DE641819C - Verfahren zur Gewinnung von Blausaeure aus Gasen - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Blausaeure aus GasenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von. Blausäure aus Gasen, wie
Koksofengasen, insbesondere aus Gasen, die auch Schwefelwasserstoff enthalten.
Es ist bereits bekannt, Blausäure aus blausäurehaltigen Gasen dadurch zu gewinnen, daß man die Gase mit Nickelsalzlösungen oder Aufschlämmungen von Nickelverbindungen behandelt Und die in wasserlösliches
Es ist bereits bekannt, Blausäure aus blausäurehaltigen Gasen dadurch zu gewinnen, daß man die Gase mit Nickelsalzlösungen oder Aufschlämmungen von Nickelverbindungen behandelt Und die in wasserlösliches
ίο Nickelcyänkomplexsalz überführte Blausäure
in an sich bekannter Weise aus der Reaktionslösung in Freiheit setzt. Demgegenüber
bezweckt die Erfindung, die Blausäure in Form eines wasserunlöslichen einfachen Cyanids
zu bilden.
Die meisten Koksnebenproduktanlagen verwenden das sogenannte direkte Verfahren zur
Herstellung von Ammoniumsulfat, bei dem das Gas nach Entfernung des Wassers durch
ao Schwefelsäure geleitet wird. Das gebildete Ammoniumsulfat kristallisiert aus und wird
durch Zentrifugieren gewonnen. Das aus dem Schwefelsäuresättiger entweichende Gas, welches sowohl Blausäure als auch Schwefel-
wasserstoff enthält, hat beim Verlassen der Schwefelsäurelösimg gewöhnlich eine Temperatur
von etwa 50" bis 60° C; es muß gekühlt werden, was im allgemeinen durch
direktes Waschen mit Wasser durchgeführt wird. Fast die gesamte Blausäure, die beim
Verkokungsprozeß erzeugt wird, geht unverändert durch die Schwefelsäure. Wenn genügend
Kühlwasser von hinreichend niedriger Temperatur in einem Wäscher von entsprechender
Kapazität verwendet wird, wird praktisch die gesamte Blausäuremenge aus dem Gas herausgewaschen. Es bildet sich so eine
sehr verdünnte Lösung, die man bisher fortlaufen ließ.
Die Erfindung bezweckt die Gewinnung von Cyanverbindungen bzw. Blausäure in konzentrierter
Form aus einer solchen sehr verdünnten Lösung. Durch die Erfindung sollen außerdem
Schwefelwasserstoff und andere Verunreinigungen restlos entfernt werden. Im folgenden
wird die Erfindung ausführlich erläutert:
Die von der Waschvorrichtung herkommende Lösung kann 0,10 bis 0,25 g Blausäure
auf den Liter und Schwefelwasserstoff, entsprechend 10 bis 50 Gewichtsprozent der
sich ansammelnden Blausäure, enthalten. Der größte Teil dieses Schwefelwasserstoffes kann
aus der Blausäure bereits durch Belüftung abgeschieden werden.
Die verdünnte Lösung wird von den Waschvorrichtungen
in den oberen Teil eines zylindrischen Belüftungsturmes geführt. In den Turm wird in der Nähe des Bodens Preßluft
eingeblasen. Der Naphthalinschaum, der sich oben im Turm ansammeln kann, wird in
üblicher Weise entfernt.
Es wurde als vorteilhaft gefunden, die Wasserstoffianenkonzentration des Wassers im
oberen Teil des Turmes auf den Wert ein zustellen, bei dem die Höchstabscheidung äff
Schwefelwasserstoff bei einem Mindestbedärf an Luft und einem Mindestverlust an Blausäure
erzielt wird. Die besten Bedingungen werden dadurch erzielt, daß man genügend Säure zur Aufrechterhaltung eines pH-Wertes
ίο von 4,ο bis 6,o zusetzt. Für diesen Zweck
kann man Schwefelsäure verwenden. Wenn die Säure oben in den Turm eingeleitet wird,
ist es wünschenswert, sie an einer Stelle unterhalb des Spiegels einzuleiten, an dem sich
das Naphthalin anhäuft.
Anstatt für die Einstellung des pn-Wertes des Wassers im Belüftungsturm Schwefelsäure
zu verwenden, kann man auch eine Lösung von Zinksulfat benutzen, die Säure im Überschuß enthält. Eine derartige Lösung erhält
man bei der Zersetzung des Zinkcyanids für die Herstellung von Blausäure, wie weiter
unten beschrieben werden wird. Diese Praxis hat eine beträchtliche Ersparnis an Schwefelsäure
zur Folge. Indessen ist es stets erwünscht, daß die Zinksulfatlösung einen genügenden
Säureüberschuß enthält, um eine Fällung des Zinksulfids zu verhindern.
Unter geeigneten Bedingungen lassen sich 80 bis 95 0/0 Schwefelwasserstoff aus dem
Kühlerwasser im Belüftungsturm entfernen, während der Verlust an Blausäure geringer
als ι ο o/o sein sollte.
Um die letzten Spuren von Schwefelwasserstoff zu entfernen, kann man ein wenig Chlor
oder ein anderes oxydierendes Gas zur Luft zusetzen. Man kann indessen die kleinen
Mengen Schwefelwasserstoff in der Lösung belassen -und sie in Form von Zinksulfid
fällen, das, wie weiter unten beschrieben werden wird, zersetzt wird.
Das Wasser tritt aus dem Boden des Turmes aus und fließt in einen Mischtank, der
mit einer Rührvorrichtung ausgerüstet ist, wo es mit einer Lösung von Zinksulfat durchgehend
gemischt wird. Sodann wird Kalkmilch zugegeben, und bei gründlichem Mischen
des Kalkes mit dem Wasser an dieser Stelle wird die Fällung von Zinkcyanid und seine vollständige Abscheidung erleichtert.
Es wurde gefunden, daß im Betrieb die besten Bedingungen für die Fällung des
Zinkcyanids erzielt werden, wenn die Zinksulfatlösung in solchen Mengen zugesetzt wird,
daß 20 bis 40 0/0 mehr Zinksulfat vorhanden
sind, als zur Verbindung mit der sich ansammelnden Blausäure theoretisch erforderlich
ist. Die Kalkmilch wird dann in solcher Menge zugesetzt, daß ein pH-Wert von 6,9 bis
7,6 im Wasser aufrechterhalten wird. Gute Ergebnisse erhält man innerhalb eines pH-Intervalls
von 6,8 bis 8,2, jsdoch steigt außerhalb dieses Intervalls der Betrag an Blausäure,
der beim Abfluß verlorengeht, schnell -.an. Das Zinksalz und der gelöschte Kalk
oder irgendein anderes Alkali können in gewünschter Reihenfolge zugesetzt werden.
Das Wasser, welches aus dem Mischbehälter abfließt, enthält einen Niederschlag, der
in der Hauptsache aus Zinkcyanid mit etwas Zinkhydroxyd, Zinkcarbonat und Calciumcarbonat
besteht. Eine kleine Menge Zinksulfid kann auch vorhanden sein. Das Wasser fließt in einen Eindicker, dessen Zweck die
Gewinnung des gefällten Gutes in Form eines etwa konzentrierten Breies und die Erzeugung
eines klaren Abflusses ist, den man fortfließen lassen oder für die Kühlung des Gases
oder andere Zwecke verwenden kann.
Nach der Erfindung wird das entstandene Zinkcyanid zur Herstellung von Blausäure
unter Bildung einer Zinksulfatlösung verwendet, die in die Wasserbehandlungsstufe zurückgeleitet
wird. Wenn die Blausäure in der Nähe der Koksnebenproduktanlage hergestellt wird, welche das Kühlwasser liefert, kann der
Brei des Eindickers ohne weitere Behandlung verwendet werden. Eine derartige Verwendung
wird tmten im Zusammenhang mit einer Ausführungsform der Erfindung beschrieben,
welche die Stufe der Belüftung des Kühlwassers ausschließt und die an dieser Stelle nicht weiter beschrieben zu werden
braucht. Wenn die Blausäure in einer getrennten Anlage und in einer gewissen Entfernung
von der Behandlungsstelle des Kühlwassers hergestellt wird, ist es wünschenswert,
den Brei zu filtrieren, um einen Transport von übermäßigen Wassermengen zu vermeiden.
Abgewogene Mengen des Zinkcyanidfilterkuchens werden in einen Behälter eingebracht,
in den man genügend Wasser zur Herstellung eines dicken Breies einläßt, der dann in eine Zersetzungsvorrichtung gefördert
wird. In die Zersetzungsvorrichtung wird Schwefelsäure zugegeben. Die Menge Schwefelsäure,
die dabei erforderlich ist, ist gewöhnlich etwa das zweifache Äquivalent vom Zink, das in der Zersetzungsvorrichtung vorhanden
ist. Man bläst in die Zersetzungsvorrichtung Dampf ein, oder man kann auch eine indirekte Dampfheizung verwenden.
Die Blausäure wird dann abdestilliert und in einem geeigneten Behälter kondensiert.
Die saure Zinksulfatlösung, die blausäurefrei ist, wird aus der Zersetzungsvorrichtung
entfernt. Da der Zinkcyanidfilterkuchen gewöhnlich Calciumcarbonat enthält und möglicherweise
auch Calciumsulfat, kann die saure Zinksulfatflüssigkeit eine beträchtliche Menge
unlöslichen Calciumsulfats enthalten. Es ist
gewöhnlich erwünscht, dieses durch Sedimentation oder Filtration zu entfernen, bevor
die Zinksulfatlösung zur Gewinnung von zusätzlichem Zinkcyanid verwendet wird.
Das Gaskühlerwasser enthält gewöhnlich Naphthalin/ wovon eine geringe Menge den Zinkcyanidniederschlag verunreinigen kann. Es ist wünschenswert, derartiges Naphthalin aus dem Filterkuchen zu entfernen, um so
Das Gaskühlerwasser enthält gewöhnlich Naphthalin/ wovon eine geringe Menge den Zinkcyanidniederschlag verunreinigen kann. Es ist wünschenswert, derartiges Naphthalin aus dem Filterkuchen zu entfernen, um so
ίο eine Verunreinigung der Blausäure und eine
mögliche Verstopfung von Teilen der Zersetzungsapparatur zu vermeiden. Für diesen
Zweck kann der Filterkuchen durchgehend mit Dampf behandelt werden, bevor er aus
dem Filter entfernt wird. Wenn die Belüftung des Gaskühlerwassers zur Entfernung
des Schwefelwasserstoffes durch Behandlung mit Oxydationsmitteln oder anderen reaktionsfähigen
Stoffen, die zum Wasser zugegeben werden, gleichzeitig mit oder unmittelbar nach
der Belüftung nicht unterstützt wird, enthält der Cyanidniederschlag kleine Mengen von
Zinksulfid, die in der Zersetzungsvorrichtung in Schwefelwasserstoff umgewandelt werden.
Für viele Zwecke spielen diese geringen
Mengen von Schwefelwasserstoff keine Rolle. . Wo es jedoch erwünscht ist, alle
Spuren von Schwefelwasserstoff zu entfernen, kann dies, wie gefunden wurde, dadurch erzielt
werden, daß man ein Oxydationsmittel, wie Permanganat oder Bichromat, zu dem
Zinkcyanidbrei vor oder gleichzeitig mit dem Schwefelsäurezusatz zugibt.
Anstatt den Schwefelwasserstoff aus dem Gaskühlwasser durch" Belüftung oder andere
Maßnahmen vor der Fällung des Zinkcyanids zu entfernen, kann man diese Schwefelwasserstoffmenge
in Lösung belassen und als Zinksulfid gleichzeitig mit dem Zinkcyanid fällen.
Bei der späteren Behandlung des Niederschlages mit Schwefelsäure wird das Zinksulfid
unter Bildung von Schwefelwasserstoff und Zinksulfat zersetzt. Der Schwefelwasserstoff
wird zusammen mit der Blausäure entwickelt, wenn feeine Oxydationsmittel, wie
oben beschrieben, zugesetzt werden. Anstatt Oxydationsmittel zu verwenden, kann man
indessen eine der folgenden Ausführungsformen zur Abtrennung des Schwefelwasserstoffes
von der bei der Schwefelsäurebehandlung entwickelten Blausäure anwenden.
1. Man kann die entwickelten Gase mit einem Teil des Zinkcyanidbreies auswaschen,
der bei der Fällung erhalten wird, wodurch der Schwefelwasserstoff mit dem Zinkcyanid
unter Bildung von Zinksulfid und freier Blausäure reagiert.
2. Man kann Schwefelwasserstoffgas aus der flüssigen, in derKondensierungsapparatur
erzeugten Blausäure abscheiden, wobei man sich die Tatsache zunutze macht, daß die
Kondensationstemperatur des Blausäuregases höher liegt als die des Schwefelwasserstoffes.
Beide Verfahren sind gut geeignet, wo es. erwünscht ist, Blausäure bei oder in der
Nähe der Herstellungsstufe des Gaskühlwassers zu erzeugen, wobei es im allgemeinen
unnötig sein wird, den Zinkcyanidniederschlag zu filtrieren.
Nach der vorstehenden Beschreibung wird gelöschter Kalk als alkalisches Fällungsmittel
zusammen mit Zinksulfat zur Bildung von Zinkcyanid verwendet. Dabei ist die genaue
Überwachung der Wasserstoffionenkonzentration für den Erfolg des Verfahrens wesentlieh.
Man kann andere alkalisch wirkende Stoffe an Stelle von Kalk verwenden, vorausgesetzt,
daß sie nicht Zinkverbindungen bilden, die nicht oder zu langsam mit Blausäure reagieren.,· z. B. werden mit Erfolg
Natriumhydroxyd, Magnesia und Ammoniak verwendet. Der Ersatz Von gelöschtem Kalk
durch Ammoniak kann in vielen Koksnebenproduktanlagen
wirtschaftlich zweckmäßig sein. .
Der wesentlichste Vorteil der Erfindung besteht darin, daß sie die Gewinnung von
Blausäure aus einer hochverdünnten wäßrigen Lösung in Form eines einfachen Cyanids.von
geringer Löslichkeit in Wasser ermöglicht, wobei das Cyanid leicht durch Schwefelsäure
zersetzt und das Fällungsmittel unter Bildung von Blausäure in konzentrierter Form regeneriert
werden kann. Bei der beschriebenen Ausführungsform sind Zinkverbindungen zur
Fällung von Blausäure verwendet worden. Indessen kann man auch noch andere Metallverbindungen
benutzen, welche ein einfaches unlösliches Cyanid unter den gegebenen Bedingungen
ergeben. Die Zinkverbindungen sind am meisten geeignet," jedoch kann man
an ihrer Stelle Nickel, Cadmium oder andere Metallverbindungen verwenden, welche -den
obengenannten Bedingungen entsprechen.
Da Blausäure eine sehr schwache Säure ist, können eine ganze Reihe von wasserlöslichen,
organischen oder anorganischen Sauren zur Erzeugung von Blausäure aus dem
unlöslichen Cyanid verwendet werden; z. B. kann man Salzsäure und Schwefeldioxyd benutzen,
um das Zinkcyanid zu ersetzen. Die zuletzt genannte Säure ist insbesondiere wegen
ihres bekannten Einflusses vorteilhaft, die Zersetzung der Blausäure zu verzögern oder
zu verhindern. . .
Koksofengas wird nach Durchleiten durch die übliche Einrichtung zur halbunmittelbaren
Gewinnung von Ammoniumsulfat mit kaltem Wasser iii zwei hintereinander angeordneten
Waschtürmen gewaschen. Nach Abschei-
dung des suspendierten Naphthalins wird ein Teil der aus den Waschtürmen zusammengeleiteten
Waschwässer kontinuierlich auf einen Belüftungsturm gepumpt, der eine
Wassersäule von 12,5m Höhe hält und eyfqff
Durchmesser von 0,458 m hat. Die Umlaufgeschwindigkeit
des Wassers beträgt 5318 l/h; Schwefelsäure wird mit einer Geschwindigkeit
von 0,0865kg H2SO4/iooo 1 Wasser zugesetzt,
wobei ein pn-Wert von annähernd 6,0 aufrechterhalten wird. Sodann wird verdichtete
Luft in den unteren Teil des Belüftungsturmes in einer Menge von etwa 7,47 1 auf 11 Wasser eingeblasen. Durch
diese Behandlung wird der Schwefelwasserstoff derart wirksam entfernt, daß das ausströmende
Wasser Silbernitratlösung nicht mehr verdunkelt, wobei weniger als ι ο o/o des
ursprünglichen HCN-Gehaltes verlorengehen.
Dem ausströmenden Wasser, das 146,0 mg H C N/l enthält, werden nacheinander zunächst
2,86 1 einer 2,8-normalen Lösung ZnSO4 und
dann 22,3 1 einer 0,3 5-normalen Suspension von Ca(OH)2 auf 1000 1 Wasser zugesetzt.
Nach einer Reaktionszeit von ι ο Minuten leitet man die sich bildende Mischung mit
einem pn-Wert von 7,0 durch ein Filter. Das Filtrat hat 21,0 mg HCN im Liter. Aus
65 405 1 Wasser hergestellter Filterkuchen wiegt 73,8 kg und enthält 240/0 Zinkcyanid.
Der Rest besteht hauptsächlich aus Wasser zusammen mit Calciumcarbonat sowie -sulfat
und Zinkcarbonat sowie -hydroxyd. Der Filterkuchen wird zur Herstellung von HCN und
Regenerierung von Zinksulfat mit Schwefelsäure behandelt.
Nach Beispiel 1 hergestelltes belüftetes Gaskühlerwasser,
das 185,7 mg H CN im Liter enthält, wird durch eine Behandlungsapparatur
mit einer Geschwindigkeit von 6778 l/h geleitet. Man setzt' eine 4-normale Lösung
ZnSO4 mit einer Geschwindigkeit von i6,i 1
+5 in der Stunde zu. Daran schließt man den
Zusatz einer normalen NH3-Lösung mit
55,5 l/h an. Nach einer Reaktionszeit von 40 Minuten geht die Mischung (pn 7,i) durch
ein Filter. Der aus 129 912 1 Wasser erzeugte Filterkuchen wiegt 88,3 kg und enthält
52,00/0 Zinkcyanid. Der Rest besteht in der Hauptsache aus Wasser zusammen mit
Zinkhydroxyd und -carbonat. Das Filtrat des Filters enthält 21,2mg HCN im Liter.
Eine Suspension von Zinkcyanid, die an-/inähernd
10 0/0 Zn(CNj2 und 1,20/0 ZnS enthält,
wird mit einem Überschuß Schwefelsäure ^behandelt. Die sich bildenden Gase leitet
"4nian durch einen Teil derselben Suspension,
die das gesamte H2S entfernt, so daß das schließlich erhaltene HCN keine Spur H2S
enthält. Die vollständige Entfernung von H2 S wird fortgesetzt, bis das Verhältnis
in der zum Waschen der Gase verwendeten Suspension den Wert 1,0 übersteigt; darauf
wird sie durch eine frische Suspension mit der ursprünglichen Zusammensetzung ersetzt.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Gewinnung von Blausäure aus Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Gase in an sich bekannter Weise mit Wasser zur Bildung einer verdünnten wäßrigen Lösung der Blausäure wäscht, alsdann die Lösung zwecks Ausfällung eines einfachen unlöslichen Cyanids mit einem löslichen Salz eines Metails der Gruppe, die Zink, Cadmium und Nickel umfaßt, sowie mit genügend Alkali, um den pjj-Wert zwischen 6,8 und 8,2 einzustellen, behandelt, hierauf das ausgefällte Cyanid vom Wasser abscheidet und zur Wiedergewinnung der Blausäure in bekannter Weise mit einer Säure behandelt.
- 2. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch ι auf die Behandlung einer Gasmischung, die neben Blausäure auch Schwefelwasserstoff enthält, dadurch gekennzeichnet, daß man nach dem Waschen des Gases den pn-Wert der Lösung auf 4,0 bis 6,0 einstellt, die Lösung zur Entfernung praktisch der gesamten Menge des Schwefelwasserstoffes belüftet, ein lösliches Zinksalz und gelöschten Kalk zwecks Fällung von Zinkcyanid bei einem pH-Wert · von 6,8 bis 8,2 zusetzt, das ausgefällte Cyanid vom Wasser abscheidet und die Blausäure in bekannter Weise mittels Schwefelsäure frei macht.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Blausäure nach ihrem Freimachen mit einem Brei von Zinkcyanid zur Entfernung des restlichen Schwefelwasserstoffes wäscht.
Applications Claiming Priority (1)
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Family Applications (1)
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