DE652445C - Verfahren zur Herstellung von Bleiweiss - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Bleiweiss

Info

Publication number
DE652445C
DE652445C DES98375D DES0098375D DE652445C DE 652445 C DE652445 C DE 652445C DE S98375 D DES98375 D DE S98375D DE S0098375 D DES0098375 D DE S0098375D DE 652445 C DE652445 C DE 652445C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
lead
carbon dioxide
white lead
water
ammonia
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DES98375D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
JULIUS FRIEDRICH SACHER DR
Original Assignee
JULIUS FRIEDRICH SACHER DR
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by JULIUS FRIEDRICH SACHER DR filed Critical JULIUS FRIEDRICH SACHER DR
Priority to DES98375D priority Critical patent/DE652445C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE652445C publication Critical patent/DE652445C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09CTREATMENT OF INORGANIC MATERIALS, OTHER THAN FIBROUS FILLERS, TO ENHANCE THEIR PIGMENTING OR FILLING PROPERTIES ; PREPARATION OF CARBON BLACK  ; PREPARATION OF INORGANIC MATERIALS WHICH ARE NO SINGLE CHEMICAL COMPOUNDS AND WHICH ARE MAINLY USED AS PIGMENTS OR FILLERS
    • C09C1/00Treatment of specific inorganic materials other than fibrous fillers; Preparation of carbon black
    • C09C1/14Compounds of lead
    • C09C1/16White lead

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Pigments, Carbon Blacks, Or Wood Stains (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Bleiweiß Es ist bekannt, Bleiglätte unter Druck mit Atnmoniumacetat zu erhitzen, wobei sich unter Abspaltung von Ammoniak Bleiacetat bildet, das mit Kohlensäure in Bleiweiß übergeführt wird. Auch wurde ungeschmolzene wasserfreie Bleiglätte unter ständigem Umrühren, zweckmäßig unter Druck, mit einem bei einer 6o° nicht übersteigenden Temperatur hergestellten Gemisch von Luft, Kohlensäure und Dämpfen verdünnter Essigsäure behandelt und in Bleiweiß übergeführt. Diese Verfahren haben den Nachteil, daß einmal das erhaltene Bleiweißprodukt von anhaftendem Bleiacetat sorgfältig ausgewaschen und derjm gewaschenen Bleiweißschlamm befindliche hohe Wassergehalt durch Trocknung wieder entfernt werden muß. Hohe Kosten an Brennstoffen werden ferner wie auch bei dem Kammerverfahren, das sehr lange Zeit (7 bis g Wochen) beansprucht, noch dadurch erhöht, daß der Reaktionsraum auf etwa 6o° geheizt gehalten werden muß. Weitere Nachteile dieser Verfahren sind der erhebliche Verbrauch an Essigsäure und die Gefährdung der Gesundheit der in Kammerbetrieben arbeitenden Belegschaft.
  • Der Vorschlag, Bleioxyd in kochenden wässerigen Lösungen von Aininosänren zu lösen und durch Einleiten von Kohlensäure, gegebenenfalls unter Druck, in Bleiweiß überzuführen, erlangte keine technische Bedeutung. Auch nach einer Herstellungsweise, wobei Bleiglätte in viel Wasser unter Zusatz von Alnmonialc suspendiert und in diese Reaktionsmasse Kohlensäure eingeleitet wird, sind erhebliche Wassermengen aus dem erhalten&n Bleiweißschlamm durch Trocknung zu entfernen. Auch ist der Reaktionsverlauf äußerst langsam.
  • Es wurde nun gefunden, daß man nach kurzer Zeit ein hochwertiges Bleiweiß erhält, wenn reine, möglichst fein verteilte Bleiglätte in einer geeigneten geschlossenen Apparatur, z. B. einer Knetmaschine oder Kugelmühle, mit wässeriger Ammoniaklösung angeteigt und unter beständigem Kneten bzw. Mahlen der Reaktionsmasse, gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur unter Druck, Ammoniakgas und Kohlendioxyd, letzteres selbstverständlich in Mengen nach Maßgabe der chemischen Bindung durch das Bleioxyd, eingeleitet wird, wobei bereits nach kurzer Zeit die Bleiweißbildung beginnt. Das Ammoniak . als solches bzw. in Form seiner Verbindungen mit Kohlendioxyd, z. B. Ammoniumcarbonat, wirkt lediglich als Überträger von Kohlendioxyd und Wasser auf das Bleioxyd und kann regeneriert werden. Der Prozeß kann auch in der Weise ausgeführt werden, daß die Bleiglätte zunächst nur mit Wasser bis zu einem eben knetbaren Teige angerührt und gasförmiges Ammoniak und Kohlendioxyd der Reaktionsmasse zugeführt ,-erden. Auch kann festes Ammoniumcarbonat dem wässerigen Bleiglätteteig anfangs zugemischt werden, wodurch die Einleitung der Reaktion beschleunigt wird.
  • Durch den Zusammentritt von Ammoniak und Kohlendioxyd entstehen zunächst je nach dem Mengenverhältnisse dieser beiden Gase Ammoniumbicarbonat, carbaminsaüres Ammonium bzw. Ammoniumcarbonat oder. Ge= mische dieser Verbindungen. Für die .Entstehung des basischen Bleicarbonates isf 'cs belanglos, welche von diesen Verbindungen mit der Bleiglätte in Reaktion tritt, denn alle drei Verbindungen liefern basisches Bleicarbonat, wie aus den folgenden Gleichungen Hervorgeht: 3Pb0-I-2NH4HC03 =2PbC03-Pb(OH)=+H.=0-f-2NH3 3Pb0 ;-2NH,COON,H=+H,0=2PbC03#Pb(OH).=+4NH3 3 Pb 0 -E- 2 (N HI).= CO3 - 2 Pb C 0.s - Pb (OH).. -f- H.0 + 4 N H3 . Etwa entstehendes zweidrittelgesättigtes Ainmoniumcarbonat reagiert ebenfalls _ unter Bildung von basischem Bleicarbonat: 6Pb0@-2r(NH4)4H,(COa),;]=2F2PbC03@Pb(OH)._]+2(NH4)2C03 J 2H.,0+4NH3. Das bei dem Prozeß wieder entweichende Ammoniak wird aufgefangen und der Bleiglättecha.rge wieder zugeführt, und zwar entweder in gasförmigem Zustande, in wässeriger Lösung oder als Ammonium-Kohlendioxyd-Verbindung, bis die gesamte Bleiglätte in Bleiweiß übergeführt ist.
  • Das Verfahren bietet den Vorteil, daß das fertige Bleiweißprodukt, das sich in einem Zustande höchster Verteilung befindet, nicht mehr gewaschen oder geschlämmt werden muß. Es ist deshalb bei der Trocknung des erhaltenen Bleiweißteiges auch nur ein Minimum von Feuchtigkeit zu verdampf, wodurch im Vergleich mit den anderen Bleiweißherstellungsverfahren wesentliclie Ersparnisse erzielt werden. Das fertige Bleiweiß ist niemals durch irgendwelche Anteile von Ammonium-Kohlendioxyd-Verbindungen verunreinigt. Denn Ammoniumbicarbonat zerfällt bereits bei 58° und carbaminsaures Ammonium verflüchtigt sich bei 6o', also bei Temperaturen, die bei der bei etwa 9o bis ioo° stattfindenden Trocknung des Bleiweißes überschritten werden. Beispiel i ioo Gewichtsteile technisch reiner Bleiglätte, die möglichst frei von Anteilen an metallischem Blei, Mennige bzw. Bleisuperoxyd und geschmolzenem Bleioxyd sein soll, werden in einer geeigneten Apparatur mit 15 Gewichtsteilen Wasser und 2 Gewichtsteilen einer handelsüblichen 25°jaigen wässerigen Ammoniaklösung (spei. Gewicht o,91) bei gewöhnlicher Temperatur homogen gemischt und in einem geschlossenen Gefäß bei gewöhnlicher Temperatur einige'Zeit (etwa z2 Stunden, über Nacht) stehengelassen, wobei eine Quellung des Bleioxyds erfolgt, die die spätere Einwirkung bzw. Bindung des Kohlendioxyds unter Entstehung von Bleiweiß wesentlich erleichtert. Zweckmäßigerweise kann die Masse in dieser Zeit einige Male durchgerührt werden. Sodann werden während 59, Stunden bei gewöhnlicher Temperatur (etwa 21°) unter beständigem Kneten in einer Knetmaschine oder Mahlen in einer Kugelmühle 6,5 Gewichtsteile Ammoniakgas und 28 Gewichtsteile Kohlendioxyd eingeleitet unter Auffangen des bei der Reaktion wieder entweichenden Ammoniakgases in Wasser. (Etwa 5,4 Gewichtsteile Ammoniak werden so wiedergewonnen und können zur Behandlung neuer Mengen Bleioxyds verwendet werden.) Die anfallende feuchte Masse wird bei etwa 92° getrocknet und ergibt etwa 112 Gewichtsteile Bleiweiß gegenüber einer theoretischen Ausbeute von i 15,8 Gewichtsteilen. Beispiel 2 ioo Gewichtsteile Bleiglätte wie in Beispiel i werden mit 15 Gewichtsteilen Wasser und 1,5 Gewichtsteilen handelsüblichen Ammoniumcar@bonats angeteigt und die Masse längere Zeit (etwa 15 Stunden) stehengelassen. Sodann werden während 612 Stunden bei gewöhnlicher Temperatur (etwa 23o) unter beständigem Kneten oder Mahlen 8,1 Gewichtsteile Ammoniakgas (wovon etwa 6,9 Teile wieder aufgefangen werden) und 33 Gewichtsteile Kohlendioxyd eingeleitet. Die bei etwa 95° getrocknete Ausbeute beträgt i io Gewichtsteile Bleiweiß.
  • Das in beiden Beispielen gewonnene Bleiweiß ist reines basisches Bleicarbonat, das in seinen chemischen und physikalischen Eigenschaften, wie Deckfähigkeit, Ölbedarf, Trocknungsvermögen und Filmbildungsfähigkeit, dem Kammerblei'weiß entspricht.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Bleiweiß aus Bleiglätte, Wasser und Kohlendioxyd in Gegenwart von Ammoniak oder Ammoniumcarbonaten, gegebenenfalls unter erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck, dadurch gekennzeichnet, daß die Bleiglätte in einer Knetrnäschine, Kugelmühle oder einer ähnlich wirkenden Vorrichtung mit Wasser, wässerigem Ammoniak oder Ammoniumcarbonat und Wasser zu einem -knetbaren Teige verrührt, unter Kneten oder Mahlen in die Reaktionsmasse Ammoniakgas und Kohlendioxyd eingeleitet und das entstandene Bleiweißprodukt in bekannter Weise ge= trocknet wird.
DES98375D 1931-04-30 1931-04-30 Verfahren zur Herstellung von Bleiweiss Expired DE652445C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DES98375D DE652445C (de) 1931-04-30 1931-04-30 Verfahren zur Herstellung von Bleiweiss

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DES98375D DE652445C (de) 1931-04-30 1931-04-30 Verfahren zur Herstellung von Bleiweiss

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE652445C true DE652445C (de) 1937-10-30

Family

ID=7521423

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DES98375D Expired DE652445C (de) 1931-04-30 1931-04-30 Verfahren zur Herstellung von Bleiweiss

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE652445C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE652445C (de) Verfahren zur Herstellung von Bleiweiss
DE2425923C3 (de) Verfahren zur Abtrennung von Kaliumkationen von Natriumkationen
DE951865C (de) Verfahren zur Herstellung von AEthylenglykolestern der Terephthalsaeure
DE665258C (de) Verfahren zur Herstellung von trockenen, streufaehigen Diammonphosphatduengemitteln
DE967522C (de) Verfahren zur Herstellung eines lagerbestaendigen, stickstofffreien Phosphatduengemittels oder Beifuttermittels
DE530052C (de) Verfahren zur Herstellung von Harnstoffphosphat-Duengemitteln
DE913769C (de) Verfahren zur Herstellung von Orthokieselsaeureestern
DE559254C (de) Verfahren zur Herstellung leicht assimilierbarer organischer Stickstoffduenger aus rezenten und fossilen Pflanzenkoerpern
DE603004C (de) Verfahren zur Vorbehandlung von Rohphosphaten fuer den Saeureaufschluss
DE666576C (de) Verfahren zur Herstellung eines Phosphatduengemittels durch Neutralisation von sauren Aufschlussprodukten aus Gemischen von Rohphosphat und kohlenstoffhaltigen Materialien
DE568086C (de) Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln
DE555055C (de) Herstellung stabiler Wasserstoffsuperoxyd-Phosphat-Verbindungen
DE591457C (de) Verfahren zum Aufschliessen von Calciumphosphaten
DE582552C (de) Verfahren zur Herstellung eines fuer Duengezwecke brauchbaren Doppelsalzes
DE648260C (de) Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln
DE662431C (de) Verfahren zur Herstellung von Ammonphosphat-Ammonnitrat-Ammonsulfat-Mischduengern
DE675285C (de) Verfahren zur Herstellung von Stickstoff enthaltenden Mischduengern
DE583788C (de) Gewinnung von Sauerstoff
DE594316C (de) Verfahren zum Ammonisieren von auf nassem Wege hergestellten Schlackenphosphaten
DE861247C (de) Verfahren zur Gewinnung von Carbonsaeuregemischen
DE632569C (de) Gewinnung von Kalium- und Ammoniumphosphat
DE933865C (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Aminothiazol
DE641247C (de) Verfahren zur Herstellung eines Duengemittels durch Aufschluss von Rohphosphat
DE710759C (de) Verfahren zur Herstellung eines Phosphatduengemittels aus Thomasmehl
DE622801C (de) Verfahren zur Herstellung von Calciumcyanamidduengemitteln und Phosphor bzw. Phosphoroxyden