DE267870C - - Google Patents

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DE267870C
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calcium
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/42Sulfides or polysulfides of magnesium, calcium, strontium, or barium

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 12«. GRUPPE
Dr. E. BINDSCHEDLER in SARVAR, Ungarn.
Verfahren zur Darstellung von Calciümsulfhydrat.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 11. März 1913 ab.
Bei der Einwirkung von überschüssiger Schwefelsäure oder diese enthaltender Abfallsäure (z. B. Waschsäure von der Pyroxylindarstellung) auf gebrauchte Denitrationslauge erhält man nach der französischen Patentschrift 410652 einerseits Stickstoffmonoxyd, das in bekannter Weise in wertvolle Stickstoffverbindungen umgewandelt werden kann, und andererseits, falls zur Denitrierung Calciümsulfhydrat verwendet wurde, ein Gemisch von Calciumsulfat und Schwefel.
Dieses Gemisch enthält in trockenem Zustande außer diesen Bestandteilen, die in annähernd gleichen Mengen vorhanden sind, noch etwa 10 Prozent organische Substanzen.
Die Rückgewinnung des elementaren und gebundenen Schwefels aus diesem Abfallprodukte ist von hohem wirtschaftlichen Interesse und wird nach vorliegendem Verfahren in einfacher und billiger Weise bewirkt.
Versuche haben ergeben, daß, wenn man das erwähnte Gemisch bei erhöhter Temperatur mit Kohlenoxyd oder kohlenoxydhaltigen Gasen (z. B. Generatorgas) behandelt, nicht nur der elementare Schwefel in gasförmige Verbindungen übergeht, die bei der nachfolgenden Behandlung mit Alkalien und alkalischen Erden in Sulfhydrate übergehen, sondern daß auch gleichzeitig und in guter Ausbeute das Calciumsulfat zu Sulfid reduziert wird.
Es ist wahrscheinlich, daß bei der Reduktion des Calciumsulfates nicht nur die vorhandenen organischen Substanzen, die bei der herrschenden Temperatur sich zersetzen und fein verteilten Kohlenstoff abscheiden, beteiligt sind, sondern auch der elementare Schwefel.
Der glatte Verlauf des Prozesses ließ sich daher in keiner Weise voraussehen. Es ist zwar bekannt, daß Calciumsulfat (Gips) durch Kohlenoxyd und Schwefel reduziert werden kann, jedoch erfordern diese Verfahren sehr hohe Temperaturen (helle Rotglut), um nur einigermaßen befriedigende Ausbeuten zu geben, wogegen bei dem vorliegenden Verfahren die Umwandlung schon bei Temperaturen stattfindet, bei denen eine Zersetzung der sich gleichzeitig bildenden gasförmigen Schwefelverbindung (C O S) noch nicht eintritt.
Die Temperatur kann in ziemlich weiten ' Grenzen schwanken, jedoch ist es vorteilhaft, bei dunkler Rotglut zu arbeiten.
Zur Erleichterung der Reaktion ist es zweckmäßig, die Substanz mit porösen Körpern, wie Holzkohlepulvef. zu mischen.
Die abziehenden Gase leitet man zunächst in eine wässerige Aufschlämmung von Calciumsulfid (Rückstand einer vorhergehenden Operation), das durch die gebildeten Reaktionsgase (Kohlensäure) direkt in Calciumcarbonat und Calciümsulfhydrat umgewandelt wird; hierauf gelangen die Gase zur vollständigen Absorption des Schwefelwasserstoffes in Kalkmilch.
Au s f ü h r u η gs b e i s ρ i e 1:
100 kg des Schlammes (auf trockenes Produkt gerechnet) werden nach dem Verlassen der Filterpresse zu Briketts geformt und in einem Retortenofen bei dunkler Rotglut so lange mit Generatorgas behandelt, bis eine Probe des Rückstandes keine merkliche Zunahme an Sulfid mehr zeigt. Die resultierenden Gase leitet man zunächst in eine Suspension von 120 kg Calcium-
sulfid (Retortenrückstand einer vorherigen Operation) in 800 kg Wasser und nachher in Kalkmilch. Nach Sättigung wird die erhaltene CaI-ciumsulfhydratlauge durch Filtration vom< ausgeschiedenen Calciumcarbonat getrennt.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Verfahren zur Darstellung von Calcium-■ sulfhydrat, dadurch gekennzeichnet, daß man das durch Zersetzung von gebrauchter CaI-ciumsulfhydratdenitrationslauge mit Schwefelsäure erhaltene Gemisch von Calciumsulfat, Schwefel und organischen Stoffen bei erhöhter Temperatur mit Kohlenoxyd oder kohlenoxydhaltigen Gasen behandelt und die dabei erhaltenen Gase mit Calciumsulfid und Kalkmilch in Berührung bringt.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das durch Behandeln mit Schwefelsäure erhaltene Gemisch von Calciumsulfat, Schwefel und organischen Stoffen, dem zweckmäßig v poröse Körper, wie Holzkohlepulver, zugesetzt worden sind, während der Einwirkung von Kohlenoxyd auf dunkle Rotglut erhitzt wird.
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