder die unerwünschten Nebenreaktionen ebenfalls
zu Reaktionsprodukten führen, so werden jedoch die nicht-umgesetzten
Stoffe und die unerwünschten Reaktionsprodukte
zurückgeführt und wiederum dem Prozeß zugeleitet, ohne daß
hierdurch das Grundverfahren gestört wird. Variationen
hinsichtlich der spezifischen Konzentrationen, der Reaktionszeiten,
der Temperatur und des Drucks sowie der
spezifischen anderen Reaktionsbedingungen sind möglich.
Die Erfindung ist somit nicht auf das Ausführungsbeispiel
beschränkt.
Claims (10)
1. Verfahren zur Aufarbeitung einer wäßrigen, Alkalimetallsulfid
enthaltenden Lösung unter Gewinnung eines
H₂S-reichen Produktgases, wobei ein Teil desselben in das
Verfahren wieder eingeführt wird um ein Alkalimetallhydrogensulfid
und -hydrogencarbonat zu bilden, Kontaktierung
der Flüssigkeit mit einer genügenden Menge eines CO₂-haltigen
Gases unter Bildung eines H₂S-reichen Produktgasstromes
und von Alkalimetallhydrogencarbonat,
dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) eine Alkalimetallsulfidlösung, deren gelöste Stoffe mindestens 60 Mol-% Alkalimetallsulfid umfassen und die einen pH-Wert zwischen 12 bis 14 aufweist, mit genügend H₂S-reichem Produktgas unter Bildung einer Lösung mit niedrigerem pH-Wert, einer größeren Menge eines Alkalimetallhydrogensulfids und einer kleineren Menge eines Alkalimetallcarbonats und -hydrogencarbonats, umgesetzt;
- b) Abziehen des flüssigen Produktstromes der Stufe (a) und Einführung desselben in eine Carbonisierungszone;
- c) Kontaktierung der Flüssigkeit mit genügend CO₂- haltigem Gas aus Stufe (e);
- d) Gewinnung des Produktstromes der Carbonisierungszone der Stufe (c) und thermische Zersetzung desselben unter Bildung eines CO₂-reichen Abgases und einer wäßrigen Aufschlämmung von Alkalimetallcarbonat und -bicarbonat; und
- e) Rückgewinnung des CO₂-reichen Abgases der Stufe (d) und Mischung desselben mit einem verdünnten CO₂-haltigen Gas und Einführung des Gemisches in die Carbonisierungszone der Stufe (c).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Alkalimetall Natrium ist.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß in Stufe (a) eine Produktlösung
herabgesetzter Alkalinität mit einem pH im Bereich von 7,5
bis 9,5 und vorzugsweise 7,5 bis 8,5 erhalten wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Produktstrom der Stufe (c) mindestens
90% Alkalimetallbicarbonat enthält.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß man eine wäßrige, Alkalimetallsulfid
enthaltende Lösung einsetzt, welche erhalten wurde durch
Reduktion von Alkalimetallsulfiten und -sulfaten zu -sulfid
unter Bildung einer Salzschmelze und Löschung des geschmolzenen
Alkalimetallsulfids mit Wasser.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß man in Stufe (e) ein verdünntes CO₂-
haltiges Gas einsetzt, welches in einer Reduktionsanlage
erhalten wurde, in der ein Gemisch aus einem Alkalimetallsulfit
und -sulfat mit einem Reduktionsmittel und ggfs.
Luft bei erhöhter Temperatur unter Bildung eines geschmolzenen
Alkalimetallsulfids und eines Stickstoffs und etwa 15
bis 35 Vol.-% CO₂ enthaltenden Abgases umgesetzt wurde.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine wäßrige, Alkalimetallsulfid enthaltende Lösung
einsetzt, welche durch Löschen von geschmolzenem Alkalimetallsulfid
mit Wasser erhalten wurde.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß man in Stufe (b) die Produktlösung der
Stufe (a) vor Einführung in die Carbonisierungszone auf
eine Temperatur im Bereich von etwa 30 bis 50°C abkühlt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß man in Stufe (c) einen flüssigen Produktstrom
mit mindestens etwa 90 Mol-% Alkalimetallbicarbonat
und weniger als etwa 10 Mol-% Alkalimetallsulfid erzeugt
sowie ein Produktgas mit mindestens 30 Vol.-% H₂S,
berechnet auf Trockenbasis.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß man in Stufe (d) den flüssigen Produktstrom
thermisch bei einer Temperatur im Bereich von
etwa 90 bis 250°C zersetzt unter Bildung einer wäßrigen
Aufschlämmung von mindestens 60 Mol-% Alkalimetallcarbonat
und weniger als etwa 40 Mol-% -bicarbonat.
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