DE535725C - Verfahren zur Herstellung von Thioharnstoff aus Metallcyanamiden und Sulfiden durch Einwirkung von Kohlensaeure - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Thioharnstoff aus Metallcyanamiden und Sulfiden durch Einwirkung von Kohlensaeure

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DE535725C DES78287D DES0078287D DE535725C DE 535725 C DE535725 C DE 535725C DE S78287 D DES78287 D DE S78287D DE S0078287 D DES0078287 D DE S0078287D DE 535725 C DE535725 C DE 535725C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/16Cyanamide; Salts thereof

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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Thioharnstoff aus Metallcyanamiden und Sulfiden durch Einwirkung von Kohlensäure Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Thioharnstoff aus Metallcyanamiden, z. B. aus käuflichem Kalkstickstoff.
  • Das Verfahren besteht darin, daß man die Reaktion in geschlossenen Gefäßen bei einer Temperatur von über 40 ' unter durch Zuleitung von Kohlensäure erhöhtem Druck vor sich gehen läßt, zum Zwecke, die Reaktion zu beschleimigen und eine vollständige Ausnutzung des sich bildenden Schwefelwasserstoffes zu ermöglichen.
  • Als Sulfide kann man Calciumsulfhydrate oder Calciumsulfide verwenden, die man durch Kohlensäure oder Kohlensäure enthaltende Gase zersetzt. Diese letzteren Gase können auch zum Verdünnen des Schwefelwasserstoffes dienen. Vorzugsweise trägt man den käuflichen Kalkstickstoff in kleinen Mengen in die Flüssigkeit, in der die Reaktion stattfindet, ein.
  • Die erhaltenen Lösungen von Thioharnstoff können dadurch angereichert werden, daß inan sie wiederholt als Lösungsmittel an Stelle von Wasser zur Zersetzung der Cvanamide verwendet.
  • Beispiel In einem Behälter, vorzugsweise aus Steingut oder Metall, der dem Druck und der Einwirkung von Schwefelwasserstoff widersteht und mit einem Rührwerk und einem Deckel mit Gasauslaß- und Beschickungsöffnung versehen ist, füllt man mo 1 Wasser. In dieses werden, vorzugsweise in kleinen Mengen, 23 kg käuflicher Kalkstickstoff und Calciumsulfid in einer die theoretische Menge übersteigenden Menge eingetragen. Man gibt Kohlensäure zu, bis der nötige Druck, z. B. 5 Atm., herrscht, und erhitzt die Mischung auf eine Temperatur von über 40', z. B. auf 75'. Der Vorgang dauert etwa z bis z1/2 Stunden. Es bildet sich Thioharnstoff, der ili Lösung bleibt und durch Filtrieren von ebenfalls gebildetem kohlensauren und schwefelsauren Kalk getrennt wird.
  • Der gleichzeitige Angriff des Kalkstickstoffes durch den Schwefelwasserstoff in statu nascendi und durch die Kohlensäure bildet eigentlich eine Reaktion in zwei Phasen. In der ersten Phase findet die Zersetzung des Kalkstickstoffes durch Kohlensäure statt, während das Cyanamid bei seiner Infreiheitsetzung von dem Schwefelwasserstoff, der ebenfalls durch die Kohlensäure in Freiheit gesetzt wird, unter Bildung von Thioharnstoff angegriffen wird.
  • Das Verfahren ermöglicht es also, ohne jeglichen Verlust an Schwefelwasserstoff zu arbeiten. Andererseits besteht die Möglichkeit, die Cvanamidlösungen durch wiederholtes Auslaugen anzureichern. Auf diese Weise können stark konzentrierte Thioharnstofflösungen erhalten werden. Da die Ausbeute nahezu quantitativ ist, so ermöglicht das Verfahren, den Thioharnstoff technisch unter außerordentlich billigen Bedingungen herzustellen, so daß dieses Erzeugnis eine billige Quelle für industrielle oder landwirtschaftliche Zwecke werden kann. In der Landwirtschaft kann der Thioharnstoff den Harnstoff ersetzen, der viel löslicher ist und keinen Schwefel enthält, der in gewissen Fällen als sehr nützliches Element betrachtet wird.
  • Die Darstellung von Thioharnstoff aus Cyanamid durch Behandeln des Cyanamids mit Schwefelwasserstoff ist an sich bekannt, wobei z. B. gemäß der Patentschrift 26o oft in einer verdünnten wäßrigen Lösung mit Schwefelwasserstoff und Arsensulfid bei erhöhter Temperatur gearbeitet wird. Dieses Verfahren führt zu sehr geringen Ausbeuten und ist umständlich.
  • Auch das Verfahren, minderwertiges Calciumcyanamid mit einem großen Überschuß von Schwefelwasserstoff zu behandeln, sieht ein Arbeiten in verdünnten wäßrigen Lösungen vor. Es liefert neben Thioharnstoff noch Calciumsulfid. Die Ausbeuten schwanken zwischen 63 und 89%, und es ist ein bedeutender Stickstoffverliest festzustellen. Das Arbeiten mit einem großen Überschuß von Schwefelwasserstoff ist außerdem sehr lästig und führt neben Thioharnstoff zu anderen organischen Verbindungen, die Schwefel enthalten. Die Reaktion zwischen Cyanamid und Schwefelwasserstoff ist sehr angsam, zumal wenn unter gewöhnlichem Druck gearbeitet wird.
  • Das neue Verfahren zur Herstellung von Thioharnstoff aus Metallcyanamiden, z. B. Kalkstickstoff, wonach rasch, ohne bedeutenden Überschuß von Schwefelwasserstoff, im geschlossenen Gefäß unter Druck, fast quantitativ Thioharnstoff erhalten wird, stellt einen bedeutenden technischen Fortschritt dar.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Thioharnstoff aus Metallcyanamiden und Sulfiden durch Einwirkung von Kohlensäure, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion in geschlossenen Gefäßen bei einer Temperatur von über 40 ' unter durch Zuleitung von Kohlensäure erhöhtem Druck vor sich gehen läßt.
DES78287D 1926-02-11 1927-02-08 Verfahren zur Herstellung von Thioharnstoff aus Metallcyanamiden und Sulfiden durch Einwirkung von Kohlensaeure Expired DE535725C (de)

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