DE603004C - Verfahren zur Vorbehandlung von Rohphosphaten fuer den Saeureaufschluss - Google Patents

Verfahren zur Vorbehandlung von Rohphosphaten fuer den Saeureaufschluss

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DE603004C
DE603004C DEN33955D DEN0033955D DE603004C DE 603004 C DE603004 C DE 603004C DE N33955 D DEN33955 D DE N33955D DE N0033955 D DEN0033955 D DE N0033955D DE 603004 C DE603004 C DE 603004C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B11/00Fertilisers produced by wet-treating or leaching raw materials either with acids in such amounts and concentrations as to yield solutions followed by neutralisation, or with alkaline lyes
    • C05B11/02Pretreatment

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)

Description

  • Verfahren zur Vorbehandlung von Rohphosphaten für den Säureaufschluß Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur V orbehandlung von Rohphosphaten, um dieselben von Halogenen vor der eigentlichen Aufschließung mit Säure zu befreien.
  • Wenn Rohphosphate nach früher bekannten Verfahren mit einem chemischen Agens, z. B. einer Säure, aufgeschlossen werden, ohne daß die Phosphate irgendwelcher Vorbehandlung ausgesetzt worden sind, werden folgende Stoffe entwickelt: Fluorwasserstoff, Siliciumfluorwasserstoffsäure und Salzsäure, gegebenenfalls auch freies Chlor. Alle diese Stoffe wirken stark zerstörend auf die Apparatur, besonders während des Konzentrierens der gebildeten Lösung.
  • Versuche ergaben, daß selbst erstklassige säurewiderstandsfähige Apparatebaumaterialien im Laufe kurzer Zeit zerstört werden, wenn sie bei der Durchführung von Rohphosphataufschlußverfahren mit Mineralsäuren angewendet werden. Es wurde gefunden, daß diese starke Zerstörung auf die während des Verfahrens sich entwickelnden Halogenverbindungen zurückzuführen ist.
  • Nach der Erfindung wird dieser Übelstand dadurch beseitigt, daß die Rohstoffe einer Vorbehandlung unterworfen werden, durch welche die Halogenverbindungen vor der eigentlichen Aufschließung entfernt werden.
  • Gemäß der Erfindung werden die Phosphate zu diesem Zweck in ihrem ursprünglichen Zustand der Einwirkung von phosphorsauer reagierenden Mitteln, wie freie Phosphorsäure oder saure Salzlösungen bzw. Salzmischungen, die Phosphorsäure enthalten, unterworfen, worauf die Masse stark erhitzt wird, so daß die schädlichen Halogenverbindungen vor ,der eigentlichen Aufschließung abgetrieben werden.
  • Es hat sich herausgestellt, daß die Reaktionsmasse auf Temperaturen bis zu etwa rooo° erhitzt werden muß, um die Halogene in einer ausreichenden Menge auszutreiben. Falls man nicht stark genug erhitzt,. z. B. nur auf etwa 6oo°, wird die Halogenaustreibung so unvollständig, daß sie keine praktische Bedeutung erhält. Erst bei etwa zooo° C und darüber wird die Austreibung so stark, daß man in nennenswertem Grade die Vorteile erreicht, die das vorliegende Verfahren bezweckt. Dieses wird noch an Hand von Versuchsergebnissen näher erläutert werden.
  • Es hat sich herausgestellt, daß die Erfindung am vorteilhaftesten derart ausgeführt wird, daß die Rohphosphate mit freier Phosphorsäure vermischt werden, worauf die Mischung erhitzt wird. Dadurch werden die schädlichen Verbindungen abgetrieben.
  • Die Menge der zugesetzten Phosphorsäure muß so groß sein, daß alle in den Phosphaten sich befindenden Basen nach dem Erhitzen an Phosphorsäure gebunden werden, vorzugsweise als tertiäre Phosphate. Versuche haben gezeigt, daß das Abtreiben der Halogene vollständiger wird, wenn ein ausreichender Überschuß an Phosphorsäure verwendet . wird. Doch ist es unnötig, einen Überschuß von mehr als 25 % von der oben angegebenen kleinsten Phosphorsäuremenge zu verwenden.
  • An Stelle reiner Phosphorsäure können auch phosphorsäurehaltige Salzlösungen, die bei der weiteren Verarbeitung der Rohphosphate in irgendwelchen Verfahrensstufen erhalten worden sind (z. B. Waschwässer), verwendet werden. Es handelt sich dabei um Lösungen, die sowieso eingedampft werden müssen, so daß eine Erhitzung dieser Stoffe zusammen mit dem Rohphosphat eine Verteuerung des Verfahrens nicht zur Folge hat. Auch sauer reagierende Phosphorsäureverbindun:gen können zur Vorbehandlung der Rohphosphate gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet werden, wie z. B. Super-oder Doppelsuperphosphat. Die während der Erhitzung entwickelten .Gase und Dämpfe können in bekannter Weise verwertet bzw. unschädlich gemacht werden. Das erhitzte Produkt wird darauf in üblicher Weise mit z. B. Schwefelsäure, Salpetersäure o. dgl. aufgeschlossen. Beispiel i iTeil fein zerstoßenem Florida-Pebble-Phosphat, etwa 75,% Ca. (P O4); und 3,6 0/0 Fluor enthaltend, werden o,25 Teile H3PO4 in Form von 6o%iger Phosphorsäure beigemischt. Die Phosphorsäure reagiert mit dem Tricalciumphosphat unter Bildung von phosphorsauren Calciumverbindungen, wie z. B. sekundären und primären Phosphaten. Die Reaktion findet unter Wärmeentwicklung statt, so daß eine halbfeste Masse gebildet wird. Nach Erstarren der Masse wird diese grob zerbrochen und in einem Drehofen bis auf mindestens iooo° C erhitzt. Das calcinierte Produkt enthält 0,3 0lo Fluor und -wird dann in üblicher Weise mit Säuren aufgeschlossen. Beispiel e i Teil einer fein zerstoßenen Mischung, bestehend aus 75 % Florida-Pebble-Phosphat von derselben Zusammensetzung wie nach Beispiel i und 25 % Bamle-Apatit, etwa 75 % Ca., (P 04)2 und 4,75 % Chlor enthaltend, werden 0,25 Teile H3PO4 än Form von 6o%igerPhosphorsäurebeigemischt. DiePhosphorsäure reagiert mit dem TricaIciumphosphat unter Bildung von phosphorsauren Calciumverbindungen, z. B. sekundären und primären Phosphaten. Die Reaktion findet unter Wärmeentwicklung statt, so daß eine halbfeste Masse gebildet wird. Nach Erstarren der Masse wird diese .grob zerbrochen und in einem Drehofen bis auf mindestens iooo° C erhitzt. Das calcinierte Produkt enthält o,40;0 Chlor und O,I5 % Fluor. Der weitere A.ufschluß der Masse mit Säuren findet in üblicher Weise statt.
  • Beispiel 3 Durch Mischung von i Teil fein zerstoßenem Pebble-Phosphat und i, i Teil H, P 0, in Form von 8.301oiger Phosphorsäure wird in an sich bekannter Weise ein Doppelsuperphosphat erzeugt. Das erstarrte Produkt wird fein zerstoßen, und darauf werden weitere 3,4 Teile zerstoßenen Rohphosphates demselben beigemischt. Die Phosphorsäure des Doppelsuperphosphats reagiert mit dem Tricalciumphosphat unter Bildung von phosphorsauren Calciumverbindungen, wie sekundären und primären Phosphaten. Die Reaktion findet unter Wärmeentwicklung statt, so daß eine halbfeste Masse gebildet wird. Die Mischung wird mit Wasser feucht gemacht, um Staubbildung zu vermeiden, und darauf im Drehofen bis auf mindestens iooo° C erhitzt. Das calcinierte Produkt enthält 0,3 0fo Fluor.
  • Proben eines 2,85 % Fluor enthaltenden Marokkophosphates wurden 25 % f-11 P 04 zugesetzt und bei iooo, iioo und i2oo° C calciniert. Der Fluorgehalt nach der Calcinierung bei diesen drei Temperaturen ist aus folgender Tabelle ersichtlich:
    Calc. Temperatur Fluorgehalt in 0@0
    I000° C 0,73,
    iioq,° C 0,53,
    I200° C 0,10.
    Bei- iooo° C sind somit etwa 70 0% der Fluormenge, bei i2oo° C etwa 96 % ausgetrieben.
  • Die Calcinierung kann in verschiedenen Arten von Öfen, am zweckmäßigsten aber in einem liegenden Rotorofen, der durch Kohlenfeuerung erhitzt wird, ausgeführt werden.
  • Wie aus den Beispielen hervorgeht, bleibt ein sehr kleiner Rest von Chlor oder Fluor in dem Reaktionsprodukt zurück. Der Ausdruck »von Halogenen befreiten«, der oben gebraucht ist, muß also demnach nicht dahin aufgefaßt werden, daß eine quantitative Beseitigung erfolgt. Man bezweckt nur eine Beseitigung von so viel Halogen, daß man bei dem darauf-Folgenden Aufschluß mit z. B. Säure die vorerwähnten Nachteile, die ohne irgendwelche Vorbehandlung an die Aufschließung von Rohphosphaten geknüpft sind, ganz vermeidet.
  • Weitere Vorteile des Verfahrens gemäß der Erfindung sind außerdem noch folgende: Falls man Rohphosphate ohne Vorbehandlung in Salpetersäure löst, erhält man eine starke Entwicklung nitroser Gase, also einen bedeutenden Stickstoffverlust. Dieser wird völlig vermieden, wenn man die Phosphate im voraus nach vorliegendem Verfahren behandelt.
  • Da die in den Rohphosphaten vorhandenen organischen Stoffe durch die Calcinierung zerstört werden, sind die bei dem nachfolgenden Säureaufschluß der gemäß der vorliegenden Erfindung vorbehandelten Rohphosphate erhaltenen Lösungen leicht zu filtrieren, und die daraus gewonnenen Produkte haben eine reine weiße Farbe. Der beim Filtrieren des gelösten calcinierten Phosphates erhaltene Rückstand besteht aus ziemlich reiner Kieselsäure, die ebenfalls einen gewissen Handelswert hat.
  • Man hat zwar bereits vorgeschlagen, bei der Herstellung von Phosphatdünger dein Rohphosphat vor oder während der Zugabe einer den nicht phösphatischen Beimengungen äquivalenten Säuremenge solche Stoffe oder Stoffgemische zuzusetzen, die mit Fluor beständige Komplexe liefern. Ebenso ist auch ein Verfahren zum Überführen von Phosphoriten in die citratlösliche Form bekannt, laut welchem mit dem gemahlenen Gestein ungefähr 30 °%o seines Gewichts an Wasser und etwa 15 % Kammerschwefelsäure vermischt werden, worauf dann die Masse calciniert wird.
  • Von diesen bekannten Verfahren unterscheidet sich das vorliegende dadurch, daß die Rohphosphate mit Phosphorsäure oder phosphorsäurehaltigen sauren Salzlösungen bzw. Salzmischungen 'in einer für die Austreibung der Halogene ausreichenden Menge gemischt und alsdann calciniert werden. Ferner wird die beim vorliegenden Verfahren erhaltene calcinierte Masse noch mit Säuren, insbesondere mit Salpetersäure, weiterbehandelt.
  • Dieses Verfahren erscheint auf den ersten Blick etwas umständlicher als bekannte Verfahren. Es hat sich jedoch überraschenderweise gezeigt, daß mit dem Verfahren außer den bereits erwähnten noch weitere erhebliche technische Vorteile verbunden sind. Wenn man nicht vorbehandelte Rohphosphate in Salpetersäure auflöst, schäumt die Masse beträchtlich. Es entweichen große Mengen nitroser Gase, wodurch erhebliche Stickstoffverluste entstehen können. Außerdem werden die Halogene frei gemacht, die Veranlassung zu Angriffen auf die Apparatur geben. Diese Nachteile sind so groß, daß bis jetzt nur sehr wenige Verfahren technisch durchgeführt worden sind, welche es ermöglichen, Phosphorsäure aus Rohphosphaten mit Hilfe von Salpetersäure herzustellen. Wenn man dagegen mit Phosphaten, die nach dem vorliegenden Verfahren vorbehandelt worden sind, Phosphorsäure durch Lösen der calcinierten Masse in Salpetersäure und Ausscheidung des Calciumnitrates herstellt, treten die vorher genannten Nachteile nicht auf. Es bildet sich beim Lösen' kein Schaum. Die Salpetersäure wird nicht zersetzt, so daß nur wenig nitrose Gase entweichen; schädliche Halogenverbindungen sind nicht mehr zugegen, so daß die Apparatur vollständig urangegriffen bleibt. Bei früher bekannten Verfahren ist erwähnt, daß man Schwefelsäure dem Rohphosphat zusetzen kann und dadurch teilweise Halogene ausgetrieben werden. Selbst wenn man auf diese Weise den größten Teil der Halogene entfernen kann, eignet sich dieses Produkt nicht zum Aufschluß mittels Salpetersäure, da große Mengen Gips im Rückstande zurückbleiben, der ausgewaschen werden muß. Dadurch würde man so dünne Säurelösungen bekommen, daß sie nicht wirtschaftlich auf Phosphorsäure oder Phosphate verarbeitet werden können. Außerdem würde die erhaltene Lösung erhebliche Mengen Gips gelöst enthalten, die beim Eindampfen beträchtliche Störungen hervorrufen, und von dem wertvollen Kalksalpeter würden viel kleinere Mengen gebildet werden, weil ein erheblicher Teil des Kalkes als minderwertiger Gips gebunden ist.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Vorbehandlung von Rohphosphaten für den Säureaufschluß, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohphosphate mit Phosphorsäure oder sauren Salzlösungen bzw. Salzmischungen, die Phosphorsäure enthalten, in einer für die Austreibung der Halogene ausreichenden Menge gemischt werden, worauf die Reaktionsmasse auf Temperaturen von etwa zooo° erhitzt und alsdann der übliche Aufschluß mit Säure vorgenommen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohphosphate mit Super- oder Doppelphosphat gemischt werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohphosphate mit Waschwässern gemischt werden, die bei der weiteren Behandlung der Rohphosphate zur Herstellung von Phosphorsäure, Phosphaten oder Düngemitteln anfallen.
DEN33955D 1931-08-29 1932-07-16 Verfahren zur Vorbehandlung von Rohphosphaten fuer den Saeureaufschluss Expired DE603004C (de)

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DE (1) DE603004C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE967674C (de) * 1951-11-16 1957-12-05 Comptoir Des Phosphates De L A Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln oder Beifuttermitteln
DE2340739A1 (de) * 1973-08-11 1975-03-06 Kalk Chemische Fabrik Gmbh Verfahren zur herstellung von im wesentlichen aus rhenanit bestehendem und als beifuttermittel verwendbarem calciumnatrium-phosphat

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE967674C (de) * 1951-11-16 1957-12-05 Comptoir Des Phosphates De L A Verfahren zur Herstellung von Duengemitteln oder Beifuttermitteln
DE2340739A1 (de) * 1973-08-11 1975-03-06 Kalk Chemische Fabrik Gmbh Verfahren zur herstellung von im wesentlichen aus rhenanit bestehendem und als beifuttermittel verwendbarem calciumnatrium-phosphat

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