DE591457C - Verfahren zum Aufschliessen von Calciumphosphaten - Google Patents

Verfahren zum Aufschliessen von Calciumphosphaten

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DE591457C
DE591457C DE1930591457D DE591457DD DE591457C DE 591457 C DE591457 C DE 591457C DE 1930591457 D DE1930591457 D DE 1930591457D DE 591457D D DE591457D D DE 591457DD DE 591457 C DE591457 C DE 591457C
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Germany
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digestion
solution
salts
ammonia
phosphates
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Application number
DE1930591457D
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English (en)
Inventor
Dr Emil Reubke
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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Expired legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B11/00Fertilisers produced by wet-treating or leaching raw materials either with acids in such amounts and concentrations as to yield solutions followed by neutralisation, or with alkaline lyes
    • C05B11/04Fertilisers produced by wet-treating or leaching raw materials either with acids in such amounts and concentrations as to yield solutions followed by neutralisation, or with alkaline lyes using mineral acid

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zum Aufschließen von Calciumphosphaten Die Herstellung von phosphorsäurehaltigen Stickstoffdüngemitteln erfolgt in der Regel derart, daß aus Rohphosphaten zunächst Phosphorsäure hergestellt und diese dann mit den Stickstoffverbindungen in dem gewünschten Grade abgesättigt wird. Die Herstellung der benötigten Phosphorsäure nach den sogenannten Verflüchtigungsverfahren erfordert viel Energie und umfangreiche Apparaturen und hat den Nachteil, daß als Abfallprodukte große Mengen von Schlacken entstehen, deren Verwertung oder Beseitigung erhebliche Aufwendungen erfordert.
  • Bei der ebenfalls bekannten Herstellung der Phosphorsäure aus Rohphosphaten mit Hilfe von anderen Säuren gehen die letzteren in mehr oder weniger schwer lösliche Kalksalze über, aus denen sie meist gar nicht oder nur mit großer Mühe in freier Form für eine wiederholte Verwendung zurückgewonnen werden können.
  • Man hat daher bereits vorgeschlagen, Rohphosphate statt mit den freien Säuren mit den sauren oder neutralen Ammonsalzen dieser Säuren zu behandeln; in letzterem Fälle werden Gemische aus Rohphosphat und Ammonsalzen erhitzt, wobei durch thermische Dissoziation saure Ammonsalze entstehen, die den Aufschluß bewirken. Die thermische Dissoziation kann durch die Gegenwart eines indifferenten Gases, wie überhitztem Wasserdampf, unterstützt werden. Unter den dort vorwaltenden Umständen erfolgt aber die Dissoziation erst bei so hohen Temperaturen, daß das frei werdende Ammoniak bereits zum großen Teile zerfällt und so für die weitere Umsetzung verlorengeht, während gleichzeitig ein erheblicher Teil der Phosphorsäure in Pyro- oder Metaphosphorsäure übergeführt wird, die als Düngemittel nicht verwendbar sind.
  • Es ist daher weiter versucht worden, die Rohphosphate mit einer Lösung von Ammoniumbisulfat zu behandeln, wobei die letztere entweder durch thermische Zersetzung von Ammonsulfatkristallen oder durch elektrolytische Zersetzung einer ammonsulfathaltigen Lösung, beides als besondere Verfahrensstufen, erhalten wurde. Der ersteren Arbeitsweise kommen die gleichen Nachteile zu wie dem soeben erwähnten Verfahren; in jedem Falle ist aber die gesonderte Herstellung einer Lösung von Ammonbisulfat umständlich und kostspielig.
  • Man hat ferner Gemische von Mono- und Dicalciumphosphat mit Lösungen von Ammonsulfat bei Temperaturen von höchstens 8o' C behandelt, um Gemische von Mono- und Diammonphosphat zu erhalten. Dabei wird aber, wie Versuche bestätigt haben, eine Umsetzung des Dicalciumphosphats nicht erreicht, da dessen Löslichkeit erheblich geringer ist als die des bei der Reaktion entstehenden Calciumsulfats.
  • Endlich liegen Untersuchungen über den Aufschluß von Tricalciumphosphat mit sauren Ammonphosphaten von M ü c k e n b e r g e r, Zeitschr. f. anorg. u. allg. Chemie, Bd. 169 (1928), Seiten 81 ff., vor, aus denen sich ergibt, daß durch Diammonphosphatlösung Tricalciumphosphat in ganz geringem (technisch nicht brauchbarem) Maße aufgeschlossen werden kann, während das stärker saure Monoammonphosphat eine Umsetzung zu Dicalciumphosphat bewirkt.
  • Es wurde nun erkannt, daß es gelingt, ohne besondere Verfahrensmaßnahmen das zum Aufscbluß erforderliche saure Salz in einer neutralen Ammonsalzlösung selbst zu erzeugen, indem man die Behandlung von wasserunlöslichen Phosphaten mit der Lösung unter solchen Bedingungen vornimmt, die zu einer hydrolytischen Spaltung der Ammonsalze führen und das hierbei abgespaltene Ammoniak fortlaufend aus dem Reaktionsgemisch entfernt. Die durch die hydrolytische Spaltung in der Lösung entstehende Säure wirkt lösend auf das Produkt ein, so daß sich das hydrolytische Gleichgewicht der Lösung gemäß dem Verbrauch der Säure durch weitere Hydrolyse unter Abgabe von Ammoniak wieder auf seine durch vorhandene freie Säure gekennzeichnete Gleichgewichtslage einstellt und der Lösungsprozeß von neuem beginnt. Die Entfernung des Ammoniaks aus der Lösung kann durch Durchleiten eines Gases oder von Wasserdampf beschleunigt werden. Die unter diesen Umständen erreichbare Säurekonzentration reicht überraschenderweise nicht nur aus, um Dicalciumphosphat aufzuschließen, es gelingt vielmehr sogar, auf diese Weise auch Tricalciumphosphat sowie mineralische Rohphosphate in wasserlösliche Form überzuführen.
  • Gegenüber den eingangs erörterten älteren Vorschlägen stellt das vorliegende Verfahren insofern einen wesentlichen technischen Fortschritt dar, als es gelingt, den Aufschluß in einem einzigen Arbeitsgang, ausgehend von einer neutralen Ammonsulfatlösung, zu bewerkstelligen, womit die gesonderte Herstellung von Ammoniuinbisulfat in Wegfall kommt. Andererseits wird aber auch im Gegensatz zu den Verfahren, die auf der thermischen Zersetzung von neutralem Ammonsulfat basieren, das gesamte bei der hydrolytischen Spaltung der Ammonsulfatlösung anfallende Ammoniak unzersetzt für die Regeneration von Ammonsulfat nutzbar gemacht.
  • Für die Reaktionsgeschwindigkeit ist die bei der gewählten Temperatur im- Gleichgewicht vorhandene Säurekonzentration maßgebend. Da die Hydrolyse mit steigender Temperatur stark zunimmt, ist es zweckmäßig, die Reaktion oberhalb des normalen Siedepunktes der Lösung unter Druck vorzunehmen.
  • Durch entsprechende Wahl der Ammonsalze kann man dafür sorgen, daß der in Lösung gegangene Kalk in schwer löslicher Form aus der Lösung ausgefällt wird, so daß man unmittelbar zu Lösungen, die nur Ammonsalze enthalten, gelangt. Bei passender Wahl der Konzentration kann aus diesen Lösungen durch Abkühlen kristallisiertes Ammonphosphat erhalten werden.
  • Verwendet man zum Aufschluß beispielsweise ein Gemisch von Ammonsulfat und Monoammonphosphat, so wird der Kalk des Rohphosphates als Calciumsulfat gebunden, aus dem mit Hilfe von Ammoniak und Kohlensäure das zur Umsetzung nötige Ammonsulfat in einfacher Weise zurückgewonnen werden kann. Es gelingt auf diese Weise, die Phosphorsäure natürlicher Rohphosphate nur mit Hilfe von Ammoniak und Kohlensäure in Ammonphosphate, d. h. in wasserlösliche Form überzuführen.
  • Das Verfahren ist nicht auf die Überführung von Tricalciumphosphaten in lösliche Ammonphosphate beschränkt, sondern kann sinngemäß auch dazu dienen, Tricalciumphosphate nur in Dicalciumphosphat überzuführen oder auch auf andere Weise erhaltenes Dicalciumphosphat in lösliche Ammonphosphate zu verwandeln.
  • Die Ausführung des Verfahrens geschieht beispielsweise folgendermaßen: In einem Autoklaven aus säurebeständigem Material werden 445 kg gemahlenen Rohphosphats (48,211/o Ca0, 32,0°/o P205, 5,7% Si02, 6,4°/o Feuchtigkeit und Glühverlust, Rest Fe2O3, A1203, CaFz u. a.) in einer Lösung von 25,o kg Monoammonphosphat (N H4H,P 04) und xoo,5 kg Ammonsulfat [(N H4), S 04] in 25o 1 Wasser unter Rühren auf eine Temperatur zwischen 245 und '-250' C bei. 35 bis 38 Atm. während 2o Stunden erhitzt. Dabei tritt durch Hydrolyse Abspaltung von Ammoniak auf, was durch folgende Gleichungen veranschaulicht werden kann: (NH4)2S04 --E- H20 = (N H4) H S 04 -;- N H3 + H20. Das auf diese Weise gebildete Ammoniumbisulfat reagiert mit dem Phosphat nach der Gleichung Ca. (P 04) 2 + 3 N HUH S 04 =3CaS04+2NH4H,P04+NH3 unter Bildung von Monoammonphosphat und Ammoniak, da bei der gewählten Temperatur Diammonphosphat nicht beständig ist.
  • Durch ein Ventil wird das von der Lösung abgegebene Ammoniak zusammen mit Wasserdampf kontinuierlich aus dem Autoklaven abgelassen und darauf in einer geeigneten Vorrichtung kondensiert. Da die Umsetzung des Phosphates nach der Bruttogleichung Ca3(PO4)2 + 3 (NH4)2S04.
  • = 3 Ca S 04 -+- 2 (N H4) H,P 04 + 4 N H3 erfolgt, kann an der abdestillierten Ammoniakmenge leicht das Ende des Aufschlusses erkannt werden. Nach Abdestillieren von z9 kg N H3 (zusammen mit Wasserdampf) wird der Inhalt des Autoklavens filtriert, wodurch man 55,3 kg Calciumsulfat (39,o°/, Ca0, 52,4% S03, 4,5% Si 02, 2,7°/o P205) und eine Lösung von 52,o kg Ammensulfat und 45,7 kg Monoammonphosphat in ioo 1 Wasser erhält. Durch entsprechende Regelung der Zufuhr von Wasser oder Dampf während des Aufschlusses wurde die Konzentration so gewählt, daß die filtrierte Aufschlußlösung bei 55'C in bezug auf Monoammonphosphatgesättigt ist und daher beim Erkalten den größten Teil des gebildeten Monoammonphosphats [21,5 kg der Zusammensetzung: 94% NH,H,P04, 4% (NH4)2SO4, I,50/, CaS041 abscheidet.
  • Wünscht man Diammonphosphat zu erhalten, so vereinigt man die vom Calciumsulfat abfiltrierte Aufschlußlösung mit dem entsprechenden Teil des abdestillierten Ammoniaks.
  • Aus dem erhaltenen Calciumsulfat wird in bekannter Weise mit Ammoniak und Kohlensäure das zum Aufschluß nötige Ammensulfat zurückgewonnen.
  • Die von der Kristallisation des Monoammonphosphates zurückbleibende ammonsulfathaltige Mutterlauge wird nach Zusatz des zurückgewonnenen Ammensulfats zu einem neuen Aufschluß verwendet.
  • Auf die gleiche Art und Weise kann auch Dicalciumphosphat in Monoammonphosphat übergeführt werden. Zu diesem Zweck werden 2o kg Dicalciumphosphat (32,7% Ca0, 40,0% P205) mit einer Lösung von 83 kg Monoammonphosphat und 5o kg Ammensulfat in 300 1 Wasser in einem mit säurefester Auskleidung versehenen Autoklauen unter Umrühren auf 240' erhitzt, wobei sich ein Druck von ungefähr 2o Atm. einstellt. Das bei der Reaktion nach der Gleichung CaHP04 + (N H4)2S04 = CaS04 -f- N H,H,P04 -- NH3 frei werdende Ammoniak läßt man zusammen mit Wasserdampf durch ein Ventil kontinuierlich aus dem Autoklauen entweichen, wobei man, wenn nötig, für Ersatz des verdampften Wassers Sorge trägt. Das Gemisch von Wasserdampf und Ammoniak wird in einer gekühlten Vorlage kondensiert. Sobald 2,3 kg Ammoniak abdestilliert sind, läßt man den Inhalt des Autoklav ens abkühlen und filtriert von dem ausgeschiedenen Calciumsulfat ab. Man erhält 17,1 kg Rückstand der Zusammensetzung 40,7°/o Ca0, 544% S03, 40% P205- Der Rückstand besteht also zu über go% aus wasserfreiem Calciumsulfat; die Lösung enthält 92% der mit dem Dicalciumphosphat eingesetzten Phosphorsäure in Form von Monoammonphosphat, das aus der Lösung in bekannter Weise durch Eindampfen und Kristallisieren gewonnen wird.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: x. Verfahren zum Aufschließen von wasserunlöslichen Calciumphosphaten durch Behandlung mit Ammensalzen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Calciumphosphate zwecks Überführung in Ammenphosphate mit Lösungen von Ammensalzen, die einer hydrolytischen Spaltung fähig sind, behandelt, wobei die Temperatur unter Anwendung eines Überdrucks über die normale Siedetemperatur der Aufschlußlösung, und zwar so weit erhöht wird, daß eine hydrolytische Spaltung der gelösten .Salze eintritt, und daß man das bei der Reaktion entstehende Ammoniak aus dem Reaktionsgefäß entfernt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man der Aufschlußlösung Monoammonphosphat hinzufügt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Lösungen von Ammensalzen solcher Säuren verwendet, die schwer lösliche Kalksalze bilden, insbesondere Lösungen von Ainmonsulfat.
  4. 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man das erhaltene Monoammonphosphat mit Hilfe des beim Aufschluß frei gewordenen Ammoniaks in mehrbasische Salze überführt.
  5. 5. Verfahren zum Aufschließen von wasserunlöslichen Calciumphosphaten nach den Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das Calciumphosphat mit der Lösung eines Gemisches von Monoammonphosphat und Ammensulfat unter erhöhtem Druck behandelt und das entstehende Calciumsulfat nach Abtrennung von der Monoammonphosphatlösung mit Ammoniak und Kohlensäure zu Ammensulfat umsetzt, das für einen neuen Aufschluß verwendet wird.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1039542B (de) * 1957-01-15 1958-09-25 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung von NPK-Duengemitteln mit Gehalten an citronensaeureloeslichen, citratloeslichen und wasserloeslichen Phosphaten

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1039542B (de) * 1957-01-15 1958-09-25 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung von NPK-Duengemitteln mit Gehalten an citronensaeureloeslichen, citratloeslichen und wasserloeslichen Phosphaten

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