DE2225293C3 - Verfahren zur Gewinnung eines Gemisches von Schwefeldioxid und Ammoniak - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung eines Gemisches von Schwefeldioxid und Ammoniak

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft die Gewinnung eines Gemisches vod Schwefeldioxid und Ammoniak durch Umsetzung von Ammoniumsulfat und/oder Ammoniumbisulfai mit einem Schwefel enthaltenden Reduktionsmittel bei Temperaturen von 150 bis 40O0C
Das Ammoniumsulfat ist eine schwer verwertbare Substanz, und wenn es abgelassen wird, besteht die Gefahr der Verunreinigung von Flüssen. Es wäre daher von Vorteil, wenn man die Grundbestandteile, d.h. Ammoniak und die Schwefeloxide, rückgewinnen könnte.
In dieser Hinsicht haben sich die bekannten Verfahren als unzulänglich erwiesen. Ein Verfahren z. B. besteht in dem Erhitzen des neutralen Ammoniumsulfate auf 200 bis 3000C, wodurch es in saures Ammoniumsulfat umgewandelt wird, welches anschließend auf 400 bis 5000C erhitzt wird. Ein nicht oxydierendes Gas kann verwendet werden, um das Mitführen von SO2 und/oder SO3 und NH3 zu begünstigen. Das nicht oxydierende Gas kann Wasserstoff, Kohlenmonoxid, Schwefeldampf, Schwefelwasserstoff oder vorzugsweise Stickstoff sein. Unter 4000C ist dieses Verfahren wegen der außergewöhnlich langsamen Reaktionsgeschwindigkeiten unbrauchbar.
Der Wiedergewinnungsgrad an SO2 bei diesem Verfahren ist verhältnismäßig gut, die Wiedergewinnung von NH3 (etwa 30 bis 60%) ist jedoch mäßig.
Zum Stand der Technik ist zu nennen DE-AS 12 29 995. in der ein Verfahren zur getrennten Gewinnung von Ammoniak und Schwefeldioxid beschrieben ist, bei dem aus Ammoniumsulfat durch Erhitzen auf 200 bis 4500C Ammoniak ausgetrieben wird und das gebildete Ammoniumhydrogensulfat mit Schwefel oder Schwefelwasserstoff umgesetzt wird.
Weiterhin ist zu nennen DE-AS 11 60 421, in der zur Gewinnung von Ammoniak und Schwefeldioxid aus Ammoniumsulfat mit Kohle reduziert wird.
In der US-Patentschrift 32 92 996 sind als Reduktionsmittel Wasserstoff, Schwefelwasserstoff, Kohlenstoff, Sulfit-Lösung, Kohlenmonoxid und organische Reduktionsmittel genannt
Diese Verfahren sind mehrstufig und liefern schlechte Ausbeuten.
Demgegenüber Hegt vorliegender Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes und vereinfachtes Verfahren zur Gewinnung von Schwefeldioxid und Ammoniak aus Ammoniumsulfat bzw. Ammoniumbisulfat zu liefern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei dem Verfahren der eingangs genannten Gattung dadurch gelöst, daß man als Reduktionsmittel Ammoniumthiosulfat während des gesamten Umsetzungsvorganges in mindestens stöchiometrischer Menge verwendet Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet daß man die ein- bis fünffache stöchiometrische Menge Ammoniumthiosulfat verwendet
Es ist überraschenderweise gefunden worden, daß die Ammoniumsulfate und insbesondere die sauren Ammoniumsulfate mit einer hohen Ausbeute und einer zufriedenstellenden Reaktionsgeschwindigkeit in einem einstufigen Verfahren in NH3 und SO2 umgewandelt werden können.
Das erfindungsgemäße Verfahren, mit dem diese Ausbeuten erzielt werden können, besteht darin, daß ein Ammoniumsulfat mit einem Reduktionsmittel, welches Ammoniumthiosulfat ist und während des gesamten Umsetzungsvorganges in einer im Verhältnis zum Sulfat mindestens stöchiometrischen Menge eingesetzt wird, bei einer Temperatur von 150 bis 4000C, vorzugsweise bei 180 bis 35O0C, zur Reaktion gebracht wird. Man kann jedoch mit dem Überschuß an Reduktionsmittel arbeiten; man verwendet dann z. B. die ein- bis zehnfache, beispielsweise die 1,05- bis 2fache stöchiometrische Menge Reduktionsmittel.
Die Stöchiometrie wird durch die nachstehende Gleichung definiert:
2NH4HSO4 + (NH4J2S3O3 4SO2 + 4NH3 + 3H2O
Das Molverhältnis zwischen dem Reduktionsmittel und dem Sulfat ist das gleiche, wenn man von dem neutralen Ammoniumsulfat ausgeht Letzteres wandelt sich nämlich entsprechend der Gleichung
SO4HNH4 + NH,
in saures Sulfat um.
Im folgenden werden die beispielsweise durch das (öder die) geschmolzene^) oder gelöste(n) Ammonium* ialz(e) gebildeten Lösungen Ammoniumsalze genannt
Unter Ammoniumsalz versteht man die beispielswei·· ie durch die Ammoniumsulfate und 'thiosulfate gebildeten Gemische, die in SO2 und NHj umgewandelt werdensollen.
Wenn man will, kann man als Dispergiermittel oder Lösungsmittel für die Reaktionskomponenten inerte Flüssigkeiten zusetzen.
Ein Spülen mit einem Inertgas, z. B. mit Stickstoff, Kohlendioxid oder Methan, begünstigt die Umsetzung.
Wasserstoff besitzt eine beträchtliche, im allgemeinen jedoch zu geringe Reduktionskraft, als daß er als Reduktionsmittel eingesetzt werden könnte.
Gemäß einer bevorzugten Arbeitsweise gibt man die Reaktionskomponenten kontinuierlich, oder doch ziemlich kontinuierlich, in den vorstehend angegebenen Mengen in eine Reaktionsvorrichtung, die bereits ein flüssiges Gemisch von Ammoniumsalzen gemäß obiger
Definition enthält, welches nun die flüssige Phase bildet, in welcher die Umsetzung erfolgt.
Man kann die Ammoniumsalze auch in einem Gasstrom dispergiert eingeben, welcher das Reduktionsmittel enthalt oder selbst ein Reduktionsmittel darstellt
Es ist wesentlich, nicht oberhalb 400° C zu arbeiten, da sonst die Ammoniakausbeute abnimmt; ebenso ist es wichtig, das Reduktionsmittel in zumindest stöchiometrischer Menge einzusetzen, da sich sonst sowohl die Umwaridlungsgeschwindigkeit als auch die Ammoniakausbeute verringern.
Ein Vorteil besteht darin, daß man mit dem vorliegenden Verfahren Ammoniumsulfatgemische mit einem anderen Ammoniumsalz, mit Thiosulfat behandein kann. Dieses letztere Salz zersetzt sich spontan und verbraucht kein Reduktionsmittel; das Thiosulfat wirkt selbst als Reduktionsmittel. Erfindungsgemäß kann man also ammoniakalische Flüssigkeiten, die aus dem Waschen von Schwefeldioxid und/oder -trioxid enthaltenden Industrieabgasen mit Ammoniak. Ammoniumcarbonat oder wäßrigen Lösungen von Ammoniumsulfiten stammen, behandeln.
Die vorliegende Erfindung betrifft also auch ein Verfahren mit dessen Hilfe man in einem einzigen Schritt Schwefeldioxid, Ammoniak und Wasser aus ammoniakalischen Salzen von Schwefelsauerstoffverbindungen in Lösung oder in festem Zustand freisetzen kann.
Gemäß einer bevorzugten Arbeitsweise wird ein Teil des Reduktionsmittel durch Zuführen eines Gases mit hoher Temperatur, welches die für den Reaktionsvorgang erforderliche Hitze liefen., verbrL.mt, während der andere Teil dieses Mittels dazu verwendet wird, die ammoniakalischen Salze in Schwefeldic id. Ammoniak J5 und Wasser umzuwandeln. Man kann zu diesem Zweck einen Apparat verwenden, der im wesentlichen aus einem Reaktionsgefäß besteht, welches die Reaktionszone bildet und welches mit Flüssigkeitszufluß- und -abflußvorrichtungen versehen ist, insbesondere mit to einer Röhre, durch die das Reduktionsmittel zuströmt. Die Bewegung des Milieus erfolgt durch die zugeführten Gase.
Die erfindungsgemäße Behandlung erfolgt vorzugsweise auf Salzlösungen, denen durch Verdampfen bei niedriger Temperatur eventuell der größte Teil an Sulfiten und Wasser entzogen worden ist, oder auf Salzen, die das Produkt einer starken Verdampfung und einer Trocknung sind. Die Erfindung kann jedoch auch bei direkt aus der Abfangstufe der Abgase durch die ammoniakalischen Lösungen kommenden Salzlösungen angewendet werden.
Die in den Salzlösungen enthaltenen ammoniakalischen Salze werden durch das Reduktionsmittel bei Temperaturen zwischen 150 und 4000C vorzugsweise zwischen 180 und 3500C unter Bildung von Schwefeldioxid und Ammoniak umgewandelt.
Unter Reaktionsmilieu versteht man entweder die obengenannten Ammoniumsalze, die geschmolzenen Salze oder ihre Gemische, welche im Temperaturinter-VaIl flüssig sind, oder eine Suspension von Alkalisalzen, Aluminiumoxid, Aluminiumsilicaten in einen·* Gas, welche feste Teilchen bilden, bei deren Kontakt die Ammoniumsalze in SO2, NH3 und Wasser umgewandelt werden. Eine solche Suspension kann durch Aihmoni* umsalze wie die neutralen Sulfate, die sauren Sulfate Und/oder die Thiosulfate gebildet werden,
Das neutrale Sulfat und das saure Sulfat eignen sich gleichermaßen in geschmolzenem Zustand. Vorteilhaft ist die Verwendung eines Gemisches dieser beiden Salze in solchen Mengen, daß das Mengenverhältnis von
SO4HNH4
SO4HNH4 +
zwischen 0,6 und 1 und vorzugsweise nahe 0,75 liegt. Von den anderen verwendbaren Salzen seien z. B. das saure Lithiumsulfat (Schmelzpunkt 170,50C), das neutrale Kaliumacetat (Schmelzpunkt 292° C), das saure Kaliumacetat (Schmelzpunkt 148° C), das Kaliumpyrosulfa' (Schmelzpunkt 3000C) und von den Ammoniumsalzen das Acetat (Schmelzpunkt 114° C), das Formiat (Schmelzpunkt 114 bis 116° C), das Sulfamat (Schmelzpunkt 132° C), das Thiocyanat (Schmelzpunkt 149,6° C) und die Phosphate genannt. Man kann Salzgemische verwenden, insbesondere eutektische Gemische, z. B. ein Gemisch von 32 Gew.-°/o Lithiumcarbonat, 33 Gew.-% Natriumcarbonat und 35 Gew.-% Kaliumcarbonat mit einem Schmelzpunkt von etwa 400° C
Als Brenngas, das verbrannt werden soll, um die für die Reaktion erforderliche Hitze zu liefern, kann man z. B. entweder die Naturgase wie das Methan oder Methan-Kohlenwasserstoffgemische, Synthesegase wie Kohlenoxid oder Gemische von Kohlenoxid und Wasserstoff, welche durch das Einwirken von Wasserdampf auf Kohle oder Kohlenwasserstoffe bei hoher Temperatur oder auch bei der Pyrolyse von Kohle oder kohlenstoffhaltigen Körpern entsteht, ferner Gase, die aus der unvollständigen Verbrennung von Kohle und Kohlenwasserstoffen stammen, oder die Abgase mancher Industrien, rein oder im Gemisch, wie H2S + H2, die Verunreinigungen wie COS und/oder CS2 enthalten können, nennen.
Ferner eignen sich alle organischen Verbindungen, die durch thermische Zersetzung CO und/oder H2 bilden können, wie z. B. Methanol, formol (= wäßrige Formaldehyd-Lösung), Ameisensäure und Oxalsäure.
Manche dieser Gase wirken gegenüber Sulfaten und Polythionaten als Reduktionsmittel; das ist z. B. der Fall bei H2S, CO und H2- Andere bilden Reduktionsmittel bei ihrer partiellen Verbrennung; das ist z. B. bei den Kohlenwasserstoffen der Fall.
Bei Verwendung von Schwefelwasserstoff zur Verbrennung ist es vorteilhaft, wenn die Luft- oder Sauerstoffmenge, die dem Brenner zugeführt wird, geringer als die erforderliche theoretische Menge ist, damit ein größerer Überschuß an Sauerstoff in dem Reaktionsmilieu vermieden wird.
Wird ein Kohlenwasserstoff zur Verbrennung verwendet, z. B. Methan, Äthan. Propan, Butan oder sogar ein noch schwererer Kohlenwasserstoff, muß man dagegen für eine gute Verbrennung sorgen und muß daher einen leichten Überschuß an Luft oder Sauerstoff zuführen.
Wenn Sauerstoff in dem Verbrennungsgas vorhanden ist, kann man diesen Überschuß eliminieren, indem man diesen Gasen eine geringe Menge H2S öder Schwefel zuführt, wodurch SO2 gebildet wird. Auf jeden Fall ist es unerläßlich, daß eine ausreichende Menge Rcduktions* mittel in die Reaktionszone gelangt, so daß die Stöchiömetrie der Reaktion, wie vorstehend definiert, gewahrt bleibt.
Der Druck in dem Apparat ist im allgemeinen etwas höher als der Atmosphärendruck, in der Größenord-
nung von 1,1 Bar absolut. Man kann jedoch ohne Nachteil mit höheren Drücken arbeiten, die bis zu etwa XO Bar absolut gehen können; vorzugsweise liegt der Druck zwischen 1,05 und 3 Bar absolut.
Bei dieser Arbeitsweise werden alle in den Salzlösungen enthaltenen Ammoniumsulfate in SO2, NH3 und Wasser umgewandelt, ebenso wie die Ammoniumthiosulfate und in verstärktem Maße die Sulfite.
Der verwendete Apparat besteht im wesentlichen aus einem ReaKtionsgefäß, nämlich einem Metallbehälter, der mit einer feuerfesten Auskleidung versehen sein kann. Im Hinblick auf die Art des Reaktionsmilieus und die Temperaturbedingungen sollte die Auskleidung dick genug sein, damit die Außentemperatur der Ummantelung nicht über 250° C liegt und eine mögliche Korrosion vermieden wird. Natürlich muß das feuerfeste Material inert gegenüber den Komponenten des Reaktionsmilieus und das Reaktionsgefäß aus einem korrosionsfesten Metall sein.
Man verwendet für den Bau des Reaktionsgefäßes z. B. rostfreie Stähle. Genannt seien z. B. die austenitischen Stähle oder die austenoferntischen Chrom- oder Nickelstähle mit oder ohne Zusatz von Molybdän und eventuell mit anderen Zusätzen wie Kupier und/oder Silicium, dem Ferrosilicium, den Nickellegierungen, die z. B. Eisen, Molybdän und/oder Chrom enthalten. In manchen Fällen kann der Kohlenstoffstahl, eventuell zusammen mit einem Anodenschutzsystem, verwendet werden, um ihn passiv zu halten.
Man kann verschiedene Arten von Schuczauskleidungen verwenden, insbesondere mineralische Auskleidungen wie z. B. Glas, keramisches Glas, säurefestes oder feuerfeste keramische Materialien, welche in Form von Beton oder Ziegelsteinen auf der Basis von beispielsweise Aluminiumoxid, Siliciumoxid, Chromoxid, Zirkon, Kohlenstoff, Silicium oder einem Gemisch daraus eingesetzt werden.
Das Reaktionsgefäß kann mit einer Röhre für die Zufuhr von Gas versehen sein, das von einem in einer Brennkammer befindlichen Brenner kommt Da die heißen Gase direkt mit dem in dem Reaktionsgefäß enthaltenen flüssigen Milieu in Berührung gebracht werden müssen, kann diese Röhre so angeordnet sein, daß sie in das Reaktionsgefäß eingetaucht ist und so die Gase in die Flüssigkeit hineinleitet. Man kann jedoch die Gase auch durch eine Röhre, die außerhalb des Reaktionsgefäßes angeordnet ist und im allgemeinen in dessen unteren Teil einmündet, in das Reaktionsgefäß leiten. Diese letztere Ausführung hat den Vorteil, daß der Ausbau leichter ist und daß sich der Apparat leichter reinigen läßt
Das Reaktionsgefäß i«st fprner mit mindestens einer Leitung für die Zufuhr der Salzlösungen versehen. Man hat darauf geachtet, daß, wenn man diese Salzlösungen durch eine Leitung zuführt, deren Wandungen so isoliert waren, daß sie mit den Wandungen des Reaktionsgefäßes keine Berührung hatten, ein Kristallisieren der Salze im Bereich der Zufuhröffnung vermieden wurde. Man kann zu diesem Zweck z. B. diese Leitung mit einer doppelt ummantelten Wandung versehen, in der man ein Fluid mit einer Temperatur zwischen beispielsweise 80 und 350° C und vorzugsweise zwischen 120 und 150° C strömen läßt.
An seinem oberen Teil, in dem Bereich, Wo die frei werdenden Gase ausströmen, ist das Reaktibnsgefäß gegebenenfalls mit Wärmetauschern herkömmlicher Art versehen, durch die die Temperaturen dieser Gase bis auf Temperaturen der Größenordnung Von 160 bis 1900C gesenkt wird, wodurch Material, das bei den verwendeten Temperaturen mit dem Gas ausströmen könnten, in das Reaktionsgefäß zurückgelangt
Die Bewegung in dem Reaktionsgefäß wird durch die zugeführten Gase ausgelöst Man kann im Inneren des Reaktionsgefäßes Vorrichtungen vorsehen, die diese Bewegung noch verbessern. Man kann dort z. B. Packungen, perforierte Platten, versetzte Platten, eine Reihe von Löchern in der Wandung der das
ίο Verbrennungsgas zuführenden Leitung etc. anordnen.
Besonders wirksam ist es, im Inneren des Reaktionsgefäßes eine Art Gas-Syphon-Effekt herzustellen. Es genügt wenn man die von dem Brenner kommende Röhre, die in diesem Fall in zweckmäßiger Weise in das Bad eintaucht, mit einer Ummantelung versieht, so daß die Flüssigkeit, die durch Gase zwischen die Röhre und die Ummantelung gedruckt wird, zwischen der Ummantelung und den Wandungen des Reaktionsgefäßes aufsteigen kann.
Die nachstehenden Beispiele dienen der Erläuterung der vorliegenden Erfindung, ohr · jedoch beschränkend zu wirken.
Beispiel 1
In ein auf 350° C gehaltenes Reaktionsgefäß, das ein Gemisch von sauren Ammoniumphosphaten enthält, gibt man durch einen Einfüllstutzen pro Stunde 0,1 Mol einer Lösung von neutralem A.nmoniumsulfat und durch einen anderen Stutzen 0,05 Mol Ammoniumthiosulfat pro Stunde ein.
Am Ausgang des Reaktionsgefäßes stellt man ein Freiwerden von 0,2 Mol SO2 pro Stunde und 0,3 Mol NH3 pro Stunde und Wasserdampf fest
Der sprunghafte technische Fortschritt, den das erfindungsgemäße Verfahren bringt, wird im folgenden Beispiel besonders deutlich.
Beispiel 2
(Vergleichsversuche)
A Man führt 50 ecm geschmolzenes NH4HSO4 in ein Reaktionsgefäß ein. Die Tempeiatur wird auf 360° C gehalten und eine Lösung von 3 Mol/l NH4HSO4 hinzugefügt Die Einfuhrmenge beträgt 166ecm pro Stunde, d.h. 0,5 Mol NH4HSO4 pro Stunde.
Kristallisierter Schwefel wird ebenfalls in einer Menge von 0375 g Atomen pro Stunde, d. h. die l,5fache stöchiometrische Menge, hinzugefügt
100 l/h vorerhitzter Stickstoff werden ebenfalls durchgeblasen, um das Reaktionsbett zu durchmischen und die obengenannte Temperatur aufrechtzuerhalten.
Das Experiment wird zweimal wiederholt
B Zuerst mit HjS anstatt Schwefel. Die Menge an HjS ist 0,25 Mol pro Stunde, d.h. die l^fache stöchiometrische Menge.
C Danach mit (NH4^S2O3 statt Schwefel. Die Menge an (NH4)US2O3 beträgt 0375 Mol pro Stunde, d. h. die l,5fache stöchiometrische Menge.
In jedem Fall werden SO2 und NH3 in dem
Gasaüsstrom periodisch analysiert Die Ergebnisse, die in mMol/h angegeben sind, sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt. Die Anteile an reduziertem Sulfat sind in mMöl/h ausgedrückt
7 20 22 25 293 20 8 10 20
147 288 861 lllO
Tabelle Experiment 134 301 1060 1200
A (Schwefel) 98 220 324 490
Zeit (h)
1 10
16 81
SO,, m/Mol/h 5 72 C (Thiosuifat)
NH3, m/Mol/h 10 54 B (Schwefelwasserstoff)
Reduziertes Sulfat, 1
m/Mol/h 1 10 531
28 155 835
7 154 104
24 121
Es geht aus der Tabelle hervor, daß Ammöniunithio- Dies ist besonders überraschend angesichts der sulfat (Verfahrensweise C1 erfindungsgemäßes Verfall- Tatsache, daß der Schwefel im Thiosulfat die Oxidaren) das wirksamste P.eduktionsrniite! ist, Amrncr.iui^ iionsstufc τ2 hai, während die GXidauöiissiüfE von thiosulfat ist Schwefel bzw. H2S (Verfahrensweise A Schwefel in elementarem Schwefel 0 und ih Schwefelbzw. B, beides nicht erfindungsgemäße Verfahren) 20 wasserstoff-2 beträgt, in beiden Vergieichssubstanzen überlegen als Reduktionsmittel. also negativ ist.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Gewinnung eines Gemisches von Schwefeldioxid und Ammoniak durch Umsetzung von Ammoniumsulfat und/oder Ammoniumbisulfat mit einem Schwefel enthaltenden Reduktionsmittel bei Temperaturen von 150 bis 4000C1 dadurch gekennzeichnet, daß man als Reduktionsmittel Ammoniumthiosulfat während des gesamten Umsetzungsvorganges in mindestens stöchiometrischer Menge verwendet
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die ein- bis fünffache stöchiometrische Menge Ammoniumthiosulfat verwendet
DE2225293A 1971-05-27 1972-05-25 Verfahren zur Gewinnung eines Gemisches von Schwefeldioxid und Ammoniak Expired DE2225293C3 (de)

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