DE300383C - - Google Patents

Info

Publication number
DE300383C
DE300383C DENDAT300383D DE300383DA DE300383C DE 300383 C DE300383 C DE 300383C DE NDAT300383 D DENDAT300383 D DE NDAT300383D DE 300383D A DE300383D A DE 300383DA DE 300383 C DE300383 C DE 300383C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
sulfur
gases
dew point
ammonia
water vapor
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT300383D
Other languages
English (en)
Publication of DE300383C publication Critical patent/DE300383C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Da die Gase der trockenen Destillation der Steinkohle im allgemeinen mehr Schwefel enthalten, als dem Verhältnis von Schwefel zu Ammoniak in Ammoniumsulfat entspricht, so ist es unter geeigneten Reaktionsbedingungen möglich, das Ammoniak und den Schwefel aus solchen Gasen in Form von Ammoniumsulfat zu isolieren. Der Formel (NH4)2 S O4 für Ammoniumsulfat zufolge verhalten sich die
ίο Anteile von Ammoniak und Schwefel in diesem Salze rund wie 34:32, es kann somit zugleich unter entsprechenden Voraussetzungen der dieses Verhältnis übersteigende Gehalt des Gases an Schwefel als Element gewonnen werden.
Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren verwirklicht die gleichzeitige Abscheidung von Ammoniak als Sulfat und von Schwefel als solchem aus Kohlendestillations-, Generator- und ähnlichen Gasen mittels schwefliger Säure und Wasserdampf bei erhöhter Temperatur unter Mitwirkung der sich selbsttätig einstellenden Wasserdampftensionsunterschiede (Taupunktserniedrigung). Es wurde gefunden, daß die heiß entteerten Gase, dicht am Taupunkte für Wasser mit der nötigen Menge an schwefliger Säure einer kräftigen Filter-, Stoß- oder Schleuderwirkung oder der Einwirkung eines elektrischen Feldes oder beliebigen Kombinationen dieser Mittel ausgesetzt, das gesamte Ammoniak in Form einer nahezu gesättigten Ammoniaksalzlösung ausscheiden und diese Lösung den entstandenen Schwefel suspendiert enthält. Die Lauge enthält das Ammoniak bei genügender Anwesenheit von H2 S in der Hauptsache als Sulfat und Tetrathionat. Das Mengenverhältnis beider Salze, ist im wesentlichen eine Funktion der Arbeitstemperatur (nur in sehr geringem Maße auch der Gaskonzentration). Je höher die Temperatur, desto größer ist der Gehalt an Sulfat. Es besteht also ein gewisser Gleichgewichtszustand. Bei 100° C enthält die Lösung nahezu das gesamte Ammoniak als Sulfat, so daß beim Eindampfen der vom Schwefel filtrierten Lauge fast reines Ammoniumsulfat erhalten wird.
Die chemischen Vorgänge sind größtenteils folgende:
I. 2 H2S+ SO2 = 3 S +2 H2O, · s°'
■ III.
SO4 + 5 S,
IV. 2 NH3+H2S +3SO2= (NH4)2 S4O6,
V. (NH4)2 S4 O6 = (NH4), S O4 + S O2 + 2 S.
Die günstige Wirkung bei der geschilderten Arbeitsweise rührt daher, daß bei den in Betracht kommenden Temperaturen die Zersetzungsspannung der beiden Ammonsalze Sulfat und Tetrathionat (mit NH3 als einer
Komponente der Dissoziation) praktisch gleich Null, die Wasserdampftension des Gases jedoch zu groß ist, um mit in Nebel-, also fester Form vorhandenem Ammonsulfat und -tetrathionat im Gleichgewicht sein zu können. Dem System Gas + Wasserdampf + (NH4)2SO4> (N H4)2 S4Ofi(f est) -^t. Gas +Wasserdampf+(NH4)2 SO4, (NH4J2S4O6 (Lösung) zufolge beladen sich die beiden Salze mit einer diesem Gleichgewichtszustande entsprechenden Menge an flüssigem Wasser und verlassen somit die Apparatur als wäßrige Lösung. Da die Wasserdampftension wäßriger Lösungen von Ammonsulfat wie Tetrathionat verhältnismäßig hoch ist, so wird eine sehr konzentrierte Lauge erhalten, wenn man nur jede überflüssige Kühlung vermeidet. Es wird also auf jeden Waschprozeß, wie ihn beispielsweise das Feldsche Verfahren darstellt, verzichtet.
Die Apparatur ist sehr einfach. Ein Ventilator oder Gasreiniger saugt die Gase an und schleudert sie aus, oder die Ammoniaksalznebel werden mitsamt dem Schwefel auf elektrischem Wege oder durch Filtration ausgeschieden. Die gerade benötigte Menge an schwefligsauren Röstgasen wird von dem mit Schwefel (aus der Fabrikation) oder den gewohnten ' schwefelhaltigen Rohstoffen beschickten Ofen ·—■ am besten zwangläufig — zugeführt. Die aus dem Kondensationsapparat stetig abfließende Lauge läuft in eine Kochpfanne, in der das Thionat sowie etwa vorhandenes Thiosulfat usw. in Sulfat verwandelt werden. Die hierbei aus dem Tetrathionat sich entwickelnde schweflige Säure kehrt in den Betrieb zurück; ein Teil davon führt m der Lauge Thiosulfat in Sulfat über: 2 (NH4)2
■ ■ S? O3 + S O2 = 2 (NH4)2 SO4 + 3 S. Der sich
körnig abscheidende Schwefel wird abfiltriert und das Filtrat auf Ammoniumsulfat eingeengt. Der bei dieser Arbeitsweise dem Gas mit der schwefligen Säure zugeführte Ballast an Stickstoff beträgt nur wenige Prozent der Gesamtgasmenge, so daß der Verdünnungsgrad ein entsprechend geringer bleibt. Der sehr geringe Sauerstoffanteil der Röstgase wird großenteils zur Oxydation des Ammoniaksalzgemisches verbraucht. Aus Gleichung III geht hervor, daß auch bei einem relativen Mindergehalt des Rohgases an H2 S die Sulfatbildung noch vor sich geht, woraus sich die Anwendung des Verfahrens auf Generator- und ähnliche Gase ergibt. Wird indessen das Verhältnis von H2 S zu NH3 in den Gasen wesentlich kleiner als 1:4 (Gleichung III), so geht die Sulfatbildung zurück, und es tritt mit fortschreitender Verminderung von H2 S neben Thiosulfat mehr und mehr Sulfit auf. Zwecks vollständiger Umwandlung in das Sulfat oxydiert man alsdann in bekannter Weise in der Wärme mit Druckluft oder fügt beim Eindampfen die äquivalente Menge Schwefelsäure zu und führt die entstehende schweflige Säure in den Kreislauf zurück.
Nach Patentschrift 281095 wird zur Exfraktion des Ammoniaks aus Gasen, Dämpfen und Brüden mittels schwefliger Säure die autogene Oxydation mit Luftsauerstoff zwecks Vermeidung von Dissoziationsverlusten herangezogen, ^l Nach dem Verfahren der Erfindung wird zur Erreichung desselben Zweckes die Zersetzungsspannung des Ammoniumsulfits durch den Schwefelwasserstoff der Gase herabgedrückt bei weitgehendster Nutzbarmachung dieses letzteren. .

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur direkten Gewinnung von Ammpniumsulfat und Schwefel aus Kohlendestillations-, Generator- und ähnlichen Gasen mittels des in ihnen enthaltenen Schwefelwasserstoffes, dadurch gekennzeichnet, daß man die Gase bei erhöhter Temperatur in der Nähe ihres^Taupunktes für Wasser mit schwefliger Säure versetzt und unter Mitwirkung der sich einstellenden Wasserdampftensionsunterschiede (Taupunktserniedrigung) die χ sich bildenden Ammoniaksalze und den Schwefel auf mechanische Weise, beispielsweise durch Filter-, Stoß-, Schleuderwirkung oder elektrische Entstäubung oder eine beliebige Kombination dieser Mittel zur Abscheidung bringt, worauf die erhaltene hochkonzentrierte Lauge zum Zwecke der Sulfatbildung einem Kochprozeß unterworfen wird.
DENDAT300383D Active DE300383C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE300383C true DE300383C (de)

Family

ID=554376

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT300383D Active DE300383C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE300383C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2334994A1 (de) Verfahren zur oxidation sulfidhaltigen abwassers
DE2624358C3 (de) Verfahren zur Naßwäsche von Abgasen
DE2429994A1 (de) Verfahren zur behandlung von abwaessern, die schwefelsaeure und/oder ammoniumsulfat enthalten
DE300383C (de)
DE1247283B (de) Verfahren zur Entfernung von Schwefeloxyden aus Abgasen unter Gewinnung von Schwefelsaeure
DE2700718A1 (de) Verfahren zur aufwertung einer waessrigen eisenchloridloesung zur herstellung von eisenoxidpigment und chlorwasserstoffsaeure
DE641819C (de) Verfahren zur Gewinnung von Blausaeure aus Gasen
DE69603385T2 (de) Verfahren zur Entfernung von Schwefeldioxid aus Gasen, die dieses enthalten, unter gleichzeitigen Herstellung von Elementarschwefel
DE2157365B2 (de)
DE3507718C2 (de)
CH509946A (de) Verfahren zur Behandlung von Abwässern
DE325756C (de) Verfahren zur Verwertung von Sulfitzellstoffablaugen
DE1225619B (de) Verfahren zur Herstellung eines an Kaliummonopersulfat reichen Salzgemisches
DE3735803A1 (de) Verfahren zum entfernen des schwefelgehaltes eines schwefeldioxid enthaltenden schwachgases
DE267870C (de)
DE482346C (de) Gewinnung von nitrosen Gasen
DE236757C (de)
DE578420C (de) Verfahren zum Entfernen des Schwefelwasserstoffs aus ammoniakhaltigen Gasen
DE2524124A1 (de) Verfahren zur reinigung schwefelwasserstoffhaltiger abgase
DE275453C (de)
DE610840C (de) Verfahren zur Gewinnung von Reinschwefel aus schwefelwasserstoffhaltigen Gasen
DE546718C (de) Verfahren zum Waschen von Nitroglycerin und aehnlichen Sprengoelen
DE926006C (de) Verfahren zur Herstellung von Alkali- oder Ammoniumsulfat
DE526258C (de) Verfahren zur unmittelbaren Herstellung von festem, trockenem Ammonsulfat aus seinenBestandteilen
DE256400C (de)