DE2264097A1 - Verfahren zur reinigung von cyanwasserstoff, ammoniak und schwefelwasserstoff enthaltendem gas - Google Patents
Verfahren zur reinigung von cyanwasserstoff, ammoniak und schwefelwasserstoff enthaltendem gasInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Reinigung von Gasen zur wirksamen Entfernung von Verunreinigungen
wie insbesondere Cyanwasserstoff, Ammoniak und Schwefelwasserstoff.
In unterschiedlichen Brenngasen und Abgasen (die nachfolgend einfach als "Gas" bzw. "Gase" bezeichnet werden) enthaltene
Verunreinigungen wie insbesondere Cyanwasserstoff, Ammoniak und Schwefelwasserstoff verursachen durch Verunreinigung
der Atmosphäre, des Wassers usw. Umweltschäden und geben Anlaß zur Korrosion innerhalb der Anlagen zur Lieferung
und Verbrennung solcher Gase. Es wurden daher bereits
76-(OGG-2*O-NÖ-r (8)
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verschiedene Verfahren angewandt, nach denen diese Verunreinigungen vom Gas getrennt und gegebenenfalls in brauchbarer
Form gewonnen werden.
Nach dem gebräuchlichsten bekannten Verfahren werden
Gase dadurch gereinigt, daß der enthaltene Schwefelwasserstoff durch ein Entschwefelungsverfahren durch Waschen der
Gase mit einer wäßrigen Lösung eines Entschwefelungskatalysators unter Bildung von kolloidalem Schwefel abgetrennt,
der enthaltene Ammoniak mit anorganischer Säure, wie Schwefelsäure,
Phosphorsäure usw., umgesetzt und als Ammonsalz gewonnen und der Cyanwasserstoff mit Wasser ausgewaschen
wird. Nach diesem Verfahren ist es jedoch nicht möglich, den Cyanwasserstoff vom Waschwasser wirksam rückzugewinnen
und abzutrennen, so daß dieses direkt abgegeben werden könnte, ohne daß eine ernsthafte Abwasserverschmutzungsgefahr
besteht. Diese Verfahrensweise genügt somit nicht den strengen Umweltschutzbedingungen.
Nach einem anderen Verfahren zur Reinigung von Cyanwasserstoff, Ammoniak und Schwefelwasserstoff enthaltenden
Gasen werden diese mit einer alkalischen wäßrigen Lösung gewaschen,
die zur Bindung des Cyanwasserstoffs in Form von
Thiocyanat, wie Ammoniumthiocyanat, suspendierten Schwefel
enthält. Anschließend wird das Gas zur Abtrennung des Ammoniaks mit anorganischer Säure zusammengebracht und dann
zur Entfernung von Schwefelwasserstoff mit einer wäßrigen Lösung eines Entschwefelungskatalysators gewaschen.
Obgleich nach diesem Verfahren eine Verunreinigung von Luft oder Wasser durch Cyanwasserstoff vermieden wird, fehlt
noch ein wirksames Verfahren zur Behandlung großer Mengen
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des resultierenden Thiocyanate. Dieses kann beispielsweise
zu Schwefelsäure und Ammoniumsulfat oxydiert werden; es ist
,jedoch äußerst schwierig, Thiocyanat vollständig zu zersetzen,
dessen nicht umgesetzte Reste zu einer Abwasserverseuchung
führen, wenn die oxydative Zersetzung nicht vollständig
ist.
Eine vollständige Oxydationszersetzung von Thiocyanat erfordert stark erhöhte Temperaturen und Drücke, was zwangsläufig
zu einer raschen und starken Korrosion der Apparaturen führt, oder aber zu einer starken Kostenerhöhung, wenn
zur Vermeidung von Korrosion Materialien mit hohem Korrosionswider stand für die Apparaturen verwendet werden. Aus
diesen Gründen besteht ein erhebliches Interesse an einem neuen Verfahren zur Reinigung von Gasen unter Abtrennung von
Cyanwasserstoff, bei dem keine Umweltverschmutzung zu befürchten ist«
Ziel der Erfindung ist daher ein Verfahren zur wirksamen
Abtrennung von Cyanwasserstoff, Ammoniak und Schwefelwasserstoff von Gasen. Dabei sollen die abgetrennten Verunreinigungen
vorzugsweise in brauchbarer Form erhalten werden und des weiteren einfache Verfahrensweisen angewandt werden,
die zu keiner unerwünschten Korrosion der Vorrichtungen führen.
Das zu diesem Zweck entwickelte erfindungsgemäße Verfahren zur Reinigung von Cyanwasserstoff, Ammoniak und Schwefelwasserstoff
enthaltenden Gasen ist dadurch gekennzeichnet, daß die Abtrennung des Cyanwasserstoffs in folgender
Weise erfolgt:'
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(1) Waschen des Gases mit einer Suspension von festem
Schwefel zur Bindung bzw. zum Abfangen des Cyanwasserstoffs
als Ammoniumthiocyanat und Ammoniumthiοsulfat und Abtrennung
derselben vom Gas;
(2) Einblasen von Luft in die resultierende Thiocyanat und Thiosulfat enthaltende Suspension unter Erwärmung zur
Oxydation des Thiosulfats und eines Teils des Thiocyanate zu Schwefelsäure und Ammoniumsulfat;
(3) Zusammenbringen der in Stufe (2) erhaltenen und nicht umgesetztes Thiocyanat enthaltenden Flüssigkeit mit
einer anorganischen Säure zur Umsetzung des Thiocyanate zu einem Ammoniumsalz der anorganischen Säure; und
(k) Rückgewinnung der in Stufe (2) und (3) resultierenden
Ammonsalze.
Anhand ausgedehnter Untersuchungen wurde gefunden, daß die Bindung von im Gas enthaltenem Cyanwasserstoff als Ammonium
thiocyanat und die anschließende Oxydation und Zersetzung des resultierenden Ammoniumthiocyanats in zwei Stufen,
d. h. durch eine Naßoxydation und nachfolgende Zersetzung mit einer anorganischen Säure einfach zur Umwandlung des
Thiocyanats in Schwefelsäure und Ammonsalz der angewandten
anorganischen Säure führt, wodurch der im Gas enthaltene Cyanwasserstoff durch einfache Verfahrensweisen vollständig
entfernt und gewonnen werden kann, ohne daß irgendeine Verseuchung
des Wassers auftritt.
Bei der Naßoxydation gemäß der Erfindung muß das Ammonium thiocyanat nicht vollständig zersetzt werden, sondern
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es ist lediglich notwendig, daß es teilweise unter milden
Temperatur- und Druckbedingungen zersetzt bzw» umgesetzt
wird. Das in Stufe (i) erzeugte Thiosulfat kann innerhalb dieser Oxydationsstufe vollständig umgesetzt werden, da es
weit reaktiver ist als Ammoniumthiοcyanat. Das nicht umgesetzte
Ammoniumthiοcyanat kann durch die nachfolgende Zersetzungsstufe,
d. h. durch Zusammenbringen mit einer anorganischen Säure leicht umgesetzt werden unter Gewinnung als
ein brauchbares Ammoniumsalz der anorganischen Säure» Gemäß der Erfindung wird es somit erstmals möglich, Cyanwasserstoff
vom Gas ohne Abgabe schädlicher Substanzen aus dem System und ohne resultierende Korrosion der Oxydationsapparatur
abzutrennen.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können im Gas enthaltene Ammoniak und Schwefelwasserstoff in herkömmlicher
Welse entfernt werden. Beispielsweise kann das Ammoniak durch Zusammenbringen des.Gases mit einer anorganischen
Säure, wie Schwefelsäure, Phosphorsäure usw., abgetrennt werden. Schwefelwasserstoff kann z. B. durch Auewaschen des
Gases mit einer wäßrigen Lösung eines Entschwefelungskatalysators,
wie Pikrinsäure, Hydrochinon usw., entfernt werden.
Dieses Auswaschen kann nach Abtrennung des Cyanwasserstoffs und Ammoniaks durchgeführt werden, vorzugsweise erfolgt es
jedoch gleichzeitig mit der Abtrennung des Cyanwasserstoff#.
Das heißt, wenn das zu reinigende Gas zuerst mit Was«
ser in Berührung gebracht wird, in dem ein Entschwefelungakatalysator
gelöst ist, wird der im Gas enthaltene Schwefelwasserstoff zum Schwefel unter Bildung einer wäßrigen Suspension
desselben umgewandelt, und der Cyanwasserstoff setzt sich mit dem so gebildeten suspendierten Schwefel zum
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cyanat und Thiosulfat um. , :t>L j>
?
Zu den gemäß der Erfindung zu reinigenden Gasen gehören unterschiedliche Cyanwasserstoff, Ammoniak und Schwefelwasserstoff enthaltende Gase. Üblicherweise enthalten Brenngase, insbesondere solche, die vom Verkoken von Kohle oder
vom Cracken von Öl herstammen und Abgase unterschiedlicher Industrieunternehmen diese Verunreinigungen und können gemäO der Erfindung wirksam gereinigt werden.
Gemäß der Erfindung wird Cyanwasserstoff, Ammoniak und
Schwefelwasserstoff enthaltendes Gas zunächst mit einer Suspension von festem Schwefel gewaschen, wodurch Cyanwasserstoff und Teile des Ammoniaks als Ammoniumthiocyanat und
CVo1H^t
dung von Ammoniumthioaulfat kann durch folgende Gleichungen
wiedergegeben werden:
HCN + NHg
+ H2S + xS
♦ S
<NV2 Sx+1
Das Auswaschen kann durch Gegenstrom- oder gleichsinnige Bewegung von Flüssigkeit und Gas, durch Einperlen von Gas in
die Flüssigkeit unter Rühren oder durch ähnliche herkömmliche Verfahren erfolgen. Die Suspension kann einen pH-Vert von zumindest 7»5» vorzugsweise 8 bi» 10, haben, jedoch ist es
nicht erforderlich, den Anfangs-pH-Wert der Suspension gesielt einzustellen, da sich Teile des im Gas enthaltene Ammoniaks in der Suspension lösen unter fortschreitender Er-
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höhung des pH-Wertes.
Die Konzentration des festen Schwefels in der Suspension kann bei 0,1 bis 50 g/l, vorzugsweise 10 bis 20 g/l»
liegen. Es ist erwünscht, daß die Teilchengröße des festen Schwefels so klein wie möglich ist, und besonders gute Ergebnisse
werden mit kolloidalem Schwefel mit einer Teilchengröße von nicht mehr als 10 /U erreicht.
Da Cyanwasserstoff und Teile des Ammoniaks während des
Waschvorganges fortschreitend als Ammoniumthiocyanat und
Ammoniumthiosulfat gebunden werden, wird der feste Schwefel
innerhalb der Suspension verbraucht,, so daß dieser nach Bedarf
nachgeliefert werden kann. Der feste Schwefel kann von außen zugeliefert werden; es ist jedoch hinsichtlich des
Stoffausgleiche sehr vorteilhaft und wirtschaftlich, zur
Waschflüssigkeit lColloidarechwefel zuzusetzen, der von der
Entschwefelungsstufe des Gasreinigungsverfahrens stammt oder eine» Entschwefelungskatalysator, so daß die Abtrennung von
Schwefelwasserstoff aus dem Gas gleichzeitig mit der Fixierung oder Bindung des Cyanwasserstoffs erfolgt. Der dabei
gebildete Schwefel kann direkt als Schwefelkomponente der Waschflüssigkeit ausgenutzt werden.
Beispiele für Entschwefelungskatalysatoren sind aromatische
Polynitr©verbindungen, wie Pikrinsäure, meta-Nitrophenol, 1,3,5,-Trinitrobenzoesäure, 1,3-Dihydroxy-2,4,6-trinitrobenzol
und dergleichen, aromatische Polyoxyverbindungen wie Hydrochinon, 2,6- oder 2,7-Anthrachinon-disulfonsäure,
1,4-Naphthochinon-2-sulfonsäure, etc.
Für die Oxydationsbehandlung wird dann Luft unter Er-
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wärmung mit der von der Waschstufe herstammenden und Ammoniumthiocyanat
und Ammoniumthiοsulfat enthaltenden Schwefelsuspension
in Kontakt gebracht. Im Hinblick auf die Wirksamkeit der Umwandlung sollte die Temperatur nicht unter
180 °C liegen, wobei jedoch zur Verhinderung einer Korrosion der Apparatur Temperaturen von I8O bis 230 C
bevorzugt werden. Der Reaktionsdruck, der vom Sättigungsdampfdruck bei Reaktionstemperatür abhängt, wird üblicherweise
auf Werte von 10 bis 150 kg/cm (Meßdruck) festgesetzt.
Die erforderliche Luftmenge ist zumindest den zu oxydierenden
Komponenten äquivalent und wird durch den gewünschten Grad,bis zu dem die zu oxydierenden Komponenten
der Suspension zersetzt bzw. abgebaut werden, beherrscht, vorzugsweise liegt sie jedoch aus wirtschaftlichen Gründen
bei 1 bis 2 Äquivalenten der zu oxydierenden Komponenten. Die Reaktion erfolgt durch Gegen- oder gleichförmige Strömung
von Luft und Flüssigkeit, durch Einblasen von Luft in die Flüssigkeit unter Rühren, oder durch ähnliche bereits
bekannte Verfahren.
Durch diese obige Oxydationsstufe werden nahezu die
Gesamtmenge des Ammoniumthiosulfats und etwa 50 bis 70 $
Ammoniumthiοcyanat oxydiert und zu Schwefelsäure und Ammoniumsulfat
zersetzt bzw. umgesetzt, obgleich die Ergebnisse abhängig von der Reaktionstemperatur und dem angewandten
Druck der Art und Weise des Lufteinblasens und auch
der Menge der zugeführten Luft variieren können.
Die von der oxydativen Umsetzung resultierende, nicht umgesetztes Ammoniumthiοcyanat enthaltende Reaktionsmischung
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wird mit anorganischer Säure in Kontakt gebracht zur Umsetzung von Ammoniumthiοcyanat in Ammoniumsalz der anorganischen
Säure. Das durch die Oxydation gebildete Ammoniumsulfat
und das durch Umsetzung mit Säure gebildete Ammoniumsalz werden von der resultierenden Mischung zur Gewinnung
abgetrennt.
Beispiele für zu verwendende anorganische Säuren sind
unterschiedliche Säuren, wie Schwefelsäure, Phosphorsäure,
Salpetersäure, Chlorwasserstoffsäure und dergleichen, unter
denen Schwefelsäure und Phosphorsäure besonders bevorzugt werden. Abhängig von der Art der angewandten Säure werden
Ammoniumsulfat, Ammoniumphosphat, Ammoniumnitrat, Ammoniumchlorid
usw. gebildet.
Die Konzentration der Säure wird entsprechend der Menge an nicht umgesetztem Ammoniumthiocyanat festgelegt. Je höher
die Konzentration ist, um so rascher wird das Ammoniumthiocyanat zersetzt bzw. umgesetzt. Sie beträgt üblicherweise
2 bis 50 Gew.-$. Je höher die Reaktionstemperatur ist, um
so rascher erfolgt die Umsetzung. Die Temperatur liegt üblicherweise bei zumindest 40 C, vorzugsweise bei 50. bis
70 0C.
Auf diese Weise wird der im Gas enthaltene Cyanwasserstoff vollständig daraus entfernt und als Schwefelsäure und
Ammonsalz von anorganischer Säure über Ammoniumthiocyanat gewonnen.
Nach Abtrennung des Cyanwasserstoffs kann das Gas weiteren
Behandlungen zur Entfernung von Ammoniak und Schwefelwasserstoff in herkömmlicher Weise unterworfen werden. Die
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Entfernung des Ammoniaks erfolgt üblicherweise bei einer
Säurekonzentration von etwa 3 bis 7 Gew.-$ und einer Reaktionstemperatur von etwa kO bis 60 C.
Für eine bevorzugte Arbeitsweise gemäß der Erfindung wird die von der Naßoxydationszersetzung resultierende und
nicht umgesetztes Ammoniumthiοcyanat enthaltende Reaktionsmischung zu der obigen Ammoniakabtrennung zur Entfernung des
Ammoniaks vom Gas und Zersetzung bzw. Umsetzung von nicht umgesetztem Ammoniumthiocyanat geschickt.
Die Entschwefelung des Gases erfolgt nach Abtrennung
von Cyanwasserstoff und Ammoniak oder gleichzeitig mit der Entfernung des Cyanwasserstoffs, wie oben erwähnt ist. Diese Entschwefelung wird durch Zusammenbringen des Gases mit
einer wäßrigen, einen Entschwefelungskatalysator enthaltenden Lösung durchgeführt. Bei Bedarf kann das Gas abschließend der Entschwefelung unterworfen werden, um geringe Mengen an Schwefelwasserstoff zu entfernen, die von der Zersetzung von Ammoniumthiocyanat in der Naßoxydation und Zersetzung mit anorganischer Säure herstammen. Der bei der Entschwefelung gewonnene Schwefel kann als fester Schwefel für
die Abtrennung von Cyanwasserstoff, wie oben erwähnt ist,
verwendet werden.
Zum besseren Verständnis der Vorteile der Erfindung folgt eine Beschreibung des Verfahrens unter Bezugnahme auf
die angefügten Zeichnungen, in denen Fig. 1 und 2 Fließbilder für unterschiedliche Arten zur Durchführung der Erfindung zeigen.
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tionsturm 1 vom Gasflüssiggegenstromtyp geschickt, wo das
Gas mit vom Tank 2 rückgeführter Schwefelteilchensuspension zum Abfangen bzw. Binden von HCN in Form von NHrSCN gewaschen
wird. Da die Fälligkeit der Suspension HCN zu RLnden,
entsprechend der Zunahme der Konzentrati on an NH.SCN und (NH.) S_O_ in der Suspension abnimmt, kann vorzugsweise ein
Teil der Suspension vom Tank 2 unter Zulieferung frischer Schwefelsuspension vom Tank R1 abgegeben werden.
Die abgegebene Suspension wird mittels einer Pumpe P1
zu einem Filter 3, geschickt, wo ein großer Teil des Schwefels
abgetrennt wird. Die Flüssigkeit wird dann zu einem Tank k geschickt. Der abgetrennte Schwefel kann zum Tank 2
zur erneuten Verwendung zurückgeschickt werden. Die abgegebene Suspension kann unter Umgehung des Filters 3 zu der
nachfolgenden Oxydationsstufe geschickt werden zur Umwandlung
von nicht umgesetztem Schwefel direkt zu Schwefelsäure, die dann vorzugsweise in der Ammoniakabtrennungsstufe ausgenutzt
werden kann.
Mittels einer Pumpe P_ wird die NHrSCN, (NHr)2S2O„ und
festen Schwefel enthaltende Suspension vom Tank k zur oxydativen
Umsetzung 5 geschickt, wo sie mit von einem Kompressor 6 unter Erwärmung zugelieferter Luft in Kontakt gebracht
wird. Innerhalb der Vorrichtung 5 zur oxydativen Umsetzung werden nahezu die Gesamtmengen von (NH. ) S_O_ und
festem Schwefel sowie etwa 50 bis 70 # des NHrSCN mit Luft
zu (NHr) SO. und H SO. oxydiert. Nach der Umsetzung wird die Reaktionsmischung zu einem Reaktor 7 geleitet und dort mit
einer Lösung von anorganischer Säure aus einem Tank R2 zusammengebracht,
wodurch nicht umgesetzte Substanzen, die hauptsächlich NHkSCN umfassen, umgesetzt werden. Bei Verwen-
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dung von H3SOr als anorganische Säure wird NH4SCN gemäß folgenden Gleichungen zersetzt bzw. umgesetzt:
2NH^SCN + H2SO4 + 2H2O
+ 2HCNO
2HCNO + H3SO4 + 2H2O
+ 2CO2
Als eine für den Reaktor 7 vorteilhaft zu verwendende Vorrichtung kann ein Ammoniaksättiger angewandt werden, der
für die Abtrennung von Schwefelwasserstoff aus Gasen verwendet wird. Wenn jedoch die vollständige Umsetzung von
NH4SCN allein durch den Ammoniaksättiger schwierig ist,
können ein oder mehrere Reaktoren zusätzlich angewandt werden. Teile der vom Reaktor 7 abgegebenen anorganische Säure
enthaltenen Flüssigkeit werden mittels einer Pumpe P_ wieder zum Reaktor 7 zurückgeführt zur Wiederverwendung für
die Zersetzung bzw. Umsetzung von NH4SCN.
Die hohen Mengen an durch Oxydationsumsetzung bei 5 gebildeten) (NH4)0SO4 und Ammonsalz anorganischer Säure (gebildet im Reaktor 7) enthaltende Flüssigkeit wird vom Boden
des Reaktors 7 abgegeben und beispielsweise zu einem Zentrifugalseparator 8 geschickt zur Sammlung des bei 5 gebildeten (NH4J2SO4 und des bei 7 gebildeten Ammoniumsalzes von
anorganischer Säure. Die so abgetrennten Ammoniumsalze werden bei S gezeigt. Die resultierende Flüssigkeit wird zum
Tank k zurückgeschickt, wenn nicht umgesetztes NH4SCN,
(NH4J2SO4 und Ammonsalz von anorganischer Säure noch in
der Flüssigkeit enthalten sind.
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Das vom Absorptionsturm 1 nach Entfernung des HCNs abgegebene Gas wird zur Ammoniakentfernung durch anorganische
Säure in herkömmlicher Weise geschickt, wofür vorzugsweise der Reaktor 7 verwendet wird, in dem NH~ aus dem Gas in Form
eines Ammoniumsalzes von anorganischer Säure abgetrennt wird.
Das Gas gelangt dann zur Entschwefelung mit wäßriger Lösung eines Katalysators, wie Pikronsäure, meta-Nitrophenol, Hydrochinon
usw., vom Tank R«, in einer herkömmlichen Entschwefelungsanlage
9 vom nassen Typ und wird bei Bedarf weiter zu einer Entschwefelungsanlage 10 vom trockenen Typ geschickt,
wo eine nahezu vollständige Entschwefelung erreicht wird. Das Gas wird dann in einem Tank T für gereinigtes Gas
gespeichert. Der in der Entschwefelungsanlage 9 vom nassen Typ gewonnene Schwefel wird von der katalytischen Lösung,
beispielsweise mittels eines Zentrifugalseparators 11 abgetrennt und zum Waschflüssigkeitstank 2 für die Wiederverwendung
zurückgeschickt, während die katalytische Lösung über eine Pumpe Pl zur Entschwefelungsanlage 9 zurückgegeben
wird.
Eine andere in Fig. 2 gezeigte Art der Durchführung der
Erfindung unterscheidet sich von dem in Fig. 1 gezeigten Systern dadurch, daß das/mit einer Suspension von festem Schwefel
gewaschen wird, die einen vorangehend zugesetzten Ent-Schwefelungskatalysator enthält, mit dem nahezu alles H_S
im Gas in festefc Schwefel für die direkte Verwendung in der Suspension gleichzeitig mit der Fixierung von HCN im Gas in
einem Kontaktturm 12 umgewandelt werden kann, und daß die von der oxydativen Zersetzung bei 5 resultierende Reaktionsmischung nicht direkt in den Reaktor 7 eingeführt wird, sondern
in einen unabhängigen Kontaktturm 13» wo Ammoniumthiooy<vvi<cue
·* der Mischung einer Umsetzung durch Kontakt mit einer
·* der Mischung einer Umsetzung durch Kontakt mit einer
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anorganischen Säure unterworfen wird. In diesem Falle werden von der Entschwefelung des Gases herrührende Teilchen von
kolloidalem Schwefel direkt in der Suspension für das Auswaschen des Gases verwendet. Der durch Zersetzung von Ammonium t hi ο «Al·*«** innerhalb des Kontaktturms 13 gebildete
Schwefelwasserstoff wird wieder zu einem Absorptionsturm
12 geschickt.
Es folgen Beispiele zur Erläuterung der Erfindung, bei denen alle Prozentsätze auf das Gewicht bezogen sind.
In einer Gasreinigungsanlage wie in Fig. 1 wird 2 kg/cm
HCN, 9 g/Nm3 NH., und 5 g/Nm3 HpS enthaltendes Kohlegas mit
einer Geschwindigkeit von 33.000 Nm /Std. einem Kontaktturm vom GasflUssiggegenstromtyp zugeliefert, in dem das Gas mit
250 m-yStd. einer wäßrigen Lösung (mit einem Anfangs-pH-Wert
von etwa 7,0, der durch Kontakt mit dem Gas auf 8,7 bis 9»0 ansteigt) mit 1 1» darin suspendiertem Schwefel (durch Naßentschwefelung von Brenngas gewonnen mit einer Teilchengröße von etwa 2 /a) gewaschen wird, wodurch 175 kg/Std. Ammoniumthiocyanat und 110 kg/Std. Ammoniumthiοsulfat in einem VaschflUssigkeitstank 2 fixiert werden. Auf diese Weise
werden Cyanwasserstoff, 20 $ des Schwefels und 30 $ vom Ammoniak aus dem Gas entfernt.
Die Ammoniumthiocyanat und Ammoniumthiοsulfat enthaltende Schwefelsuspension wird teilweise von dem VaschflUssigkeitstank 2 mit einer Geschwindigkeit von 1 m3/Std. abgegeben und zur Abtrennung von Schwefel einer Filterpresse
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zugeführt. Das resultierende FiItrat wird dann zu einem Reaktor
5 des Typs, bei dem Gas und Flüssigkeit in gleicher Richtung strömen, geleitet für einen Kontakt mit 500 kg Luft
über eine Zeitdauer von einer Stunde bei einer Temperatur von 220 C und bei einem Druck von 50 kg/cm (Meßdruck), wodurch
etwa 70 # des Ammoniumthiοcyanats und 99» 9 # des Ammoniumthiosulfats
zu Schwefelsäure und Ammoniumsulfat umgesetzt werden. In den Abgasen des Reaktors 5 ist kein Cyanwasserstoff
nachweisbar. Der Gesamtschwefelgehalt des Abgases beträgt nur 0,001 g/m .
Die von der oxydativen Umsetzung resultierende Schwefelsäure,
Ammoniumsulfat und nicht umgesetztes Ammoniumthiοcyanat
enthaltende Reaktionsmischung wird kontinuierlich in einen in einer Kohlegasreinigungsapparatur verwendeten Ammoniaksättiger
7 eingeführt, in dem sie mit 5prozentiger Schwefelsäurelösung
bei 50 °C 30 Minuten lang zusammengebracht wird.
Dabei wird das nicht umgesetzte Ammoniumthiοcyanat vollständig
-umgesetzt. Auf diese Weise werden 4θΟ kg/Std. Ammoniumsulfat
zusammen mit dem im Reaktor 5 erzeugten gewonnen. Das
gewonnene Ammoniumsulfat enthält 20,9 # Stickstoff, 0,1 #
Wasser und 0,12 $ freie Säure. Die von der Umsetzung von
Ammoniurathiοcyanat im Ammoniaksättiger 7 resultierende Schwefelwasserst
off menge beläuft sich auf 0,7 g/Nm des Kohlegases.
Zusammen mit dem im Ammoniaksättiger 7 entschwefelteftt
Kohlegas wird der Schwefelwasserstoff zu einem Kontaktturm 9 vom Gasflüssiggegenstromtyp geleitet, wo eine Entschwefelung
mit 0,1 % wäßriger Pkrinsäurelösung stattfindet. In dem vom
Kontaktturm 9 abgehenden gereinigten Gas ist kein HCN feststellbar,
während es 1 g/Nnr NH und 0,001 g/Nm H3S enthält.
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Teile des von der Filterpresse und dem Turm 9 erhaltenen Schwefels werden zum Vaschtank 2 zurückgeschickt und
wieder verwendet.
In einer Gasreinigungsanlage wie in Fig. 2 wird 1 g/Nm
HCN, 10 g/Nm3 NH. und k g/Nm3 HS enthaltendes Kohlegas mit
einer Geschwindigkeit von 15·OOO Nm^/Std. einem Absorptionsturm 12 zugeliefert, in dem das Gas mit 280 mVStd. einer
rückgefUhrten Iprozentigen wäßrigen Suspension (mit einem
Anfangs-pH-Wert von etwa 7» der zum Erreichen eines Gleichgewichts auf etwa 9 ansteigt, infolge der Absorption von NH„
aus dem Gas) von feinpulverigem Schwefel gewaschen wird, wodurch HCN, 25 ia des NH- und 85 $ des H-S des Gases als Ammonium thi ο cyana t, Ammoniumthiosulfat und fester Schwefel
fixiert bzw. gebunden werden.
Die 90 g/l Ammoniumthiocyanat und 65 g/l Ammoniumthiosulfat enthaltende Suspension wird kontinuierlich partiell
mit einer Geschwindigkeit von 0,5 m /Std. abgegeben und zur Entfernung von festem Schwefel einer Filterpresse 3 zugefUhrt. Das resultierende FiItrat wird dann zu einer Oxydationsanlage 5 vom nassen Typ geleitet, bei der Gas und Flüssigkeit in gleicher Richtung strömen und darin bei 230 0C
und Uo kg/cm (Meßdruck) kO Minuten lang mit in Mengen von
Lip,*· «ΓρφΙ 7
200 kg/Std. zugelieferter Luft in Kontakt gebracht*-—wodurch
70 f> des Ammoniumthiocyanate und 99,9 $ des Ammoniumthiosulfats zu Schwefelsäure und Ammoniumsulfat umgesetzt werden.
In den Abgasen der Anlage 5 ist kein Cyanwasserstoff nachweisbar. Der Gesamtschwefelgehalt der Abgase beträgt 10 ppm.
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Die Reaktionsmischung wird von der Oxydationsanlage zu, einem Kontaktturm 13 geleitet, in den kontinuierlich
H SO. von 50 0Be bei 50 °0 mit einer Geschwindigkeit von
0,1 mJ/Std. eingeführt wird zur Herbeiführung eines 20
Minuten langen Kontaktes. Dabei wird nicht umgesetztes Ammoniumthiocyanat vollständig umgesetzt. Auf diese Weise
werden 200 kg/Std. Ammoniumsulfat gewonnen. Das von der NH. SCN-Umsetzung erlangte Gas wird zum Absorptionsturm
zurückgeschickt. Das gewonnene Ammoniumsulfat enthält 21,0 Stickstoff, 0,1 # Wasser und 0,11 # freie Säure. Im entschwefelten
Gas ist kein HCN nachweisbar, während es 1,1 g/Nm3 NH_ und 0,001 g/Nm3 HgS enthält.
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Claims (1)
- 226A097Patentansprüche1. Verfahren zur Reinigung von Cyanwasserstoff, Ammoniak und Schwefelwasserstoff enthaltendem Gas zur Entfernung derselben, dadurch gekennzeichnet , daß die Abtrennung von Cyanwasserstoff durch:(1) Vaschen des Gases mit einer Suspension von festem Schwefel zum Binden bzw. Abfangen des Cyanwasserstoffs als Ammoniumthiocyanat und Ammoniumthiοsulfat und Abtrennung derselben vom Gas;(2) Einblasen von Luft in die resultierende Thiocyanat und Thiosulfat enthaltende Suspension unter Erwärmung zur Oxydation des Thiosulfate und eines Teils des Thiocyanate zu Schwefelsäure und Ammoniumsulfat;(3) Zusammenbringen der in Stufe (2) erhaltenen Flüssigkeit mit einem Gehalt an nicht umgesetzten Thiocyanat mit einer anorganischen Säure zur Umsetzung derselben zu einem Ammoniumsalz der anorganischen Säure und(k) Gewinnung des von den Stufen (2) und (3) resultierenden Ammoniumsalzeserfolgt.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration des festen Schwefels in der Suspension bei 0,1 bis 50 g/l, insbesondere 10 bis 20 g/l, liegt.309829/08123· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der feste Schwefel In der Suspension kolloidaler Schwefel mit einer Teilchengröße von nicht mehr als 10 /a ist.h, Verfahren nach Anspruch 1» dadurch gekennzeichnet, daß der feste Schwefel in der Suspension kolloidaler Schwefel ist, der aus dem Gas durch Entschwefelung gewonnen wird.. 5· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Suspension von festem Schwefel einen zugesetzten Entschwefelungskatalysator enthält.6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Thiocyanat enthaltende Suspension bei einer Temperatur über 180 0C und insbe diert und ungesetzt wird.tür über 180 0C und insbesondere von 180 bis 230 0C oxy-7· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Thiocyanat enthaltende Suspension bei einem Druck von 10 bis 150 kg/cm (Neßdruck) oxydiert und umgesetzt wird.8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in die Thiocyanat enthaltende Suspension eingeblasene Luftmenge zumindest den zu oxydierenden Komponenten äquivalent ist und insbesondere den zu oxydierenden Komponenten 1- bis 2fach äquivalent ist.9· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verwendete anorganische Säure durch Schwefelsäure,309829/0812Phosphorsäure, Salpetersäure oder Salzsäure und insbesondere durch Schwefelsäure oder Phosphorsäure gebildet wird.10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration der anorganischen Säure bei 2 bis 50 Gew.-# liegt.11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die anorganische Säure eine Temperatur von zumindestkO 0C und insbesondere von 50 bis 70 °C hat.12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von der zweiten Stufe erhaltene, nicht umgesetztes Thiocyanat enthaltende Flüssigkeit mit der anorganischen
Säure in einem Ammoniaksättiger einer Gasreinigungsanlage
in Kontakt gebracht wird.309829/081 2, *4 ·♦Leerseite
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