DE854205C - Herstellung von Schwefelsaeure - Google Patents

Herstellung von Schwefelsaeure

Info

Publication number
DE854205C
DE854205C DEF5349A DEF0005349A DE854205C DE 854205 C DE854205 C DE 854205C DE F5349 A DEF5349 A DE F5349A DE F0005349 A DEF0005349 A DE F0005349A DE 854205 C DE854205 C DE 854205C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
sulfuric acid
sulfur dioxide
coal
water
oxygen
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEF5349A
Other languages
English (en)
Inventor
Wilhelm Dr Schueth
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Bayer AG filed Critical Bayer AG
Priority to DEF5349A priority Critical patent/DE854205C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE854205C publication Critical patent/DE854205C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/69Sulfur trioxide; Sulfuric acid
    • C01B17/74Preparation
    • C01B17/76Preparation by contact processes
    • C01B17/775Liquid phase contacting processes or wet catalysis processes

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)
  • Exhaust Gas Treatment By Means Of Catalyst (AREA)

Description

  • Herstellung von Schwefelsäure Die bisherigen Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäure aus S 02-haltigen Gasen, d. h. die Katalyse an festen Kontakten bei 4oo bis 6oo° C und die Stickoxydverfahren, versagen bei der Aufarbeitung von Gasen mit SO.-Gehalten unter etwa 1,5 Volumprozent. Deshalb entweichen beträchtliche Mengen SO,-armer Abgase ungenutzt in die Atmosphäre. Zwar ist eine Verarbeitung solcher Gase durch Absorption mit basischen Medien möglich, jedoch können die erhaltenen großen Mengen von Nebenprodukten nur beschränkt abgesetzt werden.
  • In anderen Fällen interessiert die Verwertung von Gasen mit höheren S 02-Gehalten, deren örtlich geringe -Menge die Errichtung kompletter Schwefelsäurefabriken nicht lohnt oder deren Beimengungen eine Verarbeitung nach den beiden Hauptverfahren nicht zulassen.
  • Die vorliegende Erfindung ermöglicht eine direkte Herstellung von Schwefelsäure aus den oben charakterisierten Gasen ohne Bildung von Nebenprodukten durch die Anwendung von aktiver Kohle als Katalysator.
  • Die Bildung von Schwefelsäure an aktiven Kohlen ist .bereits früher beobachtet worden. Die ausführlichste Veröffentlichung darüber erschien 1917 von A. G. Doroschewski und G. S. P'a w 1 o w (Journ. Russ. Phys. Chem. Ges. Bd. 49 1917], 173 bis 175), worin gezeigt wird, @daß es gelingt, Schwefeldioxyd mit Hilfe von Sauerstoff und Wasser an Kohlekcmtaakkten in Schwefelsäure zu überführen. Sie gingen hierbei in der Weise vor, daß sie zunächst aktive Kohle mit Schwefeldioxyd sättigten, danach Sauerstoff und anschließend Wasser zur Einwirkung brachten und schließlich die gebildete Schwefelsäure aus der Kohle auswuschen.
  • Diese komplizierte Arbeitsweise ergab eine sehr geringe Mengenleistung in der Zeiteinheit und schloß eine technische Anwendung der Kohlekatalyse aus. Daher wurden in den letzten drei Jahrzehnten keine weiteren Arbeiten in dieser Richtung bekannt.
  • Gegenstand dieser Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäure durch Oxydiation von Schwefeldioxyd mit Sauerstoff in Gegenwart von Wasser an Kohlekontakten, das darin besteht, daß Schwefeldioxyd und Sauerstoff gleichzeitig in Form von Gasgemischen in Gegenwart von Wasser mit Kohle in Berührung gebracht werden. Es wurde gefunden, daß die Umsetzung der S 02-Gase an den Kdhleteilchen durch die Berieselung mit Wasser oder verdünnter Schwefelsäure nicht gehemmt, sondern entgegen der Er-Wartung sehr beschleunigt wird, so daß die Mengenleistung der Kohle in der Zeiteinheit gegenüber den früheren Befunden stark ansteigt. Bei höheren Säurekonzentrationen geht die Leistung der Kohle zurück, so daß es sich empfiehlt, den H2 S 04-Gehalt nicht Über 35 % ansteigen zu lassen. Das Verfahren kann bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur durchgeführt werden; es ist vorteilhaft, bei höherer Temperatur zu arbeiten, da hierbei die Kohle steigende Mengen von Schwefeldioxyd umzusetzen vermag. Temperaturen bis zum Siedepunkt des jewei 1 s vorliiegendenWasser-Schwefelsäure-Gern isches können mit Erfolg angewandt werden.
  • Eine bevorzugte Anwendung des neuen Verfahrens liegt in der Gewinnung von Schwefelsäure aus SO,-armen Abgasen, z. B. der Schwefelsäurefabriken, die etwa 1,5 Ibis ,o,i Volumprozent SO2 enthalten.
  • Die Durchführung des Verfahrens erfolgt z. B. in der Weise, @daß die Schwefeldioxyd und Sauerstoff enthaltenden Gasgemische durch Rieseltürme oder kastenartige Behälter geleitet werden, die mit körniger oder feinstückiger aktiver Kohle gefüllt sind. Die Kohle wird gleichzeitig, dauernd oder in kurzen Zeitabstäryden, mit verdünnter Schwefelsäure berieselt, vorzugsweise im Gleichstrom mit den Gasen. Nach Erreichen der gewünschten Säurestärke wird ein Teil des Säurevorrats laufend oder periodisch abgezapft und die Säuremenge und -stärke durch Wasserzusatz geregelt.
  • Beispiel i In einem Roher von i 5o murr 0 und 6oo mm Höhe liegt auf einer Lochplatte und einer niedrigen Zwischenschicht von io mm Porzellanringen die Füllung von 2,8o kg Aktivkohle, Korngröße 4 mm. Während die Kohle in dauerndem Kreislauf mit verdünnter Schwefelsäure, steigend von o bis 17,5'/o H, S 04, ;bei 25a C berieselt wird, strömen stündlich 2000 bis 4000 1 Gas mit 0,35 Volu:mprozerit S 0Q und etwa 20% 0q durch die Kohlefüllung. Aus der Zunahme des Säuregehaltes der Umpumpsäure ergibt sich eine tägliche Umsatzleistung von 103 g H2 S 04/ 1 kg Kohle. Mit der gleichen Anordnung ergeben sich bei Variationen der Gasmengen zwischen 200 und 4ooo 1/Sad. des SO.-Gehaltes zwischen o,3 und 6,3 Volumprozent, der Säurestärke zwischen 7 und iio@% H2 S 04 und der Berieselungsgeschwindigkeit zwischen 8 und 55 1/Std. tägliche Umsatzleistungen zwischen ioo und 170 g H2 S 04/kg Kohle.
  • Beispiel e 15 g Aktivkohle werden mit verschiedenen Wassermengen zusammen in einer dauernd' rollenden 3-1-Flasche der Einwirkung von stündlich 25o 1 Gas mit i,o Volumprozent SO, bei etwa 15° C ausgesetzt. Nach 7 bis -16 Stunden Laufzeit wird der Gehalt der Flüssigfkeit an freier Sehwefelsäure ermittelt. Die gut ausgewaschene Kohle findet dann zum nächsten Versuch wieder Verwendung.
  • A) Einsatz ii5 g Kohle, Körnung 2 bis 3 mm @.
    Versuch Wasser Laufzeit Tagesleistung
    g
    Stunden g H2 S O, i kg Kohle
    I 140 7,5 290
    2 490 15,0 4i4.
    3 140 7,0 314
    4 490 15,0 373
    Mittel 140 - 302
    490 - 393
    B) Einsatz 15 g Kohle, Körnung o bis 0,25 mm 0 .
    Versuch Wasser Laufzeit Tagesleistung
    g
    Stunden
    g H2 S 04 / i kg Kohle
    1 140 16,O 1213
    2 290 7,5 136o
    3 9o 8,o 1290
    4 590 15,0 1620
    Durch Steigerung der Temperatur wird die Leistung erheblich erhöht; bei 8o° C wird etwa das Dreifache der obigen Ergebnisse erzielt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäure durch Oxydation von Schwefeldioxyd mit Sauerstoff in Gegenwart von Wasser an Kohlekontakten, dadurch gekennzeichnet, : daß Gasgemische, die Schwefeldioxyd und Sauerstoff enthalten, in Gegenwart von Wasser mit aktiver Kohle in Berührung gebracht werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Abgase mit geringen Gehalten an Schwefeldioxyd (etwa 1,5 bis o;i Volumprozent Schwefeldioxyd) eingesetzt werden.
  3. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß körnige Kohle mit Wasser bzw. verdünnter Schwefelsäure berieselt und das Schwefeldioxyd und Sauerstoff enthaltende Gasgemisch vorzugsweise im Gleichstrom mit der Flüssigkeit durch die Kohle geführt wird.
DEF5349A 1950-12-31 1950-12-31 Herstellung von Schwefelsaeure Expired DE854205C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF5349A DE854205C (de) 1950-12-31 1950-12-31 Herstellung von Schwefelsaeure

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF5349A DE854205C (de) 1950-12-31 1950-12-31 Herstellung von Schwefelsaeure

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE854205C true DE854205C (de) 1952-10-30

Family

ID=7084542

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEF5349A Expired DE854205C (de) 1950-12-31 1950-12-31 Herstellung von Schwefelsaeure

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE854205C (de)

Cited By (9)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1171404B (de) * 1962-12-14 1964-06-04 Basf Ag Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeure
DE1200267B (de) * 1962-09-28 1965-09-09 Basf Ag Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeure
DE1204639B (de) * 1963-01-23 1965-11-11 Basf Ag Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeure
DE1227434B (de) * 1960-10-17 1966-10-27 Metallgesellschaft Ag Verfahren zur Gewinnung von Schwefelsaeure aus schwefeldioxydhaltigen Gasen
US3294487A (en) * 1963-05-21 1966-12-27 Metallgesellschaft Ag Process for producing sulphuric acid
DE1247283B (de) * 1962-02-28 1967-08-17 Mitsubishi Shipbuiding & Engin Verfahren zur Entfernung von Schwefeloxyden aus Abgasen unter Gewinnung von Schwefelsaeure
DE1261266B (de) * 1963-08-23 1968-02-15 Bergwerksverband Gmbh Verfahren zur Entschweflung von Rauchgasen
DE1285659B (de) * 1965-09-16 1968-12-19 Bergwerksverband Gmbh Verfahren zur Adsorption von Schwefeldioxid aus schwefeldioxidhaltigen Abgasen
FR2385433A1 (fr) * 1977-03-30 1978-10-27 Kernforschungsanlage Juelich Procede pour purifier un gaz residuaire contenant de l'anhydride sulfureux

Cited By (10)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1227434B (de) * 1960-10-17 1966-10-27 Metallgesellschaft Ag Verfahren zur Gewinnung von Schwefelsaeure aus schwefeldioxydhaltigen Gasen
US3318662A (en) * 1960-10-17 1967-05-09 Metallgesellschaft Ag Sulfur dioxide separation
DE1247283B (de) * 1962-02-28 1967-08-17 Mitsubishi Shipbuiding & Engin Verfahren zur Entfernung von Schwefeloxyden aus Abgasen unter Gewinnung von Schwefelsaeure
DE1200267B (de) * 1962-09-28 1965-09-09 Basf Ag Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeure
DE1171404B (de) * 1962-12-14 1964-06-04 Basf Ag Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeure
DE1204639B (de) * 1963-01-23 1965-11-11 Basf Ag Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeure
US3294487A (en) * 1963-05-21 1966-12-27 Metallgesellschaft Ag Process for producing sulphuric acid
DE1261266B (de) * 1963-08-23 1968-02-15 Bergwerksverband Gmbh Verfahren zur Entschweflung von Rauchgasen
DE1285659B (de) * 1965-09-16 1968-12-19 Bergwerksverband Gmbh Verfahren zur Adsorption von Schwefeldioxid aus schwefeldioxidhaltigen Abgasen
FR2385433A1 (fr) * 1977-03-30 1978-10-27 Kernforschungsanlage Juelich Procede pour purifier un gaz residuaire contenant de l'anhydride sulfureux

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE968363C (de) Verfahren zur Herstellung von Salzen des Hydroxylamins
DE2436363A1 (de) Verfahren zur Verringerung des Gehalts an nitrosen Gasen in Abgasen
DE2341650A1 (de) Verfahren zum entfernen von cyanwasserstoff aus gasen
DE854205C (de) Herstellung von Schwefelsaeure
DE2230257A1 (de) Verfahren zur Entfernung von Stickstoffoxiden aus gasförmigen Gemischen
DE1000356B (de) Verfahren zur Abtrennung und Wiedergewinnung von Kohlensaeure aus Gasgemischen
DE910536C (de) Verfahren zur Gewinnung von reinem Schwefeltrioxyd
DE1467148A1 (de) Katalysator,insbesondere zur Rueckgewinnung von gasfoermigen Schwefelverbindungen,die in geringen Mengen in Ab- und Rauchgasen enthalten sind,und zu ihrer UEberfuehrung in Schwefelsaeureanhydrid,sowie Verfahren unter Verwendung dieses Katalysators
DE373284C (de) Verfahren zum Abtreiben von Ammoniak aus seinen waessrigen Loesungen mittels Luft
DE2758935A1 (de) Verfahren zur herstellung von distickstoffmonoxyd
DE545368C (de) Verfahren zur Entfernung von Kohlenoxysulfid aus Gasen
DE521648C (de) Verfahren zur Entfernung des Schwefelwasserstoffes aus Kohlendestillationsgasen
DE318091C (de)
DE350922C (de) Verfahren zur Gewinnung von Formaldehyd aus AEthylen
DE753116C (de) UEberfuehrung von Stickstoffmonoxyd in Stickstoffdioxyd
DE526764C (de) Herstellung leicht kondensierbarer Stickoxyde
DE544193C (de) Absorption verduennter nitroser Gase
DE874000C (de) Verfahren zur Verarbeitung von Schwefelwasserstoff enthaltendem Ammoniakwasser
DE473601C (de) Verfahren zur Absorption von Stickoxyden
DE346886C (de) Verfahren zur Herstellung von Calciumnitrat
DE446491C (de) Darstellung von Schwefelsaeure
DE1029347B (de) Verfahren zum Reinigen der Abluft von Viscosefabriken
DE566947C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Oxydation von Ammoniaksalzen
DE919289C (de) Verfahren zur katalytischen Kohlenoxydhydrierung unter Benutzung von aus schwefelsauren Loesungen gefaellten Eisenkatalysatoren
DE2411287C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Bromwasserstoff