DE346886C - Verfahren zur Herstellung von Calciumnitrat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von CalciumnitratInfo
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- DE346886C DE346886C DE1920346886D DE346886DD DE346886C DE 346886 C DE346886 C DE 346886C DE 1920346886 D DE1920346886 D DE 1920346886D DE 346886D D DE346886D D DE 346886DD DE 346886 C DE346886 C DE 346886C
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01F—COMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
- C01F11/00—Compounds of calcium, strontium, or barium
- C01F11/36—Nitrates
- C01F11/38—Preparation with nitric acid or nitrogen oxides
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 9. JANUAR 1922
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
- M 346886 KLASSE 12m GRUPPE 2
Aluminium-Industrie-Akt-Ges. in Neuhausen, Schweiz.
Verfahren zur Herstellung von Calciumnitrat. Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. Dezember 1920 ab.
Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni 1911 die Priorität auf Grund
der Anmeldung in der Schweiz vom 19. Mai 1920 beansprucht.
Die bisher üblichen Verfahren zur Herstellung von Calciumnitrat mittels Salpetersäure, die aus Luftstickstoff gewonnen ist,
bestehen zumeist darin, daß Kalksteine oder ein Gemisch von Kalkstein und Kalkhydrat
in passender Reihenfolge zur Neutralisation der aus den Absorptionsapparaten der Luftsalpetersäureanlage
kommenden, verdünnten Salpetersäure verwendet werden und die erhaltene Nitratlösung in Eindampfapparaten χ ο
zum handelsfähigen Salz verarbeitet wird. Praktische Erfahrungen haben nun ergeben,
daß besonders bei Benutzung der Abwärme der zur Oxydation des Luftstickstoffs dienenden
elektrischen' öfen zur Konzentrationsarbeit, das den Gegenstand der vorliegenden
Erfindung bildende Verfahren sowohl hinsichtlich der Kosten für Löhne und Unterhalt
der Apparatur wie auch der Erstellungskosten der Anlage wirtschaftlicher ist als die
bisher üblichen Arbeitsweisen. Gemäß der Erfindung wird die bei der Herstellung aus
Luftstickstoff erhaltene Salpetersäure auf einen Gehalt von 90 bis 95 Prozent Monohydrat
konzentriert und kontinuierlich mit einer entsprechenden Menge von Calciumcarbonat
in Form von gemahlenem Kalkstein derart verarbeitet, daß die Temperatur nicht
über den Siedepunkt der Salpetersäure steigt, dagegen so hoch bleibt, daß das gebildete Produkt
in teigartiger Konsistenz den Reaktionsapparat verläßt.
Man kann beispielsweise so verfahren, daß man die in den Absorptionsapparaten der
Luftsalpetersäureanlage erhaltene verdünnte Säure unter Verwendung der Abwärme der
zur Oxydation des Luftstickstoffes dienenden elektrischen öfen auf einen Gehalt von 90 bis
95 Prozent Monohydrat (etwa 480 Be) konzentriert und dann gemahlenen Kalkstein und
die konzentrierte Säure in kontinuierlichem Strom in das eine Ende eines horizontal gelagerten
und mit einer Transportschnecke versehenen Rohres eintreten läßt. Durch die Wirkung der Schnecke wird eine hinreichende
Durchmischung des Reaktiönsgemisches erzielt. Die Umsetzung der konzentrierten
Säure mit dem Kalkstein erfolgt genügend rasch, wenn man die Zufuhr von Säure und
Kalkstein derart regelt, daß die Temperatur ständig auf 60 bis 80 ° gehalten wird. Sinkt
die Temperatur tiefer, so geht die Reaktion zu langsam vor sich und verläuft unvollständig.
Steigt sie zu hoch, so entweichen mit den sich bildenden Kohlensäuregasen große Mengen Salpetersäure, die so für den Neutralisationsprozeß
verlorengehen. Bei starker Überschreitung der normalen Reaktionstemperatur tritt sogar Zersetzung der Salpeter-So
säure zu niedrigen Stickstoffoxyden ein. Das gebildete Nitrat tritt am anderen Ende des
Rohres, in Form einer Paste, die beim Kaltwerden erhärtet, aus dem Apparat aus, ohne
daß dabei Säuredämpfe dem abgehenden Pro-
dukt entweichen. Um unangenehme Wirkungen der bei der Reaktion gebildeten Kohlensäure,
die geringe Mengen von Salpetersäuredämpfen mitführt, zu vermeiden, wird an dem Ende des Rohres, in welches die
Säure und der Kalkstein eintreten, die Kohlensäure unter geringem Minderdruck abgesogen.
Das Durcharbeiten des Reaktionsgemisches durch die Schnecke bewirkt, daß
die Gase ungehindert entweichen können.
In dem geringen Verlust an Salpetersäure und der vollständigen, unter einfachen Betriebsverhältnissen
erzielbaren Umsetzung zwischen Säure und Kalkstein liegen die Vorteile des beschriebenen Verfahrens gegenüber
dem üblichen diskontinuierlichen Verfahren. Bei letzterem ist es, wenn größere Mengen zur Reaktion gebracht werden, meist
unmöglich, den Vorgang so zu mäßigen, daß er ohne Verdampfung und Zersetzung namhafter
Mengen von Salpetersäure abläuft.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Calciumnitrat, dadurch gekennzeichnet, daß
aus Luftstickstoff gewonnene Salpetersäure auf einen Gehalt von 90 bis 95 Prozent
Monohydrat konzentriert und kontinuierlich mit einer entsprechenden Menge von Calciumcarbonat in Form von
gemahlenem Kalkstein derart verarbeitet wird, daß die Temperatur nicht über den Siedepunkt der Salpetersäure steigt, dagegen
so hoch bleibt, daß das gebildete Produkt in teigartiger Konsistenz den Reaktionsapparat verläßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhr von konzentrierter
Säure und Kalkstein zum Reaktionsapparat so geregelt wird, daß die Temperatur stets auf 60 bis 8o° erhalten
bleibt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion in einem
mit einer Transportschnecke versehenen Rohr durchgeführt wird, dem man am einen Ende kontinuierlich den Kalkstein
und die konzentrierte Säure zuführt und am anderen Ende das gebildete Produkt entnimmt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der
Reaktion gebildete Kohlensäure an dem Ende des Rohres, in das die Reaktionskomponenten eintreten, durch Minderdruck
abgesaugt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH163330X | 1920-05-19 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE346886C true DE346886C (de) | 1922-01-09 |
Family
ID=4416395
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1920346886D Expired DE346886C (de) | 1920-05-19 | 1920-12-25 | Verfahren zur Herstellung von Calciumnitrat |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE346886C (de) |
FR (1) | FR535085A (de) |
GB (1) | GB163330A (de) |
-
1920
- 1920-12-25 DE DE1920346886D patent/DE346886C/de not_active Expired
-
1921
- 1921-05-05 GB GB12901/21A patent/GB163330A/en not_active Expired
- 1921-05-06 FR FR535085D patent/FR535085A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB163330A (en) | 1922-05-18 |
FR535085A (fr) | 1922-04-08 |
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