DE2848788A1 - Verfahren zur behandlung von stickstoff- und schwefeloxide enthaltendem abgas - Google Patents

Verfahren zur behandlung von stickstoff- und schwefeloxide enthaltendem abgas

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Description

BESCHREIBUNG
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Abgasen, die Stickstoffoxide (im folgenden mit NO bezeich-
Ji
net) und Schwefeloxide (im folgenden mit SO bezeichnet) ent-
Ji
halten, bei dem man das Abgas mit einer absorbierenden Lösung in Berührung bringt, die wenigstens ein Eisenchelatsalz und Kaliumsulfit enthält, die durch die Stickstoffoxide und Schwefeloxide in ein Gemisch aus Kalium-imidodisulfonat, Kaliumdithionat und Kaliumsulfat überführt werden, wobei man das gebildete Salzgemisch aus der wäßrigen Lösung auskristallisiert, abtrennt und dann in Stickstoff und Schwefelwasserstoff oder Schwefel umwandelt.
Als Mittel zu gleichzeitigen Entfernung von NO und SO aus Abgasen sind bereits Verfahren vorgeschlagen worden, in denen NO und SO in einer wäßrigen Lösung aus Eisenchelatsalz und einem Alkalisulfit absorbiert und als Mischung aus Imidodisulfonat, Dithionat und Sulfat fixiert werden, siehe offengelegte japanische Patentanmeldungen Nr. 108682/76 und 125670/76. Diese Verfahren werden jedoch offensichtlich nicht im industriellen Maßstab ausgeführt, und zwar vermutlich aus folgenden-Gründen:
Erstens wurde festgestellt, daß ein unerwartet hoher Verlust an chelatbildenden Mitteln, wie z.B.' Ethylendiamintetraacetat (EDTA), dadurch eintritt, daß sich diese Mittel zersetzen,
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wenn die bekannten Verfahren auf die Behandlung von industriellen Abgasen angewandt werden. Bekanntlich sind die chelatbildenden Mittel sehr teuer und man kann davon ausgehen, daß die Ausgaben zur Kompensation der Verluste an diesen Mitteln beinahe die Hälfte der gesamten laufenden Kosten für diese bekannten Verfahren ausmachen können.
Zweitens ist es sehr schwierig, die aus der absorbierenden Lösung anfallenden Salzgemische wirksam abzutrennen und vollständig zu entfernen. Beispielsweise bildet sich im Falle des Einsatzes von Natriumsulfit in der absorbierenden Lösung das Natrium-imidodisulfonat, das so leicht löslich ist, daß es selbst aus der gekühlten absorbierenden Lösung nicht ausfällt, sonders daß stattdessen das weniger lösliche Natrium-Eisen(III)-chelatsalz auskristallisiert. Auch wenn man Ammoniumsulfit als Alkalisulfitkomponente in der absorbierenden Lösung einsetzt, kristallisiert das gebildete Ammoniumdithionat nicht aus. Im Falle der Verwendung von Magnesiumsulfit kann man hingegen die Konzentration des Sulfits nicht erhöhen. In allen diesen Fällen läßt sich daher der unerwünschte Verlust an chelatbildenden Mitteln kaum vermeiden. Eine zufriedenstellende, wirksame Durchführung solcher Verfahren zur Behandlung von Abgasen im industriellen Maßstab ist aber nur möglich, wenn ein wesentliches Erfordernis erfüllt wird, nämlich daß sämtliche in der absorbierenden Lösung enthaltenden Produkte wirksam zurückge-
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Wonnen und dann in eine Form umgewandelt werden können, die zur Zurückführung in das System geeignet ist.
Drittens schließlich sind die Probleme einer wirksamen Kreislaufführung der aus der absorbierenden Lösung erhaltenden Produkte im Stand der Technik ungelöst geblieben.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Behandlung von Abgasen zu schaffen, bei dem der Verlust an chelatbildenden Mitteln, wie z.B. EDTA, infolge von Zersetzung und Kristallisation in der absorbierenden Lösung auf ein Minimum beschränkt wird.
Ferner soll das Verfahren gemäß der Erfindung eine wirksame Abtrennung und Rückgewinnung der oben erwähnten Salzgemische aus der absobierenden Lösung gewährleisten.
Schließlich soll mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ein an die Behandlung der Abgase angepaßtes wirksames Kreislaufsystem geschaffen werden, bei dem die oben erwähnten, zurückgewonnen Salzmischungen in geeignete Formen umgewandelt und wieder verwendet werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Behandlung eines Stickstoff- und Schwefeloxide enthaltenden Abgases von hohen Temperaturen gelöst, bei dem man das Abgas
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mit einer absorbierenden Lösung in Berührung bringt, die wenigstens ein Eisenchelatsalz und Kaliumsulfit'entnält, durch die die Stickstoffoxide und Schwefeloxide in ein Gemisch aus Kalium-imidodisulfonat, Kaliumdithionat und Kaliumsulfat überführt werden. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß das Abgas von hoher Temperatur auf eine Temperatur unter 80 C abgekühlt wird, bevor es mit einer absorbierenden Lösung in Berührung gebracht wird, die eine Konzentration an Kaliumsulfit aufweist, die auf mindestens 0,8 Mol/kg gehalten wird, und daß die in der absorbierenden Lösung gebildete Salzmischung durch Kühlen auskristallisiert und durch Filtration von der absorbierenden Lösung abgetrennt wird.
Vorzugsweise wird die Temperatur der absorbierenden Lösung in einem Bereich von 40° bis 60 C gehalten.
In einer besonderen Ausführungsform umfaßt das erfindungsgemäße Verfahren die folgenden Verfahrensschritte:
(a) Abkühlen des Abgases von hoher Temperatur auf eine Temperatur unter 80°C,
(b) Kontaktbehandlung des abgekühlten Abgases mit der mindestens ein Eisenchelatsalz und Kaliumsulfit enthaltenden absorbierenden Lösung, wobei die Konzentration an Kaliumsulfit auf mindestens 0,8 Mol/kg gehalten wird,
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(c) Abkühlen der die gebildete Salzmischung enthaltenden absorbierenden Lösung und Abfiltrieren des auskristallisierten Salzgemisches aus Kalium-imidodisulfonat, Kaliumdithionat und Kaliumsulfat sowie Rückführung des Filtrats in die Verfahrensstufe (b),
(d) thermische Zersetzung und Reduzierung der isolierten kristallinen Komponenten in Stickstoff, Schwefeldioxid und Kaliumsulfid,
(e) Herstellen einer wäßrigen Lösung des Kaliumsulfids und Einleiten von gasförmigem Kohlendioxid in die Lösung, wobei das Kaliumsulfid in Schwefelwasserstoff und Kaliumbicarbonat umgesetzt wird, und
(f) Einführen eines Teils des Schwefeldioxids aus Verfahrensstufe (d) und eines Teils des Kaliumbicarbonats aus Verfahrensstufe (e) in die Verfahrensstufe (b), wodurch die Konzentration des Kaliumsulfits in der absorbierenden Lösung auf der vorbestimmten konstanten Höhe gehalten wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren 1 und 2 weiter erläutert.
Figur 1 zeigt das Fließschema einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Figur 2 zeigt in einer graphischen Darstellung die Beziehung zwischen der Konzentration des Kaliumsulfits und der
Zersetzungsgeschwindigkeit von EDTA als chelatbildendem Mittel. In diesem Falle wandelte sich ein Teil des zugefügten Kaliumsulfits in der' absorbierenden Lösung in Kaliumhydrogensulfit um. Die dargestellte Konzentration des Kaliumsulfits wurde als Summe der Konzentrationen des Kaliumsulfits und Kaliumhydrogensulfits berechnet. Desgleichen ist nachfolgend mit der Angabe "Kozentration des Kaliumsulfits in der absorbierenden Lösung" stets die Konzentration von Kaliumsulfit plus Kaliumhydrogensulfit gemeint.
Gemäß Figur 1 wird ein Abgas 1 von hoher Temperatur, das NO und SO enthält, zunächst in einen Kühlturm 2 geführt, in dem es auf eine Temperatur unter 80°C gekühlt wird. Man führt das Abgas anschließend in einen Absorptionsturm 3. Bevor das Abgas in das System eintritt, wird es normalerweise bei einer höheren Temperatur, mindestens bei 1200C, gehalten, um Korrosionen am Wärmeaustauscher zu vermeiden, so daß es für das vorliegende erfindungsgemäße Verfahren eine entscheidend wichtige Bedingung ist, das Abgas auf eine Temperatur von weniger als 80°C abzukühlen, bevor es in den Absorptionsturm 3 eingeführt wird. Der erfindungsgemäß vorgesehene Verfahrensschritt der Abkühlung des Abgases beruht auf der Feststellung, daß eine rasche Zersetzung des chelatbildenden Mittels stattfindet, wenn die Temperatur des Abgases, das mit der absorbierenden Lösung in Berührung gebracht wird, über 80°C liegt. Das gekühlte Abgas wird in dem Absorptionsturm 3 mit der absorbierenden Lösung in Berührung gebracht, die durch Leitung 4 in den Absorptions-
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turm 3 eingebracht wird, wo die Absorption von NO und SO aus dem Abgas in die absorbierende Lösung herbeigeführt wird. Als chelatbildendes Mittel wird in der absorbierenden Lösung eine Aminopolycarbonsäure, wie z.B. Ethylendiamintetraessigsäure, und Nitrilotriessigsäure in einer Menge von 0,1 bis 0,5 Mol/kg, vorzugsweise 0,2 bis 0,4 Mol/kg, eingesetzt.
Gemäß einer anderen Ausfuhrungsform der vorliegenden Erfindung beträgt die Konzentration des Kaliumsulfits in der absorbierenden Lösung mindestens 0,8 bis 1,6 Mol/kg, vorzugsweise 0,8 bis 1,2 Mol/kg. Wie die in Figur 2 aufgrund experimenteller Daten erhaltenen Kurven zeigen, hängt die Zersetzungsrate des chelatbildenden Mittels, wie z.B. EDTA, stark von der Konzentration des Kaliumsulfits ab, und es wurde gefunden, daß die Zersetzung des chelatbildenden Mittels sehr wirksam durch ansteigende Konzentrationen des Kaliumsulfits verhindert werden kann.
Die Zersetzung des chelatbildenden Mittels, z.B. von EDTA, wird auch durch die Temperatur der absorbierenden Lösung beeinflußt, weshalb die Temperatur der absorbierenden Lösung, wenn beispielsweise EDTA als chelatbildendes Mittel eingesetzt wird, unter 60°C gehalten wird. Normalerweise hält man die Lösung jedoch bei einer Temperatur von mehr als etwa 40 C, um unerwünschte Niederschläge der gebildeten Salze zu verhindern.
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Die Lösung, die NO und SO im Absorptionsturm 3 absorbiert hat, wird über den Umlaufbehälter 5 zum Absorptionsturm 3 zurückgeführt, wobei aber ein Teil der Lösung in den Kristallisator 6 geleitet wird und auf 30° bis 35°C gekühlt wird. Kaliumimidodisulfonat, Kaliumsulfat und Kaliumdithionat kristallisieren im Kristallisator 6 aus der Lösung aus und werden in einer Filtertrennanlage 7 abgetrennt. Das Filtrat kehrt in den Umlaufbehälter 5 zurück.
Aufgrund des erfindungsgemäßen Einsatzes der Kaliumsalze anstelle der bisher üblicherweise verwendeten Natriumsalze in der absorbierenden Lösung erhält man als vorteilhaftes Ergebnis, daß sämtliche entstandenen Salze, einschließlich der Imidodisulfonate, sehr leicht kristallisieren, während die Eisenchelatsalze keiner Kristallisation unterliegen.
Die abgetrennten Kaliumsalze werden im Ofen 8 einer thermischen Zersetzung und Reduktion unterworfen. Die dabei stattfindenden Reaktionen werden durch die folgenden Formeln dargestellt.
Thermische Zersetzung:
NH(SO3K)2 K2SO4 + s02 +
K2S2O6 K2SO4 + SO2
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Reduktion:
K2SO4 + 4C K2S + 4CO
K3SO4 + 2C K2S + 2CO2
K2SO4 + 2C K2CO3 + co
Die thermische Zersetzung wird für NH(SO3K)2 bei 450° bis 55O°C und für K2S3O6 bei 200° bis 3000C durchgeführt. Wenigstens ein Teil des gasförmigen Schwefeldioxids, daß bei der ther-
2-
mischen Zersetzung entsteht, wird mit dem Abgas als SO3 Quelle zur Konstanthaltung der K_SO.,-Konzentration in der absorbierenden Lösung, die zum Absorptionsturm zurückkehrt, gemischt. Das bei der thermischen Zersetzung erhaltene Kaliumsulfat wird in Kaliumsulfid durch Reduktion umgewandelt. Die Reduktion erfolgt durch Mischen mit einem kohlenstoffhaltigen Material wie Kohle, Koks, Petrolpech, Petrolkoks u.dgl. als reduzierendem Mittel. Für den Fall, daß man Kohlenstoff als reduzierendes Mittel einsetzt, wird Kaliumsulfat hauptsächlich in Kaliumsulfid und etwa 10 Mol% Kaliumcarbonat umgewandelt, wenn die Reaktionstemperatur oberhalb 900°C liegt, wogegen die Umwandlungsrate des Sulfats zum Carbonat bis auf etwa 40 Mol% steigt, wenn die Reaktionstemperatur zwischen 800° und 9000C liegt. Die Bildungsgeschwindigkeit des Kaliumcarbonats kann außerdesm durch Verwendung gasförmiger Reduktionsmittel gesteigert werden.
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Thermische Zersetzung und Reduktion können nacheinander durchgeführt werden, es ist aber praktischer, beide Reaktionen gleichzeitig im gleichen Ofen durchzuführen. Das bei der thermischen Zersetzung entstehende Gas enthält Ammoniak, Kohlenmonoxid und andere Substanzen und wird verbrannt, wobei das Ammoniak in Stickstoff und das Kohlenmonoxid in Kohlendioxid umgewandelt werden. Letztere werden im Gemisch mit dem Abgas 1 in den Absorptionsturm geleitet.
Das durch die thermische Zersetzung und Reduktion erhaltene Kaliumsulfid und Kaliumcarbonat wird in Wasser gelöst, die wäßrige Lösung im Behälter 9 gesammelt und in den Separator 10 geleitet, wo daß aus dem reduzierenden Mittel stammende Unlösliche abgetrennt wird. Die Lösung wird in einen Schwefelwasserstoff-Dissipationsturm 11 eingebracht, wo gasförmiges Kohlendioxid in die Lösung eingeblasen wird, um Schwefelwasserstoff und Kaliumbicarbonat zu bilden. Falls erforderlich, wird der Schwefelwasserstoff im Claus-Ofen 12 zu Schwefel oxydiert. Obwohl bei dieser Oxydation Luft als Oxydationsmittel günstig eingesetzt werden kann, ist es auch möglich, einen Teil des bei der thermischen Zersetzung entstandenen Schwefeldioxids einzusetzen. Das in diesem Verfahren eingesetzte C0„ kann auf verschiedenen Wegen erhalten werden: (1) durch Rückgewinnung des Kohlendioxidgases, daß beim Lösen von KHCO3 in der absorbierenden Lösung erzeugt wird; (2) Wiederverwendung des Abgases aus dem Claus-Ofen, indem
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man es vorher raffiniert, und (3) Rückgewinnung des CO« aus dem desulfurierten und denitrierten Abgas.
Nach der Umsetzung im Dissipationsturm 11 wird das restliche Kaliumbicarbonat in die Absorptionsstufe zurückgeführt. Da aber eine geringe Menge Kaliumthiosulfat als Nebenprodukt unvermeidlich bei der Reduktion des K„SO. entsteht, sammelt sich dieses Kaliumthiosulfat in der absorbierenden Lösung, wenn diese direkt zur Absorptionsstufe zurückgeführt wird. Um dies zu vermeiden, wird die wäßrige Lösung zunächst in den Kristallisationsbehälter 13 geführt und dort auf 30° bis 35°C abgekühlt, um Kaliumbicarbonat auszukristallisieren und die Kristalle anschließend in der Filtertrennanlage 14 abzutrennen. Anschließend werden die Kristalle zur Absorptionsstufe zurückgeführt, damit sie die Konzentration an K3SO3 in der absorbierenden Lösung konstant halten. Andererseits wird das Filtrat zum Behälter 9 geführt und dort zur Auflösung von Kaliumsulfid und Kaliumcarbonat verwendet, wobei allerdings ein Teil des Filtrats in den Ofen zur Zersetzung von Kaliumthiosulfat eingeführt wird, um dessen Akkumulierung zu verhindern.
Mit Hilfe dieser Maßnahmen können NO und SO im Abgas wirksam
χ χ
in Stickstoff und Schwefelwasserstoff oder Schwefel umgewandelt werden, und ebenso kann die Konzentration an Kaliumsulfit, das im Absorptionsturm 3 verbraucht wird, allein aus den Quellen
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innerhalb des Systems auf einem konstanten Niveau gehalten werden, ohne daß es notwendig ist, Chemikalien von außen zuzuführen. Ferner wird der Verlust an ehe1atbildenden Mitteln in der absorbierenden Lösung auf ein Minimum begrenzt.
Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele weiter erläutert, ohne auf diese Beispiele beschränkt zu sein.
Beispiel 1 2,600 ppm Rest 55°C
180 ppm 70°C.
Es wurde ein Abgas der folgenden Zusammensetzung eingesetzt: 4% absorbierende Lösung hatte folgende Zusammen
so2
NO 0.225 Mol/kg
°2 0.95 Mol/kg
N2 Rest
Temperatur 6.5 (einreguliert durch Zusatz von
Die eingesetzte K2CO3)
setzung:
Fe-EDTA
K2SO3
Wasser
pH
Temperatur
Menge der Lösung, im Absorptionsbehälter · 250 kg
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Das Abgas wurde mit einer Geschwindigkeit von 150 Nm /h und die absorbierende Lösung in einer Menge von 1-, 7 -h/h in einen
ο Absorptionsturm mit einer Fläche von 150 mm und einer Höhe von 8 Metern eingeführt. In dem Zeitraum von der fünften bis zur hundertsten Stunde nach Einsetzen der Operation erhielt man eine Absorptionsrate von 98% S0~ und 81% NO.
Während des Verlaufs der Gasabsorption wurde ein Teil der absorbierenden Lösung mit einer Geschwindigkeit von 75 kg/h abgezogen und auf 35 C gekühlt. Das ausgefallene Kaliumsalz wurde abgetrennt und mit kaltem Wasser gut gewaschen. Der Mischung aus Filtrat und Waschwasser wurde eine Menge Kaliumcarbonat zugefügt und die kombinierte Lösung anschließend zum Behälter für die absorbierende Lösung im Kreislauf zurückgeführt. Die nach einer Reaktionsdauer von 100 Stunden abgetrennte Kristallmenge betrug 198 kg. Es setzte sich zusammen aus 146 kg K2S2Og, 23 kg NH(SO3K)2 und 29 kg K2SO4. Eine Analyse des EDTA in der absorbierenden Lösung mit Hilfe der Rücktitration von Calcium nach einer Reaktionsdauer von 100 Stunden ergab eine Konzentration an EDTA von 0,224 Mol/kg.
Vergleichsbeispiele
Es wurde die Absorption von SO2 und NO in 100 Stunden unter Benutzung des gleichen Absorptionsturms und unter den gleichen Verfahrensbedingungen wie in Beispiel 1 durchgeführt, mit dem
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Unterschied, daß die Gastemperatur 130°C und die Temperaturen der absorbierenden Lösung 55°C und 65 C betrugen., Es wurde gefunden, daß aufgrund der Analyse die Konzentration an EDTA in der absorbierenden Lösung nach einer Versuchsdauer von 100 Stunden von 0,225 auf 0,198 Mol/kg bzw. auf 0,211 Mol/kg gefallen war.
Beispiel 2
Eine Mischung von 50 Molen K2S3O5, 7 Molen NH(SO3K)3 und 15 Molen K3SO4 wurde nach dem Trocknen in einem hitzebeständigen Behälter auf eine interne Temperatur von 300 C erhitzt. Als Ergebnis erhielt man 50 Mole gasförmiges Schwefeldioxid. Nachdem die Mischung weiter auf 500°C erhitzt wurde, erhielt man 2,2 Mole Stickstoff, 2,3 Mole Ammoniakgas und 6,5 Mole Schwefeldioxidgas sowie 72 Mole K3SO4 als Rückstand in dem Behälter. Anschließend wurden 4,6 kg pulverisierte Kohle mit einer Teilchengröße von 50 bis 100,Um und mit einem Kohlenstoffgehalt von 75 % sorfältig mit dem K3SO4 gemischt und unter Atmosphärendruck 20 Minuten lang von außen auf 95O°C erhitzt. Man erhielt eine Schmelze der folgenden Zusammensetzung:
K28 80.8 Mol % (bezogen auf K3SO4)
K3CO3 9.6 Mol %
K3S3O3 1 ,9 Mol' %
K3SO3 2.6 Mol %
K3SO4 3.1 Mol-%
Wasserunlösliches Spuren
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Beispiel 3
Die in Beispiel 2 erhaltene Schmelze wurde in so viel Wasser gelöst, daß man 20 kg einer wäßrigen Lösung erhielt. Man ließ die Lösung stehen und goß die gebildete überstehende grüne Flüssigkeit in eine Füllkörpersäule von 100 mm Durchmesser und 2 m Höhe und ließ dann CO2 mit einer Geschwindigkeit von 1 Nm /h 4,5 Stundenlang hindurchströmen, wobei während dieser Zeit die Temperatur auf 80°C einreguliert war. Es wurden 30 Vol% H3S erhalten. Die den Turm verlassende Lösung hatte die folgende Zusammensetzung:
42 Gew.% KHCO3 (teilweise aufgeschlämmt) 6,9 Gew.% KHS
2,0 Gew.% K3S3O3.
6 kg KHCO3 konnten durch Kühlen der Lösung auf 20 C abgetrennt werden.
sy: wo
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Leerseite

Claims (3)

PATENTANSPRÜCHE
1. Verfahren zur Behandlung eines Stickstoff- und Schwefeloxide enthaltenden Abgases hoher Temperatur, bei dem man das Abgas mit einer absorbierenden Lösung in Berührung bringt, die wenigstens ein Eisenchelatsalz und Kaliumsulfit enthält, durch die die Stickstoff- und Schwefeloxide in ein Gemisch aus Kalium-imidodisulfonat, Kaliumdithionat und Kaliumsulfat überführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Abgas von hoher Temperatur auf eine Temperatur unter 80°C abgekühlt wird, bevor es mit einer absorbierenden Lösung in Berührung gebracht wird,
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die eine Konzentration an Kaliumsulfit aufweist, die auf mindestens 0,8 Mol/kg gehalten wird, und·daß die in der absorbierenden Lösung gebildete Salzmischung durch Kühlen auskristallisiert und durch Filtration von der absorbierenden Lösung abgetrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die absorbierende Lösung auf einer Temperatur im Bereich von 40° bis 60°C gehalten wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es folgende Verfahrensschritte umfaßt:
(a) Abkühlen des Abgases von hoher Temperatur auf eine Temperatur unter 800C,
(b) Kontaktbehandlung des abgekühlten Abgases mit der mindestens ein Eisenchelatsalz und Kaliumsulfit enthaltenden absorbierenden Lösung, wobei die Konzentration an Kaliumsulfit auf mindestens 0,8 Mol/kg gehalten wird,
(c) Abkühlen der die gebildete Salzmischung enthaltenden absorbierenden Lösung und Abfiltrieren des auskristallisierten Salzgemisches aus Kalium- imidodisulfonat, Kaliumdithionat und Kaliumsulfat sowie Rückführung des Filtrats in die Verfahrensstufe (b),
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(d) thermische Zersetzung und Reduzierung der isolierten kristallinen Komponenten in Stickstoff, Schwefeldioxid und Kaliumsulfid,
Ce) Herstellen einer wäßrigen Lösung des Kaliumsulfids und Einleiten von gasförmigem Kohlendioxid in die Lösung, wobei das Kaliumsulfid in Schwefelwasserstoff und Kaliumbicarbonat umgesetzt wird, und
(f) Einführen eines Teils des Schwefeldioxids aus Verfahrensstufe (d) und eines Teils des Kaliumbicarbonats aus Verfahrensstufe (e) in die Verfahrensstufe (b), wodurch die Konzentration des Kaliumsulfits in der absorbierenden Lösung auf der vorbestimmten konstanten Höhe gehalten wird.
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