DE1198472B - Verfahren zur Herstellung von Berlinerblau - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Berlinerblau

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Publication number
DE1198472B
DE1198472B DEM45487A DEM0045487A DE1198472B DE 1198472 B DE1198472 B DE 1198472B DE M45487 A DEM45487 A DE M45487A DE M0045487 A DEM0045487 A DE M0045487A DE 1198472 B DE1198472 B DE 1198472B
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DE
Germany
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ammonia
hcn
hydrogen cyanide
methane
leuco
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Application number
DEM45487A
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English (en)
Inventor
Livio Cambi
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Montedison SpA
Original Assignee
Montedison SpA
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Pending legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09CTREATMENT OF INORGANIC MATERIALS, OTHER THAN FIBROUS FILLERS, TO ENHANCE THEIR PIGMENTING OR FILLING PROPERTIES ; PREPARATION OF CARBON BLACK  ; PREPARATION OF INORGANIC MATERIALS WHICH ARE NO SINGLE CHEMICAL COMPOUNDS AND WHICH ARE MAINLY USED AS PIGMENTS OR FILLERS
    • C09C1/00Treatment of specific inorganic materials other than fibrous fillers; Preparation of carbon black
    • C09C1/22Compounds of iron
    • C09C1/26Iron blues

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Pigments, Carbon Blacks, Or Wood Stains (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Berlinerblau Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Berlinerblau aus Cyanwasserstoff; Ammoniak und Ferrosulfat.
  • Es ist bekannt, daß das als Pigment verwendete Berlinerblau technisch aus Alkali- oder Ammoniumferrocyanid in der Weise hergestellt wird, daß diese Verbindungen in einer ersten Stufe mit Ferrosalzen, insbesondere mit Ferrosulfat, umgesetzt werden, und zwar in Lösungen, die Ammonsulfat, auch im Überschuß über das äquimolekulare Verhältnis Ammonsulfat zu Ferrosulfat, enthalten.
  • Das dabei entstehende Zwischenprodukt erhält man in Form von »Leukopastent<, auch Berlinerweiß genannt.
  • Die Leukoferrocyanide sind in der Luft autoxydabel und gehen in die blaue Paste über.
  • Technisch stellt man die blauen Pigmente her, indem man die Leukoverbindungen mit Oxydationsmitteln im sauren Medium behandelt. Hierfür werden im allgemeinen Natrium- oder Kaliumchlorat und Natriumbichromatverwendet.
  • Die Bildung von Leukocyaniden und Blaucyaniden aus Cyanwasserstoff ist bekannt. Die Einwirkung von Cyanwasserstoff auf Ferrosalze in Anwesenheit von alkalischen oder in wäßriger Lösung alkalisch reagierenden Verbindungen wurde beim Studium der Struktur des Berlinerblau untersucht.
  • Es sind auch frühere Forschungen von K. A. H o f -m a n n und Mitarbeitern bekannt, die sich mit der Bildung der Leukoprodukte aus Ferrosalzen und Cyanwasserstoff in Anwesenheit von schwachen Basen, Ammoniak, Hydroxylamin, Pyridin oder in Anwesenheit von Magnesiumkarbonat beschäftigen.
  • Die Wirkung von Cyanwasserstoff und Ammoniak auf Ferrosalze wurde auch bei der Reinigung von Leuchtgas durch B u r s c h e l 1, B u e b und Feld festgestellt. T a u beobachtete, daß Leukoferrocyanid auch durch Reaktion von Kokereigasen, die Cyanwasserstoff oder Cyan enthalten, in Anwesenheit von Ammonsulfat und Ferrosulfid gebildet werden kann.
  • Trotz all dieser Verfahren, wie sie vorstehend kurz beschrieben sind, war es nicht möglich, ein Berlinerblau mit solchen Pigmenteigenschaften, wie sie heute die Technik fordert, zu erhalten. Diesem Mangel hilft die Erfindung ab. Erfindungsgemäß werden Cyanwasserstoff, Ammoniak und Ferrosulfat im Molverhältnis 3:2,2 bis 2,8:1 mit der Maßgabe eingesetzt, daß stets ein pH-Wert von 4 bis 5 in einem nicht oxydierenden Medium, insbesondere Stickstoff, eingehalten wird und das als kristalliner Niederschlag anfallende Ferro-leuko-ferrocyanid (Leukopaste) nach dem Ansäuern und Kochen in an sich bekannter Weise mit einem Alkalichlorat oxydiert wird.
  • Bei der praktischen Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung sättigt man die Ferrosulfatlösung im gewünschten Verhältnis mit Cyanwasserstoff, während man gleichzeitig Ammoniak einwirken läßt. Durch Freisetzen von Schwefelsäure aus Ferrosulfat und deren teilweiser Neutralisation durch Ammoniak stellt man stets die bestimmte Acidität (pH 4 bis 5) ein. Die bestimmte Acidität in der nach der Erfindung beanspruchten Weise in einer Vorrichtung zu kontinuierlichem Arbeiten zu erreichen und aufrechtzuerhalten ist neu und bedeutet eine besonders einfache Regelung des Verfahrens und somit einen bemerkenswerten Vorteil. Das Arbeiten in einer nicht oxydierenden Atmosphäre z. B. unter einem Inertgas, wie Stickstoff, ist erforderlich, um die Autoxydation der Leukopasten, die dem Endprodukt die Pigmenteigenschaft verleihen, zu verhindern.
  • Das Verfahren kann auch mit anderen basischen Produkten durchgeführt werden, beispielsweise mit verschiedenen Basen einschließlich Aminobasen oder alkalisch wirkenden Substanzen, wie Magnesiumkarbonat, Natriumkarbonat oder Kaliumacetat.
  • Zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung kann man auch unmittelbar die Ammoniak-Cyanwasserstof Gasgemische verwenden, die aus der Cyanwasserstoffsynthese aus Methan und Ammoniak unter Verwendung von Platinkatalysatoren stammen. Es können Gasgemische verwendet werden, die entweder aus Methan und Ammoniak durch endotherme Synthese oder aus Methan, Ammoniak und Luft durch exotherme Synthese erhalten wurden. Das Gemisch, das Cyanwasserstoff und Ammoniak enthält, wird gegebenenfalls noch auf das gewünschte Verhältnis von Ammoniak zu Cyanwasserstoff gebracht.
  • Bei Verwendung der vorerwähnten Synthesegase ergibt sich auch der Vorteil, daß bereits ein nicht oxydierendes Medium vorliegt.
  • In diesem Fall besteht das Verfahren in der Absorption von Cyanwasserstoff und Ammoniakgas durch die Ferrosulfatlösung, wodurch das Leukoferrocyanid mit einem Verhältnis von 1 NH3 : 3 HCN hergestellt wird, bei Beobachtung des bestimmten Säuregrades.
  • Ein besonderer Vorteil des Verfahrens nach der Erfindung besteht darin, daß die Leukoverbindung als kristalliner Niederschlag erhalten wird.
  • Beim diskontinuierlichen Verfahren werden Ausbeuten von 70 bis 80 °/o, bezogen auf den HCN-Gehalt an Pigment, erreicht; durch Wiedergewinnung der nicht in Reaktion getretenen HCN können die Ausbeuten über 90 °/o gesteigert werden.
  • Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Beispiel l Zu 200m1 einer wäßrigen Lösung von HCN mit einem HCN-Gehalt von 32,4 g/1 werden 100 ml einer wäßrigenFerrosulfatlösungmit222,6 g/1FeS04 - 7H20 und gleichzeitig 50 ml einer wäßrigen NH3-Lösung mit 62 g/1 NH3 zugesetzt.
  • Beide Lösungen werden derart zugesetzt, daß der pH-Wert immer im Bereich von 4 bis 5 bleibt; das Verfahren wird in einer Stickstoffatmosphäre durchgeführt.
  • Die Reaktionsmischung wird 30 Minuten lang auf 50°C erhitzt, dann bis zu einem pH-Wert von 1 angesäuert und 3 Stunden lang gekocht.
  • Die Leukopaste wird bei 50°C mit 100 ml Kaliumchlorat in wäßriger Lösung, welche 13,2 g/1 KC 10, enthält, oxydiert. Nach dreistündigem Stehen bei Raumtemperatur wird sie durch Dekantieren gewaschen und bei 70°C getrocknet.
  • Beispiel 2 Zu 200m1 einer wäßrigen Lösung von HCN mit einem HCN-Gehalt von 31 g/1 werden 100 ml einer wäßrigen Ferrosulfatlösung mit 231 g/1 FeS04 - 7H20 und 90 ml einer wäßrigen Natriumkarbonatlösung mit 90 g/1 Na2C03 und 30 ml einer wäßrigen Ammoniaklösung mit 68 g/1 NH3 mit der Maßgabe zugesetzt, daß der pH-Wert immer im Bereich von 4 bis 5 bleibt, worauf wie im Beispiel 1 verfahren wird.
  • Die folgenden Verfahrensschritte werden wie üblich durchgeführt, wobei zum Schluß mit 100 ml einer wäßrigen Kaliumchloratlösung mit 14 g/1 KC 103 oxydiert wird.
  • Beispiel 3 Zu 200m1 einer wäßrigen Lösung von HCN mit einem HCN-Gehalt von 30 g/1 werden 106,3 ml einer wäßrigen Ferrosulfatlösung mit 160 g/1 FeS04 - 7H20 und 15 ml 4m-Kaliumacetatlösung und 70 ml wäßrige Ammoniaklösung mit 47 g/1 NH3 mit der Maßgabe zugesetzt, daß der pH-Wert immer im Bereich von 4 bis 5 bleibt.
  • Die folgenden Verfahrensschritte werden wie üblich durchgeführt, wobei schließlich mit 87,5 ml wäßriger Kaliumchloratlösung mit 15 g/1 KC 103 oxydiert wird.

Claims (5)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Verstellung von Berlinerblau aus Cyanwasserstoff, Ammoniak und Ferrosulfat, dadurch gekennzeichnet, daß HCN, NH3 und FeSO¢ im Molverhältnis 3:2,2 bis 2,8:1 mit der Maßgabe zugesetzt werden, daß stets ein pH-Wert von 4 bis 5 in einem nicht oxydierenden Medium, insbesondere Stickstoff, eingehalten wird und das als kristalliner Niederschlag anfallende Ferro-leuko-ferrocyanid (Leukopaste) nach dem Ansäuern und Kochen in an sich bekannter Weise mit einem Alkalichlorat oxydiert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle von Ammoniak ein organisches Amin verwendet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle von Ammoniak eine alkalisch wirkende Substanz, wie Natriumkarbonat oder Kaliumacetat, verwendet wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als nicht oxydierendes Medium Stickstoff verwendet wird.
  5. 5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß HCN-Gasmischungen verwendet werden, die aus Methan und Ammoniak oder aus Methan, Ammoniak und Luft erhalten wurden.
DEM45487A 1959-06-04 1960-06-01 Verfahren zur Herstellung von Berlinerblau Pending DE1198472B (de)

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DE (1) DE1198472B (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1257713B (de) * 1965-07-26 1968-01-04 Bergwerksverband Gmbh Antrieb fuer drehend arbeitende Bohrmaschinen zum Vortrieb von soehligen bis seigeren Grubenbauen
DE2366064A1 (de) * 1973-12-10 1977-09-29 Degussa Herstellung von berliner blau durch umsetzung von natriumferrocyanid
DE2361354C3 (de) 1973-12-10 1978-08-03 Deutsche Gold- Und Silber-Scheideanstalt Vormals Roessler, 6000 Frankfurt Verfahren zur Herstellung von Berliner Blau (A)

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DE1257713B (de) * 1965-07-26 1968-01-04 Bergwerksverband Gmbh Antrieb fuer drehend arbeitende Bohrmaschinen zum Vortrieb von soehligen bis seigeren Grubenbauen
DE2366064A1 (de) * 1973-12-10 1977-09-29 Degussa Herstellung von berliner blau durch umsetzung von natriumferrocyanid
DE2361354C3 (de) 1973-12-10 1978-08-03 Deutsche Gold- Und Silber-Scheideanstalt Vormals Roessler, 6000 Frankfurt Verfahren zur Herstellung von Berliner Blau (A)

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