DE558151C - Herstellung von Alkalinitrat und Salzsaeure aus Alkalichlorid - Google Patents

Herstellung von Alkalinitrat und Salzsaeure aus Alkalichlorid

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DE558151C
DE558151C DE1930558151D DE558151DD DE558151C DE 558151 C DE558151 C DE 558151C DE 1930558151 D DE1930558151 D DE 1930558151D DE 558151D D DE558151D D DE 558151DD DE 558151 C DE558151 C DE 558151C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D9/00Nitrates of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D9/06Preparation with gaseous nitric acid or nitrogen oxides

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Description

  • Herstellung von Alkalinitrat und Salzsäure aus Alkalichlorid Gegenstand der Erfindung ist die Herstellung von Alkalinitrat und Salzsäure aus Alkalichlorid@ durch folgende, im einzelnen bekannte Maßnahmen: a) Alkalichlorid wird nach Art des Ammoniak-Soda-Prozesses zuAlkalibicarbonatoder -carbonat umgesetzt; b) das Alkalibicarbonat oder -carbonat aus a wird in Mischung mit Kohlenstoff durch Einwirkung von Stickstoff in Alkalicyanid übergeführt; c) das Alkalicyanid aus b wird durch Behandlung mit Wasserdampf in Alkalicarbonat und Ammoniak. gespalten; d) die Behandlung der Reaktionsmasse gemäß b -und c wird' gegebenenfalls zur Gewinnung weiterer Ammoniakmengen wiederholt; e) das Ammoniak aus c und d wird zu Stickoxyden, vorzugsweise zu Stickstoffdioxyd, oxydiert; f) weiteres Alkalichlorid wird mittels der Stickoxyde aus e in Alkalinitrat und Salzsäure umgesetzt; g) gegebenenfalls werden die Stickoxyde in Salpetersäure übergeführt und diese mit Alkalichlorid -zur Reaktion --gebracht: Es wird also -aus dem wohlfeilen Ausgangsmaterial A.lkalichlörid durch zwei sinnvoll verbundene . Prozesse das Alkalichlorid in wertvolle - Salzsäure und wertvolles Alkalinitrat umgewandelt. -Bisher wurde Alkalinitrat bzw. Salzsäure allein hergestellt, wobei die Bildung des einen oder anderen oder auch beider Produkte stets unter Verwendung von solchen nitrosen Gasen oder solcher Salpetersäure vorgenommen wurde, die neu in den Prozeß hereingebracht wurde, also aus einem Sonderprozeß stammte, der mit dem Verfahren der Gewinnung von Alkalinitrat und Salzsäure in keiner vorteilhaften Verbindung stand.
  • Als besonders zweckmäßig hat sich die wiederholte Verwendung der Alkaliverbindung zur Cyanisierung und Verseifung zum Zwecke der Gewinnung von Ammoniak und stickoxydhaltigen Gasen gemäß Stufe e des oben aufgezeigten Verfahrens erwiesen. Wird das Verfahren in dieser Weise ausgeführt, so braucht in den Prozeß nur jeweils so viel neues Alkali eingeführt zu werden, als dem Verlust bei dem Umwandlungsverfahren der Cyanisierung und Verseifung entspricht, also lediglich die im praktischen Betrieb unvermeidliche Verlustmenge, während im wesentlichen die Alkalimenge bei dem parallel geschalteten Verfahren der Ammoniakgewinnung lediglich die Rolle eines Trägers bzw. Überträgers für die zur Ammoniakbildung notwendigen Stoffe spielt.
  • Zur Bindung der Stickoxyde und zur Erzeugung von Alkalinitrat und Salzsäure werden entsprechende Mengen Alkalichlorid neu in den Prozeß eingeführt.
  • Die in jedem Betrieb unvermeidlich entstehenden Verluste an Ammoniak sind ohne weiteres aus dem Ammoniak des laufenden Bildungsprozesses auszugleichen; denn diese Mengen sind gegenüber den zur Oxydation und Nitratherstellung in Frage kommenden Ammoniakmengen äußerst gering, so daß die Erzeugung dieser Ausgleichmengen keinerlei praktische Bedeutung _für- die Wirtschaftlichkeit und den Gang des Gesamtverfahrens besitzt.
  • Die Weiteroxydierung des Stickoxydgehalts der nitrosen Gase vor ihrer Einwirkung auf Alkalichlorid zu Stickdioxyd gemäß Stufe g des oben aufgezeigten Verfahrens bringt den Vorteil mit sich, daß keine überflüssigen Stickoxydmengen durch die zur Bildung des Nitrats und der Salzsäure dienenden Apparate geleitet zu werden brauchen.
  • Besonders vorteilhaft ist es dabei, die Bildung des Alkalinitrats und der Salzsäure, wie oben gezeigt, derart zu bewirken, daß die erzeugten Stickoxyde vor ihrer weiteren Verwendung in Salpetersäure übergeführt werden und die Salpetersäure sodann mit dem Alkalichlorid in Reaktion gebracht wird. Bei dieser Durchführung des Prozesses wird in einfachster Weise außer reinem Alkalinitrat handelsübliche reine Salzsäure gebildet, so daß besonders wertvolle Endprodukte erzielt werden.
  • Der besondere, gegenüber allen bisher bekannten Verfahren bestehende außerordentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vor allem darin zu sehen, daß als Rohprodukte für den Gesamtprozeß lediglich wohlfeiles Alkalichlorid benötigt wird. Diese Tatsache ist besonders bemerkenswert im Hinblick darauf, daß durch verhältnismäßig einfache Operationen zwei so äußerst wertvolle Endprodukte, wie Alkalinitrat und Salzsäure, erhalten werden. Bekanntlich ist Alkalinitrat ein sehr gesuchter und wertvoller Düngestoff und Salzsäure, besonders in reiner Form, ein ebenfalls wertvolles Handelsprodukt der chemischen Großindustrie. Für die praktische Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht der besondere, sehr wichtige Vorteil, daß die in dem Prozeß.zur Erzeugung der Stickoxyde auftretenden Stoffverluste (die allerdings der Menge nach sehr klein sind) ohne weiteres durch Nachschub von Alkalichlorid oder durch Verwendung von Zwischenprodukten (Ammoniak) gedeckt werden können. Ausführungsbeispiel Die Durchführung des Verfahrens wird durch folgendes Ausführungsbeispiel veranschaulicht: a) Aus einer in den bekannten Verhältnissen zusammengesetzten ammoniakalischen Kochsalzlösung werden ioookg Natriumbicarbonat gefällt.
  • b) Dieses Natriumbicarbonat wird sodann mit 1700 kg Braunkohle (enthaltend etwa 33 % Kohlenstoff) gemischt und die gesamte Masse bei iooo° C der Einwirkung von Stickstoff ausgesetzt.
  • c) Die Reaktionsmasse erfährt sodann eine Behandlung mit Wasserdampf, und zwar bei etwa q.,50° C, wodurch das Natriumcyanid aus b in Natriumcarbonat und 161 kg Ammoniak gespalten wird.
  • d) Gegebenenfalls wird darauf das Alkali zwecks weiterer Stickstoffbindung noch zweimal der Einwirkung von Kohlenstoff und Stickstoff nach b und der Einwirkung von Wasserdampf nach c unterworfen. Durch die dreimalige Behandlung zwecks Stickstoffbindung werden insgesamt q.83 kg Ammoniak gewonnen.
  • e) Die aus c bzw. c und d gewonnene Ammoniakmenge wird destilliert, mit Luft gemischt und oxydiert.
  • f) Die aus e gewonnenen nitrosen Gase werden in Mischung mit Sauerstoff auf verdünnte Natriumchloridlösung zur Einwirkung gebracht. Durch Einmengen der Lösung werden daraufhin 7ookg festes Natriumnitrat gewonnen, während 288 kg Salzsäure aufgefangen werden. Bei zweimaliger Wiederholung der Stickstoffbindung nach d wurden 210o kg festes Natriumnitrat und 86q. kg Salzsäure gewonnen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Herstellung von Alkalinitrat und Salzsäure aus Alkalichlorid durch folgende, im einzelnen bekannte Maßnahmen: a) Alkalichlorid wird nach Art des Ammoniak-Soda-Prozesses zu Alkalibicarbonat oder -carbonat umgesetzt; b) das Alkalibicarbonat oder -carbonat aus a wird in Mischung mit Kohlenstoff durch Einwirkung von Stickstoff in Alkalicyanid übergeführt; c) das Alkalicyanid aus b wird durch Behandlung mit Wasserdampf in Alkalicarbonat und Ammoniak gespalten; d) die Behandlung der Reaktionsmasse gemäß b und c wird gegebenenfalls zur Gewinnung weiterer Ammoniakmengen wiederholt; e) das Ammoniak aus c und d wird zu Stickoxyden, vorzugsweise Stickstoffdioxyd, oxydiert; f) weiteres Alkalichlorid wird mittels der Stickoxyde aus. e in Alkalinitrat und Salzsäure umgesetz; g) gegebenenfalls werden die Stickoxyde in Salpetersäure übergeführt und diese mit Alkalichlorid zur Reaktion gebracht.
DE1930558151D 1930-07-23 1930-07-23 Herstellung von Alkalinitrat und Salzsaeure aus Alkalichlorid Expired DE558151C (de)

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